LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

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fraences
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Beitrag von fraences »

Wie ein Strassenstrich gezügelt wird
- Zürich schliesst 2012 den Sihlquai-Strich, die Prostituierten schaffen künftig in Altstetten an. Der Umzug: eine Herkules-Aufgabe. Wie das geht, hat Essen vorgemacht.

Die Pferdebahnstrasse in Essen ist menschenleer. Keine Prostituierten, keine Freier – nichts ist mehr zu sehen vom «ausufernden», «unkontrollierbaren» Strassenstrich der Ruhrpott-Stadt, als welcher er einst galt. Noch vor zwei Jahren standen hier gegen 150 Prostituierte und schafften auf einer Strassenlänge von 4,5 Kilometern an. Die neuntgrösste Stadt Deutschlands kämpfte mit ähnlichen Verhältnissen wie Zürich. Die Sexszene hatte sich mit der Osterweiterung schlagartig verfünffacht und uferte aus: Belästigungen, Verschmutzung und Beschaffungskriminalität wurden zu einer kaum aushaltbaren Belastung für die Bevölkerung. Inzwischen ist das Vergangenheit.



Der Strassenstrich in Essen liegt an der Gladbeckstrasse unweit der Innenstadt zwischen Uni-Gelände und Uni-Sportplatz. Der Strich wurde auf den ursprünglichen Rummelplatz verlegt, der für die Schausteller zu weit ausserhalb war.

Die Stadt hat ihren Strich 2009 gezügelt – in eine «übersichtliche, kontrollierbare, abgeschirmte Zone», wie sie auch der Stadt Zürich vorschwebt. Die Limmatstadt hat sich für ihre Pläne in Altstetten vom Erfolg inspirieren lassen, sagt Hartmut Peltz, Büroleiter im Sozialdezernat der Stadt Essen, stolz. Kein Wunder: Die Bilanz der Polizei, der Stadt und der Sozialdienste beim deutschen Vorbild ist durchwegs positiv. Die Zahl der Prostituierten ist seit dem Umzug auf einen Drittel gesunken. Die Strichlänge wurde auf die ursprünglichen 800 Meter begrenzt. Die Kriminalität im Quartier ist zurückgegangen. «Und vor allem», sagt Peltz, «hat die Gewalt gegen die Prostituierten stark abgenommen.»

Drei Punkte für den Erfolg verantwortlich


Die Aussichten stehen angesichts der positiven Entwicklungen in Essen auch für Zürich gut. Doch so einfach der «Umzug» des Strichs klingt, so einfach war er nicht. In Essen waren die Erfolgsgaranten: Kommunikation, Repression und die Nähe zur Stadt. Die Prostituierten wurden vor dem Umzug über den neuen Strichplatz informiert, sagt Hartmut Peltz. Sie konnten teilweise auch Wünsche anbringen wie beispielsweise Stellplätze für ihre Wohnwagen. Nachdem der Strich auf der Pferdebahnstrasse geschlossen war, versuchten Prostituierte einen neuen Wohnwagenstrich in anderen Gebieten zu etablieren. In der Folge griffen Stadt und Polizei durch: «Wir haben Ordnungsbussen verteilt und Wegweisungen ausgesprochen», sagt Pressesprecher Ulrich Fassbender.

Die repressive Haltung zog die Polizei solange durch, bis auch die letzte Dame aufgab. «Ohne Repression und Kontrolle wäre der Umzug nicht möglich gewesen», sagt Fassbender. Nun hat die Polizei weniger Aufwand als auf dem alten Strich: «Es gibt weniger Gewalt, weniger Streit und wir müssen auch weniger kontrollieren», sagt Fassbender. Regelmässige Touren auf dem Platz in Uniform und Zivil hätten dabei einen präventiven Charakter.

Inzwischen schätzen die Prostituierten die Vorzüge des neuen Strichs. «Die Frauen fühlen sich sicherer und schätzen die kürzeren Wege», sagt Sozialarbeiterin Janina Znajewski. Die Frauen haben nach der Eröffnung ein regelrechtes Rennen zum neue Strich veranstaltet, um die besten Standplätze für sich und ihren Wohnwagen zu ergattern. Einen Verdrängungskampf gab es nicht. «Die Frauen waren auch früher Konkurrentinnen, der Kampf um Kunden ist deshalb derselbe geblieben», sagt Znajewski. Es ist auch nicht zu beobachten, dass Zuhälter sich breit machten und Einfluss auf die Standplätze nehmen. Allerdings schaffen auch auf dem neuen Stich viele Frauen nicht für sich an: «Bei einigen steht ein Zuhälter dahinter, bei anderen ein Partner, für den die Frauen sich prostituieren», so Znajewski. Dass sei allerdings immer schon so gewesen.

Roma-Frauen sind in Essen kein Problem

Befürchtungen, dass sich die Szene mit dem Umzug verändert, haben sich nicht bewahrheitet. Die Sex-Arbeiterinnen sind immer noch zu je einem Drittel Drogenabhängige, Migrantinnen und Gelegenheitsprostituierte. 60 Prozent der Frauen auf dem Strich stammen aus Essen. Dass die Zahl der Prostituierten von 150 auf 30 bis 40 sank, änderte daran nichts. «Das Geschäft ist dynamisch. Frauen kommen und gehen», sagt Znajewski. Gerade die Roma-Frauen aus Bulgarien und Rumänien, welche in den Jahren zuvor den Strich zum Wachsen brachten, reagierten wohl schneller auf die Umstellung.

Seit Dortmund seinen Strichplatz mit Verrichtungsboxen geschlossen hat, sind einige der Frauen in Essen aufgetaucht. Die Nachbarstadt knickte unter der Belagerung von Banden aus Bulgarien und Rumänien ein, welche den Strich und das Quartier um ihn herum bevölkerten. In Essen ist das Problem nicht vorhanden, sagen Peltz und Polizeisprecher Fassbender unisono. In Dortmund wurde das aufkommende Nord-Quartier mit seinen leerstehenden Wohnungen wurde so zum Anziehungspunkt für die Banden und Prostituierten, welche sich dort gleich auch niederliessen. «Die Schliessung des Strassenstrichs wird dieses Problem nicht lösen», sagt Peltz. Die Prostitution sei dadurch nur in die Illegalität verdrängt worden. «Wir haben für die Schliessung kein Verständnis», sagt Peltz.

In Essen verfolgen sie entsprechend eine andere Strategie: Der Striche ist in der Nähe der Innenstadt. Die Frauen können ihn problemlos erreichen und es bestehe immer noch die soziale Kontrolle. Der Spagat zwischen Nähe zur Innenstadt und der abgeschotteten Lage ist für Peltz der Garant für den Erfolg in Essen. «Der Strich ist von aussen kaum wahrzunehmen und dennoch nahe am Zentrum.» Dass es trotzdem Beschwerden hageln wird, damit hat die Stadt gerechnet und eine Hotline eingerichtet. «Die Leute können uns Verschmutzungen oder Verrichtungen ausserhalb des Strichs mitteilen und wir kümmern uns darum», sagt Peltz. Genutzt wird das Beschwerdemanagement inzwischen aber nur noch selten, die Proteste seien zurückgegangen. «Trotzdem wollen die Leute die Prostitution nicht in ihrer Nähe wissen, auch wenn sie sie nicht sehen», sagt Peltz. Verhindern lasse sich dies nun mal nicht. Das Wichtigste ist gemäss Peltz für einen funktionierenden Strich, dass er nicht aus dem Bewusstsein verschwindet: «Er darf aus dem Stadtbild verschwinden, aber niemals aus dem Blick der Behörden.»


http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer ... d-10716819
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Keine Sexsteuer-Automaten auf Duisburgs Straßenstrich

Ein Steuerautomat in Bonn, an dem Prostituierte neuerdings ein Steuerticket für sechs Euro pro Nacht ziehen müssen. In Duisburg werden die Automaten nicht aufgestellt.

Duisburg. Für den Duisburger Straßenstrich am Kaiserberg sind keine Automaten geplant, an denen Prostituierte ihre Sexsteuer bezahlen müssen. Ein entsprechendes Modell der Stadt Bonn werde nicht übernommen.

„Das macht für Duisburg keinen Sinn“, sagte ein Sprecher der Stadt Duisburg. Die Situation des Straßenstrichs am Kaiserberg sei anders als in Bonn.

Dort gebt es sogenannte Verrichtungsboxen, also festgelegte Bereiche für den Straßenstrich. Der Duisburger Rastplatz Monning sei damit nicht vergleichbar. Die Stadt Bonn hatte zum Beginn der Woche Automaten aufgestellt, an denen Prostituierte für sechs Euro ein Ticket ziehen müssen.

Dafür dürfen sie eine Nacht lang ihre Dienste anbieten. In Duisburg müssen Prostituierte dagegen weiterhin eine monatliche Steuererklärung abgeben. Pro Kalendertag zahlen auch sie sechs Euro Steuern für das „Angebot sexueller Handlungen gegen Entgelt“.


http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 19477.html
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Brennpunkt Duisburg-Hochfeld zwischen Strich und Verfall

Viele Häuser in Hochfeld stehen teils leer und die Straßen sind in keinem guten Zustand. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool

Duisburg. Der Duisburger Stadtteil mit geschätzten 4000 Roma steht im Brennpunkt von Schwarzarbeit, Prostitution und Verwahrlosung. Kinder hausen zwischen Kakerlaken im Dreck. Aber trotz aller Schwierigkeiten: Aufgegeben hat sich Hochfeld längst noch nicht.

Duisburg-Hochfeld ist ein Stadtteil, der mit wenigen Strichen trist gezeichnet ist. Hier bröckelt der Putz von verfallenden Häusern - nur einen Steinwurf von der Innenstadt entfernt. Auf dem Brückenplatz, dem Tor zum Quartier, liegen Schnapsflaschen unter Bänken. Neben einem knietiefen Brunnen vergammelt eine Handtasche. Ein paar Schritte weiter stehen vier Jugendliche auf einem Kindergartendach, schmeißen Lehmbrocken auf Passanten.

Und die Situation verschlimmert sich ständig. Seit knapp zwei Jahren ist Hochfeld zu einem Anlaufpunkt für Roma aus Bulgarien geworden. In etlichen Nebenstraßen bestimmen sie das Bild: abgerissene Frauen, armselige Männer, dürftig bekleidete Kinder, vor kaputten Fenstern. Mittlerweile sollen über 4000 Roma hier leben. In dunklen Hinterhöfen verkaufen Roma-Frauen ihre Körper; oft für wenige Euros. Und auf einem Arbeitsstrich mitten im Viertel lassen sich Roma-Männer in aller Öffentlichkeit für schwarze Handlangerjobs mie­ten. Die meisten von ihnen kommen aus der bulgarischen Kleinstadt Shumen.

Aufgegeben hat sich Hochfeld längst noch nicht

Doch dieses Bild beschreibt nur einen Teil der Wahrheit. Hochfeld hat sich nicht aufgegeben. Entlang der Hauptstraße boomen türkische Cafés neben Billigshops. Die Straßen sind dicht bevölkert. Die Verwaltung unterstützt mit ei­nem Stadtteilbüro den Umbau des Quartiers, und in einigen Straßen finden sich renovierte Altbauten neben Bruchbuden.

Michael Willhardt ist einer von denen, die nicht aufhören für ihr Hochfeld zu streiten. Er hat den Klüngelclub mitbegründet, einen Zusammenschluss von Immobilienbesitzern aus dem Viertel. „Hochfeld ist toll“, sagt er. Hier seien die interessantesten Parks von Duisburg, es gebe eine einzigartige, geschlossene Bebauung aus der Gründerzeit – zehn Minuten vom Hauptbahnhof. „Hochfeld hat was zu bieten.“ Umso wichtiger ist es für ihn, dass die akuten Probleme gelöst werden.

Hochfeld im Brennpunkt

Und die sind in der Tat vielfältig. Die meisten Roma kommen an der Wanheimerstraße, Ecke Heerstraße an. Hier halten am Abend die maroden Kleinbusse aus Shumen und bringen neue Menschen. Ge­genüber auf einem Parkplatz stehen zerrissene Ledersofas in einem Gebüsch. Jetzt am Vormittag vertreiben sich vor allem Roma-Männer hier ihre Zeit. Sie warten auf irgendjemanden, der ihnen Geld gibt für ein wenig Arbeit. Ein Türke aus Recklinghausen hält mit einem Transporter an. Er bietet zehn Euro für zwei Stunden Arbeit. Zwei Roma steigen ein. Ob sie ihr Geld kriegen, ist offen. Das wissen hier alle.

Schräg gegenüber vom Arbeitsstrich hat der Verein „Zukunfts-Orientierte Förderung“ sein Büro. Eduard Pusic ist hier Sozialarbeiter. Im Auftrag des Jugendamtes kümmert er sich Roma-Familien. Pusic berichtet von den Problemen. Davon, dass Roma-Männer oft kein Geld für ihre Arbeit bekommen würden. Wie sollten sie sich auch wehren? Sie haben Angst vor der Polizei und kennen deutsche Gerichte nicht. Es gebe Vorarbeiter, die würden den Roma ein Drittel des Lohnes abziehen und sich das Geld in die eigene Tasche stecken. Selbst wenn Sozialarbeiter wie Pusic nachfassen, ändern die Vorarbeiter nichts. Warum auch, wenn ein Roma abhaut, gibt es einen neuen, der übernimmt. „Manchmal wird denen gesagt, die sollen einen Monat zur Probe arbeiten und dann werden sie gefeuert für den nächsten Arbeiter auf Probe.“

Etliche Roma bezahlen zudem in den schlechtesten Häusern in Hochfeld die höchsten Mieten im westlichen Ruhrgebiet. Pusic berichtet von Kosten in Höhe von 200 Euro je Matratze. „Die Roma wissen nicht, was das Leben hier kostet. Sie sind froh überhaupt Arbeit und einen Platz zum Bleiben zu finden.“ Anders gesagt: Sie werden ausgebeutet.

Offene Tuberkulose

Und dann die Kinder. Ein Jugendamtsmitarbeiter berichtet davon, wie sie in Kakerlakenverseuchten Wohnungen hausen. Krankheiten sind die Folge. Erst vor kurzem sind hier Menschen an offener Tuberkulose gestorben – mitten in Duisburg. „Oft können wir wenig für die Kinder machen. Wir dürfen erst kommunales Geld für sie ausgeben, wenn das unmittelbare Kindswohl bedroht ist. Das ist es aber nicht, wenn sie im Dreck leben.“

Nun will die Stadt reagieren. Allen voran der zuständige Jugenddezernent Karl Janssen setzt auf eine langfristige Strategie, um das „schwierige gesellschaftliche Problem“ in den Griff zu kriegen. „Die Menschen müssen integriert und ihre Würde geschützt werden“, sagt er. Die Roma hätten wie alle Europäer das Recht auf Hilfe. Jedoch: „Wir werden darauf achten, dass die Gesetze eingehalten werden.“ Illegale Prostitution, Schwarzarbeit und Sachbeschädigung würden nicht geduldet.

Die Schulpflicht, so Janssen, müsse durchgesetzt werden, zur Not müssten die Roma-Kinder mit Bussen in andere Stadtteile und Städte gebracht werden. Zudem müssten Bildungs- und Sprachbarrieren abgebaut werden. Das alles könne aber Duisburg nicht allein leisten. „Wir bezahlen den Preis für die europäische Freiheit. Das ist richtig. Aber diesen Preis müssen alle zahlen.“

Janssen sagt, er erwarte finanzielle Hilfe von der EU und vom Bund. Und er erwarte die Unterstützung der Nachbarstädte, wenn die Roma in Hochfeld integriert würden. „Wenn wir wie Dortmund auf Verdrängung setzen, dann haben als nächstes Oberhausen und Mülheim das Problem.“

Michael Willhardt freut sich über die Aktivität. „Das Problem muss grundsätzlich gelöst, nicht eingemauert werden, da hat Janssen recht.“ Bis das geschafft sei, müsse man viel Geduld haben. Insoweit wäre es schön, wenn schon mal die Straßenreinigung öfter käme.


http://www.derwesten.de/nachrichten/im- ... 33454.html
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Re: RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von Aoife »

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fraences hat geschrieben:"Wir bezahlen den Preis für die europäische Freiheit. Das ist richtig. Aber diesen Preis müssen alle zahlen.“
Warum eigentlich?

Wäre es nicht gerechter, wenn die Kosten von den Nutznießern der sogenannten "europäischen Freiheit" eingezogen würden? Beispielsweise NOKIA die Differenz zu einer Produktion in Deutschland als Sozialabgaben zahlen müsste? Aber dazu (hier fehlen mir die deutschen Worte, deshalb formuliere ich zurückhaltend) fehlt den Politikern anscheinend der Mut. Was nicht unbedingt der Fehler dieser Politiker sein muß. Zumindest genauso verantwortlich ist die deutsche Bevölkerung, die ein "da sind wir alle gefordert" unkommentiert schluckt.

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Re: RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von Arum »

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Aoife hat geschrieben:      

Warum eigentlich?

Wäre es nicht gerechter, wenn die Kosten von den Nutznießern der sogenannten "europäischen Freiheit" eingezogen würden? Beispielsweise NOKIA die Differenz zu einer Produktion in Deutschland als Sozialabgaben zahlen müsste? Aber dazu (hier fehlen mir die deutschen Worte, deshalb formuliere ich zurückhaltend) fehlt den Politikern anscheinend der Mut. Was nicht unbedingt der Fehler dieser Politiker sein muß. Zumindest genauso verantwortlich ist die deutsche Bevölkerung, die ein "da sind wir alle gefordert" unkommentiert schluckt.
Das hat leider herzlich wenig mit der Sache zu tun.

Das Problem, worum es hier letztlich geht, ist das fehlende Interesse der bulgarischen Regierung, sich mit der Diskrimination der Roma endlich mal durchgreifend auseinanderzusetzen. Darüberhinaus EU-Gelder dort einzusetzen, wofür sie úberhaupt in die bulgarische Staatskasse hineingeflossen sind.

Siehe zum Beispiel:

Zitat, Taz, 20.10.2010:

"In welche dunklen Kanäle ist das Geld für die Roma geflossen?", fragte unlängst die bulgarische Wochenzeitung Kapital. In den vergangenen zehn Jahren hätten für die Integration der Roma gerade einmal 3,30 Lewa (1,60 Euro) pro Monat und pro Person zur Verfügung gestanden, rechnete das Blatt vor. Und das, obwohl Bulgarien an zwei speziellen Rahmenprogrammen teilnähme und Summen in Millionenhöhe, auch aus Brüssel, in entsprechende Projekte investiert worden seien.

Der rechtsliberalen Regierung in Bulgarien fehlten der politische Wille und eine schlüssige Strategie, schrieb Kapital und verwies auf ein Ereignis, durch das die Kleinstadt Jambol vor wenigen Wochen traurige Berühmtheit erlangte: Dort ließ die Polizei einen von dutzenden Roma-Familien bewohnten, völlig verwahrlosten Plattenbau räumen. "Das ungelöste Problem mit den Roma ist die größte Bombe, die derzeit in Bulgarien tickt", heißt es abschließend in dem Beitrag. "Und sie wird auch nicht dadurch unschädlich gemacht, dass man zur Freizügigkeit für Roma aufruft."



http://www.taz.de/!60051/


Man darf getrost annehmen, dass die europäischen Fördergelder zur Bekämpfung der Armut unter den Roma ganz woanders hingelangen, als wo sie hin gehörten:

Zitat, Handelsblatt, 20.07.2011:

Zu Bulgarien stellt der Bericht fest, „dass bei der Bekämpfung der Korruption auf hoher Ebene in den vergangenen zwölf Monaten keine überzeugenden Ergebnisse erzielt wurden“.

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 15498.html

Andererseits hat aber Deutschland immer noch eine besondere moralische und historisdche Pflicht, den Roma gegenüber. Es ist zutiefst traurig, dass die deutsche Israel-Politik nicht mal annähernd sein Gegenstück findet, jenem Volke gegenüber, das relativ sogar mehr unter den Nazis gelitten hat als die Juden. Deutschland sollte, genau genommen, mindestens Bulgarien zur Verantwortung ziehen für die Art und Weise, wie dort die Roma ins totale gesellschaftliche Aus getrieben werden, sich als Folge dessen unter diesen verheerenden Dortmunder Umstände anscheinend sogar mehr zurecht fühlen als daheim.

darum geht's.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

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Re: RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von Aoife »

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Arum hat geschrieben:Das hat leider herzlich wenig mit der Sache zu tun.

Das Problem, worum es hier letztlich geht, ist das fehlende Interesse der bulgarischen Regierung, sich mit der Diskrimination der Roma endlich mal durchgreifend auseinanderzusetzen. Darüberhinaus EU-Gelder dort einzusetzen, wofür sie úberhaupt in die bulgarische Staatskasse hineingeflossen sind.
Ja Arum, ich denke du hast Recht, das die Verwendung der Gelder eine Rolle spielt. Wieso deshalb aber die Herkunft dieser Gelder ohne Bedeutung sein soll bleibt mir unverständlich.

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Re: RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von Arum »

          Bild
Aoife hat geschrieben:        
Wieso deshalb aber die Herkunft dieser Gelder ohne Bedeutung sein soll bleibt mir unverständlich.
Wo fängt man denn überrhaupt an, das mit Geld verbundene erlittene Unrecht zu begleichen? Die ganze Geschichte der europäischen Wohlstandsgesellschaft beruht eben auf einer sehr sehr langen Geschichte der allseitigen Ausbeutung.

Oder gar, der Komputer den Du gerade benutzt, dürfte in China hergestellt sein.

Siehe zB

Zitat:

Sonderwirtschaftszonen in China sind für die führenden und weltweit exportierenden Computerfirmen attraktiv, weshalb viele ihre Produktion dorthin ausgelagert haben: Es gibt Steuervergünstigungen und marktwirtschaftliche Verhältnisse – jedenfalls fast: Auf dem Nährboden einer traditionell kommunistischen Disziplinierung herrscht ein Arbeitsdrill, der unter dem stetig steigenden Kostendruck auch Formen von Zwangsarbeit hervortreibt

http://www.medienheft.ch/kritik/bibliot ... th_04.html

Dieses Unrecht zu begleichen, hiesse höhere Preise für Elektronikgeräte zahlen wollen. Und das ist einfach das ganz alltägliche Unrecht, so wie wir es selber mit treiben. Wirtschaltliches Unrecht ist ein fast unbegrenztes Thema, weit über Nokia hinaus. Dan scheint es mir angemessener sich mal kurz auf das eigentliche Thema 'bulgarische Roma in Dortmund' einigermassen zu beschränken.
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Joachim Ringelnatz

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Re: RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von Aoife »

          Bild
Arum hat geschrieben:Wo fängt man denn überrhaupt an, das mit Geld verbundene erlittene Unrecht zu begleichen?
Ja Arum, das sehe ich doch genauso.

Nur verstehe ich nicht, weshalb meine Idee, dass nicht "wir alle", sondern die Nutznießer der Globalisierung für deren Nachteile finanziell aufkommen sollten, deiner Meinung nach nichts mit der Sache zu tun haben soll.

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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Hochfeld und Marxloh Bürger diskutieren über Umgang mit Rumänen und Bulgaren in Hochfeld

Viele Häuser und Straßen in Duisburg-Hochfeld sind in einem schlechten Zustand.

Duisburg. Wie geht Duisburg mit der steigenden Zahl der Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien um? In Marxloh sind die Roma und Sinti am 4. Oktober Thema einer Diskussionsrunde der Linken. Am 13. Oktober sucht „Respekt Hochfeld“ nach Antworten.

„Respekt Hochfeld“ geht in die dritte Auflage. Nach Veranstaltungen in den beiden vorangegangenen Jahren soll am Donnerstag, 13. Oktober, um 18 Uhr nun ein weiteres Mal mit und über die Menschen im Stadtteil diskutiert werden.


Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der der Klüngelklub Hochfeld und Mitglieder des Runden Tisches als Stadtteilforum engagierter Bürger einladen, steht diesmal die Zuwanderung aus Südosteuropa. Die Organisatoren sprechen in diesem Zusammenhang von einer kleinen Völkerwanderung, die ständig insbesondere Menschen aus Bulgarien und Rumänien – viele davon Roma – in den Stadtteil schwemmt.

Dies wirft nicht nur pädagogische Fragen auf, wie etwa die Integration der Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen der Kindertagespflege oder der Schule. Es stellt sich auch die Frage, wie die erwachsenen Zuwanderer in den Arbeitsmarkt, den Wohnungsmarkt und generell in das hiesige gesellschaftliche Leben integriert werden sollen.

Vermüllte Straßen, überfüllte Wohnungen und Prostitution

Zudem gehe der Zuzug dieser Menschen einher mit einer inzwischen unübersehbaren Zunahme der Vermüllung von Straßen und Hinterhöfen, Tagelöhnerei, Wohnungsüberbelegung und mehr oder weniger verdeckter Prostitution. Bei der öffentlichen Veranstaltung sollen gemeinsam Fakten gesammelt, diskutiert und Lösungswege gefunden werden, die allen im Stadtteil dienen.

Fach- und sachkundige Teilnehmer werden unter anderem Wilhelm Steitz, Ordnungsdezernent der Stadt Dortmund, der Duisburger Kultur- und Bildungsdezernent Karl Janssen, Helga Tauch vom Verein Solwodi, Iris Sperg vom Gesundheitsamt Duisburg und der AWO Integrationsagent Karl-August Schwarthans sein.

Linke fordert: „Integrieren statt wegsehen“

Bereits am Dienstag, 4. Oktober, will Anna Conrads, Landtagsabgeordnete der Linken aus Duisburg, über den verstärkten Zuzug von Roma in Hochfeld sowie in Marxloh mit Experten und Bürgern diskutieren. „Integrieren statt wegsehen“, so das Motto des Abends. Zum Einstieg in das komplexe Thema wird zunächst der Film „Im Ghetto - Die Roma von Stolipinowo“ gezeigt. Ort der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr das Bürgerbüro der Abgeordneten an der Kaiser-Wilhelm-Straße 278 in Marxloh.


http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 06813.html
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Bürgerversammlung am Donnerstag Roma in Duisburg-Hochfeld – Verdrängen oder integrieren?
Duisburg/Dortmund. Armutsmigranten aus Südosteuropa will Bildungsdezernent Janssen integrieren. Die Dortmunder Antwort auf das Roma-Problem – Verdrängung – lehnt er ab. Die unter der Zuwanderung leidenden Hochfelder beklagen die Untätigkeit der Politik.

Überbelegte Schrott-Wohnungen, Sperrmüllberge auf dem Rinnstein, verdeckte Prostitution, illegale Tagelöhnerei, gewalttätiges Kräftemessen zwischen neuen und alten Zuwanderern im Rotlichtmilieu und in illegalen Grauzonen, und eine große allgemeine soziale Not der Neuzuwanderer:

Während der massenhafte Zuzug von Menschen aus Südosteuropa, meist Roma-Familien aus Bulgarien und Rumänien, nach Nordrhein-Westfalen zum Beispiel in Dortmund von Stadt und Polizei längst mit personell stark besetzten Sondereinsatzgruppen beantwortet wird, brütet man in Duisburg derweil in Arbeitsgruppen über Handlungskonzepten. Ergebnis unbekannt.

Bis zu 70 Huren am Tag

Am Donnerstagabend um 18 Uhr tritt mit Wilhelm Steitz der Dortmunder Ordnungsdezernent auf einer Bürgerversammlung in der Hochfelder Pauluskirche auf – bekanntlich ein Stadtteil, in dem das prekäre Zuwandererproblem von allen Beteiligten als besonders große Belastung empfunden wird. „Wenn Dortmund etwas tun konnte und weiter tut“, sagt Jochem Knörzer, vom Hochfelder „Klüngelklub“, jener Bürgerverein, der unter der Überschrift „Respekt Hochfeld“ zur heutigen Debatte in die Kirche einlädt, „dann muss doch die Stadt Duisburg dies ebenfalls leisten können.“

In Dortmund, so sagt Stadtsprecher Hans-Joachim Skupsch, sei gerade die massenhafte Straßen-Prostitution von täglich bis zu 70 Huren, der Müll und die Wohnungsüberbelegung („Ekel-Häuser“) so eklatant geworden, dass die Stadt in diesem Frühjahr ihr Stadtgebiet zum Sperrgebiet für das älteste Gewerbe der Welt erklärt hatte. Der käufliche Sex in „Verrichtungsboxen“ – häufig angeboten von Zuwanderinnen aus Bulgarien und Rumänien – gerade in der nördlichen Innenstadt von Dortmund war somit verboten, die Boxen wurden abgerissen. 45 Beschäftigte aus dem städtischen Ordnungsamt sind in Einsatztrupps nach Worten Skupsch täglich von 6 Uhr in der Früh bis zwei Uhr nachts unterwegs auf Streife – unterstützt von Polizei, die ebenfalls ihren Fokus darauf gerichtet hätte: „Wir haben die Kontrollnorm höher gesetzt.“ Täglich werde belehrt, durchsucht, des Platzes verwiesen, überprüft, werden Autos abgeschleppt und zahllose Anzeigen geschrieben. Der Erfolg vor Ort: Sinkende Kriminalität, kaum noch Prostitution, keine Müllberge, keine „Ekelhäuser“ mehr. das Dortmunder Modell: Verdrängung, wohin auch immer.

In Duisburg warte man seit Monaten darauf, dass sich die Stadt endlich diesem Problem annimmt, klagt Knörzer. Hochfelder Bürger hatten im Sommer einen öffentlichen Hilferuf an die Stadt gesendet: „Das Maß ist voll!“ Knörzer: „Es hat hier sehr lange gedauert, bis die Stadtverwaltung endlich in die Gänge gekommen ist.“

Dortmunder Dezernent diskutiert am Abend mit, Duisburger nicht

Denn: Die problematische, massenhafte Zuwanderung von Armutsmigranten aus Südosteuropa, mit vielen schulpflichtigen Kindern, beobachten alle Verantwortlichen bereits seit Jahren. Von einem tragfähigen Konzept indes, wie man damit fair für alle Seiten umzugehen gedenke, ist nach Worten von Knörzer nichts zu sehen. Darum soll es heute Abend in der Hochfelder Paulus-Kirche gehen.

Dem Dortmunder Ordnungsdezernent wird am Donnerstag auf dem Podium nicht der zuständige Duisburger Bildungs- und Kulturdezernent Karl Janssen gegenüber sitzen, stattdessen kommt der Jugendamtsleiter. „Ich kneife nicht,“ erklärte Janssen gegenüber der NRZ, „aber ich hatte diesen Termin nie bestätigt, ich habe eine andere Verpflichtung.“

Inhaltlich könne er nur sagen, dass er das so genannte Dortmunder Modell der simplen Verdrängung von Herzen ablehne – weswegen der Dortmunder Dezernent auch gar nicht am Donnerstagabend nach Duisburg zu kommen brauche. Die Duisburger Antwort auf das Roma-Problem werde eine Integrationslösung sein, auf die viele andere Städte – auch Dortmund – mit großem Interesse warten würden.

Bundesregierung: Sinti und Roma „gut integriert“

Dieses Konzept werde bald durch alle die Ratsgremien laufen und eine „hoch interessante politische Debatte“ in Duisburg auslösen: Wie geht man mit armen Zuwanderern um? Verdrängen oder eingliedern?

Von der Bundesregierung in Berlin haben Problemstädte wie Duisburg indes nichts zu erwarten. In Deutschland sind Sinti und Roma „gut integriert“, so dass eine nationale Strategie für Deutschland „nicht erforderlich erscheine“.

Dies hat die Duisburger Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas (SPD) von der Merkel-Regierung auf Nachfrage mitgeteilt bekommen. Und weiter: Sollte es aber doch vor Ort „zu Schieflagen“ kommen, sei dies dann „grundsätzlich Sache der Länder“. Bas: „Unfassbar, wie die Bundesregierung mit diesem Problemfall umgeht.“


http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 55721.html
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Beitrag von ehemaliger_User »

SPON 15.11.11
Essen
Polizei befreit 18-jährige Griechin aus Bordell

Essen - Ein Mann hat eine 18-jährige Griechin zunächst in Italien auf den Straßenstrich und dann in Deutschland in ein Bordell geschickt. Nun sei die zur Prostitution gezwungene Frau in Essen befreit worden, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Da die geistig leicht behinderte Frau kein Deutsch konnte, meldete sie sich telefonisch bei ihrer Mutter und bat um Hilfe. Über die deutsche Botschaft in Athen konnte der mutmaßliche Zuhälter ermittelt und in Essen festgenommen werden.

Gegen den 25-Jährigen erging Haftbefehl wegen Menschenhandels und Zuhälterei. Die 18-Jährige ist mittlerweile wieder zu Hause in Griechenland.

www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,797944,00.html
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

ENDLICH BEFREIT
18-Jährige vom Freund in Puff verschleppt

Der eigene Freund zwang eine 18-Jährige Griechin zur Prostitution. Jetzt konnte die Polizei die junge Frau aus dem Puff befreien.
Foto: dapd (Symbolbild)
ESSEN –
Zwei Wochen lang musste sie im Puff als Hure arbeiten - jetzt wurde eine 18-jährige Griechin endlich von der Polizei befreit. Ihr eigener Freund hatte sie ins Bordell verschleppt. Er sitzt jetzt in U-Haft.
Es hatte alles so romantisch angefangen: Bei einem Griechenlandaufenthalt des 25-jährigen lernten sich die beiden kennen. Sie verknallte sich sofort in den Mann aus Albanien. Gemeinsam reiste das junge Pärchen nach Deutschland. Da zeigte er dann sein wahres Gesicht.
Der Lover wurde zum Zuhälter: Er zwang die geistig leicht behinderte Frau, als Hure im Bordell zu arbeiten. Das Geld musste sie sofort an ihn abdrücken. In ihrer Not rief die junge Griechin ihre Mutter an, die sofort die Deutsche Botschaft in Athen alarmierte.
Die deutsche Polizei befreite sie schnell aus dem Bordell. „Die 18-Jährige fiel uns förmlich in die Arme und war sichtlich erleichtert“, berichtete Kommissar Volker Steinkämper. Der Ex-Freund wurde festgenommen.
2010 hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen 147 Opfer von Zwangsprostitution ermittelt. 21 waren noch keine 18 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der Frauen war zwischen 18 und 25 Jahre alt. Die meisten Verfahren kamen durch Anzeigen der Betroffenen in Gang.
Aber auch Freier und Prostituierte gaben der Polizei Hinweise.


http://www.express.de/panorama/endlich- ... 52538.html


In diesem Fall zeigt es eindeutig, das nicht massenhafte ohne konkrete Hinweise Razzien im Rotlicht gegen Menschenhandel nötig sind.

So ist mir das aus Polizeiquellen auch bekannt, die meisten Menschenhandelsdelikte entstehen durch einzelnen Anzeigen des Straftates durch Betroffenen selbst, deren Angehörigen, Kolleginnen und Freier die Hinweise auf Straftaten geben, was letztendlich zum erfolgreichen Anklage führt. Die Massenrazzien kosten dem Steuerzahler nur unnötige Geld, schikanieren die ganze Sexbranche, haben wenig Aussicht auf Erfolg. Nur durch die Stärkung der Rechte von Prostiuierten, Transparenz in den Sexbetrieben kann erfolgreich Straftaten aufgeklärt werden. Leider läuft die politische Richtung durch Verdrängung der Prostitution im Graubereich in die falsche Richtung und ist somit kontraproduktiv.

Liebe Grüsse, Fraences
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Jupiter
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Re: RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von Jupiter »

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fraences hat geschrieben: In diesem Fall zeigt es eindeutig, das nicht massenhafte ohne konkrete Hinweise Razzien im Rotlicht gegen Menschenhandel nötig sind.

So ist mir das aus Polizeiquellen auch bekannt, die meisten Menschenhandelsdelikte entstehen durch einzelnen Anzeigen des Straftates durch Betroffenen selbst, deren Angehörigen, Kolleginnen und Freier die Hinweise auf Straftaten geben, was letztendlich zum erfolgreichen Anklage führt. Die Massenrazzien kosten dem Steuerzahler nur unnötige Geld, schikanieren die ganze Sexbranche, haben wenig Aussicht auf Erfolg. Nur durch die Stärkung der Rechte von Prostiuierten, Transparenz in den Sexbetrieben kann erfolgreich Straftaten aufgeklärt werden. Leider läuft die politische Richtung durch Verdrängung der Prostitution im Graubereich in die falsche Richtung und ist somit kontraproduktiv.
Sehe ich auch ähnlich. Aber nur die Großrazzia, besonders wenn "wohlgesonnene" Medien vorab informiert sind, bringt den Medienmultiplikator. Der nicht informierte Bürger für den die Polizei so und so viel zu wenig gegen "Schmutz und Schand" tut, ist beruhigt, denn es wird ja etwas getan.

Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.

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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Duisburg

Gekommen, um zu bleiben



Die Probleme der Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien werden sich in Duisburg womöglich noch verschärfen. Abhilfe ist schwierig und langwierig. Das ist das Ergebnis des jetzt vorgelegten "integrierten Handlungskonzeptes".

Das Straßenbild in Hochfeld hat sich gewandelt, nachdem die Anzahl der Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien stetig zugenommen hat. Die Stadt hat jetzt ein Konzept vorgelegt, mit dessen Hilfe die schlimmsten sozialen Missstände bekämpft werden sollen.

Federführung von Bildungsdezernent Karl Janssen ist das Konzept nach monatelanger Vorbereitung in drei Arbeitsgruppen ("Recht und Ordnung", "Bildung und Jugend" sowie "Wohnen, Arbeit, Gesundheit") fertiggestellt worden. Es soll in der Ratssitzung am 12. Dezember verabschiedet werden und zeigt auf, wie schwierig es ist, den Herausforderungen gerecht zu werden.


Wie viele Rumänen und Bulgaren gibt es in Duisburg zurzeit?
Zum Stichtag 1. Oktober 2011 waren 4.164 gemeldet [8,5 Promille aller Bürger. Einwohnerzahlt Duisburg insgesamt 489.599 (31. Dez. 2010). Wikipedia].
Davon sind 2.952 bulgarische Staatsangehörige [71%]
und 1.212 rumänische [29%].


Die Stadt geht von einer "kontinuierlichen Zuwanderung" aus. Inzwischen soll die Zahl bei über 5000 liegen.
Die Rumänen und Bulgaren leben vor allem in Hochfeld (46 Prozent), Marxloh (14) und Bruckhausen (9).


Warum sind sie hier, und wie lange wollen sie bleiben?

Sie gelten als Teil einer europaweiten Armutswanderungsbewegung. Die betroffenen Menschen leben in ihren Herkunftsländern in erbärmlichen Verhältnissen, häufig in ghettoähnlichen Siedlungen ohne Strom- und Wasserversorgung. In ihrer Heimat werden sie ausgegrenzt und diskriminiert. In der Hoffnung auf bessere Lebensverhältnisse wollen sie hier mittel- bis langfristig bleiben, so die Einschätzung des Handlungskonzepts.

Halten sich die Menschen hier legal auf?

Ja. Aufgrund von EU-Regelungen gibt es in den ersten 3 Monaten eine eingeschränkte Freizügigkeit, deren Voraussetzungen aber für die Behörden kaum überprüfbar sind. Ab 2014 gilt in der EU eine allgemeine Freizügigkeit.

Sollen die Menschen hier heimisch werden?

Ja. Die Stadt verfolgt einen "nachhaltigen und integrativen" Ansatz. Die Lenkungskreise der Stadt sind sich darüber einig, dass ein "eventueller andersgerichteter Ansatz weder rechtlich möglich noch überhaupt umsetzbar ist".

Haben die Rumänen und Bulgaren Anspruch auf finanzielle Unterstützung?

Teilweise. Familien mit Kindern haben Anspruch auf Kindergeld. Bisher war es oft so, dass Antragsteller in kurzer Zeit postalisch nicht mehr erreichbar sind oder von Amts wegen abgemeldet wurden.

Ein Anspruch auf Hartz IV-Leistungen besteht nicht.

Erst wenn die Betroffenen einem Mini-Job nachgehen, haben sie Anspruch auf aufstockende Leistungen (pro Jahr insgesamt etwa 22 Millionen Euro) und Kosten der Unterkunft (jährlich rund 8,4 Millionen).

Wie ist es mit der medizinischen Versorgung?

Da die meisten auch in ihrem Heimatland nicht krankenversichert sind, gibt es auch hier keinerlei Ansprüche auf medizinische Versorgung. In Härtefällen und akuten Notlagen springt die Stadt ein.

Klappt es mit dem Schulbesuch der Zuwandererkinder?

Nein. Das Konzept hält einen wohnortnahen Schulbesuch für wünschenswert. Dafür reichen die Kapazitäten in Hochfeld aber nicht aus. Für weiter entfernt liegende Schulen gäbe es einen Fahrtkostenzuschuss. Das scheitert aber daran, dass die Eltern meist ihren Eigenanteil nicht aufbringen können.

Welche Probleme gibt es noch?

Schwarzarbeit, Kriminalität, zu viel Müll, untragbare Wohnzustände und Prostitution sind bei der Stadt bekannt.

Welche Handlungsempfehlungen gibt es, und wie teuer ist ihre Umsetzung?

Dazu gehören unter anderem:
aufstockende ALG-Leistungen (pro Jahr insgesamt etwa 22 Millionen Euro)
Kosten der Unterkunft (jährlich rund 8,4 Millionen)
Krankenhilfekosten (8,5 Millionen Euro jährlich),
Ausbau von Kindertagesstätten (2,1 Millionen),
Sprachförderung (1 Million Euro jährlich),
Sozialberatung (300 000 Euro),
Gesundheitsvorsorge (180 000 Euro pro Jahr),
VHS-Lernangebote (174 000 Euro),
eine zentrale Beratungsstelle für Zuwanderer (160 000 Euro pro Jahr)
Beratung für Prostituierte (jährlich 159 000 Euro)
Elternbildung (100 000 Euro),
Tuberkulose-Behandlungen (55 000 Euro pro Jahr).

[Summe 43.128.000 Euro pro Jahr (43 Mio) für 4.164 gemeldete Neubürger [8,5 Promille der Bevölkerung] ???

Entspricht 88.088 Euro pro Jahr je Neubürger aus Bulgarien und Rumänien ???]

Wer soll das bezahlen?

Soweit es sich um freiwillige, nicht gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben handelt, darf die Stadt nichts finanzieren. Das geht nur mit Mitteln der EU, des Bundes und des Landes. Hier will Duisburg gemeinsam mit anderen Städten im Deutschen Städtetage initiativ werden und die Mittel einfordern.


www.rp-online.de/niederrhein-nord/duisb ... -1.2620623



Worauf Sexworker & Migrant_innen Anspruch haben:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=104925#104925
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Zuwanderung
Stadt Duisburg scheint Roma-Problem in Hochfeld nicht in den Griff zu bekommen


Seit über zwei Jahren ist Hochfeld zu einem Anlaufpunkt für Roma aus Bulgarien geworden.
Duisburg. Im Duisburger Rathaus fehlt ein Koordinator mit Durchsetzungskraft, der sich um die Probleme mit Rumänen und Bulgaren in Hochfeld kümmere. Das werfen die Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Johannes Pflug (SPD) der Stadtspitze vor. In Berlin soll es nun ein Koordinierungstreffen von Städten mit ähnlichen Problemen geben.

Die beiden Duisburger SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Hans Pflug vermissen eine führende Hand im Duisburger Rathaus, um die Probleme mit den Rumänen und Bulgaren in Hochfeld anzupacken. „In der Stadtspitze fehlt jemand, der den Hut auf hat und das vorgestellte Konzept konsequent weiter verfolgt und umsetzt“, sagte Bärbel Bas.

Abgesehen von der Finanzierung erkennt Hans Pflug klare Verstöße, gegen die man vorgehen müsse. „Wenn in einer Wohnung zwölf Matratzen vermietet werden, ist das Mietwucher. Es gibt Prostitution und einen Arbeitnehmer-Strich. Das sind Rechtsverstöße und damit Angelegenheit von Ordnungsamt, Polizei und Zollamt“, sagt Pflug. „Es fehlt ein Koordinator, der die Gesamtproblematik in die Hand nimmt“.

Bürgerwehren und rechte Tendenzen müssen verhindert werden
Inhaltlich wollten beide Abgeordnete das Konzept der Stadt nicht bewerten, Pflug hält es „persönlich für plausibel“. Man müsse dort aber zügig reagieren, um mögliche Folgen wie in Rede stehende Bürgerwehren zu verhindern oder rechten Tendenzen dort erst gar keinen Raum zu geben. Pflug rechnet mit fünf bis sechs Millionen Euro für die Umsetzung des Konzepts, wie man den unkontrollierten Zuzug von inzwischen mehr als 5000 Roma in den Griff kriegt. Die Nachfrage von Bärbel Bas an die Bundesregierung zu konkreten Maßnahmen für Probleme in Stadtteilen wie Hochfeld vor einigen Monaten habe keine zufriedenstellende Antwort geliefert: „Kurz gesagt: Man hat die von uns beschriebenen Probleme in Hochfeld nicht so gesehen“.

Inzwischen haben sich Bas und Pflug mit Abgeordneten aus Städten mit ähnlichen Problemen, wie Dortmund oder Köln, vernetzt und gemeinsame Briefe an die Ministerinnen von der Leyen und Schröder geschrieben. In der kommenden, ersten Sitzungswoche des Bundestags soll es ein Koordinierungstreffen zu dem Thema in Berlin geben.

http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 34603.html
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Beitrag von nina777 »

09.07.2012

Essen

Bürgerprotest gegen Bordell-Pläne

Die Nachricht fegte wie ein Sturmwind durch Borbeck: Im Gewerbegebiet Schacht Neu-Cöln soll ein Bordellbetrieb in einem ehemaligen Bürogebäude einziehen. Anwohner sind ebenso alarmiert wie Bezirkspolitiker: Sie fürchten, dass das Bordell vor allem osteuropäische Kunden des Autohandels rund um das Autokino anzieht. Und das wollen sie mit allen Mitteln verhindern.


Am Donnerstag war es noch ein Gerücht. Doch inzwischen ist ein Bauantrag „ganz frisch eingetroffen“, bestätigte gestern Klaus Fidomski-Rest, Leiter der Bauaufsicht Nord, auf Anfrage dieser Zeitung. Der Investor will drei Zimmer im Obergeschoss des Gewerbegebäudes Schacht Neu-Cöln 34 als „Gästezimmer“ eines „bordellartigen Betriebes“ nutzen. Sogar die Öffnungszeiten sind schon bekannt: werktags von 10 bis 23 Uhr, sonntags und an Feiertagen 12 bis 19 Uhr. Drei Gästezimmer, sagt Fidomski-Rest, das ist kein großer Laden: „Es gibt in Essen sicher größere einschlägige Betriebe.“

Und dennoch hat die Nachricht von den Bordell-Plänen die Nachbarschaft elektrisiert. Die Anwohner Gregor Arnold und Andrea Littmann reagierten am schnellsten: Gleich gestern früh jagten sie ein Schreiben an Oberbürgermeister Reinhard Paß hinaus mit der „dringenden Bitte, die Genehmigung der Nutzungsänderung in jedem Fall zu verhindern“. Gleichzeitig begannen sie Unterschriften zu sammeln und die Politiker vor Ort zu alarmieren.

Die Sorge, die die Anwohner umtreibt: Ebenso wie das geplante Hotel/Gästehaus an der Bottroper Straße könnte das Bordell ein gezieltes Angebot für die osteuropäischen Besucher des Autokino-Umfeldes sein. Friedhelm Klix (SPD), Mitglied des Rates und der Bezirksvertretung, treibt zudem die Sorge um, das Bordell könne womöglich erst der Anfang sein. Diese Sorge teilt auch Anwohner Arnold: „Hinter dem Gebäude ist nach ganz viel Platz, um ein Beherbergungsgewerbe aufzuziehen.“ Er fürchtet „die Erweiterung eines anfänglich kleineren Bordellbetriebes“.

Klix’ CDU-Kollege im Bauausschuss Klaus Diekmann stehen Sorgenfalten auf der Stirn. „Das Gebäude liegt im Gewerbegebiet. Wenn der Antrag rechtens ist, dann haben wir hier keine guten Karten.“ Einen Sperrvermerk, der das Rotlichtmilieu ausschließt, gibt es für dieses Gebiet nicht.

Die Anwohner wollen das Argument mit dem Gewerbegebiet nicht gelten lassen. „Hier wohnen ringsum Familien mit kleinen Kindern“, zählt Gregor Arnold auf. An der Straße liegen zwei Kinderspielplätze und von Familien genutzte Grünanlagen. „Nebenan in der Zweigstraße soll eine Kita neu gebaut werden. Und im Bereich Neustraße/Heegstraße soll eine Siedlung mit Einfamilienhäusern entstehen. Der Investor wird sich schön bedanken, wenn er zwei Millionen Euro in die Hand nimmt und dann nebenan ein Bordell entsteht.“ Andrea Lottmann ergänzt: „Ob im Sommer oder Winter: Zum Spielen oder zum Rodeln sind hier immer mindestens ein Dutzend Kinder auf der Straße. Das passt doch überhaupt nicht zusammen mit einem Bordellbetrieb, Gewerbegebiet hin oder her!“

SPD-Bezirksvertreter Ulrich Schulte-Wieschen nimmt die Ängste der Anwohner vor einem Andrang osteuropäischer Besucher sehr ernst. „Erstmal ist es nur eine Vermutung, aber eine Vermutung, die nach unserer Erfahrung sehr nahe liegend ist.“ Ihm liegt das Bordell-Projekt ähnlich schwer im Magen wie das Hotel an der Bottroper Straße: „Das ist das I-Tüpfelchen in der aktuellen Debatte um das Autokino.“

Diekmann, Klix und Schulte-Wieschen haben den Anwohnern Unterstützung über die Parteigrenzen hinweg zugesichert: „Was wir machen können, werden wir auch tun.“ Erst einmal müsse nun die Prüfung des Bauantrages abgewartet werden. Die Anwohner haben aber schon angekündigt: „Wir werden den Druck auf die Verwaltung hoch halten.“

http://www.derwesten.de/staedte/essen/b ... 61969.html
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Prostitution - Bürger in Bergeborbeck in Essen laufen Sturm gegen Bordell-Pläne


Essen. Hier Alarm, dort Alltag: Bürger in Bergeborbeck laufen Sturm gegen Bordell-Pläne, andere leben jahrelang neben Privatclubs. Laut Polizei meistens problemlos. Im Internet finden sich zahlreiche Adressen etwa von Massageclubs. Offiziell gibt es in Essen lediglich drei Bordelle.

Ein Bordell gleich um die Ecke, Prostituierte in der Nachbarschaft: In Bergeborbeck sind Anwohner alarmiert, seitdem sie von Plänen erfahren haben, dass am Schacht Neu-Cöln drei Zimmer für das Gewerbe entstehen sollen. Rund um das Gebiet liegen ihre Wohnhäuser, leben Kinder. Sie sorgen sich wegen des Autokino-Klientels und einer späteren Ausweitung.


„Wir merken davon nichts“, sagt eine 52-Jährige, die in Nachbarschaft eines Privatclubs lebt. Irgendwo in Borbeck. Einen Scherz habe er mal mit einem Nachbarn gemacht, erinnert sich ihr Mann (56) – mehr nicht. Sie hätten gewusst, dass der Club dort existiert, bevor sie herzogen.

Keine Kriminalität
In den Gärten blühen Rosen und Hortensien, der Rasen hinter den Zäunen ist kurz. Eine Gegend gut bürgerlich bis gehoben, in der auch große, neue Einfamilienhäuser stehen. Eine Mutter (35) schiebt mit Kinderwagen vorbei: „Ich habe keine Bedenken, es fällt nicht auf.“ Und sie komme häufig vorbei.

„Die Nachbarschaft kann funktionieren“, sagt der Betreiber, der den Club seit 15 Jahren führt. Der 55-Jährige will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen, „weil ich in der Öffentlichkeit stehe“. Warum es bei ihnen gut laufe: „Bei uns gibt es keinen Alkohol, keine Drogen und keine Zuhälter.“ Damit keine Kriminalität. Drogen beispielsweise ziehen die an, die sie verkaufen. 16 Frauen arbeiten im Haus, nicht aus Vergnügen („Der Job ist nicht cool“) oder weil sie Geld für Kokain brauchen, sondern, weil sie eine Scheidung hinter sich haben und oft einen Haufen Schulden. Sie wollen raus aus Hartz IV , sagt der Chef. Seine Bedingung: Nach fünf Jahren müssen sie aufhören, wegen der Psyche.

Stress gebe es bei ihnen nicht, nicht mit den Nachbarn, nicht mit der Polizei. Dennoch: „Die Sorge der Anwohner in Bergeborbeck verstehe ich voll“, sagt er sofort. Die Befürchtungen seien absolut berechtigt. Voraussetzungen für einen Club in direkter Nachbarschaft seien, dass er seriös und diskret geführt werde. Dass es bei ihnen recht teuer sei (ab 50 Euro) und dass nicht jeder reinkommt („Die Frauen entscheiden selbst“), schon gar nicht angetrunken, das habe sich herumgesprochen. Daher klingele ein bestimmtes Klientel gar nicht erst.

Privatclubs sind keine Ausnahme
Privatclubs sind im Stadtgebiet keine Ausnahme. Im Internet finden sich zahlreiche Adressen etwa von Massageclubs („gegen Aufpreis gibt es mehr“, erklärt eine Mitarbeiterin). In manchen Wohnungen und Häusern arbeiten sie seit Jahren, Tür an Tür mit Familien samt Kindern. Sie kennen sich, reden kurz im Hausflur, sagt eine der Frauen. Nein, mit den Fingern habe noch keiner auf sie gezeigt. So lange es nicht laut werde, störe das - zumindest bei ihnen - niemanden.

Angemeldet werden muss das Gewerbe schon. Und soll aus einer Wohnung oder Anwaltskanzelei ein Bordell werden, müsse ein Antrag auf Nutzungsänderung gestellt werden, sagt Stadt-Sprecherin Jeanette Kern. Geprüft werde unter anderem nach Arbeitsschutzregeln etwa Raumtemperatur und Fluchtwege. In reinen oder allgemeinen Wohngebieten wird aber kein Bordell zugelassen. Und wenn hinter einem Massagesalon ein Bordell steckt („Die Nachbarn wissen, was wir hinter der Tür machen“, meint eine Club-Mitarbeiterin)? Kern: „Bekommt die Stadt einen Hinweis, dann müssen wir prüfen, ob es genehmigt oder untersagt wird.“

Offiziell gibt es in Essen lediglich drei Bordelle, obwohl sie nach geltendem Recht als solches angemeldet werden könnten und sich grundsätzlich keine anderen steuerlichen Beurteilungen ergeben. Kern: „Es gibt aber Städte, die es als sozial unwertige Tätigkeit ablehnen.“ Über Gründe für die Tarnung könne die Stadt nur spekulieren: Vielleicht Erfahrungen aus anderen Kommunen und ein moralisch positiverer Anstrich.

"Jugendgefährdende Prostitution"
Sogar Essens größter Betrieb an der Stahlstraße ist als „gewerbliche Zimmervermietung“ gemeldet. Dorthin werde die Polizei ab und zu gerufen. Laut Polizei-Sprecherin Tanja Hagelüken könne das an der Laufkundschaft oder auch am Alkoholkonsum liegen. Aus ihrer Sicht ist die Lage sonst unauffällig: „Es gibt keine Privatclubs, zu denen wir regelmäßig gerufen werden“. Vereinzelt kämen Anzeigen von Anwohnern, die sich aufregen.

Strafrechtlich verfolgt werde jedoch dann, wenn zum Beispiel eine Prostituierte ihren Gast halbnackt im Flur empfängt, durch den Kinder gehen („jugendgefährdende Prostitution “). Hagelüken: „Meistens seien die Damen einsichtig oder gar betroffen, nicht nachgedacht zu haben“ – und nehmen Rücksicht auf die Nachbarschaft.

http://www.derwesten.de/staedte/essen/p ... 78731.html
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RE: LokalNachrichten: DUISBURG, ESSEN

Beitrag von fraences »

Protest gegen Bordell in Bergeborbeck geht weiter

Essen. In einem Gewerbegebiet im Essener Stadtteil Bergeborbeck soll ein Bordellbetrieb entstehen. Die Anwohner gehen auf die Straße und protestieren. Ihre Sorge ist groß, dass die Prostitution zu mehr Kriminalität führt. Während die Stadt den Bauantrag noch prüft, sammeln die Nachbarn schon Unterschriften.

„Gegen ein vernünftiges Bordell haben wir ja gar nichts“, sagt eine Anwohnerin (70). Aber sie fürchten die Kriminalität. Die Pläne, im Gewerbegebiet am Schacht Neu-Cöln drei Zimmer künftig als Bordellbetrieb zu nutzen, treiben viele Nachbarn auf die Straße. Während die Stadt den Bauantrag derzeit prüft, geht der Protest in Bergeborbeck weiter. 700 Unterschriften gibt es jetzt gegen das Vorhaben, sagt Gregor Arnold, Mitorganisator des Protests und Anwohner mit seiner Frau und zwei Kindern. Vor dem Gebäude sind die Protestler zusammen gekommen. Ältere, jüngere, Familien mit Kindern.



Die Kinder in der Nachbarschaft sind eines ihrer Argumente, das Klientel des Autokinos ein weiteres, das kriminelle Machenschaften mit sich bringe. Eine weitere Sorge ist, dass die drei Räume erst der Anfang sind. Denn das Gelände hinter dem Bau ist groß. Noch werden in der Halle unter den ausgeguckten Zimmern Reifen verkauft. Schon machen Gerüchte die Runde. Die Anwohner fürchten, dass es bald heißen könnte: „Reifen raus, Rumäninnen rein.“

Mieter wollen ausziehen
Mieter von Bernhard Berendes hätten bereits erwähnt, dass sie ausziehen. Berendes gehört ein weitläufiges Gelände samt eigener Spedition und vermieteten Hallen gleich nebenan. Wohnungen hat er an ältere Leute und Familien vermietet, sagt er: „Die gehen, wenn das Bordell kommt.“

Auch in der Pommesbude werden Unterschriften gesammelt, sagt Arnold. Ihm ist ein neues Klingelschild zu den betreffenden Räumen aufgefallen. Den Eigentümer habe er telefonisch nicht mehr erreichen könne, sagt Arnold, der überzeugt ist: „Der Ärger der Anwohner wird nicht nachlassen.“ Auch dann nicht, wenn die Stadt das Gewerbe zulasse. Und dass das passiere, sei doch wahrscheinlich, befürchten einige. Schließlich ist die Prostitution nicht illegal und die Zimmer liegen nicht im Wohn- sondern im Gewerbegebiet.

Dabei soll doch ganz in der Nähe das Neubaugebiet an der Straße entstehen: „Wer wird denn da einziehen, wenn gleich nebenan ein Bordell ist“, fragt eine Anwohnerin. Auch leergezogene Häuser in der Nachbarschaft würden vielleicht als Erweiterung des Gewerbes dienen. Die Bewohner fürchten um ihr ganzes Viertel, in dem doch gerade eine Kita gerade neu gebaut wird. Eine Anwohnerin spricht aus, was viele fühlen: „Wir haben einfach Angst.“

http://www.derwesten.de/staedte/essen/p ... 91810.html
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LokalNachrichten ESSEN

Beitrag von fraences »

VANDALISMUS
Farb- und Brandanschlag auf ein Bordell in Essen - Belohnung ausgesetzt
22.11.2012 | 11:28 Uhr


In Essen-Borbeck wurde ein Farb- und Brandanschlag auf ein Wohnhaus verübt, in dem auch ein Bordell untergebracht ist.Foto: Foto: Klaus Micke / WAZ Foto Pool
Essen. Ein Haus an der Schloßstraße im Essener Stadtteil Borbeck wurde in der Nacht zu Donnerstag beschmiert. Zudem brannte ein Müllcontainer. "Kein Puff hier" lautet eine der Schmierereien. Eine Bushaltestelle nur ein paar Meter weiter wurde ebenfalls beschmiert. In dem betreffenden Wohnhaus ist ein Bordell untergebracht.

Die Essener Polizei rückte in der Nacht zu Donnerstag um 3.15 Uhr zu einem Einsatz in Essen-Borbeck aus. An der Schloßstraße wurde die Fassade eines Wohnhauses mit einer bräunlichen, übel riechenden Substanz beschmiert. Auch die Haustür, Fenster und Jalousien wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Schmierereien gab es auch an der nahegelegenen Bushaltestelle sowie an angrenzenden Garagentoren. In dem Wohnhaus ist ein Bordell untergebracht. Die Schmierereien richteten sich gegen das Bordell. So sind auf den Garagentoren die Worte "Kein Puff hier" zu lesen. Zudem musste die Feuerwehr einen brennenden Müllcontainer löschen.

Bordellbetreiber setzt Belohnung aus
Am Donnerstagvormittag soll darüber hinaus der Wagen eines Bestatters vorgefahren sein. Die Polizei weiß davon nichts. Bedeutet: Falls dem so gewesen sein sollte, stehe das nicht im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz, so ein Polizeisprecher.

Die Polizei ermittelt nun wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung.

Der Betreiber des Bordells setzt für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro aus. Hinweise bitte an die Polizei Essen unter der Telefonnummer 0201 / 829-0.

http://www.derwesten.de/staedte/essen/f ... 18496.html

Bild

In Essen-Borbeck wurde ein Farb- und Brandanschlag auf ein Wohnhaus verübt, in dem auch ein Bordell untergebracht ist.
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Beitrag von ehemaliger_User »

Und wieder haben die Gegner zugeschlagen:
http://www.wz-newsline.de/home/panorama ... -1.1179088

Mittwoch, 12. Dezember 2012
Erneuter Brandanschlag auf Essener Bordell
Täter schlugen zum wiederholten Mal zu

ANC-NEWS Essen - In Essen ist es heute Nacht erneut zu einem Brandanschlag auf ein Bordell auf der Schlossstraße gekommen. Bei Eintreffen der ersten Kräfte stand der Eingangsbereich des Bordells bereits in Vollbrand. Erst am 22.11. diesen Jahres, hatten Unbekannte das Etablissements mit Buttersäure verunreinigt, die Fassade mit Öl verschmiert und Feuer an zwei Mülltonnen im Hof gelegt. Diesmal wurde ein Bezinkanister mit Brandbeschleuniger im Hof in einer Mülltonne sichergestellt. Die Kriminalpolizei hat am Tatort Spuren gesichert. Es entstand erheblicher Sachschaden.

http://www.anc-newswire.de/2012/12/erne ... sener.html
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