Pro Familia in Offenbach

Hier könnt Ihr Eure Erlebnisse und Eure Gedanken zum Thema "Sexarbeit mit behinderten Kunden" aber auch "behinderte SexarbeiterInnen" posten, oder Anregungen holen, wie man mit dem sicherlich sensiblen Themen umgehen kann bzw. soll.
JennyHN
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Pro Familia in Offenbach

Beitrag von JennyHN »

Ansich sollte das vielleicht fast unter "Prostitution in den Medien".

Aber dadurch, daß es auch um Pro Familia und deren Zukunftsziele geht, schreibe ich lieber hier.

Ich freue mich sehr, daß PF in Offenbach für die Zukunft vorsieht, dem Thema Behinderung und Sexualität mehr Raum zu schaffen.
Wie Viele stehen auch sie noch am Anfang dieser Veränderungen und Einsichten.
Wie Viele, wissen auch sie viel über die Theorie und wenig über die Praxis.

Der Rhein Main Extra Tipp bat mich in Verbindung mit einem Interview mit Manfred Menzel von Pro Familia zu einem Interview aus MEINER Sicht zum Thema.

Klick

Ich freue mich sehr, evtl. mit Teil zu haben, wenn sich die Situation für Menschen mit Behinderung langsam ändert und Menschen bewußt wird, daß auch hier die Sehnsucht nach Nähe und menschlicher Wärme vorhanden ist.
Es beginnt sich etwas zu bewegen....

LG, Jenny
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Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Super Artikel!

Da merkt man halt, dass du mit dem Herzen dabei bist :023

Liebe Grüße, Eva
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marlena
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Beitrag von marlena »

Hut ab...sehr mutig...und wirklich sehr gut aufgemachter Artikel.

Liebe Grüße

Marlena
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Das würde ich Begrüßen, wenn sie Dich als Expertin der Praxis akzeptieren und Ihr eine gute Zusammenarbeit startet.

Kompliment zu dem Artikel mit dem tollen Foto.


Wünsche Dir viele neue spannende geschäftliche Kontakte.


LG,
Marc

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Auch ich möchte, spät aber doch, zu dem Artikel und zu Deinem Statement gratulieren! Ich finde es stark (und auch Notwendig), dass wir offen mit dem Thema umgehen - und somit auch die Öffentichkeit entsprechend informieren.

Wer den Artikel liest, der kann sich eigentlich nur PRO entscheiden :-)

Alles Liebe und ich freu mich aufs Kennenlernen

Christian

JennyHN
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Beitrag von JennyHN »

Leider ist der Link inzwischen mit einem anderen Thema belegt.
Ich werde nächste Woche die Papierausgabe scannen und vielleicht noch "nachschieben".

Danke, für Eure Kommentare. :)
LG, Jenny
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Backup:

Sex mit Behinderung ist immer noch ein Tabuthema

Jeder hat ein Recht auf Zärtlichkeit und Erotik



Jenny aus Offenbach bietet ihre Dienste speziell für Behinderte an. Foto: nkö


Von Norman Körtge

Region Rheinmain – Auch behinderte Menschen haben ein Verlangen nach körperlicher Nähe und Zärtlichkeiten. Ebenso nach Erotik und Sex. Und wie alle anderen Menschen, können sie so ihre Probleme damit haben. Dennoch ist Sex mit Behinderung immer noch ein Tabuthema. Deshalb verstärkt Pro Familia in der Region sein Beratungsangebot; Prostituierte stimmen ihre Dienste auf Behinderte ab.

Jenny aus Offenbach nennt sich Sex-Worker. Auch deshalb, um sich vom „Schmuddelimage“ der Prostitution abzugrenzen. „Es ist in den Köpfen drin, dass es bei einer Hure nur um schnellen Sex und abkassieren geht“, erzählt die 39-Jährige. Ihr gehe es aber um den Menschen.

Sie hat die Erfahrung gemacht, dass Behinderte oft dasselbe Verlangen nach Zärtlichkeit und körperliche Liebe haben wie etwa nicht behinderte Singles. „Ein Single kann in den Puff gehen“, sagt Jenny. Behinderte hingegen würden dort oft schlechte Erfahrungen machen und abgezockt werden. Auch weil viele Huren nicht auf die Bedürfnisse der Behinderten eingehen.

Jenny weiß: Es geht nicht nur um Sex. Am ganzen Körper gestreichelt werden, bei jemanden anderen im Arm liegen, die nackte Haut spüren – all das würden sich auch Behinderte wünschen. Oder wie es ihre Kollegin Pia Hoffmann ausdrückt: „Ihm oder ihr ein Gefühl geben, dass unter die Haut geht.“
Am Anfang war Jennys größte Angst, ihren meist bewegungseingeschränkten Gästen weh zu tun. Wie geht man mit einem Katheter um? Wie funktioniert ein Lifter oder ein Pflegebett? Doch die Ängste und die Unerfahrenheit sind gewichen. Aber sie lernt immer wieder dazu. Kürzlich erst habe sie einem Paar – beides MS-Patienten – beim Beischlaf assistiert.
„Wir dürfen keinen ausgrenzen“, sagt Manfred Menzel, Geschäftsführer von Pro Familia in Dietzenbach und zuständig für den Kreis Offenbach. Sexualität gehe nämlich alle Menschen an und höre nicht auf, nur weil jemand im Rollstuhl sitzt. „Das wird aber oft übersehen“, weiß Menzel aus Erfahrung. Deshalb bieten Menzel und seine Kollegen von Pro Familia nun auch verstärkt Sexualberatung für körperlich wie geistig behinderte Menschen an. Durch einen erst kürzlich in Betrieb genommenen Aufzug in der Dietzenbacher Beratungsstelle, Paul-Ehrlich-Straße 5, kann diese jetzt nicht nur von Müttern und Vätern mit Kinderwagen, sondern auch von Rollstuhlfahrern und gehbehinderten Menschen leicht erreicht werden.

Die Arbeit bei Pro Familia fängt mit der Aufklärung über Verhütung und Hygiene in Schulen für praktisch Bildbare an, geht über Menschen, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt sind, aber dennoch sexuell aktiv bleiben wollen über ganz normale Beziehungsprobleme bis hin zur Schulung von Pflegepersonal in Heimen. In einigen Bereichen stehe die Beratung aber noch am Anfang und es gebe teilweise nur wenig Erfahrung, so Menzel: „Man muss sich die Umstände einfach erst einmal erzählen lassen“, sagt der Partnerschafts- und Sexualtherapeut.

Auch das Thema Sexualassistenz wird bei Pro Familia diskutiert. Menzel hat schon gehört, dass sich geistig Behinderte beim Selbstbefriedigen schwerste Verletzungen zugefügt haben, weil sie einfach nicht wussten, wie es geht. „Dieser Unbeholfenheit muss eine Beholfenheit gegenüber gestellt werden“, sagt Menzel. Ein allgemein gültiges Rezept gebe es nicht. Genauso wenig möchte er über die vorhandenen Angebote von Sexualassistenz oder -begleitung irgend eine Moral stülpen und bekräftigt: „Jeder hat das Recht auf Sexualität.“

Die Beratungsstelle von Pro Familia in Dietzenbach ist unter S (06074) 2265 zu erreichen (www.profamilia.de). Jennys Homepage: http://prohandicap.blueglasses.de/

Quelle:
http://www.rheinmain-extratipp.de/news/ ... 494979.htm





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JennyHN
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RE: Pro Familia in Offenbach

Beitrag von JennyHN »

Hallo, Marc!
Danke für den Text.
Aber Du hast auch den "alten Link" erwischt.
Sie haben wohl intern verschoben hin zu
TIP
LG, Jenny
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JennyHN
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RE: Pro Familia in Offenbach

Beitrag von JennyHN »

Seit dem Artikel sind einige Wochen vergangen.

Ich hatte direkt nach Erscheinen einige Anrufe von Menschen, die sich oft in Ermangelung des internets meine Tel.-Nr bei ProFamilia oder dem Verlag erfragt hatten.

Bislang konnte ich 3 Menschen eine schöne Zeit schaffen.
Wovon ein Kontakt zu einem Behinderten-Wohnheim in der Nähe von Offenbach entstanden ist, aus dem u.U. eine ähnliche, gute Zusammenarbeit erwachsen könnte, wie mit der Heilerziehungspflegeschule Nähe HN.

ProFamilia meldete sich NICHT bei mir.
Nach etwa 2 Wochen rief ich dann einfach mal dort an, um mich bei Herrn Menzel vorzustellen - wurde jedoch sehr unhöflich und kaltherzig von der Dame am Telefon abgekanzelt.

Ich gehe davon aus, daß hier wohl doch kein Interesse an einem Gespräch besteht.

Und doch - diese Arbeit lohnt sich.
Beginnen doch viele freiere und tolerantere Menschen, sich zunehmend auch tatkräftig für die emotionalen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung; Bewohner ihrer Wohnheime und Abhängige ihrer pflegerischer Bemühungen einzusetzen.

Jenny
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Re: RE: Pro Familia in Offenbach

Beitrag von Zwerg »

          Bild
JennyHN hat geschrieben:ProFamilia meldete sich NICHT bei mir.
Nach etwa 2 Wochen rief ich dann einfach mal dort an, um mich bei Herrn Menzel vorzustellen - wurde jedoch sehr unhöflich und kaltherzig von der Dame am Telefon abgekanzelt.
Wenn ich darf, würde ich gerne ProFamilia um Stellungnahme in diesem Thread bitten... @Jenny, was denkst Du darüber?

Liebe Grüße

Christian

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

So sollten wir es machen. Sonst könnten wir mal beim Bundesvorstand proFamilia nachfragen.

JennyHN
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RE: Pro Familia in Offenbach

Beitrag von JennyHN »

*nachdenklich guck* - so offensiv würde ich persönlich mich nun wieder nicht trauen....

Letztlich lief ja der Info-Fluß über den Redakteur; über Herrn Körtge.

ER hatte gesagt, daß ProFamilia interessiert sei an näherem Kontakt.

Die Kontakte/Männer, welche ich über den Artikel kennenlernte, sagten mir fast alle einstimmig, ProFamilia hätte auf deren Anruf und Nachfrage bzgl. meiner Tel. Nr. sehr irritiert reagiert.
Man könnte fast meinen, Herr Menzel wußte nichts von der "Gegenüberstellung" im Artikel.
Somit wollte ich es belassen, wie es ist.

Andererseits - für Menschen mit Behinderung wäre eine Zusammenarbeit - oder zumindest ein "sich-kennen" durchaus nutzbringend.
Jenny
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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Dann würde ich vorschlagen, du stellst Dich einfach mal persönlich vor.

proFamilia will ja keine verstaubte Ehehygiene-Beratungsstelle sein, sonder positioniert sich zukunftsweisend als Menschenrechtsorganisation in Sachen Rechte der sexuellen Selbstbestimmung...

Da kann ein persönliches Gespräch sicher weiterhelfen.