
@KashariusKasharius hat geschrieben:@ lieber Rolliman,
zunächst kleiner Hinweis unter uns: Mehrarbeit für schwerbehinderte Arbeitnehmer ist gesetzlich verboten.
Ansonsten freue ich mich sehr, daß es Dir gut geht.
Nun zu Deinem Block, den ich jüngst ausführlich studiert habe:
Ja, ich finde auch Deine Erfahrungsberichte gerade in Bezug auf Sexarbeit aus Kundensicht sind sehr eindrucksvoll und sprachlich intensiv geschildert, daßsie zwischen zwei Buchdeckel gehören. Sie gehören meiner persönlichen Ansicht nach ber auch als "sachverständige" Stellungnahme in jede Anhörung zum ProstG und auch Du selbst müstest eigentlich als "Sachverständiger Kunde" geladen werden. Wenn jemand das prädikat "engagierter Kunde" verdient dann Du.....
Ich stimme nicht mit allem inhaltlich über ein was Du in Deinem Block schreibst (Stichwort: "Bringschuld") und die an Dich gerichtete Frage eines Kunden im Bordell, was Du den hier wohl wolltest, finde ich persönlich eine diskriminierende, tabulose Grenzüberschreitung (die Du freilich auf Deine Art gekontert hast!) aber darauf kommt es nicht an. Wichtiger ist, daß Du klar und eindeutig DEINEN Standpunkt auch zu selbstbestimmterSexarbeit vertrittst.
Ich hoffe daher inständig, wieder mehr im Block oder HIER von Dir zu lesen...
Kasharius grüßt sehr herzlich
Ich weiß sehr wohl, dass ich Mehrarbeit ablehnen könnte, aber wieso solllte ich?
Sind es nicht gerade jene "Schutzgesetze" die es Firmen in der freien Wirtschaft nahezu unmöglich machen, Behinderte zu beschäftigen? Wenn ich das Credo der Inklusion für mich in Anspruch nehmen will, dann habe ich auch die Pflicht, alles in die Waagschale zu werfen, was ich kann. Schon um das innerliche Betriebsklima zu wahren, möchte ich mit gleicher Messlatte bemessen werden, wie mein nichtbehinderter Kollege. Ich kann nicht nur fordern, dass ich etwas haben will. Ich muß auch nach meinen Fähigkeiten etwas zurück geben. Das vergessen halt sehr viele Behinderte leider zu oft. Desweiteren habe ich durch meine Behinderung gerade bei Katastrophen einen großen Vorteil: Ich habe durch meine Behinderung selbst im größten Stress gelernt ruhig zu bleiben, und Punkt für Punkt meinen Plan abzuarbeiten! So habe ich in Köln 4 Stunden in der U-Bahnn gesteckt, weil der Aufzug defekt war. Neben mir war ein Rentner, der nen Tobsuchtsanfall bekommen hat, den er mit einer Herzattacke bezahlt hat. Ich habe ganz einfach ein Taschentuch rausgezogen und dem Lokführer der nächsten Bahn ein Zeichen gegeben. Der hat dann Techniker angerufen, die dann ein Aufzug repariert haben. Während sich immer mehr Leute vor den Aufzug drängelten, stand ich etwas abseits und habe gepennt.

Und genau das wissen meine Chefs mittlerweile sehr zu schätzen, obwohl sie mich sonst mit meinen kritischen bemerkungen zum Mond schießen wollen.
Auch zu deinem 2.Punkt habe ich eine andere Meinung: Auch als Behinderter sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Wenn jemand im Club fragt:"Was will der hier?" Dann habe ich immer die Möglichkeit mich aufzuregen oder gelassen zu bleiben. Wenn ich gelassen bleibe und das Gespräch suche, dann beibt bei allen Beteiligten viel mehr positives hängen, als wenn ich direkt mit dem Anwalt drohe...




Mit den Buchdeckeln,das ist mein Traum, allerdings ist vielen Verlagen das Thema zu heiß. Getreu dem Motto:"Sex und Behinderte ist Tabu! Sex mit Prostituierten ist tabu! Ein Behinderter beim Sex mit Prostituierten und der schreibt auch noch darüber - das ist der Untergang des Abendlandes..."
so long
Rolliman