Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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Maya28
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Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Maya28 »

Meine Lieben,

wie ich hier immer wieder mal lesen konnte, haben einige von euch Erfahrungen in verschiedenen Bundesländern gesammelt.

Mich würde jetzt mal interessieren, ob viele von euch durch ganz Deutschland reisen und immer an unterschiedlichen Orten arbeiten oder sich eher einen festen Ort aussuchen.

Bei den Wanderern ;-) stellt sich mir die Frage, wieso? Einfach um neues kennenzulenern oder rentiert es sich nicht dauerhaft, an einem Ort zu arbeiten?

Über eure Meinungen und Erfahrungen würde ich mich freuen.

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Nymphe
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RE: Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Nymphe »

Ich persönlich bin lieber sesshaft - erstens mag ich es nicht, aus dem Koffer zu leben, zweitens hab ich am liebsten Stammgäste, die ich schon kenne. (Wobei du die vermutlich auch hast, wenn du dich regelmäßig in denselben Lokalitäten in verschiedenen Städten einmietest.) Ich habe mich daher schon vor Jahren entschieden, eine feste eigene Gewerbeimmobilie (Büroetage) anzumieten. Da zahle ich im Monat soviel wie für eine Terminwohnung pro Woche. Lohnt sich aber natürlich nur, wenn man kontinuierlich arbeiten möchte.

Gruß,
Nymphe

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Maya28
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RE: Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Maya28 »

Hallo Nymphe,

vielen Dank für die erste Antwort ;-)
Hast du dafür ein Büro oder eine Wohnung angemietet?
War es schwer, den Vermieter zu überzeugen oder weiß er gar nicht, was du dort wirklich machst?

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Nymphe
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RE: Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Nymphe »

Ich miete zum Arbeiten grundsätzlich nur Gewerbeflächen an, also Büroflächen, keine Wohnungen. Der Vermieter weiss bescheid, insbesondere weil ich recht aufwendig einrichte und umbaue (normalerweise ist in einem Büro ja z.B. keine Dusche), und sich das nicht lohnt, wenn man nach ein paar Wochen rausgeschmissen wird, weil rauskommt, was man da macht ...

Man muss leider erst mal viel rumtelefonieren und Gespräche führen, bis man eine aufgeschlossene Hausverwaltung findet. Und klar bekommt man massig Absagen. Andererseits gibt es auch Ecken, wo "solide" Vermieter ihren Raum schlecht loswerden - oft sogar gerade in den "prostitutionsgünstigen" Stadtteilen, wo die Adresse anderen Gewerbetreibenden nicht repräsentativ genug ist. Gut für uns. Wenn man da seriös auftritt, nicht wegen der Kaution meckert, willens ist, einen Fünfjahresvertrag zu unterschreiben, und dann noch überzeugend die üblichen Bedenken zerstreuen kann (Belästigung der Nachbarn durch aufdringliche Kunden, benutzte Kondome im Treppenhaus etc.) dann stehen die Chancen gar nicht so schlecht. Und eine normale Gewerbemiete ist im Vergleich zu den gängigen Rotlicht-Mieten und oft sogar im Vergleich zu Wohnraum ein echter Witz, da lohnt sich der Aufwand schon.

Mir hat zuletzt eine Kollegin sehr geholfen, die ihrerseits kurz vorher Räume gesucht hatte und mir einen Eigentümer nennen konnte, der auch an sie vermietet hätte, wenn sie nicht anderswo etwas für sie passenderes gefunden hätte. Hier bin ich seit vier Jahren und sehr zufrieden. Die Immobile davor hatte ich durch eine ganz normale Zeitungsanzeige gefunden. Beides hatte kurzfristig und problemlos geklappt. Eine andere Kollegin hat sich dagegen fast ein Jahr lang die Hacken wundgelaufen, als sie sich selbständig machen wollte, bis sie kürzlich endlich etwas gefunden hat, und das in derselben Stadt ... wie das dann noch regional unterschiedlich ist, weiss ich leider gar nicht.


Gruß,
Nymphe

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Angelina
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RE: Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Angelina »

das find ich ja mal cool :)
So ne Duschkabine kann man aber nicht in jedem Büro aufstellen oder ?
wegen den Wasseranschlüssen oder wie funktioniert das ?
oder hast du neue Rohre verlegt :003
meistens ist doch nur so ein ganz kleiner Raum mit WC und Waschbecken dabei.

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Nymphe
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RE: Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Nymphe »

Normalerweise gibt's ja mindestens mal eine Herren- und eine Damentoilette mit je einer Kabine. U.u. muss man dazwischen eine Wand rausnehmen, dann hat man einen größeren Raum mit drei bis vier Wasseranschlüssen (von ursprünglich zwei Toiletten und meist auch zwei Waschbecken) die man z.B. für Dusche, Waschbecken, Toilette und Bidet nutzen kann. Dazu einmal neu fliesen und streichen lassen, fertig. Wichtig bei solchen Umbauten ist es unbedingt, im Mietvertrag zu regeln, was beim Auszug passieren soll. Ggf. erforderliche Rückbauten können ziemlich ins Geld gehen, gerade wenn man parallel woanders was neues einrichten will.

Gruß,
Nymphe

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Beitrag von Maya28 »

Das ist ja mal sehr interessant. Jedoch braucht man für so ein Vorhaben natürlich auch schon mal genügend Startkapital. Denn die ganzen Umbauten kosten sicherlich einiges. Hast du daraus eine Arbeitswohnung für dich alleine gemacht oder vermietest du an andere Frauen?

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Nymphe
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RE: Ort wechseln oder an einem Ort arbeiten?

Beitrag von Nymphe »

Startkapital schadet sicher nicht, wobei in meinem Fall der Eigentümer sogar die Umbauten gemacht hätte gegen eine entsprechend höhere Kaltmiete. Da ich das Geld aber hatte, war es sinnvoller, das selbst zu bezahlen, da ich mir sicher war, dass ich die fünf Jahre auf jeden Fall bleibe, und es mich dann in der Gesamtsumme billiger kam. Handwerker im Freundeskreis und viel Eigenleistung gehen natürlich auch, so hatte ich es das mal davor gemacht, da war ich nämlich auch ziemlich blank. Aber so ist es im Prinzip ja in jeder Branche: entweder kann ich mir Geschäftsaufbau und -führung selbst finanzieren und organisieren, oder ich muss mich in irgendeiner Weise abhängig machen, sei es von Banken, Freunden oder von Vermietern.

Ich hab derzeit drei Räume auf 100qm und vermiete auch unter, bin aber nicht drauf angewiesen, was ich sehr angenehm finde. Die Kolleginnen mieten sich nur gelegentlich für konkrete Termine ein und haben ansonsten andere Haupttätigkeiten - die Miete ist ein nettes Zubrot für mich, aber nicht meine Haupteinnahmequelle. Auf einen Schwerpunkt im Management hätte ich keine Lust.


Gruß,
Nymphe

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Lucy
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Beitrag von Lucy »

nymphe, interessant, wie du das geregelt hast.

sich fest etablieren oder herumreisen - beides hat vor- und nachteile. ich habe beides probiert und bin derzeit recht sesshaft. man kann sich wunderbar einen kundenstamm aufbauen und kommt somit auch über schwierige zeiten.

wenn man reist und damit werbung macht, daß man neu ist, kann es zu einem wahren run kommen - oder auch mal gar nichts passieren.

lg lucy

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Beitrag von Maya28 »

Danke, dass ihr euch an dem Beitrag beteiligt habt ;-)

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Beitrag von Lady Tanja »

Eine andere Kollegin hat sich dagegen fast ein Jahr lang die Hacken wundgelaufen, als sie sich selbständig machen wollte, bis sie kürzlich endlich etwas gefunden hat, und das in derselben Stadt ... wie das dann noch regional unterschiedlich ist, weiss ich leider gar nicht.
@Nymphe,

ich nehme an, Du meinst mich. *smile*