Tanja im Pussy-Club Fellbach

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
Benutzeravatar
Golum1289
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 60
Registriert: 27.07.2009, 16:26
Wohnort: Cottbus
Ich bin: Keine Angabe

RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von Golum1289 »

http://www.bild.de/BILD/regional/stuttg ... rdell.html

Vielleicht eine erste Niederlage für den Pussy-Club?
Dieser Account wurde gesperrt!

timothy007
UserIn
UserIn
Beiträge: 38
Registriert: 03.05.2008, 12:29
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von timothy007 »

Worum gehts jetzt eigentlich in diesem Thread? Um Tanjas Besuch im Pussyclub und die Arbeitsbedingungen der Frau oder die aktuellen Geschehnisse um den Pussyclub im Allgemeinen? Habe ein bisschen die Übersicht verloren...

JaguarCat
interessiert
interessiert
Beiträge: 8
Registriert: 27.07.2009, 10:06
Ich bin: Keine Angabe

Die Razzia ist leider Teil der "Arbeitsbedingungen"

Beitrag von JaguarCat »

Bild
timothy007 hat geschrieben:Worum gehts jetzt eigentlich in diesem Thread? Um Tanjas Besuch im Pussyclub und die Arbeitsbedingungen der Frau oder die aktuellen Geschehnisse um den Pussyclub im Allgemeinen?
Es geht um die Arbeitsbedingungen der Frauen. Diese verschlechterten sich bereits durch die Drohungen diverser Politiker (siehe Tanjas Bericht) und sie verschlechterten sich abermals durch die Razzia, die Schließungen, die Inhaftierung der Chefin und der erzwungenen Umstellung des Betriebsmodells. Ich denke, man kann das nicht voneinander trennen.


Jag

Benutzeravatar
torpedo
GoldStern
GoldStern
Beiträge: 542
Registriert: 25.07.2009, 08:23
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von torpedo »

Heidelberg
Gericht lehnt Schließung von "Flatrate-Bordell" ab

Die Stadt Heidelberg ist vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe mit dem Versuch gescheitert, das umstrittene "Flatrate-Bordell" aus baurechtlichen Gründen zu schließen. Das Gericht lehnte eine komplette Schließung ab, weil die Stadt dort ein Bordell genehmigt hatte.

Gegen das Bordell generell habe die Stadt wahrscheinlich nur wenig Handhabe, meinten die Richter gestern im Eilverfahren. Aus den Bauakten ergebe sich, dass die Nutzung des Obergeschosses als "Massagesalon" genehmigt sei. Die Stadt habe zudem nie in Frage gestellt, dass die Baugenehmigung aus dem Jahr 1988 eine bordellartige Nutzung zulasse. Auch Räume im Erdgeschoss könnten entsprechend genutzt werden.

Die Stadt Heidelberg geht nach eigenen Angaben davon aus, dass das schlagzeilenträchtige Bordell eine Vergnügungsstätte ist. Neben dem Bordellbetrieb gibt es unter anderem Sexshows sowie ein Porno- und Sportkino. Vergnügungsstätten sind aber laut Bebauungsplan ausgeschlossen.


Show- und Kinoangebote untersagt

Die Show- und Kinoangebote dürfen nach dem Urteil vorerst nicht fortgeführt werden. Da das "Flatrate"-Angebot erst seit Kurzem gelte, könne es die Stadt ohne weiteres untersagen. Der Beschluss in dem Eilverfahren Beschluss (Az.: 5 K 1631/09) ist noch nicht rechtskräftig.

"Mit der Entscheidung können wir gut leben", sagte ein Sprecher der Stadt. Der Kommune sei es um das "Flatrate"-Modell gegangen. Sie hatte am 10. Juli die Nutzung des Etablissements untersagt und "Vollstreckungsmaßnahmen bis zur Räumung" sowie ein Zwangsgeld von 15.000 Euro angedroht, wenn der Betrieb nicht eingestellt wird. Dagegen hatten die Betreiber Widerspruch beim Verwaltungsgericht Karlsruhe eingelegt. Heidelberg will nun ein Zwangsgeld verhängen, hieß es. Die Bordellbetreiber werben mit Sex nach Belieben zum Festpreis.


Nach Razzia und Reinigung wieder eröffnet

Das Heidelberger "Flatrate-Bordell" hat seit Mittwochabend wieder geöffnet. Das als menschenunwürdig kritisierte Angebot gibt es jedoch nicht mehr. Der Club in Heidelberg war, ebenso wie ein weiteres Bordell in Fellbach bei Stuttgart, am Sonntag geschlossen worden.

Die Schließung des Etablissements nach einer bundesweiten Razzia erfolgte wegen der hygienischen Mängel. Zwei Tage nach Schließung des Bordells sei das Heidelberger Gebäude "gründlich" gereinigt worden, teilte die Polizei mit. Der entsorgte Müll und Unrat "füllte einen Kleintransporter", hieß es. Nach Angaben der Polizei wird geprüft, ob sich die Betreiber an die Auflagen halten. Aus Brandschutzgründen schloss die Polizei zwei Animierzimmer und zwei Schlafräume, in denen Stockbetten mit 20 Schlafplätzen standen.

Der Link:
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... index.html

Benutzeravatar
Golum1289
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 60
Registriert: 27.07.2009, 16:26
Wohnort: Cottbus
Ich bin: Keine Angabe

RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von Golum1289 »

Dann könnten die Betreiber das alte Konzept zumindest in Berlin und Wuppertal wieder einführen.

Ein Zitat aus meinen aktuellen Lieblingssong: "Guck mal auf Wirtschaft, die vegitieren dahin, weil hier niemand was bewirbt hat"

Das auf die Flatrate-Bordelle bezogen: "Guck mal auf Flatrate-Bordelle , die vegitieren dahin, weil man sie zu stark beworben hat"

Hätte man nicht so eine riesige öffentliche Werbung gemacht, wären die Aktivisten vielleicht garnicht erst so laut geworden.
Dieser Account wurde gesperrt!

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

"Manche Sexangebote sind zu heiß und verbrennen deshalb zu schnell"

Uralte Sexarbeiter Lebensweisheit





.

Benutzeravatar
Golum1289
Nicht mehr aktiv
Beiträge: 60
Registriert: 27.07.2009, 16:26
Wohnort: Cottbus
Ich bin: Keine Angabe

RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von Golum1289 »

Ich habe gerade ein Artikel der Süddeutschen Zeitung gefunden, ein Text auf die badische Justiz und Herr Goll bezogen: Alles verboten: http://www.sueddeutsche.de/a5i38t/29900 ... boten.html
Dieser Account wurde gesperrt!

timothy007
UserIn
UserIn
Beiträge: 38
Registriert: 03.05.2008, 12:29
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von timothy007 »

          Bild
Golum1289 hat geschrieben:Dann könnten die Betreiber das alte Konzept zumindest in Berlin und Wuppertal wieder einführen.
Als Wuppertaler kann ich nur für diese Stadt sprechen und dir sagen, dass es am jetzigen Standort nicht mehr lange gut gehen wird.

Benutzeravatar
torpedo
GoldStern
GoldStern
Beiträge: 542
Registriert: 25.07.2009, 08:23
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von torpedo »

[quote="timothy007"]          
Als Wuppertaler kann ich nur für diese Stadt sprechen und dir sagen, dass es am jetzigen Standort nicht mehr lange gut gehen wird.[/quote]

Kannst du bitte deine Aussage begründen. Warum wird es am jetzigen Standort nicht mehr lange gut gehen?

timothy007
UserIn
UserIn
Beiträge: 38
Registriert: 03.05.2008, 12:29
Ich bin: Keine Angabe

Re: RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von timothy007 »

          Bild
Golum1289 hat geschrieben:          Bild
timothy007 hat geschrieben:        

Als Wuppertaler kann ich nur für diese Stadt sprechen und dir sagen, dass es am jetzigen Standort nicht mehr lange gut gehen wird.
Sind die dort jetzt auch schon so aggressiv gegenüber solchen Flatrate-Clubs?
Nicht auf politischer Ebene. Das Bordell liegt aber mitten im Wohngebiet auf dem Hinterhof eines Mehrfamilienhauses, gegenüber einer großen Grundschule und eines Kindergartens. Der Club darf nur biss 22 Uhr öffnen (deswegen weichen seine Öffnungszeiten auch so enorm von denen der anderen 3 Clubs ab). Innerhalb von 2 Jahren waren in dieser Immobilie inklusive Pussyclub 4 (!!!) Betreiber, darunter auch ein anderer Flatrateanbieter, der mit gleichem Konzept ganze 5 oder 6 Monate überlebt hat. 2 der Betreiber haben geäußert, dass die miserablen Öffnungszeiten mit ausschlaggebend für das Scheitern waren.

Bestanden die Probleme bisher nur aus den Auflagen der Stadt und ein paar dezenten Anwohnerprotesten, hat sich mittlerweile durch die Lautstärke des Clublebens und seine aggressive Werbung eine Bürgerinitiative gegründet und auch der Direktor der Grundschule macht gegen den Club mobil.

Hier in Wuppertal geht es also weniger um das Flatrate-Konzept an sich, sondern um die Existenz dieses Bordells und die aus dem Flatrate-Konzept resultierenden Begleiterscheinung wie aggressive Werbung, erhöhter Lautstärkepegel usw.

Benutzeravatar
Tanja_Regensburg
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 1401
Registriert: 22.02.2007, 20:17
Wohnort: Regensburg
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von Tanja_Regensburg »

Das mit den 8 Kunden für die Miete... kann ich nur einem Laufhaus zuordnen....
Da sind die Mieten bis zu 140€ täglich, + Steuer... waren dann 8 Kontakte a 20€ bevor das verdienen losgeht...

Busserl Tanja
Das Leben genießen, sich nicht über Kleinigkeiten ärgern und großzügig sein: dann gelingt der Tag heute, und der morgige auch. Liebe und tu, was du willst. (Aurelius Augustinus)

ak60
aufstrebend
aufstrebend
Beiträge: 15
Registriert: 24.07.2009, 18:57
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ak60 »

@ Tanja

das mit ca. 140 Euro Miete in nem Laufhaus war auch bis vor ca. einem halben Jahr mal bei mir in der Umgebung teilweise "normal" gewesen.
Mittlerweile sind da die Preise auch ganz schön gebröckelt und haben sich auf ein Niveau von 70-90 max. 100 Euro eingependelt.

Ganz in Abrede stellen will ich das nicht, dass das doch noch in anderen Gegenden möglich ist, wo das Geschäft auch noch etwas florierender ist als hier.
Andererseits ist die Gegend von 'Golum 1289' ja nun auch nicht gerade bekannt für eine florierende Wirtschaft und da fällt es mir nicht ganz so leicht, die Angabe von ca. 160 Euro zu glauben.

Benutzeravatar
torpedo
GoldStern
GoldStern
Beiträge: 542
Registriert: 25.07.2009, 08:23
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von torpedo »

Baurechtliche Nutzungsuntersagung für "Pussy-Club" nur teilweise vollziehbar


Das VG Karlsruhe hat entschieden, dass der "Pussy-Club" im Gewerbegebiet Rohrbach-Süd in Heidelberg zum Teil weiter genutzt werden darf.

In den Räumen des Obergeschosses und in zwei Räumen des Erdgeschosses kann eine bordellartige Nutzung vorerst weiter erfolgen. Diese Nutzung darf aber nicht in der Art erfolgen, wie sie bisher in der Werbung für den Betrieb herausgestellt worden ist. Denn die beworbenen zusätzlichen Angebote (u.a. Sexshows, Porno- und Sportkino) sind für eine so genannte Vergnügungsstätte charakteristisch; Vergnügungsstätten sind aber im maßgeblichen Bebauungsplan der Stadt Heidelberg ausgeschlossen. Mit Verfügung vom 10.07.2009 hatte die Stadt Heidelberg der Betreiberin des "Pussy-Club" die Nutzung von Unter-, Erd- und Obergeschoss des Anwesens "für die Vergnügungsstätte Pussy-Club" sowie zwecks Ausübung der Prostitution überhaupt untersagt. Zur Begründung hatte sie auf den Ausschluss von Vergnügungsstätten im Bebauungsplan sowie darauf verwiesen, dass weitere bordellartige Betriebe an dieser Stelle städtebaulich nicht mehr vertretbar seien.
Die Antragstellerin hatte am 17.07.2009 vorläufigen Rechtsschutz beantragt. Zur Begründung hatte sie u.a. darauf verwiesen, dass die Stadt Heidelberg schon im Jahr 1988 einen bordellartigen Betrieb im Obergeschoss genehmigt und später für eine entsprechende Nutzung von Räumen des Erdgeschosses einen Bestandsschutz bejaht habe. Schon zuvor habe sie seit mehr als zwanzig Jahren den bordellartigen Betrieb geduldet.

Das VG Karlsruhe hat dem Eilantrag der Betreiberin des "Pussy-Club" zum Teil stattgegeben.

Nach Auffassung des Gerichts ist die Nutzungsuntersagung des "Pussy-Club" als Vergnügungsstätte voraussichtlich rechtmäßig. Bei dem gegebenen Betriebskonzept, wie es sich auch in der Werbung darstellt (mit zahlreichen weiteren Angeboten, wie sie für Vergnügungsstätten typisch seien), handele es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht mehr um einen schlichten bordellartigen Betrieb, sondern um eine – im Bebauungsplan ausgeschlossene – Vergnügungsstätte. Da eine Nutzung dieser Art erst vor kurzer Zeit aufgenommen worden ist, könne die Stadt sie ohne Weiteres untersagen.

Aus den umfangreichen Bauakten ergebe sich aber, dass die Nutzung des Obergeschosses als so genannter Massagesalon schon seit langem baurechtlich genehmigt ist. Dass die entsprechende Baugenehmigung aus dem Jahr 1988 eine bordellartige Nutzung umfasst, habe die Stadt nie in Frage gestellt. Auch für die entsprechende Nutzung von zwei Räumen im Erdgeschoss habe sie schon seit mehreren Jahren einen Bestandsschutz angenommen und diesen auch nach außen schriftlich bestätigt. Bei dieser Sachlage spreche Einiges dafür, dass die Stadt mit baurechtlichen Mitteln eine bordellartige Nutzung dieser Räume nicht mehr verhindern kann und der Widerspruch der Antragstellerin, über den zunächst die Stadt Heidelberg und ggf. das Regierungspräsidium Karlsruhe zu entscheiden hat, Erfolg haben wird.

Der Beschluss ist nicht rechtskräftig. Die Beteiligten können jeweils binnen zwei Wochen Beschwerde zum VGH Baden-Württemberg einlegen.

http://www.fpoev.de/jportal/portal/t/zv ... s.Maximize

Benutzeravatar
Musikfan
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 89
Registriert: 21.05.2008, 18:40
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Musikfan »

Artikel über Flatrate-Bordelle in der Jungle World

Über Tanja_Regensburg habe ich erfahren, dass in der Wochenzeitschrift Jungle World ein Bericht über Flatrate-Bordelle erscheinen wird. Ich habe mir heute die neueste Ausgabe dieser Zeitung gekauft. tatsächlich habe die den Bericht über Flatrate-Bordelle von Theodora Becker gedruckt. Ich wollte ihn hier gleich mal mit dem entsprechenden Link posten. Leider ist dieser Artikel erst im Laufe des morgigen Tages im Internet zu lesen.

Wer Interesse an diesem Artikel hat wird ihn sicherlich lesen. Mich würde dann eure Meinung zu diesem Artikel interessieren.

Link: www.Jungle-World.com

Gruß an Alle vom Musikfan

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Danke.
__



Wenn Schwaben nicht sparen wollen

Die Empörung über so genannte Flatrate-Bordelle ist groß. Die Prostituierten und ihre tatsächlichen Arbeitsbedingungen spielen in der Diskussion keine Rolle.


von Theodora Becker
Jungle World Nr. 30, 23. Juli 2009



Für gewöhnlich versteht man unter dem Schutz der Menschenwürde die Garantie unverletzlicher Freiheitsrechte. Die Menschenwürde einer Frau dagegen bedarf ganz besonderer Pflege. Sie zu schützen, heißt, die Frau vor unzüchtigen Sexu­alpraktiken zu bewahren – zur Not gegen ihren erklärten Willen. Dies ist das Grundmotiv der derzeitigen Debatte um die so genannten Flatrate-Bordelle. Seit sich die Bordellkette »Pussy-Club« Anfang Juni mit der Eröffnung einer Filiale in Fellbach bei Stuttgart in die schwäbische Provinz vorwagte und ihre Werbung nicht wie üblich im Anzeigenteil der Lokalzeitung versteckte, sondern am hellichten Tag auf einem Geländewagen durchs Örtchen kutschierte, tobt der Streit in den Medien und der Öffentlichkeit.


Bereits kurz vor der Eröffnung agitierten die Stuttgarter Nachrichten unter dem Titel »Behörden und Polizei machtlos« gegen den Club. »Die Frauen sind bei dieser Flatrate komplett unfrei, sie werden entwürdigt«, teilte ein mit dem Geschäftsmodell offenbar bestens vertrauter Polizeibeamter mit, Prostituierte, die so arbeiteten, müssten »innerlich tot und schmerzfrei« sein. Kurze Zeit später gründete sich eine Bürgerinitiative, die notorischen Frauenorganisationen stürzten sich auf das Thema, baden-württembergische Politiker aller Parteien forderten ein Verbot von »Flatrate-Sex«.


Das Flatrate-Modell des Pussy-Clubs sieht vor, dass die Kunden gegen Zahlung eines Eintrittspreises von 70 bis 100 Euro neben Unterhaltung, Sauna, Essen und Getränken auch die sexuellen Dienste der anwesenden Frauen nach Belieben in Anspruch nehmen können. Anders als zunächst vielfach behauptet, steht es den Prostituierten frei, Gäste abzulehnen. Einträge in diversen Freier­foren zeugen davon, dass die Frauen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Auch bestimmen die Prostituierten selbst, welche sexuellen Praktiken sie anbieten.


Von vornherein interessierten sich die Kritiker aber nicht sonderlich für die Tatsachen. So sagte Katrin Altpeter, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Flatrate-Bordelle seien »eine moderne Form der Sklaverei«. Die Vorsitzende des evangelischen Landesfrauenrats, Angelika Klingel, urteilte: »Discount-Sex ist nichts anderes als eine Form von Vergewaltigung.« Christoph Palm (CDU), Oberbürgermeister von Fellbach, äußerte sich auf Spiegel online: »Dieses Flatrate-Konzept halten wir für menschenverachtend, weil es die Frauen, die dort arbeiten, ganz klar ausbeutet. Wenn Sie sich vorstellen, dass siebzig Frauen dort arbeiten und an normalen Tagen dort mehrere hundert Männer zugange sind, dann brauche ich eigentlich nicht mehr erzählen.«


Störend ist nur, wenn die Frauen, um deren Menschenwürde es angeblich geht, sich selbst zu Wort melden. Sie seien „froh (…), dass es diesen Club gibt«, schrieben die Beschäftigten des Pussy-Clubs in einem offenen Brief an Palm und lehnten die Bevormundung durch ihre selbst ernannten Retter ab. So hieß es dort weiter: »Herr Bürgermeister, Sie haben keine Ahnung, wie dieses Geschäft funktioniert. Sie haben weder mit uns gesprochen, Sie wissen nicht, wer wir sind, wie wir arbeiten, wie wir leben, was wir verdienen. (…) Sie vertreten (…) nicht unsere Interessen – behaupten aber, genau dies zu tun.«


Tanja Regensburg, Sexarbeiterin und Moderatorin der Internetseite » www.sexworker.at «, des größten deutschsprachigen Sexarbeiter-Forums, besuchte den Pussy-Club in Fellbach und sprach mit einigen Frauen. Diese sagten, dass der Club ihnen bessere Bedingungen biete als die sonst üblichen Laufhäuser und FKK-Clubs. Sie erhielten ein garantiertes Einkommen von 120 Euro pro Arbeitstag. Weil ihre Bezahlung nicht von der Anzahl der Kunden abhänge, stünden die Frauen nicht unter dem Druck, jeden Gast annehmen oder miteinander konkurrieren zu müssen. Regensburg, die selbst langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Prostitution hat, kann die Kritik daher nicht nachvollziehen: »Als ich damals angefangen habe, wäre ich froh über so ein Angebot gewesen.«


Manche lassen sich von den Einsprüchen der störrischen Schutzbefohlenen nicht beirren, wie etwa Claudia Robbe vom Stuttgarter Fraueninformationszentrum. Dieses hat einen offenen Brief unterzeichnet, in dem ein Verbot von Flatrate-Bordellen gefordert wird. Robbe gibt im Gespräch mit der Jungle World zwar zu, dass die Arbeitsbedingungen im Pussy-Club besser seien als in manch anderen Bereichen der Prostitution. Aber die Sexualpraktiken, die dort vollzogen würden, seien doch »sehr schlecht und unwürdig«. Cornelia Filter von »Solidarity for Women in Distress«, einer Organisation, die von einer deutschen Ordensschwester gegründet wurde und sich dem Kampf gegen Prostitution verschrieben hat, plädierte in der ZDF-Sendung »Mona Lisa« für die Bevormundung der Frauen: »Diese jungen Frauen aus Osteuropa, die wissen überhaupt nicht, welche Rechte sie haben. Sie sind oft nicht aufgeklärt, und deswegen las­sen sie letztlich alles mit sich machen. Und da sie nicht wissen, was wirkliche Freiwilligkeit heißt, sagen sie dann meinetwegen: Ich mache das freiwillig.« Unbestritten ist, dass es vielen der Frauen an Möglichkeiten mangelt, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber dieses Problem dürfte kaum dadurch zu lösen sein, dass man den Frauen auch noch das Recht abspricht, zwischen den vorhandenen Alternativen zu wählen.


Am vorvergangenen Sonntag wurden in einer gemeinsamen Aktion von Polizei, Staatsanwaltschaften, Ordnungsämtern und Gesundheitsbehörden Razzien in allen vier Filialen des Pussy-Clubs durchgeführt. Über 700 Polizeibeamte waren beteiligt. Vier Mitglieder der Geschäftsleitung wurden festgenommen, außerdem wurden die beiden baden-württembergischen Clubs wegen hygienischer Mängel vorerst geschlossen. Allerdings mussten die Behörden schnell einräumen, dass sich der zunächst geäußerte Verdacht auf einen Fall von Zwangsprostitution als unbegründet erwiesen hatte. Dafür führte ein Gast Cannabis mit sich.


Als Grund für die Razzien wurde der Verdacht auf Sozialversicherungsbetrug und illegale Beschäftigung genannt. In den Pussy-Clubs arbeiten die Frauen gemäß dem Vertrag als selbständige Subunternehmerinnen. Staatsanwaltschaft und Polizei gehen aber von einer Scheinselbständigkeit aus, weil die Frauen kein »unternehmerisches Risiko« getragen hätten. Die Frauen seien daher als Angestellte sozialversicherungspflichtig. Allerdings widersprechen etwa die Hurenorganisation Doña Carmen und Emilija Mitrovic, eine Prostitutionsexpertin von Verdi, dieser Einschätzung.


Von dieser Frage hängt auch die Legalität der Erwerbstätigkeit der überwiegend rumänischen Frauen ab. Denn während diese als Selbständige in Deutschland arbeiten dürfen, benötigen sie als Angestellte nach der Übergangsbestimmung für die neuen EU-Staaten Rumänien und Bulgarien eine Genehmigung, die sie als Prostituierte freilich kaum erhalten dürften. Das Bürgeramt Heidelberg hat prompt die Initiative ergriffen und die Rumäninnen in einem »Anhörungsschreiben« aufgefordert, sich »der Stadt Heidelberg gegenüber zu äußern«. Sie sollen nachweisen, dass sie entsprechend den Vorschriften für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Die Stadt also schon einmal Druck aus, während die Ermittlungen noch laufen.


Unterdessen hat der Pussy-Club den Flatrate-Tarif vorübergehend abgeschafft. Sexuelle Dienste müssen nun mit der jeweiligen Frau abgerechnet werden. Dass dies für die Prostituierten vorteilhaft ist, darf bezweifelt werden. Die Kritiker des »Flatrate-Sex« dagegen können zufrieden sein, den vermeintlichen Schutz der Menschenwürde gegen den Widerstand der Prostituierten durchgesetzt zu haben.

http://jungle-world.com/artikel/2009/32/36906.html





.

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18063
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von Zwerg »

Sex vom Discounter
12. August 2009, 18:33

In Deutschland hat sich eine hitzige Diskussion darüber entsponnen, ob Flatrate-Angebote frauenfeindlich sind. Gegen "Bevormundung" machen nun die Sexarbeiterinnen mobil

"Herr Bürgermeister, Sie haben keine Ahnung, wie dies Geschäft funktioniert!" Mit diesen Worten setzten sich Sexarbeiterinnen des Fellbacher "Pussy Club" noch im Juni in einem offenen Brief gegen Einmischungen der Politik zur Wehr - mit geringem Erfolg: wenig später wurde ihr Bordell und drei weitere Filialen mit sogenannten "Flatrate"-Tarifen von mehreren hundert Polizisten gestürmt.
Gehör finden sollte der Brief natürlich nicht nur beim Fellbacher CDU-Oberbürgermeister Christoph Palm, sondern auch bei anderen Parteien, Fraueneinrichtungen und religiösen Vereinen, die im Vorfeld für ein Verbot der Werbung und des dazugehörigen Angebots mobilisiert hatten, und das, obwohl Prostitution in Deutschland seit 2002 mit anderen Gewerben gleichstellt ist.

Unwürdige Arbeitsbedingungen

Das All-Inclusive-Angebot von 70 bis 100 Euro nährte in Politik und Zivilgesellschaft die Vorstellung, die dort arbeitenden Frauen, in der Mehrheit Migrantinnen, wären den Forderungen der Freier ungeschützt ausgesetzt. Hinzu kam bei Polizei und Staatsanwalt der Verdacht auf Sozialversicherungsbetrug und illegale Beschäftigung: Sie vermuteten Scheinselbstständigkeit bei den Frauen mit Hinweis auf das nicht vorhandene unternehmerische Risiko für die Frauen.

Bei der Razzia Ende Juli stellte die Exekutive fürs erste nur "hygienische Mängel" fest, die dann auch zur vorübergehenden Schließung des Clubs führten. Heute ist der Club wieder geöffnet, allerdings ohne das Flatrate-Angebot. Was die Arbeitsverhältnisse betrifft, stellte sich heraus, dass die Sexarbeiterinnen sehr wohl die Möglichkeit hatten, Freier abzuweisen. Ein veröffentlichter Lokalaugenschein einer Wiener Sexarbeiterin im Fellbacher Club noch vor der Razzia ließ zudem auf eine weitgehend zwanglose Arbeitsatmosphäre schließen, die von den dort arbeitenden Frauen geschätzt wurde.

Opferbilder dominieren

Das Handeln über die Köpfe der Betroffenen hinweg bezeichnen SexarbeiterInnen-Organisationen als symptomatisch im Umgang mit den Betroffenen. In Medien und Politik dominiert nach wie vor das Bild des Opfers, das es aus der Prostitution zu retten gilt. Förderstrukturen im sozialen Bereich seien zudem auf diese Wahrnehmung abgestimmt, kritisiert etwa Christian Knappik von der SexarbeiterInnen-Plattform sexworker.at. Im Zuge der Diskussion um die Flatrates wurde nun erstmals deutlich, dass sich die Opfer wehren als solche behandelt zu werden.

Solidarität mit dem Pussy Club

Vor und nach der Razzia im Pussy Club protestierten im ganzen deutschsprachigen Raum Betroffene und Einrichtungen, die SexarbeiterInnen betreuen, gegen die Form der Verbotsdebatte, in der die Betroffenen nicht gehört wurden. Der Tenor, der auch der Anzeigenaktion der Frankfurter Beratungsstelle Dona Carmen e.V. (dieStandard.at berichtete) oder dem offenen Brief von deutschen Beratungseinrichtungen für Sexarbeiterinnen zu entnehmen ist, lautet ähnlich: Sexarbeiterinnen wollen für sich selbst sprechen, sie fordern die Anerkennung ihrer Tätigkeit als Arbeit und die Festschreibung arbeitsrechtlicher Standards.

Mechthild Eickel von der Beratungsstelle Madonna e.V. in Bochum schätzt das Engagement der Branche in diesem Fall als "einmalig" ein. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Sexarbeiterinnen in der medialen Debatte schon einmal so präsent waren," betont sie gegenüber dieStandard.at. Positiv überrascht war die Organisatorin des gemeinsamen offenen Briefes auch davon, dass in den Medien relativ differenziert berichtet wurde. "Die Unverhältnismäßigkeit der Razzia ist deutlich geworden", so Eickel, die kritisiert, dass beim Verdacht auf arbeitsrechtliche Verstöße oder Hygienemängeln in anderen Branchen sicher anders reagiert worden wäre.

Veränderte Situation

Von einem grundsätzlichen Wandel in Medien und Gesellschaft bei der Betrachtung von Sexarbeit kann allerdings nicht gesprochen werden. Bei der Wiener Plattform "sexworker.at" und größter SexarbeiterInnen-Plattform im deutschsprachigen Raum ist man davon überzeugt, dass die Gesellschaft mit ihren Vorstellungen den tatsächlichen Entwicklungen in der Branche hinterherhinkt. Die Medien würden weiterhin hauptsächlich über Ausbeutung und Gewalt in der Sexarbeit berichten, Tatsache sei aber: "Die Sexarbeit hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Früher mussten die Frauen einen Mann haben, der ihnen einen Platz auf der Straße erkämpfte. Heute gibt es Handy und Internet, die Frauen brauchen keinen Zuhälter mehr", so Christian Knappik, Sprecher des Vereins und in der Beratung von SexarbeiterInnen aktiv.

In der Gegenwart noch grundsätzlich von Ausbeutung in der Sexarbeit zu sprechen, sei Unfug: "Die Frauen im Gewerbe sind in den letzten 20 Jahren sehr viel selbstbewusster geworden. Leider werden in der öffentlichen Wahrnehmung und auch von der Politik immer ganz viele Bereiche miteinander vermischt: Drogenstrich, Zwangsprostitution, Kinderprostitution sind nicht zu vergleichen mit Sexarbeit von Frauen, die sich eigenständig dazu entschieden haben."

Frauenfeindliche Flatrates

Dass Flatrates per se frauenfeindlich seien, können die SexarbeiterInnen-Einrichtungen nicht unterschreiben. "Flatrate ist ein Geschäftsmodell wie viele andere auch. Als Bewertung steht für uns die Frage im Zentrum, wie selbstbestimmt eine Frau darin arbeiten kann. Können sie sich die Services, die sie machen, selbst aussuchen, dürfen sie Freier ablehnen und wie werden sie bezahlt", so Renate Blum von der Migrantinnen-Beratungseinrichtung Lefö. Die Art der Werbung sei wieder eine andere Frage: "Sex mit allen Frauen, so lange Du willst, so oft Du willst und wie Du willst" textete der "Pussy Club" auf seinen Werbeflächen. "Die Art der Darstellung ist fraglich", so Blum und auch Knappik hat mit der polarisierenden Vorgehensweise des Bordells wenig Freude. Problematisiert wird im offenen Brief der SexarbeiterInnen (siehe oben) auch, dass solche Billigangebote den Konkurrenzdruck in der Branche anheizen. Ein Verbot von Flatrate-Modellen hält jedoch niemand für ratsam, weil es über die betroffenen Frauen hinweg entschieden würde.

"Mein Geschlecht gehört mir"

Die strittige Frage der Selbstbestimmung in der Sexarbeit dominiert nicht zuletzt das Verhältnis von bestimmten Feministinnen und Sexarbeiterinnen. Frauenrechtlerinnen, denen es darum geht, einen patriarchatsfreien Raum zu erkämpfen, lehnen Prostitution als Ausdruck der Herrschaft von Männern über Frauen grundsätzlich ab. Zudem müsse sich Selbstbestimmung immer auch daran messen lassen, ob es für die Frauen eine reale Alternative zur ausgeführten Tätigkeit gibt, lautet ein weiteres Argument.

Mit diesen gesellschaftlichen Soll-Vorstellungen haben Sexarbeiterinnen wenig am Hut. Sie streben stattdessen eine rechtliche Verbesserung des Ist-Zustandes - nicht mehr, aber auch nicht weniger - an. Hinzu kommt, dass sich viele Sexarbeiterinnen heute selbst als Feministinnen begreifen, indem sie aktiv für ihre eigene rechtliche Besserstellung kämpfen. Verwendet werden dabei auch die Begriffe und Slogans der Frauenbewegung. Hieß es damals noch "Mein Bauch gehört mir", um das selbstbestimmte Recht auf Abtreibung zu verdeutlichen, meinen Sexarbeiterinnen heute "Mein Geschlecht gehört mir" und gehen sogar soweit, ihre Tätigkeit als Ausdruck sexueller Selbstbestimmung zu bezeichnen.

Renate Blum will eine "Dichotomie" zwischen Feministinnen und Sexarbeiterinnen so nicht gelten lassen: "Die Allianzen zwischen Feministinnen und SexarbeiterInnen sind da, gerade was die Forderung nach mehr Rechten für Prostituierte betrifft". Feministinnen wie Alice Schwarzer, die Prostitution grundsätzlich ablehnen, würde man freilich nicht erreichen können, "aber der Großteil der Feministinnen will sich wirklich vorurteilsfrei mit der Situation von Sexarbeiterinnen beschäftigen". (Ina Freudenschuß, dieStandard.at, 12.8.2009)

http://diestandard.at/fs/1250003309740/ ... Discounter

Benutzeravatar
Aoife
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 7067
Registriert: 20.09.2008, 21:37
Wohnort: Ludwigshafen am Rhein
Ich bin: Keine Angabe

RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von Aoife »

Herzlichen Glückwunsch an Tanja zur Einbürgerung! :002

Wenn's gut is, musses ja aus Wien kommen - *schmunzel*

Liebe Grüße, Eva
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
'I know kung fu, karate, and 37 other dangerous words'
Misspellings are *very special effects* of me keyboard

timothy007
UserIn
UserIn
Beiträge: 38
Registriert: 03.05.2008, 12:29
Ich bin: Keine Angabe

RE: Tanja im Pussy-Club Fellbach

Beitrag von timothy007 »

Nachdem Polizei und Staatsanwaltschaft es bereits erahnten (http://www.welt.de/vermischtes/article4 ... kannt.html), darf man bei der aktuellen Entwicklung (Auflösung der Pussy Club-Kette, Umbenennung der alten Standorte, diverse Flatrate-Neueröffnungen unter diversen rumänischen Geschäftsführern/Geschäftsführerinnen), nun wohl wirklich Zweifel daran haben, dass Frau F. DIE Person ist, die hinter diesem ganzen Komplex steht.

http://www.hardcore-burg.de/
http://www.25euroclub.com/
http://www.airport-muschis.de/
http://www.flatrate-villa.de/
http://www.roteshaus13.de/

Die haben zwar offiziell nicht viel miteinander zu tun - doch die Webseitengestaltung ist auffällig ähnlich.

Gerade die Werbung zur Eröffnung der neuen "Hardcore Burg" in Recklinghausen ist hier in NRW sehr...naja...ich nenne es mal "exotisch":

"Und weil wir so hardcoregeil sind legen wir noch einen drauf!
Saufen und Fressen – so wie es sich gehört…
… und wie gehört es sich? Ganz einfach – Saufen bis zum abwinken!
Unerschöpfliche Quellen an Whiskey, Vodka und Bier
aber auch Softdrinks – OHNE LIMIT!"


"Fressen – Ficken – Fußball!

Saufen und Fressen – so wie es sich gehört…
Saufen bis zum abwinken!
Fressen bis der Ranzen spannt

Und wenn Du Dich ritterlich zu unseren Models verhälst werden diese Dich zur Feier des Tages zum Prinz Eisenschwanz küren."

Benutzeravatar
Marc of Frankfurt
SW Analyst
SW Analyst
Beiträge: 14095
Registriert: 01.08.2006, 14:30
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Marc Zuckerberg soll auch nur der Strohmann von facebook sein wie ich heute lernen mußte:
http://www.facebook.com/note.php?note_id=166758044647

Das sind Probleme des Kapitalismus und nicht der Sexarbeit per se!:
viewtopic.php?p=29962

Gute Werbe- & -dienstleistung spricht sich doch rum wie überall. Ist Ladies.de, Kollegin.de, RTO.de ... da nicht auch ein passendes Beispiel?

Deine Argumentation erscheint mir zu simpel. Vielmehr ist es so, daß die Agentur (ist es eine?) die Anmutung/den Ton für Sexbiz-Marketing gut getroffen zu haben scheint. Vgl. Mediamarkt und Co., da sieht doch auch alles zum Verwechseln ähnlich aus ...

Dennoch danke für deine Recherche. Sie ist fraglos faszinierend.





.

JaguarCat
interessiert
interessiert
Beiträge: 8
Registriert: 27.07.2009, 10:06
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von JaguarCat »

Doch nicht so sauber?

Spiegel Online schreibt heute: "Zwangsprostitution -
Ermittler heben Menschenhändler-Ring aus".

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 27,00.html

Unter anderem steht dort: "Den nun Festgenommenen wird vorgeworfen, junge Frauen aus ihrer Heimat mit dem Versprechen auf Arbeit in der Gastronomie nach Deutschland gelockt zu haben. Stattdessen wurden sie zur Prostitution in Bordellen in Heidelberg, Schönefeld, Recklinghausen, Kaiserslautern und Barsinghausen gezwungen, so die Fahnder. Wenn sie sich weigerten, so die Drohung der mutmaßlichen Täter, werde man gegen ihre Familien vorgehen."

Ob das stimmt, wird hoffentlich bald ein Prozess zeigen. Wenn es stimmt, ist es natürlich sexuelle Nötigung und wird hoffentlich hoch bestraft!

Andererseits kann es auch durchaus sein, dass manche Frau nicht will, dass ihre Familie erfährt, dass sie sich durchaus freiwillig auf das "Abenteuer Prostitution" eingelassen hat, und dann alle möglichen Geschichten erfindet, dass sie getäuscht wurde, zumal, wenn die Ermittler genau in diese Richtung fragen. Ein hoffentlich fairer Prozess wird diese Fragen klären.


Jag