P6-Kooperativen?

Hier können SexarbeitInnen ihren Arbeitsplatz bzw. ihre Arbeitsbedingungen beschreiben. Was erlebt Ihr alles in Eurem Beruf?
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konkret
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Beitrag von konkret »

Ich kenne mich mit dem Kooperativenwesen nicht so aus, finde die Idee für P6 aber seeehr interessant. Mein nächstliegendes Bedenken: Die Chancen zur Bildung einer solchen sind in einer kleineren Stadt möglicherweise geringer als in einer Millionenmetropole, allein dadurch dass je mehr SW sich in einem Bereich bewegen, um so größer ist die Chance, dass sich einige zusammenfinden, die auf einer Wellenlänge liegen. Da schiele ich mal neidisch in Richtung Berlin. Oder wäre eine Kooperative auch überregional denkbar? Escort-Agenturen arbeiten ja auch überregional.

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Tanja_Regensburg
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Beitrag von Tanja_Regensburg »

Überregional habe ich es mal eine zeitlang so gehalten, dass ich mit Kolleginnen Wohnungen kostenlos getauscht habe...

sie waren für ca 14 Tage in meiner Wohnung und ich hab ihre genutzt...

Das setzt aber nicht nur Vertrauen voraus, sondern man muss auch damit zurecht kommen, dass Geschmack sehr verschieden sein kann, und man nicht immer gleichwertig tauscht....

Ab und an bin ich auch in Wohnungen gekommen, die nicht nur der Einrichtung nach zusammengewürfelt waren, sondern wo ich mich auch als Putzfrau ausleben musste....

Auch da gibts unterschiedliche Auffassungen.... ;-)

War aber eigentlich ganz ok...

LG Tanja

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annainga
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RE: P6-Kooperativen?

Beitrag von annainga »

meine erfahrung ist, dass ich als allein-arbeitende sexarbeiterin große freiheit, hohen umsatz, gute zufriedenheit erreichen kann, wenn ich für mich allein arbeite. gerade bei dieser speziellen arbeit, der sexarbeit, ist es schwer, ähnlich arbeitende kolleginnen zu finden. bei unterschiedlichen arbeitsweisen kommts schnell zum streit.

manche arbeitsweisen könnte ich nicht tolerieren und dann wirds schwierig. im laufe der zeit habe ich eine sehr spezielle arbeitsweise entwickelt, die ich im bordell, laufhaus oder wohnungsprostitution nicht ausüben könnte. ich bin damit sehr zufrieden, denn es ist auf meine person und meine lebenssituation ausgerichtet. und je nach lebenssituation habe ich mal so und dann wieder so gearbeitet.

ich kenne einige kolleginnen, die auf keinen fall arbeiten wollten/könnten wie ich, andererseits kenne ich wenige kolleginnen, mit denen ich tauschen wollte.

ich glaube, das ist bei vielen selbstständigen sexarbeiterinnen so, wir sind mit unserer individuellen arbeitsweise so zufrieden, dass wir die mühsal einer kooperation nicht eingehen wollen.

und für die vorteile aus einer kooperation gibts andere möglichkeiten, u.a. das sexworker-forum, um sich mit kolleginnen auszutauschen oder einen sicherheits-service anzubieten.

lieben gruß, annainga

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Marc of Frankfurt
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Landwirtschaft Spanien

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Kooperativen im Dorf Marinaleda in Andalusien


- keine Arbeitslosigkeit
- keine leerstehenden Häuser
- Haus-Miete 15 Euro pro Monat
- früher die adeligen Großgrundbesitzer vertrieben
- heute Besetzung einer Finka die zur Kooperative werden soll
- EU-Subventionen an die Agrarindustrie bekommen jetzt die Kooperativen
- kommunistischer Bürgermeister Juan Manuel Sánchez Gordillo regiert seit 30 Jahren


ARD Weltspiegel 6.5.2012
www.ardmediathek.de/ard/servlet/content ... d=10408358


Geschichte der Anarchisten in Spanien (Aragon und Katalonien) zur Zeit der sozialen Revolution und im Bürgergerkrieg 1936 bis 1939 bis die Deutsche Armee und Nazis kamen (Video):
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79138#79138