CDU macht Alice Schwarzer zur Wahlfrau (Präsidentenwahl)

[fraences]

Wahl des Bundespräsidenten
CDU macht Alice Schwarzer zur Wahlfrau

Die CDU hat für die Bundesversammlung eine Überraschung parat: Sie schickt Alice Schwarzer zur Präsidenten-Kür von Joachim Gauck – und treibt damit Verschwisterung mit der Feministin weiter voran.

Joachim Gauck ist bisher schon der Präsidentschaftskandidat der Schwarzen, der Gelben, der Roten und der Grünen. Das aber reicht der CDU nicht. Sie will zur Wahl des neuen Staatsoberhaupts offenkundig auch die Farbe Lila zur Geltung bringen: Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer wird für die CDU am 18. März zur Bundesversammlung geschickt. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen will sie entsenden. „Das ist als Anerkennung der Lebensleistung von Frau Schwarzer gedacht“, erklärt Oliver Wittke, CDU-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit FOCUS Online.

Auch der frühere Chef der Bundestags-Fraktion, Friedrich Merz, steht auf der Promi-Liste der Christdemokraten. „Friedrich Merz gehört zur CDU, und darum freuen wir uns, dass er dabei ist“, sagt Landes-Parteichef Norbert Röttgen. So gibt es am 18. März unter der Reichstagskuppel ein Wiedersehen alter Bekannter.

CDU will der Feministin schmeicheln
Die Verschwisterung von CDU und Alice Schwarzer ist hingegen noch ziemlich neu. Sie hatte sich schon zu Beginn der Woche abgezeichnet. Alice Schwarzer, 69, und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), 34, haben nämlich ihren Streit beigelegt. Seither sind sie an Friedfertigkeit kaum zu toppen. Die Feministin hat der Jüngeren, die sie einst bissig kritisiert hatte, nun sogar in ihrem Blog bescheinigt: „Die ist ja echt souverän.“ Anlass der neuen Zuneigung: Schröder hatte für Schwarzers Feminismus-Archiv 150 000 Euro locker gemacht. Um genau diese Summe hatte die SPD-geführte Landesregierung in NRW ihre Förderung gekürzt.

Das neue Miteinander sei besonders erfreulich, weil sie beide oft als Beispiel für „Weiberzank“ herhalten müssten, schrieb Schwarzer. „Kann das Kompliment nur zurückgeben“, twitterte Schröder postwendend.

Spätestens beim großen Treff zu Bundesversammlung können die Schwestern sich ja live austauschen – im Kreis von über 1200 anderen Wahlleuten. Vielleicht erinnert sich Schwarzer ja noch an eine feministische Sonder-Formulierung, die der frühere CSU-Chef Edmund Stoiber für die Frauen der Bundesversammlung erfunden hat? Er sprach von „Wahlmännern und Wahlmännerinnen“



http://www.focus.de/politik/deutschland ... 17723.html

Wie heisst es so schön im Deutschen;"Und es kam schlimmer."

[friederike]

Das ist ja echt fürchterlich. Die alte Schartheke! Der CDU ist wohl gleichgültig, ob Herr Gauck gewählt wird oder nicht.

[Aoife]

          

Das ist ja echt fürchterlich.

Nun ja - wirklich anderes haben wir von der Demokratie sowie von dieser Art "Frauenrechtlerinnen" wohl kaum erwartet ... dass es dermaßen platt offenkundig wird kann also auch ein Vorteil sein ...

Der CDU ist wohl gleichgültig, ob Herr Gauck gewählt wird oder nicht.

Bei der sich abzeichnenden Halbwertszeit von Bundespräsidenten spielt es wohl tatsächlich keine allzu große Rolle, wer diesmal gewählt wird

Liebe Grüße, Aoife

[fraences]

Wir zahlen im Moment in eine Wahlperoide 3 Bundespräsidenten + die noch lebenden ehemalige Bundespräsidenten, in einem Zeit, wo überall gespart wird, wäre es doch erfreulich mal oben an zu fangen.Die Bezüge belaufen sich auf 200.000 Euro + sonstige Leistungen, die mir jetzt nicht grad zu Hand ist.

Zu mal man nocht nichtg mal ein vernünftigen Kandidat hat.

Die Wahl sollte aus Volk gehen: Nicht wer gewählt wird, sondern ob überhaupt es einen Bundespräsidenten geben soll?

Liebe Grüße, Fraences

[Ariane]

Ich kann das alles garnicht mehr ernst nehmen, weshalb mein Erregungspegel gegen Null tendiert.

@Friederike; was ist eine Schartheke bitte? Danke.

[Aoife]

          

Die Wahl sollte aus Volk gehen: Nicht wer gewählt wird, sondern ob überhaupt es einen Bundespräsidenten geben soll?

Richtig, und ob es überhaupt Steuern, Herrschaft, usw geben soll kann gleich mit abgestimmt werden

Ich gehe aber davon aus, dass eine solche Abstimmung in dem Moment in dem sie überhaupt denkbar wäre sich von selbst erübrigt ...

Liebe Grüße, Aoife

[Adultus-IT]

Eine direkte Wahl... durch das Volk... wird nicht geschehen... denn das ist politisch nicht gewollt und hat auch was mit Mehrheiten zu tun... diese will ..egal wer an der Reg. ist... keine aufs Spiel setzen.
Im schlimmsten Fall koennte der Praesident eine breitere Zustimmung durch das Volk bekommen als eine Partei...deren Kanzlerkandidaten wir ja auch nicht direkt waehlen.

Man hat dem Volk... nach dem 2. Weltkrieg ja das direkte Wahlrecht aberkannt und das nicht ganz ohne Grund.
Das Beispiel von Paul von Hindenburg... sollte sich nicht wiederholen.

Gruss Adultus - IT Micha

[Aoife]

          

Man hat dem Volk... nach dem 2. Weltkrieg ja das direkte Wahlrecht aberkannt und das nicht ganz ohne Grund.
Das Beispiel von Paul von Hindenburg... sollte sich nicht wiederholen.

Absolut, das sollte es nicht ...

Jedoch berührt das keineswegs die Frage, ob wir überhaupt einen sogenannten Gesetzgeber brauchen - und ich bin überzeugt, dass Hoffnungslosigkeit der einzige Grund ist, warum sich die Mehrheit diese Frage noch nicht stellt.

Dass wir trotz diesem Wahnsinn, der sich ja nur beispielhaft in der hier zum Thema gemachten Klüngelei zwischen Schwarzer und CDU zeigt, fraglos jedoch die gesamte Gesellschaft durchzieht (durchseucht?) bisher überleben konnten, beweist doch, dass wir von Natur aus gar nicht so empfindlich sind, dass wir einen angeblich optimale Bedingungen schaffenden Staat bräuchten.

Die Wiederholung des Falls "Paul von Hindenburg" muss durch Entmündigung der Menschen verhindert werden - das ist Denken *inside the box* ... zoom out a bit und es wird erkennbar, dass dieser schlimme Fall ohne Staat auch nicht eingetreten wäre.

Das ganze System ist nicht menschengemäß und somit menschenunwürdig, oder mit 3 Worten ausgedrückt:


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=taeNMhlf5PU[/youtube]


Und wer das Ganze gerne etwas differenzierter hätte:

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... bp6umQT58A

wobei ich in Erinnerung habe, dass Marc dieses Video schon irgendwo hier im Forum eingestellt hat - ich habe es von hier:

http://www.tirnasaor.com/

Liebe Grüße, Aoife

[Adultus-IT]

Diese Fragen stellen sich einfach nicht.
Nach welchem Prinzip sollte man sonst Staat machen ?
Auf das gute im Menschen setzen ?

Staat braucht Gesetzgeber und ob nun jeder mit allen Gesetzen und Verordnungen einverstanden ist... ist eine andere Frage.
Jedem... alles Recht machen wird eh nicht gehen aber ohne Richtlinien geht es nun mal nicht wenn viele Menschen mit unterschiedlichsten Denk - und Handlungsweisen auf egem Raum leben.

Die Wiederholung des Falls "Paul von Hindenburg" konnte nur durch diese Entmündigung verhindert werden.... oder man haette das Amt ansich abgeschafft.

Gruss Adultus - IT Micha




Gruss Adultus - IT Micha

[friederike]

Liebe @ariane,

eine Schartheke (die meistverbreitete Schreibweise ist wohl "Scharteke") ist ein altes, nicht mehr aktuelles und abgelesenes Buch, ein überholter Wälzer. Das Wort wird auch gebraucht für "altes Weib".

Für mich trifft das auf Alice Schwarzer zu, ziemlich exakt sogar. Sie kämpft Kämpfe, über die die Zeit längst hinweggegangen ist. Die KapitänIn eines Schiffs muss vielleicht bei Abdrift das Ruder etwas mehr nach backbord richten, aber wenn die Abdrift nicht da ist, wird dieser Kurs gefährlich.

Inzwischen gibt es auch deutliche Kritik an der plötzlichen und sehr unbürokratischen 600.000 Euro-Förderungszusage der BM Schröder, siehe die Presseberichte von gestern und heute morgen, von der NRW-Landesregierung, die einen Sparkurs versucht, und vor allem von anderen Frauenorganisationen, die viel bessere Archive haben, aber nicht so ein grosses Mundwerk. Ausserdem soll nach den Berichten Frau Schwarzer Gelder zweckentfremdet haben in einem Ausmass, neben dem der arme Altbundespräsident echt alt aussieht.

LG,
Friederike

[Aoife]

          

Diese Fragen stellen sich einfach nicht.
Nach welchem Prinzip sollte man sonst Staat machen ?
Auf das gute im Menschen setzen ?

Das Gute im Menschen ist eine moralische Kategorie - ebenso ausgedacht wie die Staatsideologien, und deshalb ungeeignet um hiermit kritisch zu argumentieren - denn die Folge wäre nur eine neue Ideologie.

Im Grund genommen ein Zirkelschluß - denn das ebenso virtuell ausgedachte "Schlechte" im Menschen dient ja zur Begründung, warum man Staaten bräuchte.

Verlassen wir die moralischen Kategorien und betrachten die wahrnehmbare Realität, so stellen wir fest, dass sie von selbstorganisatorischen Strukturen durchzugen ist - Naturgesetze existieren ohne jeden Gesetzgeber und funktionieren ohne lückenlose Überwachung und keine strukturelle Gewalt ist zu ihrer Durchsetzung nötig.

Die praktische Frage ist somit nicht, nach welchem Prinzip man Statt machen soll - sowohl "Prinzip" als auch "Staat" und erst recht "machen" sind als ausgedachte Begriffe schon weit entfernt von der physischen Realität. Wir diskutieren ja auch nicht, nach welchem Prinzip man die Schwerkraftgesetze verbessern sollte.

Natürlich besteht erhebliches Interesse daran die Menschen in dem Irrglauben zu halten Staaten seien seit eh und je dagewesen, gehörten somit praktisch zur menschlichen Natur, und es ginge nur darum die beste Umsetzung zu finden. Tatsächlich jedoch besteht "der Staat" mit dem was wir darunter verstehen in unseren Breiten erst seit wenigen Jahrhunderten, Gesetzgeberlosigkeit (auf Griechisch: Anarchie) ist keine ausgedachte Utopie, sondern hat ganz von alleine, natürlicherweise, seit Jahrtausenden funktioniert.

Ich selbst komme ja nicht von den Politikwissenschaften her, sondern aus der Ecke Psychotherapie und Sozialpsychiatrie/psychiatrische Epidemiologie, und ich sehe die eschreckende Zahl von (offiziell!) 40% der europäischen Bevölkerung, die unter schweren psychischen Problematiken leidet, in dierektem Zusammenhang mit der Lebensform in ausgedachte Staaten, die nach ausgedachten Prinzipien organisiert werden.

Man stelle sich einmal vor, in welchem Chaos die Naturwissenschaften versinken würden, wenn ein absolutistischer Monarch oder sein Surrogat, ein Parlament, "Naturgesetze" erlassen würde.

Die menschliche Gesellschaft befindet sich in ebendiesem Chaos, ein sogenannter Gesetzgeber ist wie ein Geldfälscher, er entwertet die vorhandenen Werte, innere Haltlosigkeit und psychische Problematiken sind die logische Folge. Nicht in jedem Einzelfall - aber in ihrer statistischen Masse absolut.

Also: Ich glaube nicht an das Gute im Menschen - nicht in einer Weise, dass ich das zur Grundlage einer neuen Utopie machen möchte.

Aber ich bin überzeugt, dass der Mensch von Natur aus so beschaffen ist, dass er in Gruppen zusammenleben kann. Ob der Nutzen einer virtuellen Supergruppe wie dem "Staat" dem Einzelnen praktisch so viele Vorteile bringt, dass der handfeste Nachteil, nämlich die überwiegende Mehrheit der Menschen an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit und einen Großteil (auf psychischem Gebiet eben jene 40%) darüber hinaus zu bringen, das mag jeder für sich selbst entscheiden.

Ich möchte niemanden überreden, und selbst das angeblich bessere Überzeugen lehne ich ab - aber Anregungen geben, damit jeder selbst entscheiden kann ob er seine Überzeugungen nochmals näher betrachten möchte, das halte ich für legitim.

Liebe Grüße, Aoife

[Ariane]

Danke Friederike für die Aufklärung! Ich werde Fr. Schwarzer künftig nur noch als Schartheke bezeichnen. Egal wo.
(da fällt mir ein, schreib gerade einen Artikel über Männerpolitik)

[friederike]

*grins* ':008' passt doch genau!

Friederike