Schlag gegen Frauenhändlerbande

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KonTom
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Schlag gegen Frauenhändlerbande

Beitrag von KonTom »

Schlag gegen Frauenhändlerbande
Die Polizei hat neun mutmaßliche Mitglieder einer internationalen Frauenhändlerbande verhaftet. Rätsel gibt den Beamten aber eine gefesselte Puppe auf, die in einem Verlies gefunden wurde.


Einige der Verdächtigen sind amtsbekannt. Junge Frauen nach Wien gelockt
Die Verdächtigen sollen junge Frauen aus der Slowakei, Ungarn und Bulgarien unter falschen Versprechungen nach Wien gebracht haben, damit sie hier als Prostituierte arbeiten.

Die neun türkischen Staatsbürger im Alter von 32 bis 43 Jahren sind nicht geständig. Einige von ihnen sind wegen verschiedener Delikte amtsbekannt.


Lokale und Wohnungen wurden durchsucht. Verlies unter Toilette
Die Ermittlungen in diesem Fall hatten sich bereits über mehrere Monate erstreckt. Schließlich durchsuchten Beamte des Kriminalkommissariats West und der WEGA drei Lokale in Ottakring und Hernals und ein Dutzend Wohnungen.

Dabei stießen die Beamten in einem Lokal, das der Bande als Treffpunkt diente, auch auf ein Verlies unter einer Toilette, in dem eine mysteriöse Kleiderpuppe lag.

Die Puppe war mit einer Kette gefesselt, ein blutiges Messer lag dabei. Gefesselte Puppe gibt Rätsel auf
"Als sie mit der Taschenlampe hineingeleuchtet haben, haben sie zuerst geglaubt, da unten liegt eine Leiche", sagte der Leiter des Kriminalkommissariats West, Georg Rabensteiner.

Es stellte sich aber heraus, dass es sich nur um eine mit einer Kette gefesselten Kleiderpuppe inklusive blutigem Messer handelte. Die Puppe trug eine Maske, die an jene des Serienkillers aus dem Kinohit "Scream" erinnert.

Der Lokalbesitzer gab an, nichts von der Puppe gewusst zu haben. Möglicherweise diente sie dazu, die jungen Frauen einzuschüchtern. Der genaue Zweck ist der Polizei aber unbekannt.

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Zwerg
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Gruselkabinett zur Einschüchterung

Beitrag von Zwerg »

Bild

In einem Kellerverlies unter der Toilette eines mutmaßlichen Zuhältertreffpunktes fand die Wiener Polizei diese schaurige Inszenierung. Das Bild wurde mit dem Ersuchen um Hinweise veröffentlicht.

Gruselkabinett zur Einschüchterung


Bei Ermittlungen gegen einen mutmaßlichen Zuhälterring entdeckte die Polizei ein Gruselkabinett, mit dem Frauen eingeschüchtert worden sein dürften
"Wir haben zuerst gedacht, es handelt sich um eine Leiche." Seinen Beamten, erzählt Georg Rabensteiner vom Kriminalkommissariat Wien-West, sei der Schrecken durch Mark und Bein gefahren, als sie das Kellerverlies unter der Toilette eines Lokals in der Koppstraße in Wien-Ottakring entdeckten: In zwei Metern Tiefe kauerte eine dürre, leblose Figur, mit rostigen Ketten gefesselt, auf dem Kopf eine Maske, wie sie aus dem Horrorfilm "Scream" bekannt ist.

Wie sich herausstellte, handelte es sich nur um eine Kleiderpuppe. Das Gruselkabinett diente offenbar Menschenhändlern und Zuhältern zur Einschüchterung ihrer Opfer. "Möglicherweise wurden Frauen, die aus der illegalen Prostitution aussteigen wollten sogar eine Zeit lang hinunter gesperrt", mutmaßte Rabensteiner am Freitag im Gespräch mit dem Standard. Neun mutmaßliche Mitglieder eines türkischen Zuhälterringes sind jedenfalls in Haft, sie verweigerten aber bisher jede Aussage. Der Lokalbesitzer gab an, vom Verlies unter dem WC nichts gewusst zu haben.

Den Verhaftungen waren monatelange Ermittlungen und Observationen vorausgegangen. Die Verdächtigen sollen vor allem junge Frauen aus der Slowakei, aus Ungarn und aus Bulgarien in Wiener Geheimbordelle gebracht und sie zum Teil zur Prostitution gezwungen haben.

"Operation Schmetterling"

Wie viele Opfer derartig in Wien in "Schuldknechtschaft" leben, ist schwer zu schätzen. Die Polizei geht von insgesamt 9000 Prostituierten aus, nur jede zehnte davon ist registriert. Erst im Vorjahr war im Rahmen der "Operation Schmetterling" ein riesiger österreichisch-polnischer Zuhälterring aufgeflogen, in den fünf Begleitagenturen in Wien involviert waren.

Nicht selten ist Österreich Zwischenstation. "Viele Frauen aus Osteuropa werden nach Italien oder nach Großbritannien in Geheimbordelle verschleppt", erklärt Oberst Gerhard Joszt vom Bundeskriminalamt. Die kürzlich gegründete "European Police Chief Taskforce" soll die internationale Fahndungsarbeit verbessern. Im Fall des Gruselkabinetts bittet die Polizei (Gruppe Fohringer) um Hinweise unter: 01/31310-25810. (Michael Simoner/DER STANDARD-Printausgabe, 19./20.04.2007)

http://derstandard.at/?url=/?id=2886506