Focus: Verschärfung des Prostitutionsgesetzes durch Union

Hier findet Ihr aktuelle Pressemeldungen, die nicht unbedingt etwas mit dem Thema Sexwork zu tun haben.
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Rolliman
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Focus: Verschärfung des Prostitutionsgesetzes durch Union

Beitrag von Rolliman »

http://www.focus.de/magazin/kurzfassung ... 20512.html

Für mich klingt es mal wieder nach dem typischen Säbelrasseln der christlich-Konservativen vor Wahlen,, welches der Bevölkerung Sicherheit vorgaukeln soll. DasThema "Prostitution" läßt sich da immer schön als "Sau durchs Dorf treiben".

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malin
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Beitrag von malin »

ich denke in der tat, wobei diese gedanken rein "gefühlsmässig" begründet sind, dass wir in relativer kürze mit einer verschärfung der aktuellen gesetzeslage zu rechnen haben.
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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Beitrag von ehemaliger_User »

Dann sollen die Politiker endlich mal Diskriminierung und Stigmatisierung beseitigen! Und speziell dafür sorgen, dass die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von Frauen in Grossbordellen aufhören.

Was würde Herr Uhl wohl sagen, wenn wir Bürger fordern würden, dass Politiker mit 65 ihre politischen Ämter niederzulegen haben - weil "Alte" nicht mehr so flexibel denken können und politisch durch "Kleben" am Posten mehr Schaden anrichten als nutzen?
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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

Am25. September wollen Fachpolitiker von CDU und CSU Details besprechen heißt es in demArtikel. Was sind das für Fachpolitiker? Wahrscheinlich die Stammbordellgänger der jeweiligen Partei. Na dann viel Spaß...!

Wenn ich das lese fällt mir das berühmte Tuchholsky-Zitat ein...

Schönen Abend noch -trotzdem


Kasharius

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Beitrag von ehemaliger User »

Was wäre daran schlimm, wenn es die Stammbordellgänger der jeweiligen Parteien tatsächlich wären? Dann könnten sie sich immerhin an der Basis ein Feedback holen (wenn sie ihren Job ernst nehmen).

Bzw. sind Nichtbordellgänger bessere Menschen/Politiker? Nicht bös gemeint, aber wenn wir auf der Anbieterseite keine abwertenden Einschätzungen dulden wollen, dann vielleicht auch auch nicht auf der Kundenseite? Fragt sich ein Nichtbordellgänger ;o)).

P.S.: Klar gibt es unter den Bordellgängern auch frauenverachtende Arschgeigen. Aber der eine oder andere ist vermutlich im Wesentlichen auch ganz OK.

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annainga
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Beitrag von annainga »

du verstehst @Kasharius falsch.

er meint nicht, dass es verwerflich ist, bordellgänger zu sein.

aber es ist verwerflich, bordellgänger zu sein und nicht nur nicht dazu zu stehen, sondern politisch dagegen zu handeln.

unter meinen kunden kenne ich fast keinen, der zu seinem inanspruchnehmen sexueller dienstleistungen steht.

kolleginnen kenne ich so einige, die sich dafür einsetzen und wenn man das verhältnis anzahl dazustehender kunden/anzahl dazustehender sexarbeiterinnen ins verhältnis setzt zu anzahl kunden/anzahl sexarbeiterinnen ist das auffallend, wie wenig kunden zu ihrem verhalten stehen.

ich bewerte das nicht, denn ich kann für beide seiten genug gründe sehen, sich von sexarbeit zu distanzieren, aber politisch dagegen zu handeln ist scheinheilig.

lieben gruß, annainga

(sorry @Kasharius, dass ich das vorwegnehme, aber da war ich mir doch einigermaßen sicher und wollte obiges nicht so stehen lassen)

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Kasharius
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Beitrag von Kasharius »

@"ehemaliger User"

Du fragst völlig zu Recht was daran so schlimm wäre, wenn es die Stammbordellgänger der Parteien wären und lieferst die richtige Antwort gleich mit; Absolut Nichts! Es war ironisch gemeint, was aber schriftlich offenbar nicht so rübergekommen ist - sorry.

@annainga hat auch gleich die zutreffende Erläuterung mitgeliefert. Dafür Dir lieben Dank!

Ich denke man unterscheidet als engagierter (Ex)Kunde schon genau ob man sich seinem persönlichem Umfeld oder öffentlich dazu verhält, sexuelle Dienste in Anspruch zu nehmen. Im öffentlichen Diskurs stehe ich dazu, im persönlichen Umfeld unterscheide ich und man kann beides bis zu einem gewissen Grad auch trennen. Als in Berlin die Prozesse um die Schließungen der Wohnungsbordelle "tobten" habe ich mich als Zeuge für die Darstellung der guten Bedingungen (zumindest aus Kundensicht) angeboten, da ich einige der Betroffenen Läden gut kannte. Es traten dann allerdings sehr persönliche Umstände ein, die mich davon abhielten und ich rechne es den betroffenen Betreeiberinnen und vor allem auch Stephanie Klee hoch an, daß Sie dann für meinen "Rückzieher" absolutes Verständnis hatten...!

Jedenfalls stimme ich mit Euch beiden @"ehemaliger User" und @annainga was Bigotterie in diesem Beeich angeht 100prozentig überein.

Einen schönen Tag wünscht

Kasharius

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Beitrag von annainga »

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Kasharius hat geschrieben:Es traten dann allerdings sehr persönliche Umstände ein
und in diesen fällen ist es gerechtfertigt, sich von sexarbeit zu distanzieren. sowohl von kundenseite als auch von anbieterseite. oft geht es nicht mal um einen selbst, sondern um die familie.

wie schwierig das sein kann, sich von der vergangenheit als anbieter zu lösen, steht in einigen threads hier, zuletzt in dem eine ehemalige sexarbeiterin fragte, wie man bilder aus dem internet löschen kann.

am besten wäre es, man könnte eine sexarbeits-vergangenheit ob als kunde oder sexarbeiterin ohne häme oder outing-ängste erleben, aber wem sag ich das .....

lieben gruß, annainga

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Beitrag von ehemaliger User »

Danke Kasharius für die Klarstellung, zum zuverlässigen Erkennen von Ironie muss man mitunter die betreffende Person besser kennen, oder ihr grad in dem Moment in die Augen schauen. Sorry, dass ich es nicht gleich und eindeutig erkannt habe.

Und Scheinheiligkeit darf man auch direkt so nennen. Wäre ja mal auch eine Idee, involvierte Politiker direkt und frontal zu fragen, ob sie P6 jemals in Anspruch genommen haben. Wäre gemein, weil wenn sie klar "nein, nie" sagen und lügen und die Lüge kommt heraus .... Vielleicht wäre dann die Konsequenz, dass gesagt wird "wenn er gleich die Wahrheit gesagt hätte, das wäre doch nicht wirklich schlimm, aber diese dreiste Lüge...."

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Beitrag von Kasharius »

@"ehemaliger User"

Touchez, wie der Latainer sagt...

Kasharius :002

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Rolliman
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RE: Focus: Verschärfung des Prostitutionsgesetzes durch Unio

Beitrag von Rolliman »

Das Problem sehe ich in zwei Punkten!

1. Punkt:
Sobald man eine Schranke einführt, gibt es Leute die diese Schranke unterwandern wollen. Ich nenne da nur einmal als Beispiel: Gefälschte Passangaben.
Nur damit treibt man die Damen genau wieder dahin, wo man sie ja eigentlich raus haben möchte, nämlich aus dem Illegalen und rein in die Abhängigkeit, nämlich der das Passfälschers.
Das könnte so in etwa enden, wie mit chinesischen Turnerinnen und Turmspringerinnen. Jeder weiß, dass sie erst mit 16 Jahren internationale Wettkämpfe bestreiten dürfen, aber es weiß auch jeder, dass schon 13.jährige mit gefälschten Pässen regelmäßig am Start stehen.

2.Punkt:
Wenn der Staat Schranken aufstellt, dann muß er sie auch kontrollieren. Nur! Hat der Staat genügend Leute um diese Kontrollen durchzuführen? Ich sage nein!
Was wird die Folge sein?

Entweder Pressewirksame Großrazzien, wie momentan schon gesehen bei den MCs (wobei man die Mitglieder ja nur in den Untergrund getrieben hat, denn mit einem Verbot der verschiedenen MCs verschwindet ja nicht das Gedankengut dieser Leute), dadurch wird das Publikum vom Club ferngehalten. Mädels und Freier werden wieder mehr in den Seitenstrassen und Wohnungen arbeiten, wo Hygienekontrollen durch die Masse der Wohnungen nahezu unmöglich sind.
Oder der Staat wird sagen, das ist unkontrollierbar diese Teilfreigabe, also verbieten wir alles komplett.

Das ist in meinen Augen ein ganz raffinierter Schachzug, der vorgaukeln soll, das man zwar den Beibehalt des ProstG wollte, der aber letztenendes das schwedische Modell zur folge haben wird.

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Beitrag von Kasharius »

@Rolliman

also gerade was Punkt 2 betrifft finde ich den Vergleich dann etwas gewagt, wenn mit MC´s tatsächlich Motorradclubs wie HELL´S ANGELS oder BANDIDOS gemeint sind. Den das ist offenkundig der Inbegriff von Organisierter Kriminalität gerade auch im Bereich der Prostitution (Man vergegenwärtige sich hier nur die lesenswerte BGH-Entscheidung zum Berliner Straßenstrich in der Einemstraße - "Eilat" oder die auch seriöse Berichterstattung zum straßenstrich in der Oranienburger Str.; gerade hier wurden mir gewisse Aspekte wie Standgelder oder überdurchschnittliche Zimmermieten von den Frauen auch bestätigt). ich finde da Kontrollen und repressive Maßnahmen durchaus angebracht - ABER eben nicht auf Kosten der Frauen.

Wenn in Flatratebordellen wie im Berliner Caligula die Frauen unabhängig von der Anzahl der Kunden ein sehr geringes Festgehalt ohne zusätzliche Provision erhalten oder in einem Berliner Großbordell sich in Verträgen verpflichten müssen, außerhalb keinewn Kontakt zu Kunden zu haben, dann bin ich sehr wohl für Kontrolle.

Als engagierter Kunde will ich, daß mein Geld überwiegend da landet, wo es tatsächlich verdient wird und nicht bei Leuten die sich daran ungerechtfertigt bereichern. Die Politiker in dem Focus-Artikel differenzieren natürlich nicht tatsächlich in diesem Sinne; denen geht es in der Tat um die von Dir zitierte Sau. Das aber bedeutet ja nicht sich dafür einzusetzen, daß SW unbehelligt und tatsächlich selbstbestimmt ihrer verdienstvollen im Sinne von ehrenhaftem Tun nachgehen können.

Die Angaben zu den Bordellen in Berlin basieren auf wohl doch seriösen Fernsehreportagen. Bei Bedarf trete ich gern den Fernsehbeweis an.

Dir und Euch allen eine gute Nacht

Kasharius :002

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RE: Focus: Verschärfung des Prostitutionsgesetzes durch Unio

Beitrag von Rolliman »

@Kasharius
es sollte in meinem Beispiel nicht um eine Verharmlosung der Rockerclubs gehen,, sondern darum, was passiert, wenn Verbote ausgesprochen werden. Ich hätte auch die NPD oder die Salafisten nehmen können. Durch Verbote oder Einschränkungen erreicht man nur, dass sich die Betroffenen in den Untergrund zurück ziehen, und dort sind sie schwersten zu Kontrollieren. Den Kieler Kofferbomber hat man ja auch in seinem Fahrradkeller übersehen.

Meine Oma hat immer gesagt "Kakerlaken verrtreibt man am Besten, wenn man das Licht anmacht, und nicht mit Insektenspray!!!"

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Beitrag von Kasharius »

@Rolliman

Deine Oma hatte sicher recht aber was heißt das für unser Problem hier? Alles so laufen lassen in dem Wissen, das es auch im Bereich der Sexarbeit Misstände gibt? nur weil Hardliner nicht differenzieren, sollte man doch nicht vor Problenen kapitulieren. Auch teile ich die These Verbote führten grundsätzlich zu erhöten Untergrundaktivitäten nicht ueingeschrenkt - schon gar nicht bei der NPD !

Wir brauchen beides: Eine verstärkte Anstrengung um selbstbestimmten Sexarbeitern ihre Tätigkeit zu gewährleisten aber auch Kontrollen dort, wo Probleme bestehen. In jedem Fall aber muss die Politik und müssen die Behörden mit SW und ihren Interessenvertretungen auf Augenhöhe reden und verhandeln, welche Rahmenbedingungen hierzu erforderlich sind.

In diesem Sinne dir und allen anderen eine Gute nacht

Kasharius

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RE: Focus: Verschärfung des Prostitutionsgesetzes durch Unio

Beitrag von Kasharius »

Um jetzt auch nicht Missverstanden zu werden, diesen Mist hier darf man natürlich nicht Wirklichkeit werden lassen. Erika steinbach äussert sich zu Prostitution - ich fasse es nicht...:

14.06.2012
Änderungen im Prostitutionsgesetz unerlässlich
Zwangsprositution konnte nicht eingedämmt werden

Ute Granold
Erika Steinbach

Zum Expertengespräch „Mehr Schutz vor Zwangsprostitution und Menschenhandel – Änderungsbedarf im Prostitutionsgesetz“, das am Mittwoch durch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion veranstaltet wurde, erklären die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Erika Steinbach sowie die zuständige Berichterstatterin Ute Granold:

„Das Resümee der Experten war eindeutig. Zwangsprostitution und die damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen von zumeist jungen Frauen aus Osteuropa können durch das bestehende Prostitutionsgesetz nicht eingedämmt werden. Das Gegenteil ist deutlich erkennbar der Fall. Nicht die betroffen Frauen werden geschützt, sondern Menschenhändler, Zuhälter und Bordellbetreiber. Dieser Zustand ist unhaltbar.

Es besteht dringender Handlungsbedarf. Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung haben in den zehn Jahren des Bestehens des Prostitutionsgesetzes zugenommen. Durch die Legalisierung der Prostitution in Deutschland hat die transnational organisierte Kriminalität ihren Markt, den Handel mit jungen Frauen, enorm ausgedehnt. Deutschland ist eines der Hauptzielländer in Europa.

Die Bestrafung der Freier muss daher einbezogen werden. Mädchen und junge Frauen, die gezwungen werden sich zu prostituieren, sind für ihre Freier erkennbar. Diese menschenverachtende Situation ist für einen Rechtsstaat wie Deutschland beschämend. Wir müssen dringend dagegen vorgehen.“

http://www.cducsu.de/Titel__aenderungen ... halte.aspx

Kasharius grüßt

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Beitrag von Aoife »

Erfinde eine Lüge und wiederhole sie beständig, die Massen werden sie bald glauben. (Dr. Joseph Göbbels)

Liebe Grüße, Aoife
It's not those who inflict the most, but those who endure the most, who will conquer. MP.Vol.Bobby Sands
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Beitrag von Ariane »

Sei nicht so pessimistisch.
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Beitrag von Rolliman »

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Kasharius hat geschrieben:@Rolliman

Deine Oma hatte sicher recht aber was heißt das für unser Problem hier? Alles so laufen lassen in dem Wissen, das es auch im Bereich der Sexarbeit Misstände gibt? nur weil Hardliner nicht differenzieren, sollte man doch nicht vor Problenen kapitulieren. Auch teile ich die These Verbote führten grundsätzlich zu erhöten Untergrundaktivitäten nicht ueingeschrenkt - schon gar nicht bei der NPD !

Wir brauchen beides: Eine verstärkte Anstrengung um selbstbestimmten Sexarbeitern ihre Tätigkeit zu gewährleisten aber auch Kontrollen dort, wo Probleme bestehen. In jedem Fall aber muss die Politik und müssen die Behörden mit SW und ihren Interessenvertretungen auf Augenhöhe reden und verhandeln, welche Rahmenbedingungen hierzu erforderlich sind.

In diesem Sinne dir und allen anderen eine Gute nacht

Kasharius
@Kasharius
Das große Problem an der Sache ist, dass die im Grundgesetz verankerte Gleichheit von den Politikern selber nicht angewandt wird.
Wenn man sagt:"Prostitution ist schlecht! Damit werden Menschenleben (das der SW) ruiniert und der Zuhälter macht das große Geld!"
Dann müßte man bei den Ärzten und Pharmakonzernen die selbe Karte ziehen und diese verbieten. Und das nicht erst seit Contergan, vergiftete Brustimplantate, fehlerhaft eingebauten Hüftgelenken und meistbietent ersteigerte Organspenden. Man kann es auch im Fußball sehen. Gut, da sagt "Don Corleone" Blatter:"der Fußballer verdient mit am Transfer. Und außerdem muß er keinen Spielervermittler haben."
Stimmt: Aber wenn einem 8 jährigen Jungen vom Strand ein paar Fußballschuhe geschenkt werden, und die Eltern in ner Wellblechhütte in Sao Paolo hausen, und die den jungen mit dem netten Onkel nach Europa schicken, dann sind das für mich die gleichen Zuhältermethoden.
Aber ich habe noch nie gelesen, Ärzte, Pharmakonzerne oder Fußball komplett zu verbieten...
Und das macht den moralischen Zeigefinger der Politiker so unglaubwürdig.

Wenn man jetzt die Union als Konservativ bewertet und als Bewahrer der "Guten, alten Zeit", dann muß ich immer lachen. Denn die Kirche (CDU und CSU) hat sich schon im Mittelalter schadlos gehalten und der Adel hat auch das Volk verarscht. Von und zu Guttenberg, Frau von der Leyen, Herr von stetten machen mit Ihren Betrrügereien genau das gleiche in der heutigen Zeit. Man könnte Angesichts folgender Schlagzeile sogar von "Lobby-Politik" sprechen, denn eine Einschränkung oder gar Verbot der Prostitution hebt nur die Gewinnspanne des organisierten Verbrechen.
http://www.bild.de/politik/inland/chris ... .bild.html