Rituale im Rotlichtmilieu
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 623
- Registriert: 12.07.2007, 11:56
- Wohnort: Oberösterreich
- Ich bin: Keine Angabe
@lissi
das mit dem Alkohol hab ich schon so verstanden und gemeint, und die viele Literatur hilft einem Alkoholiker auch nicht weiter.
Das scheint der Punkt: bei dem Schlagwort "Rituale ..." seh ich das Thema nicht. Ist alles (sh. mein voriges Posting) oder nix. Ohne weitere Erklärung kann gar nichts rauskommen.
das mit dem Alkohol hab ich schon so verstanden und gemeint, und die viele Literatur hilft einem Alkoholiker auch nicht weiter.
Das scheint der Punkt: bei dem Schlagwort "Rituale ..." seh ich das Thema nicht. Ist alles (sh. mein voriges Posting) oder nix. Ohne weitere Erklärung kann gar nichts rauskommen.
Die Moral ist nur der äussere Anschein von Treu und Glauben, und der Verwirrung Beginn.
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Rituale im Rotlichtmilieu
wieso ist der Vorschlag der teilnehmenden Beobachtung provokant? WAS ist daran provokant? Ist es provokant weil es hier um Sex geht? wäre es nicht provokant, wenn es um Rituale der Bauarbeiter ginge??? es ist sowohl in der Sozialforschung wie in der Anthropologie eine altbewährte Methode. Sicher gibt es auch andere Forschungsmethoden. Aber die anzuwendenden Methoden müssen mit dem Forschungsgegenstand übereinstimmen, sonst sind sie wertlos.
Um im Bereich der Sexarbeit Rituale zu erforschen kann man keine Bücher lesen oder Bibliotheken aufsuchen.
Um im Bereich der Sexarbeit Rituale zu erforschen kann man keine Bücher lesen oder Bibliotheken aufsuchen.
-
- meinungsbildend
- Beiträge: 220
- Registriert: 23.08.2009, 15:28
- Ich bin: Keine Angabe
Eine in der Sozialforschung seit einem Jahrhundert überholte Methode...ist sowohl in der Sozialforschung wie in der Anthropologie eine altbewährte Methode
es gibt genügend wissenschaftliche Methoden, die dem Forschungsgegenstand entsprechen, Introspektion sowie beobachtrende Teilnahme gehören nicht dazu.die anzuwendenden Methoden müssen mit dem Forschungsgegenstand übereinstimmen, sonst sind sie wertlos.
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 379
- Registriert: 31.08.2007, 23:58
- Ich bin: Keine Angabe
Also, ast ist hier die Wissenschaftlerin, nicht wir. Wir sind Gegenstand ihrer Forschung. Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Und jetzt bitte keine Diskussion darüber, wer studiert hat und wer nicht.
Dass wir als Sexworker hier anonym unterwegs sind, hat gute Gründe. Dass eine Studentin sich hier nicht ohne Weiteres outen will, ist ok, aber für mich nicht ganz nachvollziehbar. Wie wäre es, liebe Frau ast, wenn Sie sich an den Moderator dieses Forums wenden, ihm Ihr Anliegen schildern, ihm die Uni, den Fachbereich und einen Ansprechpartner benennen? Wenn das alles seine Richtigkeit hat, sehen wir weiter.
Dass wir als Sexworker hier anonym unterwegs sind, hat gute Gründe. Dass eine Studentin sich hier nicht ohne Weiteres outen will, ist ok, aber für mich nicht ganz nachvollziehbar. Wie wäre es, liebe Frau ast, wenn Sie sich an den Moderator dieses Forums wenden, ihm Ihr Anliegen schildern, ihm die Uni, den Fachbereich und einen Ansprechpartner benennen? Wenn das alles seine Richtigkeit hat, sehen wir weiter.
-
- Silberstern
- Beiträge: 466
- Registriert: 09.02.2009, 17:48
- Wohnort: Salzburg
- Ich bin: Keine Angabe
Re: Rituale im Rotlichtmilieu

ast hat geschrieben:Ich bin Studentin und
erarbeite in einem Seminar das Thema "Rituale im Rotlichtmilieu":



Also ja, mal sehen (das sind jetzt aber wirklich streng vertrauliche Dinge die ich da ausplaudere - total vertraulich!!)..ast hat geschrieben: Rituale während der Arbeit, aber auch Übergang von Arbeit ins Private, Rituale der Freier...
Vor der Arbeit:
ich trage eine langes, weisses Kleid und lasse meine Haare über die Schultern fallen.
ich zünde genau 21 (!Das ist wichtig!) Teelichter an und verteile sie auf einer genau errechneten Nord Süd Achse im Wohnzimmer. Das soll dazu dienen das mich die göttliche Energie besser erreichen kann.
Dann nehme ich ein Stück weisser Kreide und ziehe ein Pentagramm am Boden. Ich nehme in der Mitte des Pentagramms die Fötenstellung ein und starte meinen Medidationsgesang, der die grosse Göttin der SW ehren soll. Ich verharre genau 13 1/2 Minuten so und huldige der grossen Göttin.
Danach verteile ich Hühnerknochen in allen Ecken unseres Wohnzimmers - als Opfergabe für die grosse Göttin der SW, um sie gnädig zu stimmen.
Danach begebe ich mich zu meinem Schrein der der Ehrerbietung der grossen Göttin der SW dienen soll und zünde eine Reihe Kerzen nach einem festen Schema an, spuke dreimal in die Luft, rufe UUUUUUUGGGGGGGAAAAAAAAHHHHHHHH UUUUUUUUUUUGGGGGAAAAAAAHHHHHHH (das ist das Erkennungszeichen derer, die der grossen Göttin dienen - achte mal im Alltag drauf!!) und blase die Kerzen wieder aus.
Jetzt fahre ich los:
ich achte natürlich auch unterwegs darauf die althergebrachten Rituale der grossen Göttin einzuhalten - niemals mehr als drei Einbahnen benutzen (sonst bleibt der Gast/Kunde dann in einem stecken


nachdem ich mein Auto abgestellt habe gehe ich noch dreimal drumherum - das ist wichtig, das einen die grosse Göttin dann auch wieder dorthin zurückführt...
Direkt bei der Arbeit:
als erstes räuchere ich die Räumlichkeiten mit einer Mischung aus Drachenblut, Spinnenbeinen und Krötenzungen aus. Das ist wichtig um Platz für die Energien der grossen Göttin der SW zu schaffen. Dabei bete und singe ich laut und bitte die grosse Göttin in mich zu fahren.
Die Gäste/Kunden haben einstweilen Zeit ihre ureigenen Rituale auszuführen. Manch einer verbrennt ein paar Tierhaare, andere beten über tausende von Jahren überlieferte Sprechgesänge zu Ikonen und manche (sind aber nicht viele) erbringen sogar auf dem Bett ein Opfertier mit dessen Blut sie sich dann einreiben - ist aber nicht jedermanns sache.
Dann, wenn die grosse Göttin der SW in mich gefahren ist, wende ich mich meinem Gast zu. Natürlich gibt es auch jetzt, während des Aktes, einen haufen Rituale die streng befolgt werden: man darf niemals mit seinen Füssen das Kopfende des Bettes berühren - das könnte die grosse Göttin so erzürrnen das man danach nur noch im Handstand laufen kann. Mann darf ein benutztes Kondom niemals achtlos zu Boden werfen - auch das könnte die grosse Göttin so erzürnen das der Mann nie wieder eine Errektion bekommen kann etc. etc. - in der Anfangszeit, bis man es wirklich verinnerlicht hat, empfiehlt es sich eine Liste mit allen Ritualen übers Bett zu hängen - sonst könnte man sehr schnell die grosse Göttin erzürnen...
Nach der Arbeit
Natürlich muss man den Raum wieder ausräuchern, mit der oben beschriebenen Mischung.
Auf dem Weg nach Hause, habe ich mir in einem Waldstück in der nähe unseres Hauses einen kleinen Naturaltar errichtet. Dorten entkleide ich mich und verbrenne alles (also die gebrauchten Kondome, meine Klamotten,....) was irgendwie mit meinem Gast/Kunden in berührung gekommen ist. Das ist wichtig um wieder "frei" zu sein für neue Gäste/Kunden - sonst spricht die grosse Göttin einen Liesbesbann und man verliebt sich! Danach reibe ich meinen nackten Körper mit jungen Birkenblättern ab um die restlichen fremden Energien, die mir noch anhaften, loszuwerden.
Völlig nackt und rückwärts gehend (wichtig!!) gehe ich dann nach Hause. Es ist auch wichtig rückwärts über die Türschwelle zu gehen und den letzten Blick in den Nachthimmel in Richtung der grossen Göttin der Sw zu wenden.
Wie du siehst, das ist alles nicht SO einfach wie es vielleicht scheint. Vielleicht reicht es jetzt sogar für einen Doktorarbeit.
Angie
PS: ich wundere mich eh gerade selber ein bisschen über meine blühende Fantasie...
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 379
- Registriert: 31.08.2007, 23:58
- Ich bin: Keine Angabe
Ich bin ja High Class, mit Rotlicht hat das nix zu tun. In der Studie iss für mich kein Platz.
Abern son Ritual hab ick ooch. Ich bin das, was man hier einen Südländer nennt - mein Vorbild ist Tony Manero. Vor einem Date lege ich immer die Bee Gees auf, stell den großen Spiegel ins Wohnzimmer, stell mir vor, ich bin John Travolta, tanze wie ein junger Gott. Mann, dett iss geil...
Ich steh auch hier für Buchungen zur Verfügung. Iss zwar keene Werbeplattform hier
, aber sone Studentin, da sach ich nich nein. Jeht auch ohne Geld! Iss bestimmt ein Sahnestückchen, die Kleene...
Abern son Ritual hab ick ooch. Ich bin das, was man hier einen Südländer nennt - mein Vorbild ist Tony Manero. Vor einem Date lege ich immer die Bee Gees auf, stell den großen Spiegel ins Wohnzimmer, stell mir vor, ich bin John Travolta, tanze wie ein junger Gott. Mann, dett iss geil...
Ich steh auch hier für Buchungen zur Verfügung. Iss zwar keene Werbeplattform hier

-
- Senior Admin
- Beiträge: 18073
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Dieses Vorgehen würde auch unseren Forenregeln entsprechen:.... - ich zitiere:Kajus hat geschrieben:Wie wäre es, liebe Frau ast, wenn Sie sich an den Moderator dieses Forums wenden, ihm Ihr Anliegen schildern, ihm die Uni, den Fachbereich und einen Ansprechpartner benennen? Wenn das alles seine Richtigkeit hat, sehen wir weiter.

Elisabeth hat geschrieben:Ergänzung hinzugefügt am 15. Juni 2009 von Zwerg:
Das Sexworker Forum bzw. dessen Funktionen sind nicht dazu da, dass hier bedenkenlos Recherchen oder auch Kontaktanfragen von Journalisten, Redakteuren oder sonstigen "Suchenden" durchgeführt werden!
Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass die hier registrierten SexarbeiterInnen ungefragte Kontakte ablehnen! Wenn Jemand für Interviews, TV-Shows oder auch für wissenschaftliche Arbeiten, Kontakte sucht, so sind hierfür die Admins zu verständigen - bevor eine direkte Kontaktaufnahme zu unseren UserInnen erfolgt! Wir werden so gut es geht Unterstützung geben - jedoch erlauben wir uns auch Anfragen abzulehnen! Unsere Ressourcen sind begrenzt. Und der Punkt Öffentlichkeitsarbeit ist nur ein Teilbereich unserer Aufgaben. Dies gilt auch für wissenschaftliche Arbeiten!
Liebe Grüße
christian
-
- meinungsbildend
- Beiträge: 220
- Registriert: 23.08.2009, 15:28
- Ich bin: Keine Angabe
-
- interessiert
- Beiträge: 2
- Registriert: 18.11.2009, 16:41
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Rituale im Rotlichtmilieu
ich meine es ernst mit meiner Anfrage
und wollte sicher nicht irgendwelche Verschwörungstheorien forcieren.
Ich bin gerne bereit per e-mail alle Anfragen zu Uni, Professorin und mir zu beantworten, aber nicht in einem öffentlich zugänglichen Posting, weil ich allgemein Vertraulichkeit voraussetze.
Nur soviel, ich studiere Erwachsenbildung an der Uni Graz, das Seminar heißt "Bildung und Rituale" und ich werde zum thema "Rituale im Rotlichtmilieu" eine Päsenattion machen.
Warum ich hier im Forum anfrage:
Es ist mir wichtig neben Literaturverwendung Sexarbeiterinnen zu Wort kommen zu lassen, ihre Geschichten und Sichtweisen darzustellen, denn alles andere wäre realitätsfern und "von oben".
Ich erwarte ehrliche und respektvolle Antworten von Sexarbeiterinnen und auch Freiern am besten per mail.
Bitte meldet euch, wenn ihr Zeit, Lust und Interesse habt. Danke!
Nachsatz: Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir endlich die Tabus, Grenzen, Ängste usw überwinden.
und wollte sicher nicht irgendwelche Verschwörungstheorien forcieren.
Ich bin gerne bereit per e-mail alle Anfragen zu Uni, Professorin und mir zu beantworten, aber nicht in einem öffentlich zugänglichen Posting, weil ich allgemein Vertraulichkeit voraussetze.
Nur soviel, ich studiere Erwachsenbildung an der Uni Graz, das Seminar heißt "Bildung und Rituale" und ich werde zum thema "Rituale im Rotlichtmilieu" eine Päsenattion machen.
Warum ich hier im Forum anfrage:
Es ist mir wichtig neben Literaturverwendung Sexarbeiterinnen zu Wort kommen zu lassen, ihre Geschichten und Sichtweisen darzustellen, denn alles andere wäre realitätsfern und "von oben".
Ich erwarte ehrliche und respektvolle Antworten von Sexarbeiterinnen und auch Freiern am besten per mail.
Bitte meldet euch, wenn ihr Zeit, Lust und Interesse habt. Danke!
Nachsatz: Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir endlich die Tabus, Grenzen, Ängste usw überwinden.
-
- - jetzt: Ruhepol_OF -
- Beiträge: 774
- Registriert: 27.12.2006, 10:27
- Wohnort: Offenbach/Main
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: Rituale im Rotlichtmilieu

*Hust*ast hat geschrieben:ich meine es ernst mit meiner Anfrage
Ich erwarte ehrliche und respektvolle Antworten von Sexarbeiterinnen und auch Freiern am besten per mail.
Bitte meldet euch, wenn ihr Zeit, Lust und Interesse habt. Danke!
Nachsatz: Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir endlich die Tabus, Grenzen, Ängste usw überwinden.
Du meinst es ernst mit deiner Anfrage - UND WIR MEINEN ES ERNST MIT UNSEREN FRAGEN UND ANTWORTEN.
Du ERWARTEST????
Einfach so, im Vorbeigehen - und ohne uns zuvor unsere Fragen zu beantworten....
Unser Forum und unsere Arbeit ein Selbstbedienungsladen?
Und daß Du unsere Ziele zu deinen machst..... - das macht mir ein Gefühl, als wöllte uns hier einer am Genick packen, damit wir uns nimmer wehren....
Wie kommst Du darauf, daß wir die selben Ziele haben könnten wie eine Studentin, die uns noch immer nicht mal einen Namen genannt hat?
Und - warum glaubst Du, daß sich hier einer Mühe gibt, DEINE Arbeit zu machen, wenn Du dir nicht mal Mühe machst, hier eine seriöse, nachvollziehbare Vorstellung zu präsentieren und uns nachvollziehbar erklärst, weshalb wir uns bewegen sollen?
DU willst doch etwas von uns, oder verstehe ich da was falsch?
Eine Kollegin von mir nimmt grundsätzlich auch für derartige Anfragen ihren vollen Stundensatz und behält sich jedwelche Rechte am Ergebnis vor.
Ich hielt das immer für übertrieben - aber vielleicht würde das die ernsthaften Anfragen von den Überflüssigen trennen...
Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18073
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Re: RE: Rituale im Rotlichtmilieu

Es ist bedauerlich, wenn wir Deiner Erwartungshaltung leider nicht wirklich entsprechen können. Auf der anderen Seite zeigt Dein Ignorieren der Forenregeln (ich habe Dich 3 Postings weiter oben explizit darauf hingewiesen), dass Du auch nicht bereit bist unsere Erwartungen an UserInnen dieses Forums (Forenregeln einzuhalten) zu erfüllen.ast hat geschrieben:Ich erwarte ehrliche und respektvolle Antworten von Sexarbeiterinnen und auch Freiern am besten per mail.
christian
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 381
- Registriert: 12.07.2009, 10:47
- Wohnort: 2380
- Ich bin: Keine Angabe
-
- Senior Admin
- Beiträge: 18073
- Registriert: 15.06.2006, 19:26
- Wohnort: 1050 Wien
- Ich bin: engagierter Außenstehende(r)
Ich frage mich immer wieder, wer derartige Fettnäpfchen hinstellt, damit er selbst reinsteigen kann...
Wir haben hier auf sexworker.at sicherlich schon für mehr als 100 Arbeiten "hergehalten" - Jedes Mal ohne irgendeine Vergütung bzw. Aufenthaltsentschädigung. Ich weiß nicht wie viele (mehrere Stunden dauernde) Treffen ich/wir mit StudentInnen bereits hatte und glaube dabei immer höflich hilfsbereit und auch freundlich agiert zu haben.
Dabei sind auch durchaus respektable Arbeiten entstanden, also macht es auch Sinn - ich sehe es als einen Teil Öffentlichkeitsarbeit und habe absolut kein Problem damit - wenn gewisse Regeln eingehalten werden. Wenn jedoch irgend Jemand glaubt "Erwartungen gegenüber unseren UserInnen artikulieren zu müssen" und Argumente bringt wie "Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir endlich die Tabus, Grenzen, Ängste usw überwinden", dann erlaube ich mir schon darauf hinzuweisen, dass es den "Forschenden" in den meisten Fällen nur um Eines geht: Ihre Arbeit zu erledigen - Ihr Studium zu forcieren - was auch prinzipiell in Ordnung geht - nur Eines: Es muss klar sein, dass in den meisten Fällen KEIN gemeinsames Interesse mit SexarbeiterInnen vorliegt! Und jeglicher Hinweis darauf (speziell bei einem Thema "Rituale im Rotlichmileu") ist fehl am Platz!
Was für einen Vorteil soll SexarbeiterInnen die Auskunftsbereitschaft bei einem derartigen Thema bringen? Man sollte als "Suchender" nicht damit argumentieren, was man selbst erwartet (gilt in vielen Bereichen - auch Jobannoncen sind oft davon betroffen), sondern eher damit beginnen "wieso das Thema einem selbst interessiert" - vielleicht auch, welche Eindrücke man selbst dazu bisher bekommen hat. Das wäre vielleicht ein Grundansatz für eine Diskussion - für einen Austausch.... - der scheint mir hier aber nicht gegeben zu sein. Und um nur als "Objekt der Studie" zu dienen, erscheint mir persönlich zu wenig.
christian
Wir haben hier auf sexworker.at sicherlich schon für mehr als 100 Arbeiten "hergehalten" - Jedes Mal ohne irgendeine Vergütung bzw. Aufenthaltsentschädigung. Ich weiß nicht wie viele (mehrere Stunden dauernde) Treffen ich/wir mit StudentInnen bereits hatte und glaube dabei immer höflich hilfsbereit und auch freundlich agiert zu haben.
Dabei sind auch durchaus respektable Arbeiten entstanden, also macht es auch Sinn - ich sehe es als einen Teil Öffentlichkeitsarbeit und habe absolut kein Problem damit - wenn gewisse Regeln eingehalten werden. Wenn jedoch irgend Jemand glaubt "Erwartungen gegenüber unseren UserInnen artikulieren zu müssen" und Argumente bringt wie "Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir endlich die Tabus, Grenzen, Ängste usw überwinden", dann erlaube ich mir schon darauf hinzuweisen, dass es den "Forschenden" in den meisten Fällen nur um Eines geht: Ihre Arbeit zu erledigen - Ihr Studium zu forcieren - was auch prinzipiell in Ordnung geht - nur Eines: Es muss klar sein, dass in den meisten Fällen KEIN gemeinsames Interesse mit SexarbeiterInnen vorliegt! Und jeglicher Hinweis darauf (speziell bei einem Thema "Rituale im Rotlichmileu") ist fehl am Platz!
Was für einen Vorteil soll SexarbeiterInnen die Auskunftsbereitschaft bei einem derartigen Thema bringen? Man sollte als "Suchender" nicht damit argumentieren, was man selbst erwartet (gilt in vielen Bereichen - auch Jobannoncen sind oft davon betroffen), sondern eher damit beginnen "wieso das Thema einem selbst interessiert" - vielleicht auch, welche Eindrücke man selbst dazu bisher bekommen hat. Das wäre vielleicht ein Grundansatz für eine Diskussion - für einen Austausch.... - der scheint mir hier aber nicht gegeben zu sein. Und um nur als "Objekt der Studie" zu dienen, erscheint mir persönlich zu wenig.
christian
Zwerg
Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin
Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23
Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin
Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23
-
- - jetzt: Ruhepol_OF -
- Beiträge: 774
- Registriert: 27.12.2006, 10:27
- Wohnort: Offenbach/Main
- Ich bin: Keine Angabe
RE: Rituale im Rotlichtmilieu
Das hast Du sehr treffend formuliert, Christian.
Auch, wenn es oben anders klingen mag, hatte auch ich oft unglaublich Spaß daran,mich mit anderen Zusammen und unentgeltlich zu engagieren - und ich werde daran auch weiterhin Spaß haben und Wichtigkeit erkennen.
Aber daß wir herhalten, die Arbeit anderer zu erledigen - da mache ich bei NICHTS mit. Weder privat, noch beruflich.
Eigenengagement sollte man erkennen können...
Jenny
Auch, wenn es oben anders klingen mag, hatte auch ich oft unglaublich Spaß daran,mich mit anderen Zusammen und unentgeltlich zu engagieren - und ich werde daran auch weiterhin Spaß haben und Wichtigkeit erkennen.
Aber daß wir herhalten, die Arbeit anderer zu erledigen - da mache ich bei NICHTS mit. Weder privat, noch beruflich.
Eigenengagement sollte man erkennen können...
Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe
Re: RE: Rituale im Rotlichtmilieu

ast hat geschrieben: ehrliche und respektvolle Antworten von Sexarbeiterinnen und auch Freiern
Wir Kunden heissen in diesem Forum, wie Du selber feststellen kannst, nicht 'Freier' sondern 'Kunden'.
Es wäre, muss ich leider sagen, Deinerseits uns gegenüber wenigstens respektvoll gewesen auch darauf Acht zu geben.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 379
- Registriert: 31.08.2007, 23:58
- Ich bin: Keine Angabe
@Arum: Im Zusammenhang einer wie auch immer gearteteten wissenschaftlichen Arbeit könnte man auch von Konsumenten reden.
@Frau ast: Der Zusammenhang von Bildung und "Rituale im Rotlichtmilieu" ist mir nicht klar. Bitte klären Sie uns auf!
Ach noch was, Frau ast. Wenn Sie mit "Freier" mich gemeint haben, irren Sie! Ich bin Sexworker.
@Frau ast: Der Zusammenhang von Bildung und "Rituale im Rotlichtmilieu" ist mir nicht klar. Bitte klären Sie uns auf!
Ach noch was, Frau ast. Wenn Sie mit "Freier" mich gemeint haben, irren Sie! Ich bin Sexworker.
Zuletzt geändert von Kajus am 19.11.2009, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
-
- verifizierte UserIn
- Beiträge: 961
- Registriert: 01.06.2009, 13:35
- Wohnort: Niederländische Grenzregion
- Ich bin: Keine Angabe

Nun, wie dem auch sei, das Wort 'Freier' hat die Konnotation einer etwas schäbigen, zwielichtigen Figur, und es wäre wenigstens schön, wenn solches vermieden werden könnte, schon gar indertat in einer wissenschaftlichen Arbeit, die doch moralisch neutral sein sollte. Das nur mal zur Erläuterung ast gegenüber.Kajus hat geschrieben:@Arum: Im Zusammenhang einer wie auch immer gearteteten wissenschaftlichen Arbeit könnte man auch von Konsumenten reden.
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 379
- Registriert: 31.08.2007, 23:58
- Ich bin: Keine Angabe
-
- ModeratorIn
- Beiträge: 2333
- Registriert: 11.09.2009, 13:01
- Wohnort: München
- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
hallo Lissi, die Bemerkung mit dem Alkoholismus ist fehl am Platz. Die Arbeit als SW ist keine Krankheit! Natürlich muss ich nicht Alkoholikerin werden um Alkoholismus zu studieren! Alle Erfahrungen sind subjektiv, auch die der Wissenschaft!!!! Der falsche Mythos von "Objektivität" einer aussenstehenden Betrachtungsweise ist in vielen verankert, auch in vielen Wissenschaftlern. Es ist aber ein Mythos, dem KEINE Realität zugeschrieben werden kann. Die RELATIVE Objektivität in einer Untersuchung kommt dadurch zustande, dass die Beobachtungen in ein Schema eingebaut werden, das gewisse Voraussagen erlaubt. Wenn diese Voraussagen zutreffen, dann hat die Untersuchung eine RELATIVE Objektivität erhalten. Im Fall von Sexarbeit kann es keine "aussenstehende" Untersuchung von Ritualen geben, da die zu untersuchenden Personen - mit einigen Ausnahmen - keine wissenschaftliche Ausbildung haben, die ihnen erlaubt von ihrem Verhalten zu abstrahieren. In der Ethnologie gibt es dazu einen Ausspruch : "Rituale haben die anderen!". Die Personen, die Rituale durchführen, erkennen dies Aktionen entweder garnicht, oder stufen sie nicht als Rituale ein, sondern z.B. als "notwendige Handlungen" um ein gewisses Ziel zu ereichen. Ein Katolik der beim Eintritt in eine Kirche das Kreuz macht, sieht dies nicht als "Ritual" an. Auch die Italiener, die beim Vorbeifahren eines Leichenwagens sich an die Hoden kneifen, sehen dies nicht als Ritual an. In gewisser Weise ist auch das Anlegen von den sogenannten "Sicherheitsgurten" ein Ritual. Die Personen die das machen glauben, dass sie dadurch Unfälle vermeiden. Natürlich veröffentlicht der Machtblock keine Statistiken die zeigen wieviel Personen genau deshalb umgekommen sind, WEIL sie die Gurte anlegten, sei es, weil sie sich dadurch sicherer fühlten und viel zu schnell für die Situation fuhren, oder weil sie bei einem Crash im Auto zerdrückt wurden. Ich möchte nur darauf hinweisen, wieviel Leute schon durch den Airbag starben! Es gibt auch Untersuchungen von Ritualen bei Wissenschaftlern! Auch sie wurden durch AKTIVE TEILNAHME im Praxisbetrieb durchgeführt! (siehe auch "social anthropology of science). Ich würde an Stelle der Studentin eine Weile in einem Laufhaus anschaffen gehen, oder in einem Saunaclub. Da hat sie dann auch gleich Kontakt mit mehreren Kolleginnen.
ciao! Nicole
ciao! Nicole
-
- Gelehrte(r)
- Beiträge: 379
- Registriert: 31.08.2007, 23:58
- Ich bin: Keine Angabe
Hallo Nicole! Frau ast kann mich ja buchen! Dabei kann Frau ast "hautnah" meine Rituale während des Dates beobachten.
Konditionen, wehrte Frau ast, können Sie - aus Gründen der Diskretion! - per E-Mail erfragen. Vielleicht gibt es ja in Ihrem Fachbereich sogar ein kleines Budget. Selbstverständlich erhalten Sie auch eine Rechnung von mir.
Konditionen, wehrte Frau ast, können Sie - aus Gründen der Diskretion! - per E-Mail erfragen. Vielleicht gibt es ja in Ihrem Fachbereich sogar ein kleines Budget. Selbstverständlich erhalten Sie auch eine Rechnung von mir.
Zuletzt geändert von Kajus am 19.11.2009, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.