Grausige Morde und ein Justizskandal
Oberösterreichs spektakulärste Kriminalfälle? Alfred Engleder? Franz Schmidt? Oder doch Jan Molnar? Grausig und brutal waren alle Morde, auch jene beim Amoklauf im Bezirksgericht Urfahr im Jahr 1995. Die Täter wurden geschnappt und verurteilt. Wie auch Tibor Foco. Allerdings wuchs sich dieser Fall zu einem Justizskandal aus.
Zwei Prostituierte wurden 1985/86 in Linz ermordet. Zuerst erstach ein Freier das Freudenmädchen Gabi Blaha, wenig später wurde Elfi Hochgatter auf dem Bahndamm der Westbahn in Linz erschossen. Den Mörder Hochgatters wollte die Polizei schnell ausgeforscht haben.
Es soll sich um den charismatischen Motorradrennfahrer Tibor Foco gehandelt haben, der mit seinem "Bunny Club" ein Bordell betrieb und die Prostituierte anwerben wollte, wie die Staatsanwaltschaft später behauptete. Da sich Hochgatter aber geweigert hätte, soll Foco das Callgirl - gemeinsam mit dem Lederwarenhändler Peter L. und der Prostituierten Regina Ungar - getötet haben. Weder Fingerabdrücke noch eine Tatwaffe noch andere eindeutige Spuren konnten die Ermittler finden. Nur Indizien und die Aussagen der Kronzeugin Ungar untermauerten die Anklage. Gerüchte, wonach Konkurrenten aus der Unterwelt mit Hilfe der Polizei den Newcomer ausschalten wollten, verstummen nicht.
Foco behauptete, am Abend des Mordes zu Hause bei seiner Gattin gewesen zu sein. Noch vor dem eigentlichen Mordprozess wurde Focos Gattin Eva wegen "falscher Zeugenaussage" verurteilt, weil sie Tibor ein falsches Alibi gegeben haben soll. Später heiratete Tibors Ex-Frau sogar einen der ermittelnden Kripobeamten.
Ungar behauptet nach wie vor, in der U-Haft von Polizisten gefoltert worden zu sein, bevor sie ihr Geständnis zu Protokoll gab.
In ihrer Rolle als "Kronzeugin" wurde sie wegen "entschuldigenden Notstands" freigesprochen, während Foco und "Komplize" Peter L. ins Gefängnis mussten. Während des Prozesses 1987 kam es zu groben Verstößen gegen die Strafprozessordnung. Die ehemaligen Geschworenen behaupten heute, der Prozess wäre "geschoben und manipuliert" gewesen.
1990 begann der in Stein inhaftierte Tibor ein Jus-Studium an der Kepler Universität. Focos Rechtsanwalt ist der Linzer Strafrechtsprofessor Herbert Wegscheider.
Am 27. April 1995 entkam der ungefesselte Foco bei einer Uni-Vorlesung seinen Justizwachebeamten. Mit einem geschmuggelten Handy hat er Fluchthelfer dirigiert, die ihm für seine Flucht eine Kawasaki "Ninja" zur Verfügung stellten. Die Fahndung nach ihm verläuft bis heute ergebnislos.
Lange Liste
Die Liste mit spektakulären Kriminalfällen ist lang. Am 22. August 2004 erschoss Volkmar N. (48) in Vöcklabruck eine Blumenhändlerin (40) und zerteilte ihre Leiche mit einer Kettensäge. Strychnin statt Drogen verkauften im Juli 2001 drei Burschen einem 16-Jährigen und seiner 13-jährigen Freundin. Das Paar starb qualvoll. Um 1920 erwürgte Franz Leithgöb (geboren 1879 in Ansfelden) sieben Frauen ("Der Würger von Linz"). Im Zuchthaus beging er durch Schlucken eines Löffels Selbstmord.
Quelle: Oberösterreichische Nachrichten
Die spektakulärsten Kriminalfälle in Oberösterreich
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So weit ich informiert bin, soll ja demnächst die Geschichte des Hr. Foco ja als Film in Kino oder Fernsehen erscheinen.
http://weblog.derdetektiv.at/archives/4 ... -Foco.html
http://weblog.derdetektiv.at/archives/4 ... -Foco.html
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!