Menschenhandel: "Schlimmer als der Tod" (profil)

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Menschenhandel: "Schlimmer als der Tod" (profil)

Beitrag von ms9 »


Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

leider eine geschichte wie so viele andere!
und das in der heutigen zeit.

mir immer wieder schleierhaft wie blind, besser gesagt bewusst blind, die verantwortlichen sind.
jeder weis es, jeder redet darüber aber keiner traut sich etwas dagegen machen.

selbst bei uns in der alpenrepublik, obwohl eigentlich ein kleines land, ist es nicht möglich gegen dieses unwesen gezielt vorzugehen.

ich verstehe es wenn man in den ostblockländern nichts dagegen tun kann. da gibt es oft landstriche, speziell in rumänien, von denen wissen, glaub ich, nicht einmal die verantwortlichen das es sie gibt.

leider muss man auch dazu sagen, daß sehr viele die dienste solcher schlepper in anspruch nehmen, um an das schnelle geld heran zu kommen.
jeder betreiber hat sicher schon mindestens einmal so ein angebot bekommen.
"liefere 10mädchen zum preis von 5!" oder so.
viele springen darauf an.
mir stellt es die haare auf, wenn ich sowas lese.

es ist natürlich ganz klar das viel in ihrem heimatland keine perspektiven mehr haben.
arbeitslosigkeit, armut und keine chance das es besser wird, treiben viele zu diesem letzten schritt.
dazu kommt dann aber auch noch die bestechlichkeit der behörden, die sich dadurch ebenfalls ihren gehalt aufbessern.

es wird, meiner meinung nach, zu viel schöngeredet.
in rumänien ist prostitution verboten. deshalb gibt es sie auch nicht. offiziel.
alle schönen worte helfen dagegen nichts.

ich kann nicht, sowie es zur zeit üblich ist, dagegen vorgehen indem ich NUR eine stelle einrichte die sich mit diesem thema beschäftigt.
man sollte sich gedanken machen weshalb soviele eltern ihre kinder verkaufen.
wenn ich gezielt dagegen ankämpfe führt es sicher früher ans ziel.

beispiel: besuch bei der mutter meiner adoptivtochter, die, wie schon einmal erwähnt, eigentlich mich als vater adoptiert hat, aber wurscht.
rumänien, einer dieser landstriche die nirgends aufscheinen.
ein dorf ohne strom, ohne kanalisation, ohne fließendem wasser. wenns dort finster wird findet man das dorf nicht mehr.
erster besuch seit unserer ankunft, als erstes werden wir herumgeführt, zu fast jedem einwohner. nüchterne bestandsaufnahme bei der mutter. "die hat nix."
gemma halt einmal einkaufen. was kaufen wir? fleisch, eier, milch?
bringt nix. gibt ja keinen eiskasten.
na dann gehen wir eben auf den viehmarkt und kaufen dort lebendtiere. hühner, da habens eier, jeden tag frisch und auf jedenfall auch is fleisch wenns keine eier mehr legt.
und auf jeden fall ein, zwei schweine.
kostenpunkt für zehn hühner und zwei schweinderln, ca. €100.-!
aus den zehn hühnern sind zwanzig geworden. aus den zwei schweindln sind vier geworden.
das brachte meiner ansicht nach mehr als wenn ich eier, fleisch und soweiter gekauft hätte.
das verstehe ich unter zielführender hilfe. oder?

das wird aber jetzt zu politisch. aber der fehler liegt leider genau dort.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

luemmel
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 10
Registriert: 06.11.2005, 20:08
Wohnort: Daheim
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von luemmel »

Wie merke ich das, daß die Frau im Bett dazu gezwungen wird, und was kann ich tun um ihr zu helfen?

lümmel

Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

hallo luemmel!

gute frage?

schön das du dir gedanken darüber machst. is leider ned die regel.

ich möchte zuerst zu deiner zweiten frage, "wie kann ich ihr helfen?",
etwas sagen.
bitte ned blind in etwas hineinlaufen. zu helfen ist gut und schön, aber es bringt genau nichts, wenn man/n, sich einer gefahr aussetzt die er nicht abschätzen kann.
nachfolgendes ist kein szenario aus einem schlechten film, sondern realität. passiert 2003, also ned so lang her.

man bestellt mädchen, mann verliebt sich in mädchen, mädchen sieht die chance endlich von ihren peinigern wegzukommen, mädchen erzählt mann von ihrer lage und wie sie in diese gekommen ist, mann bucht sie immer häufiger und sie schmieden einen plan, "beschützer" kommt dahinter, "beschützer" lässt mädchen nicht mehr dort hin fahren, mann begeht daraufhin den grössten fehler seines lebens und fährt zu dem club in dem das mädchen arbeitet.
munter geworden ist er im spital, mit einigen, gar ned so harmlosen, verletzungen.
das ganze nahm dann aber doch noch ein happyend.
aber ned weil er so verbissen war, sondern weil der "beschützer" hals über kopf untertauchen musste und einen teil der mädchen zurück gelassen hat.
ob die zwei heute noch ein paar sind, kann ich nicht sagen. ich weis nur das sie weggezogen sind, gleich nach seiner entlassung aus dem spital.

also wie du siehst kann sowas ins auge gehen.
sorry, war schon wieder eine meiner geschichten, aus einer langen erfahrung in diesem gewerbe.
ahja, die gschicht hab i ned gehört. die akteure kannte ich.

soda, und wie kannst du feststellen ob sie gezwungen werden?

bei körperlicher gewalteinwirkung is des ned schwer.
bei psychischer ist das ganze schon etwas anders.

es gibt leider keine untrüglichen merkmale, ob ein mädchen gezwungen wird und oder nicht.

einige überspielen ihre situation so gekonnt, daß niemand etwas merkt. andere ersticken ihr leid mit alkohol oder drogen.
und der geringste teil, sucht hilfe bei ihren kunden, indem sie von selbst zum reden anfangen, nachdem sie vertrauen aufgebaut haben. is aber der seltenste fall, leider.

welche möglichkeiten gibts den jetzt um ihr zu helfen?
das ist fast so schwer zu beantworten, als die andere frage.
an die behörden, is ah bisserl ah heickle gschicht. anonyme anzeigen werden ned so behandelt, überhaupt in diesem gwerbe, wie man es erwartet.
eine anzeige hat aber auch meistens die folge das, nur das mädchen verfolgt und im schlechtesten fall abgeschoben wird.

hier in diesem forum gibt es aber einige, die erfahrung mit diesem problem haben und dir vielleicht, weiterhelfen könnten.

und nocheinmal zum abschluss, bitte ned den helden spielen.
es gibt, für FAST jedes problem, eine lösung.
ah held, bist nur für eine kurze zeit.
um jemanden nachhaltig zu helfen, bedarf es ein bisserl mehr, als nur held zu sein.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

luemmel
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 10
Registriert: 06.11.2005, 20:08
Wohnort: Daheim
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von luemmel »

Hallo Lovara,

Danke für Deine Antwort. Ich war ein bissl kurz angebunden mit meiner Frage, ich hab mein "geistreiches Geschreibsel", für wie klischeebehaftet und einseitig ich den Profil-text halte wieder gelöscht, weil ich bin auf der Straße unterwegs und kenn' die Bars und Hinterzimmer nicht.

Keine Angst, es gibt keinen konkreten Anlaß, die Geschichte liegt ein paar Wochen zurück und hat leider kein Happy end.

Ich war Anfang des Jahres in Cheb (Eger, CZ), und hab dort zwei Frauen von der Straße kennengelernt. Eine der beiden habe ich am nächsten Abend wiedergesehen, sie hat gehinkt. Ihr "Chef" hat sie mit dem Baseballschläger bearbeitet, weil sie zu spät von der Arbeit heimgekommen ist.

Ich hab' daraufhin Ausstiegsszenarien überlegt, und auch mit Karo (der dortigen Hilfsorganisation) Kontakt aufgenommen. Karo hat mir gesagt daß sie beide kennen, eine der beiden auch schon mal aus der Szene weggeholt haben, und sie wieder dorthin zurückgekommen ist. Und daß ich nicht der erste bin, der den beiden helfen möchte. Irgendwann war das Handy meiner Bekanntschaft tot, der Kontakt weg, und ich bin zuweit weg um schnell nach Cheb zu fahren.

Lümmel

Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ms9 »

luemmel hat geschrieben:Wie merke ich das, daß die Frau im Bett dazu gezwungen wird, ...
Keine leichte Aufgabe. Es ist mir bisher nur einmal passiert, dass mir eine Rumänin erzählt hat, wie sie von ihrer Familie über Ungarn in den Westen verkauft wurde.

Aber ich will's mal mit einer Analogie versuchen:
  • Woran erkennt man, ob die gekaufte ROLEX Hehlerware ist? Meist nicht an der Uhr selbst, sondern z.B. am Preis und am Händler. Bei einem Stück um 20,- € von einem Russen am Mexikoplatz erstanden wäre ich vorsichtig. Bei einem angemessenen Preis und in einem Fachgeschäft gekauft würde ich mir weniger Sorgen machen.
  • Analog würde ich mir bei einer billigen Nummer mit einem Mädel von der Strasse, das kaum Deutsch spricht, eher Sorgen machen, als z.B. bei einem angemessenen Preis in einem Studio oder einer Agentur, die eine registrierte Inländerin betreibt.

Dementsprechend denke ich, dass die Forderung nach Liberalisierung von billigen Ost-Importen eher den derzeit illegalen Importeuren nutzt als den Mädchen. Dagegen würde eine vollständige Legalisierung des Gewerbes/Jobs (wie in D seit einigen Jahren) es sicher auch für uns Kunden einfacher machen, die seriösen AnbieterInnen zu erkennen.

Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

@luemmel:
kann mir vorstellen wie du dich fühlst.
karo finde ich eine gute sache. wurde anfänglich von allen torpediert und hat sich trotzdem durchgesetzt. leiden zwar heute auch noch ab und zu unter übergriefen, aber diese beziehen sich nur mehr auf ihre räumlichkeiten. gott sei dank.

klar ist aber auch das die fast auf verlorenem posten stehen. denn das beste mittel ist die augen zu zu machen. somit gibt es keine prostitution und keinen handlungsbedarf. und wenn einer die füsse gebrochen werden, ist sie eben niedergefallen.
wie bei den organisationen in polen, aber bei denen gehts noch schlimmer zu.
so schlimm sind die zustände bei uns nicht mehr, aber trotzdem gibt es noch die zwangsprostitution. und die gehört verboten, mit allen mitteln.

@ms9:
wunderbar wie du es wieder auf den punkt bringst.

nur in zeiten wie diesen wäre ich sogar damit vorsichtig.
ned jeder dumme bleibt dumm.

der druck der kunden veranlasst aber auch, fast täglich eine andere agentur, dazu, einen schritt weiter hin zum billiganbieter.
ein bisserl eigenwerbung sei mir jetzt gestattet, des wirds bei uns nie spielen.
sowas kann nur auf dem rücken der mädchen ausgetragen werden.
und des kanns ned sein.

und die billig abteilung wird oft auch von nicht gepeinigten damen betrieben.
hab erst unlängst einen beitrag in einem forum gelesen, da würd es jedem kunden die schuhe ausziehen. dementsprechend waren auch die reaktionen in dem forum.

ändern werden wir das nicht. geht ned.
nicht einmal verbessern. wir können es versuchen. aber der erfolg wird bescheiden bleiben.

leider wird im moment, und das finde ich zwar richtig aber ein bisserl zu spät, mehr augenmerk auf gefälschte marken geworfen.
die falsche rolex schadet nur einen. den der so dämmlich ist und um €20.- eine "echte" rolex kauft. den hr. khg lass ich jetzt einmal ausser acht.
das was in diesem gewerbe abgeht schadet zwar auch nur einem, aber dies am körper und an der seele. nämlich den mädels.

ist meines erachtens der weitaus grössere schaden.
die €20.- rolex kann man verschmerzen.

und um das ganze weiter zu spinnen, würde ich sogar soweit gehen, und behaupten, daß diese unsere jetzige situation, sogar noch schlimmer werden wird.

es werden und davon bin ich überzeugt, in gar nicht allzulanger zeit, ein grossteil der agenturen, ihre pforten zusperren müssen, und eine billigflut wird über uns hereinbrechen.
ned weils alle dazu getrieben werden, sondern weil viele keinen anderen ausweg mehr sehen.

schauts euch die entwicklung der letzten drei jahre an. das sagt alles.
soviele billigangebote hats noch nie gegeben.
teifststand hab ich eh schon einmal erwähnt, €25.-!

frage was soll da dem mädchen bleiben?
des is wirklich de "echte" rolex partie.
bei wem will sich kunde beschweren?
da kannst ned amoi mehr sagen beim salzamt, daß müsstest vorher auch auf seine echtheit prüfen lassen.
was, liebe forenbetreiber wird dann bei den vielgeliebten und user bringenden erfahrungsberichten stehen?
de tussi ohne zähnd im rosa jogginganzug und dunkel blond leicht fettigem haar, nähe praterstrasse, hat mich beschiessen. :012
(sorry falls es so eine dame geben sollte, jeglicher zusammenhang ist von mir frei erfunden! nur wenns sas gibt kopfwaschn und umziagn wär ned schlecht!)
erfolgschance gleich null, wie bei der €20.- rolex.

so verbleibt ein besorgter nachdenklicher
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

Benutzeravatar
ms9
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 247
Registriert: 03.09.2005, 08:06
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Trends

Beitrag von ms9 »

Lovara hat geschrieben: ... schauts euch die entwicklung der letzten drei jahre an. das sagt alles. soviele billigangebote hats noch nie gegeben ...
Es gibt aber auch noch einen anderen (langfristigen) Trend, der mich hoffen läßt.

Da ich's heute offensichtlich mit Analogien habe :002
  • zuerst wieder ein Beispiel aus einer anderen Branche bei der ich mich besser auskenne: Hardware im IT- und Elektronikbereich. Dank der fernöstlichen Konkurrenz bekommst Du heute einen PC, MP3-Player , Flatscreen, etc. auch nicht um 100,- €, aber Du bekommst ums gleiche Geld wie vor 3 Jahren ein Gerät das doppelt so leistungsfähig ist!
  • Auch das Angebot der SWs hat sich in den letzten Jahren - aus Kundensicht - qualitativ deutlich verbessert und ist vielfältiger geworden. Vor zehn Jahren gab's nur 08/15-Sex pur und z.B. kein GFS (Küssen einer SW war damals noch verpönt). Und spezielle Dienstleistungen - z.B. Dominas - sind seither wie die Schwammerl aus der Erde geschossen. Und mit den neuen Medien (Internet, SMS/MMS, etc.) erreichst Du heute als Anbieter eine viel größere Kundengruppe als früher.
Wie das in einigen Jahren aussehen könnte? Vielleicht schickst Du dann Deine Damen mit einem Piccolo als Begrüssungsgeschenk zum Kunden. Oder - wenn das alles endlich legal möglich wird - steht auf den Homepages genau welche Services jemand anbietet um spezielle Interessenten anzusprechen. Oder die Stammkunden bekommen an ihrem Geburtstag eine MMS mit einem Dating-Vorschlag, der auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Und aus den teilweise einfaltslosen Studios/Bordellen werden kleine Erlebnisparks (z.B. orientalischer Harem). :001

Klingt im Moment vielleicht noch ein wenig utopisch, aber in anderen (legalen) Branchen bzw. Ländern wird das ja durchaus schon praktiziert. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass es in Zukunft nicht nur Erotik-"Hofer" geben wird. :003


luemmel
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 10
Registriert: 06.11.2005, 20:08
Wohnort: Daheim
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von luemmel »

Wenn wir schon bei den Analogien sind: Das 100 Euro T-shirt (mit Krokodil, Tennisschläger oder Pferd_und_Reiter drauf) stammt vermutlich genauso aus einem Sweatshop* in Bangladesh, Vietnam oder Iasi wie der billigfetzen.

Die Materialqualität mag die bessere sein, ich hab vor allem ein tolles Logo drauf, aber die Bedingungen bei der Herstellung wollen wir in beiden Fällen lieber nicht wissen.

Die "billige Nummer von Mädels die kaum Deutsch sprechen" kenne ich - einerseits die Slovakinnen/Ungarinnen in der Venediger Au, andererseits die Afrikanerinnen am Messegelände.

Im ersten Fall kenne ich das Netzwerk dahinter nicht, kann also nicht beurteilen ob die Frauen sich freiwillig ihr Haushaltsgeld aufbessern oder einem Luden dahinter abliefern müssen. Es würde es gerne wissen, scheitere aber an der Sprachbarriere.

Im Fall der Afrikanerinnen gehts darum (soweit ich das erfragen konnte), die Reisekosten abzubezahlen bzw. den eigenen Lebensunterhalt zu decken. Der Zwang (ich nehme nicht an daß für die Frauen am Messegelände die "Hackn" so lustig ist, und sie lieber was anderes machen würden) geht vom sozialen Netzwerk aus, der die Reise finanziert hat. Auch nicht das was ich mir klassisch unter "Zwangsprostitution" vorstelle.

Wie gesagt, was in den Clubs und Cafes abgeht lasse ich mir gerne von kompetenter Seite erzählen.

Die Bemerkung von der "Tussi im rosa Jogginganzug" ist ja eh schon Realität, andererseits bekomme ich beim Billigsex ziemlich genau das was ich mir wünsche, und wenns mal schiefgeht dann hält sich der Verlust in Grenzen.

Lümmel

Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

Im Fall der Afrikanerinnen gehts darum (soweit ich das erfragen konnte), die Reisekosten abzubezahlen bzw. den eigenen Lebensunterhalt zu decken. Der Zwang (ich nehme nicht an daß für die Frauen am Messegelände die "Hackn" so lustig ist, und sie lieber was anderes machen würden) geht vom sozialen Netzwerk aus, der die Reise finanziert hat. Auch nicht das was ich mir klassisch unter "Zwangsprostitution" vorstelle.


ich denke schon das das ein typisches beispiel für zwangsprostitution darstellt.

im allgemeinen gehen versprechungen über ein besseres leben voraus.
die aussicht über finanzielle unabhängigkeit trübt bei vielen mädchen den blick zur realität. is ja ned schwer ihnen das blaue vom himmel zu versprechen. wenn man nichts hat, ist das wenige das ihnen hier bleibt schon viel.
dann heißts auf einmal die kosten für die reise muss das mädchen übernehmen. woher nehmen? jetzt ist sie am hacken, sie will weg, aus welchen gründen auch immer, kann aber das geforderte geld nicht aufbringen. nun ist die stunde der oder des vermittlers gekommen. er verspricht ihr, ihr das geld vorzustrecken. sie kann es ja später zurückzahlen. kontaktadresse wird ihr mitgegeben und ab gehts. in richtung besseres leben.
hier angekommen wird sie von leuten in empfang genommen die ihr als erstes den pass abnehmen.
und schon sind wir dort wo wir hinwollten, bei der zwangsprostitution.
die kosten für die reise sind so hoch angesetzt, daß die mädels die nächsten drei jahre zahlen können.

so in etwa läufts ab.

andererseits bekomme ich beim Billigsex ziemlich genau das was ich mir wünsche, und wenns mal schiefgeht dann hält sich der Verlust in Grenzen.


stimmt sicherlich.
nur sollte man dann ned über zwangsprostitution nachdenken.
mit der einstellung fördert man sie und bringt zum ausdruck das es einem sowieso wurscht ist.

is meine meinung. aber ich lasse mich gerne vom gegenteil überzeugen. nur da wirts nix geben was dies rechtfertigt.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

luemmel
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 10
Registriert: 06.11.2005, 20:08
Wohnort: Daheim
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von luemmel »

Lovara hat geschrieben:ich denke schon das das ein typisches beispiel für zwangsprostitution darstellt.
Nein, zumindest nicht so wie sich der kleine Maxi das vorstellt.
Das ist nicht so tief organisiert, daß sich Anwerber, Schlepper, Mädchenhändler und Barbesitzer in die Hände spielen.

Es gibt in Afrika Werber und Schlepper, die um etwa 7000$ eine Reise nach Europa durchführen. Das Geld wird entweder von schon etwblierten Verwandten vorgestreckt, oder durch Kredite (bei denen auch das Haus der Familie als Sicherheit belastet wird) vorfinanziert. Hier angekommen sehen die Menschen schnell, daß das Geld nicht so einfach zu kriegen ist. Der Weg in die Prostitution geschieht aber freiwillig.
Lovara hat geschrieben:
andererseits bekomme ich beim Billigsex ziemlich genau das was ich mir wünsche, und wenns mal schiefgeht dann hält sich der Verlust in Grenzen.


stimmt sicherlich.
nur sollte man dann ned über zwangsprostitution nachdenken.
mit der einstellung fördert man sie und bringt zum ausdruck das es einem sowieso wurscht ist.
Warum eigentlich? Kein Barbesitzer schlägt ein "fair trade" Zertifikat an seine Wand,.

Lümmel

Ellena
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 851
Registriert: 25.02.2005, 19:19
Wohnort: Wien
Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn

Beitrag von Ellena »

Ich hab letztes Wochenende einen erschütternden Bericht von

www.karo-ev.de >>durch Zufall zugeschalten.

Die tschechischen Mädchen arbeiten in wirklich schlimmsten Bedingungen, ein 14 jähriger Bub hat den Reportern ganz offen ein zehnjähriges Mädchen für Sex angeboten... ich bin sprachlos!!

Karo unternimmt mit geringsten Mittel und kläglicher Unterstützung, den verzweifelten Versuch die Bedingungen am harten Straßenstrich zu verbessern.

Ich frag mich bei der ganzen Geschichte, wo sind die tschechischen oder vielmehr die deutschen Behörden? Tschechien ist doch EU Land?

Vielleicht kennt sich jemand mit dieser Grauzone aus?
Viele Fragen und blankes Entsetzen
Ellena
Zuletzt geändert von Ellena am 10.12.2007, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
Nimm deine Mitmenschen wie sie sind,-
denn es gibt keine Anderen.... ; )

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18076
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Kindesmissbrauch im Grenzgebiet

Beitrag von Zwerg »

Ich habe ja früher in Tschechien bzw. der Tschechoslowakei gearbeitet und bin jeden Tag über die Grenze gefahren. Ich pflichte Dir bei - die Zustände sind teilweise erbärmlich - jedoch: Ich möchte hier die Hauptschuld dem "Kunden" geben. Diese Leute sind in meinen Augen "das Letzte". Hier sollten die europäischen Behörden einen Riegel vorschieben - eigentlich für mich unglaublich, aber hier fordere ich härteste Gefängnisstrafen - Kindesmissbrauch ist in keiner Weise tolerabel.

Christian

Benutzeravatar
ex-oberelfe
Vertrauensperson
Vertrauensperson
Beiträge: 2001
Registriert: 05.04.2005, 16:12
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von ex-oberelfe »

Absolut ein Greuel...
Ich frage mich, wie das manche Kunden mit dem Gewissen vereinbaren können, haben die überhaupt ein Gewissen? Wohl kaum...das sind echt Verbrecher.
Ich hab das schon so oft erfahren, dass sehr viele Männer pädophil veranlagt sind....je jünger, desto besser.
Ist für mich absolut krank diese Einstellung und kann ich nicht nachvollziehen.
Die beste Ausrede ist dann immer...na ja, ist ja heutzutage so schwer nachzuvollziehen, wie alt die wirklich ist, die schauen ja durch das Make-up schon viel älter aus, als sie sind...Hallo?
In was für einer Welt leben wir nur???
<i>::: Jasmin war SexarbeiterIn, später BetreiberIn und bis Ende 2010 für das Sexworker Forum mit besonderen Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit tätig :::</i>

Benutzeravatar
kaktus
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1211
Registriert: 01.02.2007, 23:32
Wohnort: Wien
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von kaktus »

ich glaube da würde ich sogar einer Zwangskastration zustimmen. Statt sich an Kindern zu vergehen kann er ja dann Gesang studieren.

Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

ich habe den bericht auch gesehen und war genauso sprachlos.

vorallem die dreistigkeit des jungen burschen hat mich wirklich nachdenklich gemacht.

gerade aus den windeln gehüpft, hat er, und da glaubte ich mich zuerst verhört zu haben, dem reporter doch tatsächlich sein "angebot" erklärt.

bis zehn jahre hat er, darüber hat er keine!!!!!!!!!!!!!

wo bitte wird den jungen knaben sein weg hinführen?
wo bitte ist da auch nur irgendwo ein ansatz einer exekutive?
wo bitte, und das ist jetzt sicher off topic, ist da die berechtigung bei der EU zu sein? (wobei ich mich das auch bei uns frage, warum sind wir dabei? rein persönliche meinung!)

es kann doch nicht sein das mitten in europa, zehn jährige noch jüngere mädchen im angebot haben und diese ohne strafe anbieten.
ich lasse jetzt auch keine argumente wie denen gehts schlecht oder so gelten.
der grossteil der kleinen mädchen wird mit dem wissen der eltern angeboten! das muss man sich auf der zunge zergehen lassen, die eigenen kinder.

ich verstehe die welt nicht mehr.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

Benutzeravatar
Angel_friend
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 623
Registriert: 12.07.2007, 11:56
Wohnort: Oberösterreich
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Angel_friend »

ich hab selbst zwei kinder im mittleren alter.
wenn man so etwas hört, kann einem immer wieder nur das kotzen kommen.

irgendwie muss man manchmal an dieser welt in der wir leben verzweifeln.

was sind das nur für menschen die so etwas machen, so etwas zulassen?

Benutzeravatar
Jason
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 631
Registriert: 13.07.2007, 22:59
Wohnort: zu Hause
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Jason »

Leider kämpft der Verein KARO ums nackte Überleben nachdem ihm 2004 die Gelder aus Dresden versagt wurden. Es lebte bis jetzt von Spenden weiter, doch die gehen langsam zur Neige.
Die LINKE in Dresden macht sich zwar für die erneute Bewilligung von Geldern stark, inwieweit das auch gelingt bleibt abzuwarten.
Es ist absolut unbegreiflich, das Behörden aus Fehlern nichts lernen. ( steht wohl in keiner Dienstanweisung )
Man kennt das ja auch aus anderen Städten, siehe Nitribitt

siehe Tschechien-Portal.info vom 7.12.2007
LINKE: Sachsen muss KARO wieder fördern
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

Benutzeravatar
Lovara
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 808
Registriert: 25.04.2005, 20:04
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Lovara »

ich verstehe es nach wie vor nicht.

erstens das man förderungsmitteln streicht, und dann noch scheinheilig tut, man hat ja davon nichts gewusst.

und zweitens verstehe ich manche ärzte nicht. nach schassklappersdorf fahren sie aber gleich ums eck findet sich keiner der die mädels untersucht.

ist zumindest bei dem beitrag so rüber gekommen.
es gibt keinen arzt der sich bereit erklären würde die mädchen einmal in der woche zu untersuchen.
es ist schon klar das niemand etwas gratis machen möchte aber das würde doch einmal ein ansatz sein.
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18076
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

„Das Elend der Frauen nimmt zu“
Zwangsprostitution | Interview mit Cathrin Schauer vom Sozialprojekt Karo über Finanzprobleme und die alltägliche Gewalt

Karo, das Sozialprojekt gegen Kinder- und Zwangsprostituion im tschechisch-deutschen Grenzgebiet mit Sitz in Plauen, steht vor einer unsicheren Zukunft. Wie berichtet fehlt Geld, um das nächste Jahr zu überstehen. Wir sprachen mit der Diplom-Sozialpädagogin und Geschäftsführerin Cathrin Schauer über die Arbeit und Probleme im Zusammenhang mit Prostitution.



Frau Schauer, warum steht Karo auf der Kippe?

Weil uns die finanziellen Mittel fehlen, um die Arbeit für das nächste Jahr sicher planen zu können. Zum Jahresende laufen zwei EU-Projekte aus, neue sind noch nicht bewilligt und wir können nicht mit Geld planen, das uns nicht sicher zugesagt ist.



Um welche Summe geht es?

Wir haben einen Jahresetat von etwa 180 000 Euro. Unsere Arbeit ist sehr umfangreich. Wir betreiben zwei Beratungsstellen, eine in Plauen und eine in Cheb, kümmern uns um die Opfer von Menschenhandel, leiten Arbeitskreise, machen Straßensozialarbeit im Bereich der Gesundheits- und Gewaltprävention, bieten Ausstiegshilfen und vieles mehr – alles, was in diesem Bereich dringend notwendig ist.



Sachsen hat seit dem Jahr 2004 keine Unterstützung mehr gegeben. Sind die Folgen von Zwangsprostitution im Grenzgebiet denn ein Problem, das nur die EU zu kümmern hat?

Ich finde, für Deutschland ist es eine politische Notwendigkeit, sich des Themas anzunehmen. Wir müssen doch sehen, dass all die Probleme mit Prostitution im Grenzbereich entstanden sind, weil es deutsche Männer gibt, die Frauen und Kinder sexuell ausbeuten. Ich finde es deshalb katastrophal, wenn sich Deutschland dieser Verantwortung entziehen würde. Wir von Karo haben zahlreiche Netzwerke aufgebaut und unsere Arbeit ist auch vielfach anerkannt. Ludmila Irmscher und ich erhielten für unser Engagement den Preis Frauen Europas – Deutschland 2002. Ich wurde im Rahmen des Projektes 1000 Peacewomen in den Jahren 2005 und 2006 für den Friedensnobelpreis nominiert.



Was hat sich in den zehn Jahren, die Sie für Karo arbeiten, in Sachen Zwangsprostitution verändert?

Die Situation hat sich leider verschlimmert. Das Elend der Frauen nimmt zu. Die meisten sind extrem traumatisiert. Sie kamen häufig schon als Minderjährige in die Zwangsprostitution. Man kann sich die emotionale Verelendung und die Spirale der Gewalt kaum vorstellen. Es gibt so viele Beispiele ... Wir von Karo hatten Kontakt zu einem zwölfjährigen Mädchen, das von seinem Stiefvater zur Prostitution gezwungen und nach Deutschland verkauft wurde. Als sie 13 war, bekam sie ein Kind und musste bis buchstäblich zur letzten Minute vor der Entbindung auf der Straße stehen. Es kommt oft vor, dass tschechische Zwangsprostituierte gezielt geschwängert werden, weil deutsche Männer für schwangere Frauen einen höheren Preis zahlen. Dieses Mädchen musste nach der Entbindung sofort wieder als Prostituierte arbeiten. Jetzt ist sie erwachsen und verkauft selbst Kinder in den Missbrauch. Die jahrelange unsägliche Gewalt hat ihre Emotionen völlig abgetötet. Oder ein anderes Beispiel: Ein Mann, der als kleiner Junge in die Prostitution kam und viel Gewalt erfuhr, arbeitet heute mit extremer Brutalität als Zuhälter. Seine Freundin stellt er den ganzen Tag zur Prostitution auf die Straße, auch als sie hochschwanger war, und er schlägt sie regelmäßig so, dass diese Gewalt für jeden sichtbar ist. Es ist eine Katastrophe, was die Frauen und Kinder erleiden – für jeden Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft.



Spielt sich die Zwangsprostitution vor allem in Tschechien ab oder auch auf deutscher Seite?

Natürlich auch hier bei uns. Auf deutscher Seite gibt es Wohnungsprostitution, für die die Frauen hin- und hertransportiert werden. Das ist klar Menschenhandel. Mit weiterer Öffnung der Grenzen ist zu befürchten, dass sich das weiter verschärfen wird.



In Hof sind vor einiger Zeit drei Prostituierte umgebracht worden. Hat Sie das überrascht?

Solche Taten sind immer erschütternd und bestürzend, auch für uns. Aber man muss wissen, dass es ein Milieu ist, in dem massive Gewalt sehr häufig ist. Frauen in der Zwangsprostitution sind extrem gefährdet, doch auch die Prostituierten, die allein in Wohnungen arbeiten. Gewaltfantasien nehmen zu, aber das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.



In Sachsen wurden im Jahr 2006 nur sechs Fälle von Menschenhandel mit sexuellem Hintergrund festgestellt. Gibt diese Zahl die Wirklichkeit wieder?

Nein, auf keinen Fall. In diesem Bereich ist die Beweisführung schwierig, denn man braucht immer die Aussage des betroffenen Kindes oder der Frauen und die trauen sich nicht, denn diese betroffenen Frauen und Kinder unterliegen fast immer massiver psychischer und physischer Gewalt. Im Bereich der Kinderprostitution spielt sich vieles auch nicht mehr öffentlich ab. Treffpunkte werden übers Internet oder Handy ausgemacht. Auch das beeinträchtigt die Handlungsfähigkeit von Ermittlungsbeamten.



Im Zusammenhang mit dem Verschwinden der kleinen Maddie in Portugal kam auch der Verdacht auf Kindsmissbrauch auf. Halten Sie eine derartige Entführung für möglich?

Durchaus. Auch in Deutschland gibt es eine gewisse Zahl von dauerhaft verschwundenen Kindern. Leider passieren immer wieder schreckliche Dinge, die für viele Menschen unvorstellbar sind. Aber diese Kinder würden nicht im Straßenstrich auftauchen. Da ist dann von einem Einzeltäter oder einem streng abgeschirmten Netzwerk auszugehen.



Welche Männer nehmen die Dienste von Prostituierten in Anspruch?

Sie kommen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten, auch gut situierte Männer aus der Mittel- und Oberschicht, und sie haben die unterschiedlichsten Motive. Wir versuchen auch, Sextouristen zu sensibilisieren und so den Frauen zu helfen. Da ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, ein gutes Netzwerk zur Prävention aufzubauen.



Sie wollen im tschechischen Grenzgebiet ein Frauen- und Kinderschutzhaus aufbauen. Was wird aus dem Projekt?

Wir haben bereits Spenden gesammelt und ein kleines Netzwerk von Unterstützern. Wir wollen das Projekt auf jeden Fall voranbringen. Es wäre für die betroffenen Frauen und Kinder eine Katastrophe, wenn es Karo nicht mehr gäbe. Und es ist eine Katastrophe, dass es in unserem hochentwickelten Zeitalter noch immer solche gravierenden Menschenrechtsverletzungen gibt. Dagegen können und müssen wir alle etwas tun. Also machen wir auf jeden Fall weiter. Aber es kommt auch darauf an, wie wir ein Büro oder unsere Beratungsstellen unterhalten können. Wir werden auf jeden Fall weiterkämpfen – zur Not ehrenamtlich.

Interview: Elfriede Schneider

Spenden an Karo sind möglich bei Volksbank Vogtland, Bankleitzahl 87095824, Kontonummer 5002076014.

Informationen im Internet unter www.karo-ev.de

„Man kann sich die Spirale der Gewalt kaum vorstellen“: Cathrin Schauer von Karo

http://www.frankenpost.de/nachrichten/r ... 446,757678