heute, 10.9.07 im Fernsehen, Kanal SF 1

Berichte, Dokus, Artikel und ja: auch Talkshows zum Thema Sexarbeit werden hier diskutiert
Dr.Carter
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heute, 10.9.07 im Fernsehen, Kanal SF 1

Beitrag von Dr.Carter »

Heute kommt ein Bericht über Sexarbeiterinnen in der Schweiz im 1.Schweizer Fernsehen Kanal SF 1. um 22.55h

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Marc of Frankfurt
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Wie war die Doku?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

http://www.sf.tv/tvprogramm/tv_detail.p ... %20Schweiz

DOK
Sexsklavinnen in der Schweiz
(Esclaves du sexe en Helvétie)


Ein Film von Peter Bohnenblust, Ventura Samarra


In der Schweiz arbeiten rund 12'000 Frauen als Prostituierte, die Hälfte von ihnen illegal. Nicht wenige sind Opfer von Menschenhandel, mit anderen Worten Sexsklavinnen. Ein Westschweizer Filmteam hat die Grauzonen des Rotlichtmilieus in Zürich und Lugano ausgelotet und zeigt eindrücklich die Schicksale von betroffenen Frauen, die oft bestraft und in ihre Heimat abgeschoben werden, statt Hilfe zu bekommen.

In der Schweiz ist Prostitution legal, sofern sie unabhängig und ohne Zwang ausgeführt wird. Das Sexgeschäft ist lukrativ. Der Jahresumsatz wird auf dreieinhalb Milliarden Franken geschätzt. Die Zahl der Prostituierten ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. Mehr als die Hälfte arbeiten illegal. Viele stammen aus Osteuropa oder aus Südamerika, und nicht wenige sind Opfer von Menschenhandel.

Der Film führt uns nach Bukarest, in die Hauptstadt Rumäniens. Das frischgebackene Mitglied der Eurpäischen Union ist verstrickt in den boomenden Handel mit Sexsklavinnen. Eine Schlüsselfigur im blühenden Sexgeschäft ist ein Schweizer Geschäftsmann, der Kabaretttänzerinnen in die Schweiz vermittelt. Die Polizei Bukarests und Zürichs kennt zwar seine Machenschaften und bringt ihn mit Zwangsprostitution und Menschenhandel in Verbindung. Aber bis jetzt konnte ihm nichts nachgewiesen werden.

Der Kampf gegen den Menschenhandel ist denn auch schwierig, wie ein Einblick in die tägliche Arbeit der Zürcher Stadtpolizei zeigt. Da sich die betroffenen Frauen illegal in der Schweiz aufhalten, erstatten sie aus Angst vor der drohenden Ausschaffung in den wenigsten Fällen Anzeige. Wagen sie es dennoch, zur Polizei zu gehen, sind sie oft zuerst Angeschuldigte und nicht Opfer. Sie haben häufig keine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung und werden möglichst schnell in ihre Heimat abgeschoben. Dadurch wird eine genaue Untersuchung verhindert, und der Täter kommt allzu oft ohne Strafe davon.

Diese bittere Erfahrung hat auch eine junge Rumänin gemacht, die Opfer eines brutalen Menschenhändlers wurde. Sie hat es gewagt, gegen ihren Peiniger Anzeige zu erstatten. Das Verfahren zieht sich seit vier Jahren dahin, und der Mann läuft immer noch frei herum. Eine unhaltbare Situation, findet ihr Anwalt. Für ihn und andere Engagierte ist klar: Der Menschenhandel kann nur erfolgreich bekämpft werden, wenn die Situation für die Opfer verbessert wird und sie eine Aufenthaltsbewilligung bekommen, bis das Verfahren abgeschlossen ist.


Wiederholung am 11.09.2007 auf SF 1





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