Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben
Dokumentation Frankreich 2017 | arte
Petite Jasmine, mit bürgerlichem Namen Eva-Marree Smith Kullander, war 27 Jahre alt, als sie vom Vater ihrer Kinder ermordet wurde - am 11. Juli 2013, mit 32 Messerstichen, in der Geschäftsstelle des schwedischen Sozialdienstes. Begonnen hatte der Alptraum drei Jahre zuvor: Damals nahm die alleinerziehende Mutter einen Job als Escort-Girl an, um den Lebensunterhalt für ihre damals vier und fünf Jahre alten Kinder zu verdienen. Nach einer Anzeige durch ihre Cousine entriss die Polizei ihr erklärungslos die Kinder und übergab sie dem Vater, einem vorbestraften, gewalttätigen Mann.
Petite Jasmine, mit bürgerlichem Namen Eva-Marree Smith Kullander, war 27 Jahre alt, als sie vom Vater ihrer Kinder ermordet wurde - am 11. Juli 2013, mit 32 Messerstichen, in der Geschäftsstelle des schwedischen Sozialdienstes. Begonnen hatte der Alptraum drei Jahre zuvor: Damals suchte die alleinerziehende Mutter nach einer Möglichkeit, den Lebensunterhalt für ihre damals vier und fünf Jahre alten Kinder zu verdienen. Sie beschloss, als Escort-Girl zu arbeiten, während Sohn und Tochter in der Schule waren. Unvorsichtigerweise erzählte sie ihrer Cousine von dem neuen Job. Wenige Stunden später stand die Polizei vor der Tür, nahm Eva-Marree erklärungslos die Kinder weg und übergab sie dem Vater, einem gewalttätigen Mann mit Vorstrafe. Ihm wurde das alleinige Sorgerecht zugesprochen.
Schweden gilt als Land der Menschenrechte und der Toleranz - doch hinter den Kulissen sieht es bisweilen ganz anders aus. Da reicht es, denunziert zu werden, um das Sorgerecht zu verlieren. Eva-Marree konnte der Justiz zwar in drei langen Verfahrens- und Prozessjahren beweisen, dass sie ihre auf fünf Kunden beschränkte Sexarbeit immer fern der Kinder ausgeübt hatte und dem Gewerbe inzwischen auch nicht mehr nachging. Das Gericht bescheinigte ihr sogar schriftlich, eine "gute Mutter" zu sein - gebrandmarkt war sie trotzdem. (Ex-)Prostituierte und verantwortungsvolle Mutter zugleich? Unmöglich, lautet das soziale Stigma in Schweden.
In Schweden ist Prostitution seit 1998 nicht mehr legal. Freier werden mit einer Strafe verfolgt, Kunden für Sexkauf kriminalisiert und gegen die Prostituierten, die laut Gesetz eigentlich straffrei bleiben, wird häufig das Druckmittel des Kindesentzugs eingesetzt. Sie sind quasi rechtelos. Eva-Marree kosteten diese Maßnahmen das Leben - nun fordert ihre Mutter Zenitha Gerechtigkeit. Sie kämpft um ihre Enkelkinder, von deren Verbleib niemand weiß: Die Sozialdienste brachten die Kinder an einem geheimen Ort "in Sicherheit" und unterbanden jeglichen Kontakt zur Familie mütterlicherseits. Jasmine ist zur Symbolfigur geworden: Ihre Geschichte steht für die Ungerechtigkeit gegenüber Frauen weltweit
http://programm.ard.de/TV/arte/wo-sexar ... 4510668269
Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.2018
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Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.2018
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Fakten und Infos über Prostitution
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RE: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.2018
Der Beitrag ist jetzt online verfügbar - auch tagsüber, bis April:
https://www.arte.tv/de/videos/071485-00 ... hte-haben/
Der Originaltitel gefällt mir noch besser: "Là où les putains n'existent pas"
Gespräch mit der Regisseurin über den Film (en francais):
www.arte.tv/fr/videos/075223-115-A/28-minutes/
https://www.arte.tv/de/videos/071485-00 ... hte-haben/
Der Originaltitel gefällt mir noch besser: "Là où les putains n'existent pas"
Gespräch mit der Regisseurin über den Film (en francais):
www.arte.tv/fr/videos/075223-115-A/28-minutes/
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RE: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.2018
Von abulutionistischer Seite wird natürlich bestritten, dass Prostitution der Grund für die Kindesentziehung, und mittelbar der Ermordung Eva-Marees gewesen ist.
Auf FeministCurrent wird von Misshandlungsvorwürfen gesprochen, außerdem ist die Rede davon, dass E.-M. vor den Kindern Alkohol getrunken,
und Drogen konsumiert habe (Marihuana?). Belege gibt es nicht.
Eine spezielle Hurenfeindlichkeit Schwedens kann aus den Aussagen der Freunde/Familienmitglieder (Pye Jacobsson mal unberücksichtigt) nicht bewiesen werden,
das stimmt - nur eine spezielle Hurenfeindlichkeit der Sachbearbeiterin. Dass Prostitution für das Sozialamt ein hinreichender Grund für Ingewahrsamnahme
von Kindern nicht sein KANN, lassen weder die Doku, noch andere Quellen erkennen.
Die Entscheidungen der Sozialbehörden in Skandinavien sind durch ein hohes Maß an Willkür gekennzeichnet, und die Vertretung der Rechte der Kinder
gegenüber der Behörde übernimmt - die Behörde. Sollten Familiengerichte anders entscheiden, kann die Behörde das Urteil mit Hinweis auf Kindeswohl
ignorieren, und nix passiert. Die folgende Doku bestätigt dies:
https://www.arte.tv/.../norwegen-so-sch ... ie-kinder/
1.600 Entziehungen pro Jahr in Norwegen, nur 10% kehren je zu ihren Eltern zurück: Mit einer solchen Praxis wird Konformität erzwungen, indem
ein Damoklesschwert über weiten Teilen der Bevölkerung hängt. Jeder Nachbar, wer auch immer, kann es per Denunziation herunterfallen lassen.
Das soziale Umfeld der Betroffenen muss denken, "wo Rauch ist, ist Feuer" und geht auf Distanz.
Nix andres hatte die STASI in der DDR bezweckt, wenn sie zu Zersetzungsmaßahmen griff.
"Wir wissen, wo deine Kinder zur Schule gehen" kennen wir auch vom organisierten Verbrechen, eben um für Konformität zu sorgen.
Auf FeministCurrent wird von Misshandlungsvorwürfen gesprochen, außerdem ist die Rede davon, dass E.-M. vor den Kindern Alkohol getrunken,
und Drogen konsumiert habe (Marihuana?). Belege gibt es nicht.
Eine spezielle Hurenfeindlichkeit Schwedens kann aus den Aussagen der Freunde/Familienmitglieder (Pye Jacobsson mal unberücksichtigt) nicht bewiesen werden,
das stimmt - nur eine spezielle Hurenfeindlichkeit der Sachbearbeiterin. Dass Prostitution für das Sozialamt ein hinreichender Grund für Ingewahrsamnahme
von Kindern nicht sein KANN, lassen weder die Doku, noch andere Quellen erkennen.
Die Entscheidungen der Sozialbehörden in Skandinavien sind durch ein hohes Maß an Willkür gekennzeichnet, und die Vertretung der Rechte der Kinder
gegenüber der Behörde übernimmt - die Behörde. Sollten Familiengerichte anders entscheiden, kann die Behörde das Urteil mit Hinweis auf Kindeswohl
ignorieren, und nix passiert. Die folgende Doku bestätigt dies:
https://www.arte.tv/.../norwegen-so-sch ... ie-kinder/
1.600 Entziehungen pro Jahr in Norwegen, nur 10% kehren je zu ihren Eltern zurück: Mit einer solchen Praxis wird Konformität erzwungen, indem
ein Damoklesschwert über weiten Teilen der Bevölkerung hängt. Jeder Nachbar, wer auch immer, kann es per Denunziation herunterfallen lassen.
Das soziale Umfeld der Betroffenen muss denken, "wo Rauch ist, ist Feuer" und geht auf Distanz.
Nix andres hatte die STASI in der DDR bezweckt, wenn sie zu Zersetzungsmaßahmen griff.
"Wir wissen, wo deine Kinder zur Schule gehen" kennen wir auch vom organisierten Verbrechen, eben um für Konformität zu sorgen.
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RE: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.2018
Barnevernet ist keine Behörde, wie ich annahm, sondern eine Firma / Aktiengesellschaft:
https://www.dailysabah.com/feature/2017 ... g-children
Das erklärt die Sturheit. Ein Herunterfahren der "Fürsorgefälle" wäre unprofitabel. Outsourcing at its worst.
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Das erklärt die Sturheit. Ein Herunterfahren der "Fürsorgefälle" wäre unprofitabel. Outsourcing at its worst.
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RE: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.2018
oder = Aufhebung, Beseitigung, Niederschlagung, Wegfall.
Da habe ich mal einen Tippfehler übersehen, liebe Doris.
Da habe ich mal einen Tippfehler übersehen, liebe Doris.
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Re: RE: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.20

Mit wohl nicht ganz zufällig einem gleichstellenden Anklang an die historischen Abolitionisten, die die Sklaverei bekämpften, was dann zum Thema im amerikanischen Bürgerkrieg wurde.Doris67 hat geschrieben:
(Nur mal angemerkt, weil mir das schon öfters in den Augen weh tat: Es heißt "Abolitionismus" und "abolitionistisch", von Abolition = Abschaffung.)
Guten Abend, schöne Unbekannte!
Joachim Ringelnatz
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Re: RE: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben ARTE 10.02.20

Ja, das ist die Absicht dabei. "White slavery", "Mädchenhandel", "traite des blanches" : die alte rassistische und klassistische Legende.Arum hat geschrieben: Mit wohl nicht ganz zufällig einem gleichstellenden Anklang an die historischen Abolitionisten, die die Sklaverei bekämpften, was dann zum Thema im amerikanischen Bürgerkrieg wurde.