HUREN SAUER
Panne bei Sex-Steuer
Köln – Die Prostituierten in Köln sind sauer. Nicht nur, weil sie für ihre Arbeit „Vergnügungssteuer“ an die Stadt zahlen müssen. Das Steueramt schickte die Bescheide jetzt auch noch an die Privatadressen der Liebesdienerinnen. Das ist unerhört“, schimpft Bordell-Betreiberin Petra N. aus der Innenstadt: „Bei vielen meiner Frauen wissen die Ehemänner oder Eltern doch gar nicht, dass sie nebenbei anschaffen gehen.“
Jetzt schon. Falls die Schreiben beiläufig geöffnet wurden. Außerlich sehen sie aus wie ein Knöllchen. Das Verkehrsvergehen ist aber delikater. Dort ist klar von der „Steuerpflicht für sexuelle Handlungen gegen Entgelt“ die Rede. Für Monika P. alias Nancy (Namen geändert) ein Desaster. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Hannover. „Alle zwei, drei Monate kam sie nach Köln und ging bei mir einige Tage anschaffen. Ihrem Ehemann hat sie was von einem Messe-Job erzählt“, berichtet die Bordell-Betreiberin. „Jetzt ist alles aufgeflogen.“
Ebenso bei Unkün B., einer türkischstämmigen 23-Jährigen. Sie lebt zwar seit neustem hier, doch der Sex-Steuer-Bescheid ging an ihre offizielle Meldeanschrift: zu ihren Eltern nach Düsseldorf. Was dem Ganzen die Krone aufsetzte: Die Bordell-Chefin behauptet, die Sex-Steuer für die beiden Frauen bereits gezahlt zu haben. Doch durch ein Versehen erhielten die auch noch mal eine Rechnung.
Zu den Einzelfällen darf Norbert Dahmen, Vize-Chef im Steueramt, wegen des Steuergeheimnisses nichts sagen. Allgemein: „Laut Rechtslage muss der Bescheid zugestellt werden. Bei Frauen, die gelegentlich in einem Betrieb arbeiten, gehen wir von »Selbstständigen« aus und müssen die Meldeanschrift nehmen.“
150 € im Monat müssen Prostituierte an Sex-Steuer zahlen. Es sei denn, sie können nachweisen, dass sie weniger als 25 Tage arbeiten. Die Sex-Steuer ist eine lukrative Geldquelle für die Stadt. Laut Dahmen sind in diesem Jahr bereits 330.000 € geflossen.
Artikel Express.de
KÖLN - Panne bei Sex-Steuer
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