jetzt nochmal ganz niedrigschwellig für @Platon
an den Tatsachenverdreher:
erst die gesellschaftliche Zuschreibung, das Prostitutionsstigma, dass durch einflussreiche Gruppen konstant am Leben erhalten wird, die bevölkerungspolitisch und reproduktionstechnisch an das Konzept der Kernfamilie festhalten, die "Keimzelle" des Staates, Sex an ein 150-jähriges Liebes- und Treuekonzept bindet, wie Kirchen, Sekten, fundamentalistische Feministinnen, rechts-konservative PolitikerInnen, im Sinne ihrer Staatsdoktrin, schaffen mit ihren menschenverachtenden Politiken und diffamierenden machtvollen Diskurs Politiken, Gerichtsurteile, behördliche Regelungen erst Opfer, direkt und indirekt; kann man alles hier im Forum in sämtlichen Facetten nachlesen.
Wenn Frauen, Transgirls, Callboys im gesellschaftlichen Diskurs, angetrieben von Interessengruppen aller Couleur, für unmündig, gar als Un-Menschen beschrieben werden und entsprechend kriminalisiert, entmündigt, schafft dies erst die Machtfantasien bei manchen Vollpfosten, uns nicht als Ebenbürtige, Gleiche zu behandeln und schafft ihnen eine Legimität, uns zu Opfern zu "machen". Dies nennt man strukturelle Gewalt. Hinzu kommen Vollpfosten, die derlei Instanzen verinnerlicht haben, die dieses menschenverachtende Verhalten aus ihrer Sicht gegen uns wenden, an die solltest du deine Zitat-Huberei aus deinem ersten Posting hier richten, nicht an mich, die "Ressource Ariane".
Ich/wir als mündige Sexworker haben uns ja nichts vorzuwerfen, denn wir schätzen unseren Job und sind ganz besondere Menschen, die offenbar in der Lage sind, ein natürliches sexuelles Begehren und den Wunsch nach persönlicher Ansprache nicht nur befriedigen zu können und zu wollen, wir leben darin einen Teil unseres eigenen Lebens, einen Teil unserer Lust, Lebenszeit mit jenen, die uns suchen und finden. Das Suchwort heisst Paysex, Escort, Hobbyhure, whatever ... und glücklicherweise wissen dies die allermeisten Männer und auch ein paar Frauen unter den Kunden sehr zu schätzen und behandeln uns auch so. Die sehen mich nicht als Opfer, ganz im Gegenteil. Und meine Schreibe hier und mein O-Ton dort scheint doch bei allen Menschen mit Herzensbildung und Verstand angekommen zu sein. Warum nicht bei dir?
Der einzige Unterschied zwischen Sexworkern und Nicht-Sexworkern ist, dass wir unsere privaten Beziehungen mit Beziehungen und sexuellen Verpaarungen zeitbegrenzt mit Fremden gegen ein finanzielles Auskommen ergänzen. Jeder, der dem Job gewissenhaft nachgeht, ist per se kein Opfer, wir werden höchstens aufgrund menschenverachtender Politiken und den Handlungsweisen von Grenzüberschreitern dazu gemacht, aber dafür können wir ja nichts. Es sind offenbar jene, die mit unserer Freiheit und Art zu leben nicht klar kommen können und uns nicht als Ebenbürtige, sondern als Ware sehen, ihr bürgerliches Verständnis, ihr verinnerlichtes Sexualstigma mit unserer Freiheit in Konflikt steht. Und hier bleibt eben trotz gewisser Sicherheitsmassnahmen immer ein Restrisiko, da einige diese Freiheit nicht akzeptieren, sondern "besitzen" und Macht ausüben wollen, damit ist Risiko gemeint, das wir nur mit Achtsamkeit und Erfahrung minimieren können. Und über nichts anderes habe ich gesprochen, wenn auch nur ein Bruchteil über den Äther kam.
Deine Beschwerde solltest du also an jene Leute richten, die uns gelegentlich stalken, erpressen, das Geld klauen, Gewalt androhen oder uns nötigen, Dinge zu tun, die wir nicht wollen, entgegen aller Absprache. Deine Anklage läuft bei mir ins Leere, da du den Bock zum Gärtner machst. Deine Sophisterei sei dir unbenommen, doch führt sie nicht weiter. Den Opferdiskurs schüren mächtige Andere und du bist Opfer einer Projektion und eigenen Unwillens, meinen Beitrag als das anzuerkennen, was er ist.
Du bist ein Anti-Sexworker-Aktivist!
Weiterführende Lektüre hier (nur engl.) insbesondere unter "Over Generalization", "False Dichotomy" und "Non-sequitur", "Straw Man", "Tautology", "ad hominem" nachlesen:
http://www.feminisnt.com/2011/the-commo ... activists/