Satire zum Vergnügungssteuer

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Günter Funk
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Satire zum Vergnügungssteuer

Beitrag von Günter Funk »

Hallo ,

um dieser Geschichte zu vollenden, bedarf es eurer Rückmeldungen. Ich möchte sehr gerne mit Euch zusammen die verschiedensten Blickwinkel zum Thema “Vergnügungssteuer “ sammeln, um die jetzige politische, wirtschaftliche und moralische Missstände aus unsere Sicht satirisch aufzuarbeiten und dar zustellen.

Die Story soll auf der Grundlage gründlicher Recherche Zeitgeist nicht nur erfassen, sondern ihn möglicherweise sogar verändern.

Die Verspottung von unzumutbaren Verhältnissen verführt, wie wir wissen, zum Nachdenken und im besten Fall zum Umdenken.

So lass uns gemeinsam eine krasse Wirklichkeit verlachen.

Eure Günni

Satire zum Vergnügungssteuer

Oberordnungsrat Bleibetreu nahm es mit den Worten der heiligen Schrift sehr genau. Da wollte er sich nicht das geringste zu Schulden kommen lassen. Und er glaubte an seine ganz persönliche Mission in diesem Leben, nämlich, dem gegenüber die lebendige Sprache so nahe wie möglich ans Herz zu legen. In seinem Amt für Sexualwesen gab es unter seiner Führung nicht die geringsten Unregelmäßigkeiten, selbst die bedeutungsloseste Bedeutungslosigkeit erfuhr unter Bleibetreus Federführung genaueste Untersuchung.
Der heutige Tag war sein Tag! Er hatte ein neues Gerät entwickelt, um das Steuereinkommen seiner Stadt in die Höhe zu bringen. In seinen Rotlichtbezirken mussten die Huren schon seit einiger Zeit Strichlisten führen, um akribisch nach halten zu können, wie viele Freier sie bedienten. Auf dieser Strichgrundlage wurde dann vom Amt die Vergnügungssteuer erhoben, das hatte der Stadt allein im letzten Geschäftsjahr 800000 EU in die Kasse gespült. Bei derlei Gedanken wurde es dem Rat warm ums Herz und er freute sich auf sein heutiges Experiment, diese Strichmethode nun auch in ganz normalen Haushalten zur Anwendung bringen zu dürfen. Oder war es etwa nicht so, dass in deutschen Schlafzimmern munter der Lust gefrönt wurde, jedoch nicht gepaart mit Moral und gesunder Bürgersicht?
Frau Edeltraut Schnullermund hieß sein heutiges Pilotprojekt, eine hausbackene alte Dame, die ihre Vergnügungen offensichtlich gut zu verstecken wusste unter der Larve biederer Anständigkeit. Schon wie sie da in ihrem Hausflur stand, die Arme abweisend vor der wogenden Brust verschränkt, wollte im Ordnungsrat Ärger aufkeimen. “Nun stehen sie mal nicht so da als ob sie furcht hätten,” ließ er sich um Freundlichkeit bemüht, vernehmen. Dabei rollte er genüsslich mit dem r wie einst Adolf. Daran hatte er lange geübt, an diesem Instrument der Einschüchterung. “Meiner Pflicht als Staatsdiener werde ich wohl nachkommen müssen, so ist mir heute aufgetragen, ihnen einige Fragen zu ihrem Sexualleben zu stellen. Einen Fragebogen habe ich gleich mitgebracht, schließlich will man ja nicht übers Ziel hinausschießen.” er räusperte sich und kramte dann ein bedrucktes Papier aus seiner braunen Aktentasche. “Ja muss das denn sein?” kam es verzagt von der alten Dame und es klang so, als wolle sie das r in ihrer Aussprache tunlichst vermeiden. “Diese Vorgehensweise ist unumgänglich”, am besten ist es, wir beginnen sogleich. Geben sie es zu, sie und ihr Mann haben mehrmals in der Woche Geschlechtsverkehr, wie oft genau, wenn ich fragen darf?” “Sie irren sich, kam es Mitleid heischend, mein Mann ist nämlich impotent!” “Und sie wollen mich jetzt nicht beschummeln”? lächelte der Beamte, “ Dann macht er es bestimmt mit dem Mund, mit einem Dildo oder anderen Hilfsgegenständen. Ich bin doch nicht von Gestern! Sie müssen wissen, jedes Vergnügen wird besteuert fortan, da haben wir einen treffenden Katalog entwickelt. So belegen wir die Mundbefriedigung mit 0.20 EU, ´Sexspielzeug kommt da bei weitem nicht so günstig.”

(Fortsetzung folgt)