Modellprogramm zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prost
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Modellprogramm zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prost
Fr 13.02.2009
Interessensbekundungsverfahren für ein Modellprogramm zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution ausgeschrieben
Um neue Angebotsformen bei der Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution zu erproben, sucht das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an mehreren Standorten geeignete Träger, die Interesse an der Entwicklung und Durchführung eines Modellprogramms zur Unterstützung von Frauen haben, die aus der Prostitution aussteigen wollen.
Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge unter Beifügung einer Projektkonzeption ist der 31. März 2009.
Quelle:
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/B ... 20164.html
http://www.bund.de/cln_102/IMPORTE/Auss ... l?nn=61632
http://www.bund.de/cln_102/SiteGlobals/ ... nderAnlage
Interessensbekundungsverfahren für ein Modellprogramm zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution ausgeschrieben
Um neue Angebotsformen bei der Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution zu erproben, sucht das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an mehreren Standorten geeignete Träger, die Interesse an der Entwicklung und Durchführung eines Modellprogramms zur Unterstützung von Frauen haben, die aus der Prostitution aussteigen wollen.
Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge unter Beifügung einer Projektkonzeption ist der 31. März 2009.
Quelle:
http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/B ... 20164.html
http://www.bund.de/cln_102/IMPORTE/Auss ... l?nn=61632
http://www.bund.de/cln_102/SiteGlobals/ ... nderAnlage
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <
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Wie Sexworker beteiligen?
Dies scheint mir das wichtigste Sexwork-spezifische Projekt der Bundesregierung zu sein nach der um 2 Jahre zurückgehaltenen Veröffentlichung der Evaluation des ProstG www.sexworker.at/prostg
Dass wir es von Dir erfahren -Danke- zeigt wie unzureichend die bisherige Sexwork-Beratungsstellen-Infrastruktur ausgebaut ist und wie notwendig das Projekt www.sexworker.at gerade auch für Deutschland ist.
Es wäre herauszufinden, um welche Größenordnung der Mittel es hier geht und wieviele Beratungsstellen und genauer wieviele Berater und Ausbilder wie viele Mannjahre finanziert werden oder evt. auch nur anteilige Beschäftigung finden können.
Davon würde sich dann ableiten, wie viele aussteigewillige oder qualifizierungswillige Sexworker geholfen, geschult und fortgebildet werden können.
Das bisher größte abgeschlossene Projekt PROFRIDA wurde damals unter Mithilfe von Madonna e.V. Bochum und Mitternachtsmission Dortmund durchgeführt.
Den Abschlußbericht habe ich unter www.sexworker.at/exit eingestellt und kommentiert.
Wie können die dort für Sexworker erkennbaren Mängel verbessert werden?
Wie können Sexworker an der Programmplanung aktiv beteiligt werden?
Was sind die Wünsche jetziger und auch zukünftiger Sexworker-Generationen, damit solche Programme eine positive Ausstrahlwirkung auf das Berufsbild Sexworker haben.
Es sollte nämlich in solchen Programmen nicht nur um konkrete Sexworker-Notfallhilfe in wenigen finanzierbaren Fällen gehen, d.h. Bourn-out heilen, Berufstart vorbereiten, Arbeitsstellen vermitteln.
Sondern es sollten insbesondere Lösungen gefunden werden um präventiv die strukturellen Fallen in der Prostitution anzugehen:
- Isolation der Sexarbeiter.
- Abwärtsspirale was Qualifikationen und Lebensenergie betrifft.
- Fehlende Fachkunde Sexarbeit.
- Fehlende Coming Out-Gruppen für Sexworker.
- Fehlende Erwachsenenfortbildungsmöglichkeiten für Sexarbeiter. Fehlende Sexworker-Academy und fehlende Huren-Uni.
- Fehlende Sexwork Forschungsinstitute der Branche Sexbiz.
- Keine Stellenvermittlung seitens Arbeitsagenturen.
- ...
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Dass wir es von Dir erfahren -Danke- zeigt wie unzureichend die bisherige Sexwork-Beratungsstellen-Infrastruktur ausgebaut ist und wie notwendig das Projekt www.sexworker.at gerade auch für Deutschland ist.
Es wäre herauszufinden, um welche Größenordnung der Mittel es hier geht und wieviele Beratungsstellen und genauer wieviele Berater und Ausbilder wie viele Mannjahre finanziert werden oder evt. auch nur anteilige Beschäftigung finden können.
Davon würde sich dann ableiten, wie viele aussteigewillige oder qualifizierungswillige Sexworker geholfen, geschult und fortgebildet werden können.
Das bisher größte abgeschlossene Projekt PROFRIDA wurde damals unter Mithilfe von Madonna e.V. Bochum und Mitternachtsmission Dortmund durchgeführt.
Den Abschlußbericht habe ich unter www.sexworker.at/exit eingestellt und kommentiert.
Wie können die dort für Sexworker erkennbaren Mängel verbessert werden?
Wie können Sexworker an der Programmplanung aktiv beteiligt werden?
Was sind die Wünsche jetziger und auch zukünftiger Sexworker-Generationen, damit solche Programme eine positive Ausstrahlwirkung auf das Berufsbild Sexworker haben.
Es sollte nämlich in solchen Programmen nicht nur um konkrete Sexworker-Notfallhilfe in wenigen finanzierbaren Fällen gehen, d.h. Bourn-out heilen, Berufstart vorbereiten, Arbeitsstellen vermitteln.
Sondern es sollten insbesondere Lösungen gefunden werden um präventiv die strukturellen Fallen in der Prostitution anzugehen:
- Isolation der Sexarbeiter.
- Abwärtsspirale was Qualifikationen und Lebensenergie betrifft.
- Fehlende Fachkunde Sexarbeit.
- Fehlende Coming Out-Gruppen für Sexworker.
- Fehlende Erwachsenenfortbildungsmöglichkeiten für Sexarbeiter. Fehlende Sexworker-Academy und fehlende Huren-Uni.
- Fehlende Sexwork Forschungsinstitute der Branche Sexbiz.
- Keine Stellenvermittlung seitens Arbeitsagenturen.
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 17.02.2009, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie Sexworker beteiligen?
Bitte sehr, war zugegeben rein zufällig, das Sprichwort mit dem blinden Huhn gibt es ja nicht umsonst.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Das wir es von Dir erfahren -Danke- .......

LG Jason
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Ich bin froh über die Info, allerdings misstrauisch, was den wirkliche Willen der momentanen Regierung angeht uns ernst zu nehmen und zu unterstützen.
Wären völlig neue Töne aus dieser Ecke, der Welt...
Außerdem will ich garnicht in die sogenannte Arbeitswelt der soliden, da ich mich in meiner Arbeitswelt wohl fühle.
Aber jede/r soll nach seinen Wünschen glücklich werden.
LG
Marlena
Wären völlig neue Töne aus dieser Ecke, der Welt...
Außerdem will ich garnicht in die sogenannte Arbeitswelt der soliden, da ich mich in meiner Arbeitswelt wohl fühle.
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Solange das Konzept angenommen wird und recht viele freiwillig "aussteigen" passt das schon in die Strategie dieser Parteien. Allerdings wird man hierbei mit allerlei verschiedenen Mitteln und Tricks versuchen nachzuhelfen. Und davor habe ich eindeutig mehr Angst.marlena hat geschrieben:Ich bin froh über die Info, allerdings misstrauisch, was den wirkliche Willen der momentanen Regierung angeht uns ernst zu nehmen und zu unterstützen.
Wären völlig neue Töne aus dieser Ecke, der Welt...
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mißtrauen, tricks, angst ..... das versteh ich nicht. für frauen, die aus der prostitution aussteigen wollen ist es eine große hilfestellung. es ist unglaublich schwer, den ausstieg allein zu schaffen. kennt ihr die projekte z.B. von Madonna-ev? (neustart war glaub ich das letzte)
und "unfreiwillig aussteigen", sorry, aber da fehlt mir jetzt doch die fantasie, wie meinst du das @Jason?
und "unfreiwillig aussteigen", sorry, aber da fehlt mir jetzt doch die fantasie, wie meinst du das @Jason?
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Sexworker Beteiligung an zukünftigen Ausstiegsprogrammen?
Solange die Politik nur über Ausstieg redet, kennzeichnet sie damit Prostitution als schlecht.
Wenn die Politik jetzt wechselt zu Förderung von Ausstiegsmodellen, hilft sie die Tätigkeit in der Prostitution weniger risikobehaftet zu gestalten und macht sie damit als Tätigkeit ein Stück attraktiver.
Merkt ihr in welcher blöden Lage hier insbesondere die konservative Politik steckt und dass das ein echtes Hemmnis ist jenseits von Lippenbekenntnissen wirklich funktionierende Ausstiegshilfen im Sinne der Sexworker zu installieren.
Elemente funktionierende Austtiegshilfen wären:
Bisherige Projete waren:
...
ANAKO:
http://www.madonna-ev.de/index.php?opti ... &Itemid=50
FENARETE:
http://www.fenarete.org
HOPE:
1999-2005 EU Projekt.
NEUSTART:
April 1997, Beginn des Modellprojektes "Neustart" im Auftrag des MFJFG NRW, Madonna e.V. Bochum.
PROFRIDA:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34558#34558
...
Solche Projekte haben viel öffentliches Geld gekostet und waren in meinen Augen rückblickend zwar eine Beschäftigungsmaßnahme für die Helfer aber wie stand das im Verhältnis zur den Hilfswirkungen? Das wäre meines Erachtens nochmal kritisch auch unter (Ex-)Sexworkerbeteiligung zu bilanzieren.
Das ist vergleichbar dem Problem von Katastrophenhilfsprogrammen. Da ist es stets ein heißes Eisen, wieviel von Spendengeldern wirklich bei den Katastrophenopfern ankommt und wieviel die Hilfsorganisationen für sich verbrauchen.
Weil die Beratungsstellen von öffentlicher Finanzierung abhängen, es aber nicht schaffen wegen der Prostitutionsfeindlichkeit und Finanzknappheit feste Haushaltstitel zu ergattern, müssen sich die Leute in der Helferszene über Projektmittel finanzieren. Es müssen ständig neue Projektinitiativen erfunden werden und aufwändige Anträge geschrieben werden, weil Projekte immer nur einmalig und zeitlich begrenzt gefördert werden. So sichert sich die Politik zwar ständiges Antragsbemühen ist aber auch mitverantwortlich für manche Schein-Innovation.
Was wären innovative und notwendige Ansätze?
Was können wir jetzt schon tun?
Wir haben noch bis Ende März Zeit uns zu organisieren und Eingaben beim Ministerium zu machen.
Wir können im Ministerium die Sachbearbeiter anrufen, um mehr über die geplanten Hilfen zu erfahren.
Wir können uns mit den bestehenden Institutionen und SW-Beratungsstellen vernetzen und unsere Ideen und Wünsche vortragen.
...
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Wenn die Politik jetzt wechselt zu Förderung von Ausstiegsmodellen, hilft sie die Tätigkeit in der Prostitution weniger risikobehaftet zu gestalten und macht sie damit als Tätigkeit ein Stück attraktiver.
Merkt ihr in welcher blöden Lage hier insbesondere die konservative Politik steckt und dass das ein echtes Hemmnis ist jenseits von Lippenbekenntnissen wirklich funktionierende Ausstiegshilfen im Sinne der Sexworker zu installieren.
Elemente funktionierende Austtiegshilfen wären:
- Beteiligung von erfolgreich in eine andere Berufstätigkeit übergewechselte Ex-Sexworkern und langgedienten nicht gescheiterte Sexworkern an der Projektplanung für die Ausstiegs-Hilfsprojekte.
- Anerkennung von Sexwork als Qualifikation, d.h. Überwindung von formalen Einstiegsvorraussetzungen, die sich bisher als Ausschlußkriterium für Sexworker erweisen (Sexwork könnte z.B. zukünftig als soziales Jahr/Praktikumsnachweis für soziale Studiengänge anerkannt werden?).
- Hilfestellung für die Organisation der Interessenselbstvertretung der bisher meist isolierten Sexworker (Gewerkschaften gibt es auch nur dank der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Im wilden Manchesterkapitalismus gab es sie nicht. Dafür gab es Kinderarbeit).
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Bisherige Projete waren:
...
ANAKO:
http://www.madonna-ev.de/index.php?opti ... &Itemid=50
FENARETE:
http://www.fenarete.org
HOPE:
1999-2005 EU Projekt.
NEUSTART:
April 1997, Beginn des Modellprojektes "Neustart" im Auftrag des MFJFG NRW, Madonna e.V. Bochum.
PROFRIDA:
http://sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=34558#34558
...
Solche Projekte haben viel öffentliches Geld gekostet und waren in meinen Augen rückblickend zwar eine Beschäftigungsmaßnahme für die Helfer aber wie stand das im Verhältnis zur den Hilfswirkungen? Das wäre meines Erachtens nochmal kritisch auch unter (Ex-)Sexworkerbeteiligung zu bilanzieren.
Das ist vergleichbar dem Problem von Katastrophenhilfsprogrammen. Da ist es stets ein heißes Eisen, wieviel von Spendengeldern wirklich bei den Katastrophenopfern ankommt und wieviel die Hilfsorganisationen für sich verbrauchen.
Weil die Beratungsstellen von öffentlicher Finanzierung abhängen, es aber nicht schaffen wegen der Prostitutionsfeindlichkeit und Finanzknappheit feste Haushaltstitel zu ergattern, müssen sich die Leute in der Helferszene über Projektmittel finanzieren. Es müssen ständig neue Projektinitiativen erfunden werden und aufwändige Anträge geschrieben werden, weil Projekte immer nur einmalig und zeitlich begrenzt gefördert werden. So sichert sich die Politik zwar ständiges Antragsbemühen ist aber auch mitverantwortlich für manche Schein-Innovation.
Was wären innovative und notwendige Ansätze?
- Niederstschwellige Aufklärungsmaterialien und ein ständiger Informations-Feed (Coaching by Information) so wie es bereits seit mehreren Jahren Praxis und Teil des Konzepts vom Forum www.sexworker.at ist. Inhalte der Infos für Sexworker und ausstiegswillige Sexworker wären: Karriere-Planung, Berufswechseloptionen, Fortbildungsmöglichkeiten, Sicherheitstipps, Lebenshilfen, Förderprogramme, Stellenangebote, Ausbildungsprogramme, Beratungskontakte etc..
- Forschungsprojekt "Was ist es was die sog. Falle Prostitution überhaupt ausmacht?"
Was haben Stigma, Sexlust, Bildungsferne, hohe Entlohnung, Sucht, biologisches Geschlecht, wirtschaftliche Ausbeutung, informelle Wirtschaftsstrukturen, gesetzliche Kriminalisierung, soziale Herkunft, sexueller Mißbrauch, Migration ... für einen Anteil an der Ausstiegsbehinderung?
Was für Strategien können Frauen, Transsexuelle und Männer gegen die einzelnen typisierbaren und bekannten Hemmnisse entwickeln?
Wie kann ihnen bei all den widrigen Umständen ein Coming-out und der Aufbau einer bürgerliche Existenz gelingen? - Alle Stellenangebote insbesondere in Beratungsstellen für Sexworker sind gleichermaßen auszuschreiben für beruflich qualifizierte Sexworker und akademisch qualifizierte Nichtsexworker. Gleichheit ungleicher Qualifikationen politisch einfordern. Damit ist kein Freibrief für Unqualifizierte gemeint, sondern vielmehr soll persönlich und fallweise die Kompetenz jedes einzelnen geprüft werden, statt daß ein gefordertes Zeugnis zum Ausstiegsverhinderer für Sexworker wird (Falle Prostitution). Quotenregelung wie früher von der Frauenbewegung gefordert jetzt von der Sexworkerbewegung zu fordern.
- Unser hier im Forum angedachtes Modell: "Café EXIT".
- Erfolgreiche Gründungsberatung und -begleitung für Dienstleistungsbetriebe.
- Professionalisierungsberatung für Frauen in der Sexarbeit (Legalisierungsworkshops, kauffrauliches Rechnungswesen etc.). Damit Sexworker erst gar nicht scheitern müssen.
- Mikrokredite zur Existenzgründung.
- Innovative Geschäftsmodelle. z.B. frauengeführte Kooperative oder Genossenschaftsbordell vgl. Lusty Ladies Stripp Club San Francisco, Touchingbase Inc. Sydney...
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Was können wir jetzt schon tun?
Wir haben noch bis Ende März Zeit uns zu organisieren und Eingaben beim Ministerium zu machen.
Wir können im Ministerium die Sachbearbeiter anrufen, um mehr über die geplanten Hilfen zu erfahren.
Wir können uns mit den bestehenden Institutionen und SW-Beratungsstellen vernetzen und unsere Ideen und Wünsche vortragen.
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 21.02.2009, 12:57, insgesamt 4-mal geändert.
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@ annainga
ich habe den Ausführungen von Marc und Jason nichts mehr hinzuzufügen.
Das sind eben auch meine Bedenken.
Ich wünsche die Anerkennung unseres Berufes und nicht dasselbe Berufsleben, wie die Menschen, welche sich damit abgefunden haben funktionieren zu müssen.
Mit Tabletten, psychischem Stress, usw.
Es ist gut möglich, dass ich mich irre, aber vielleicht eben auch nicht, den das sind völlig neue Töne aus dieser Ecke.
Und außerdem will ich so arbeiten, wie ich es im moment tue...sicher gibt es auch Menschen, die das nicht mehr möchten und denen sollte auf jedenfall geholfen werden, aber bitte doch nicht mit Druck und dem Gedanken, dass ihre Arbeit minderwertig, bzw. unmoralisch ist, bzw. war.
LG
Marlena
ich habe den Ausführungen von Marc und Jason nichts mehr hinzuzufügen.
Das sind eben auch meine Bedenken.
Ich wünsche die Anerkennung unseres Berufes und nicht dasselbe Berufsleben, wie die Menschen, welche sich damit abgefunden haben funktionieren zu müssen.
Mit Tabletten, psychischem Stress, usw.
Es ist gut möglich, dass ich mich irre, aber vielleicht eben auch nicht, den das sind völlig neue Töne aus dieser Ecke.
Und außerdem will ich so arbeiten, wie ich es im moment tue...sicher gibt es auch Menschen, die das nicht mehr möchten und denen sollte auf jedenfall geholfen werden, aber bitte doch nicht mit Druck und dem Gedanken, dass ihre Arbeit minderwertig, bzw. unmoralisch ist, bzw. war.
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@marlena, ich glaube wirklich, dass du dich irrst. ich bin ja eng mit einer beratungsstelle zusammen und kenne ausstiegsprojekte. die sexarbeit wird nicht schlecht geredet, vor allem nicht die fähigkeiten, die man dabei erlangt. im gegenteil wird sehr das selbstvertrauen der frauen, die aussteigen wollen, gestärkt.
die bedenken, die marc anbringt, sind völlig korrekt. es wäre viel besser, nicht nur den ausstieg zu fördern, sondern die anerkennung von sexarbeit als beruf zu fördern.
denn wären die bedingungen besser, dann wollten viele nicht mehr aussteigen :-)
liebe grüße, annainga
die bedenken, die marc anbringt, sind völlig korrekt. es wäre viel besser, nicht nur den ausstieg zu fördern, sondern die anerkennung von sexarbeit als beruf zu fördern.
denn wären die bedingungen besser, dann wollten viele nicht mehr aussteigen :-)
liebe grüße, annainga
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@annainga,
"die bedenken, die marc anbringt, sind völlig korrekt. es wäre viel besser, nicht nur den ausstieg zu fördern, sondern die anerkennung von sexarbeit als beruf zu fördern."
genau das habe ich auch geschrieben.
Verstehe jetzt nicht so ganz wo du mich da verpasst hast.
Sicher wird von den Beratungsstellen nichts schlecht geredet, aber von manchen Politikerinnen schon.
Und das hatte ich damit zum Ausdruck gebracht, deshalb auch abwarten und selbst aktiv werden.
Sowie es eben von Marc beschrieben wurde.
LG
Marlena
"die bedenken, die marc anbringt, sind völlig korrekt. es wäre viel besser, nicht nur den ausstieg zu fördern, sondern die anerkennung von sexarbeit als beruf zu fördern."
genau das habe ich auch geschrieben.
Verstehe jetzt nicht so ganz wo du mich da verpasst hast.
Sicher wird von den Beratungsstellen nichts schlecht geredet, aber von manchen Politikerinnen schon.
Und das hatte ich damit zum Ausdruck gebracht, deshalb auch abwarten und selbst aktiv werden.
Sowie es eben von Marc beschrieben wurde.
LG
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@ annainga
Zuerst mal ein Hallo
, schön das du wieder da bist. Du schreibst:
Was ist denn mit denen die gar nicht aussteigen wollen? Werden die Sperrbezirke erweitert? Werden neue Steuern erfunden? Wird man das Baurecht weiter mißbrauchen? Und, und, und,.... Genau das sind meine Bedenken.
Freiwillige Prostitution passt da eben nicht ins Bild und da kann man doch mit ein paar Repressalien nachhelfen auch einige SW zum Ausstieg bewegen.
Ich möchte nicht Mißverstanden werden, ich habe absolut nichts gegen dieses Projekt. Wer aussteigen möchte und dabei Unterstützung bekommt, das ist nur zu begrüßen.
Ich kritisiere nur, das sich die Regierung allein auf den Ausstieg konzentriert ohne Gleichzeitig für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von SW zu sorgen. Aber wahrscheinlich schließt sich gerade das in den Köpfen der Verantwortlichen gegenseitig aus?
Zuerst mal ein Hallo

annainga hat geschrieben:denn wären die bedingungen besser, dann wollten viele nicht mehr aussteigen :-)
Genau das sind ja auch die Befürchtungen der Regierungsparteien und deren übereifrige Mitglieder die dieses Modell anbieten.Marc of Frankfurt hat geschrieben:Solange die Politik nur über Ausstieg redet, kennzeichnet sie damit Prostitution als schlecht.
Was ist denn mit denen die gar nicht aussteigen wollen? Werden die Sperrbezirke erweitert? Werden neue Steuern erfunden? Wird man das Baurecht weiter mißbrauchen? Und, und, und,.... Genau das sind meine Bedenken.
Freiwillige Prostitution passt da eben nicht ins Bild und da kann man doch mit ein paar Repressalien nachhelfen auch einige SW zum Ausstieg bewegen.
Ich möchte nicht Mißverstanden werden, ich habe absolut nichts gegen dieses Projekt. Wer aussteigen möchte und dabei Unterstützung bekommt, das ist nur zu begrüßen.
Ich kritisiere nur, das sich die Regierung allein auf den Ausstieg konzentriert ohne Gleichzeitig für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von SW zu sorgen. Aber wahrscheinlich schließt sich gerade das in den Köpfen der Verantwortlichen gegenseitig aus?
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Zumal es schon lange im Europaparlament genau in diese Richtung diskutiert wird.
Da sind übele Manchenschafte im Gange, die genau, wie Jason es beschreibt sich nur auf den Ausstieg,nicht aber um die Verbesserung kümmern.
viewtopic.php?p=50872#50872
eines von vielen negativen Auswirkungen, die uns noch bevorstehen.
LG
Marlena
Da sind übele Manchenschafte im Gange, die genau, wie Jason es beschreibt sich nur auf den Ausstieg,nicht aber um die Verbesserung kümmern.
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eines von vielen negativen Auswirkungen, die uns noch bevorstehen.
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warum schließt es sich in deren köpfen aus?Jason hat geschrieben:Aber wahrscheinlich schließt sich gerade das in den Köpfen der Verantwortlichen gegenseitig aus?
weil wenige selbstständige, selbstbestimmte sexarbeiterinnen sich öffentlich machen, einsetzen, ein bild von ihrer lebenssituation und arbeitswirklichkeit machen.
schade, dass das so schwierig ist. ich gehe selbst diese gratwanderung seit einigen jahren. die gratwanderung zwischen öffentlich dazu zu stehen, sexarbeiterin zu sein (blieb mir nach der veröffentlichung meines prozeßes nichts anderes übrig) und andererseits diskret und anonym zu arbeiten, um meine tätigkeit als sexarbeiterin nicht zu gefährden.
liebe grüße, annainga
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Entwurf "Pflichtenheft für Hilfsprogramme"
Hier eine 13 Punkte Check-Liste:
Was sind die Sexworker-Interessen
bezüglich der geplanten Ausstiegsprogramme?

Bitte kommentieren und ergänzen oder mir eine pn senden. Danke.
Was sind die Sexworker-Interessen
bezüglich der geplanten Ausstiegsprogramme?
- "Nothing about us, without us"
"Nicht über uns, sondern mit uns"

Bitte kommentieren und ergänzen oder mir eine pn senden. Danke.
- Dateianhänge
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- Sexworker Inklusion beim Outplacement.pdf
- 3 Seiten
- (21.09 KiB) 769-mal heruntergeladen
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Chancen?
Für Sexworker wurde ein Antrag beim deutschen Bundesfamilienministerium eingereicht mit vier zentralen Forderungen und Projekten:
Nothing about us, without us!
Sexworker sind nicht das Problem - SW sind Teil der Lösung
Mal abwarten, ob die Politik und Verwaltung an der Hilfe zur (Ex-)Sexworker-Selbsthilfe überhaupt wirklich interessiert ist und uns ein positives Signal sendet.
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- Fachkunde Sexworker Outplacement
Wenn die staatlich geförderten Ausstiegsprojekte durchgeführt werden, soll eine Wissensammlung für Sexworker und Ex-Sexworker entstehen, die alle Ausstiegshemmnisse, Prostitutionsfallen und Berufswechseltrix beschreibt. Es sollen nicht nur kostspielige Hochglanz-Dokus für die Geldgeber und Projekte entstehen, sondern das Erfahrungswissen der öffentlich geförderten Fachberatungsstellen und betreuten Sexworker und Ex-Sexworker soll allen zukünftigen Sexworker-Generationen rezeptartig als Handlungsanleitungen zur Verfügung gestellt werden (Datenbank, Internetportal, Fachbuch, lokalisierte Broschüren). - Medienkanal Sexworker Outplacement
Um vom Sexworker zum Ex-Sexworker zu werden ist ein grundsätzlicher Identitätswechsel erforderlich. Das erfordert bisweilen einen schmerzhaften und längerfristigen Lebenswandlungsprozess. Dieser kann nur gelingen durch die Unterstützung liebender Freunde, längerfristiger Berater oder zahlreicher Hilfsinformationen.
Hierzu ist ein ständiger Strom von Fachinfos und Nachrichten für wechselwillige Sexworker notwendig z.B. in Form einer Zeitung, eines Newsletters, Forums oder Podcast...
Es gilt ein interdisziplinäres Redaktionsteam zu gründen und auszustatten um dies umsetzen zu können. - Sexworker-Inklusion im Lenkungsteam Ausstiegsprojekte für Sexworker
Sexworker sollen beteiligt werden, wenn für sie Wohltätigkeiten ausgeschüttet werden. Die Fördermittel sollen bedarfsgerecht verwendet werden und die Stimme der Sexworker soll deshalb nicht ungehört bleiben. - Förderung des Aufbaus einer Sexworkerinteressen-Selbstvertretung
Damit sich Sexworker überhaupt beteiligen, brauchen sie eine professionelle Interessenselbstvertretung. Sexworker-Abgeordnete oder Ex-Sexworker-Gewerkschafter entstehen nicht naturwüchsig. Vielmehr brauchen sie sowohl den institutionellen Rahmen als auch entsprechende Förderung um Perspektiven zu bekommen, sich zu engagieren...
Nothing about us, without us!
Sexworker sind nicht das Problem - SW sind Teil der Lösung
Mal abwarten, ob die Politik und Verwaltung an der Hilfe zur (Ex-)Sexworker-Selbsthilfe überhaupt wirklich interessiert ist und uns ein positives Signal sendet.
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Hope and Opportunities
Was Sexworker brauchen:
1.) Hoffnungen
durch ein Wandel des Klimas hin zur Akzeptanz
2.) Reale Chancen
für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung z.B.
durch Wahl und Berufsmöglichkeiten (Inklusion)
Das ist ganz analog der erkämpften schwulen Emanzipation:
Animierte Rede vom 1. schwulen Bürgermeister Harvey Milk (1930-1978), San Francisco.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Pvfexvihri8[/youtube]
www.sexworker.at/exit
.
1.) Hoffnungen
durch ein Wandel des Klimas hin zur Akzeptanz
2.) Reale Chancen
für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung z.B.
durch Wahl und Berufsmöglichkeiten (Inklusion)
Das ist ganz analog der erkämpften schwulen Emanzipation:
Animierte Rede vom 1. schwulen Bürgermeister Harvey Milk (1930-1978), San Francisco.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Pvfexvihri8[/youtube]
www.sexworker.at/exit
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Brief vom Bundesfamilienministerium
Heute kam die Absage für unsere Beteiligung am Modellprojekt Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution ("...war es aufgrund der Vielzahl der Bewerbungen jedoch leider nicht möglich alle Bewerbungen in die nähere Auswahl für das Modellvorhaben einzubeziehen.
Auch stehen für das beabsichtigte Modellprojekt nur begrenzte Haushaltsmittel zur Verfügung...").
Einige Antragsteller sind noch im Rennen und müssen jetzt konkretisierte Zuwendungsanträge einreichen für die entgültige Bewerbungsrunde.
Hoffentlich kommen in den drei beabsichtigten Modellregionen bestehende Beratungsstellen zum Zuge, wo Sexworker Vereinsmitglied bzw. -vorstand sind oder sein können...
Typische Ausstiegskrise beschrieben von einer Studentensexarbeiterin:
viewtopic.php?p=60825#60825
.
Auch stehen für das beabsichtigte Modellprojekt nur begrenzte Haushaltsmittel zur Verfügung...").
Einige Antragsteller sind noch im Rennen und müssen jetzt konkretisierte Zuwendungsanträge einreichen für die entgültige Bewerbungsrunde.
Hoffentlich kommen in den drei beabsichtigten Modellregionen bestehende Beratungsstellen zum Zuge, wo Sexworker Vereinsmitglied bzw. -vorstand sind oder sein können...
Typische Ausstiegskrise beschrieben von einer Studentensexarbeiterin:
viewtopic.php?p=60825#60825
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Wäre interessant zu erfahren was hier noch passiert ist. Eigentlich steht man ziemlich allein da denke ich. Ich war letztes Jahr auch bei einer Beratung zwecks Umschulung/Ausbildung. Die Dame war total überfordert und ich habe nach einer Stunde den Ausgang gesucht und selbst einiges für mich entschieden.
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1. Projekt: OPERA
Hier jetzt der erste Pressebericht und weitere Infos
Ausstiegsprojekte:
OPERA von Sozialberatungsstelle Kassandra in Nürnberg:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79117#79117
2010 www.rosalux.de/fileadmin/ls_bayern/doku ... mation.pdf
DIWA von Sozialberatungsstelle Hydra in Berlin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7614
Ausstiegsprojekte:
OPERA von Sozialberatungsstelle Kassandra in Nürnberg:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=79117#79117
2010 www.rosalux.de/fileadmin/ls_bayern/doku ... mation.pdf
DIWA von Sozialberatungsstelle Hydra in Berlin:
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=7614
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