Hallo,
Ich weiß garnicht so Recht, was ich mir hier erhoffe.
Ich war genau ein Jahr hauptberuflich als escort tätig, alles freiwillig, jedenfalls war es gegen Ende hin psychisch einfach nicht mehr tragbar ich hatte täglich panikattacken und konnte kaum mehr das Haus verlassen. War auch in einer Klinik und habe jetzt einen normalen Job.
Aber Irgendwie kann oder will ich damit nicht abschließen, ich schreibe immer mal wieder mit freiern, zum treffen kam es bis jetzt nicht.... da ich mich einfach nicht dazu überwinden konnte.
Ich würde das alles gerne hinter mir lassen, aber es geht nicht?
Ich schaue mir im Fernsehen gespannt dokus zum Thema an und vermisse es. Das reisen, die tollen Hotels und anschließenden shopping Marathons, die Bestätigung, der Reiz, das Geld....
Irgendwie zieht es mich seit ich aus der klinik bin zumindest gedanklich wieder zurück.... bis ich es durchziehe fehlt wohl auch nicht mehr viel.
Ich dachte ich könnte einfach damit aufhören, mein neues Leben beginnen und Vergangenheit Vergangenheit sein lassen.
Habt ihr vielleicht Tipps für mich, oder wart bzw seid in der gleichen Situation?
Liebe Grüße
Wie schafft ihr den kompletten "cut"?
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Re: Wie schafft ihr den kompletten "cut"?
Hey Lissa,
ich kann Dir Deine eigentliche Frage nicht beantworten; mir kamen allerdings direkt mehrere Fragen auf, als ich Deinen Text gelesen habe. Vielleicht helfen Dir meine Fragen ja, Dich ein bisschen zu orientieren. Du brauchst sie hier nicht zu beantworten, sie sollen eher als Gedankenanregung dienen; ggf. könntest Du auch mit eine* Therapeut*in weiter darüber reden?
Also, Du schreibst ja einerseits, dass es Dir zum Ende hin psychisch schlecht ging, Du aber andererseits auch das Thema vermisst.
Hast Du für Dich herausfinden können, was genau Dir psychisch zugesetzt hat? (Was einem zusetzt, ist ja für jede*n unterschiedlich. Für manche ist es, wenn sie ein Doppelleben führen, für manche sind es übergriffige Kund*innen, für manche die ständigen Gedanken an die Stigmatisierung und ein "sich selbst fertig machen" etc.)
Was genau ist es, was Dich das Thema vermissen lässt?
Mein Gedanke ist der: solange Du etwas vermisst, scheinen ja Zweifel dazusein, ob Du den Job wirklich komplett hinter Dir lassen möchtest. Und mit Zweifeln ist ein kompletter Cut halt schwierig. Die Panikattacken und das "nicht mehr das Haus verlassen können" deuten aber eben darauf hin, dass auch auf jeden Fall irgendwas für Dich nicht gut war.
Wenn Du Dir diese Sachen genauer anschaust, kannst Du - so hoffe ich - herausfinden, ob ein kompletter Cut notwendig ist, ob Du die Dinge, die Du vermisst bei einem kompletten Cut irgendwie anderweitig ausleben kannst und welche Bedingungen bestehen müssten, falls Du Dich doch nicht komplett von dem Job verabschieden möchtest.
Wenn Du da näher drüber reden möchtest, ggf. auch nichtöffentlich, z.B. per PN oder Telegram, darfst Du Dich gerne melden :)
Liebe Grüße,
Kat/Rhea
ich kann Dir Deine eigentliche Frage nicht beantworten; mir kamen allerdings direkt mehrere Fragen auf, als ich Deinen Text gelesen habe. Vielleicht helfen Dir meine Fragen ja, Dich ein bisschen zu orientieren. Du brauchst sie hier nicht zu beantworten, sie sollen eher als Gedankenanregung dienen; ggf. könntest Du auch mit eine* Therapeut*in weiter darüber reden?
Also, Du schreibst ja einerseits, dass es Dir zum Ende hin psychisch schlecht ging, Du aber andererseits auch das Thema vermisst.
Hast Du für Dich herausfinden können, was genau Dir psychisch zugesetzt hat? (Was einem zusetzt, ist ja für jede*n unterschiedlich. Für manche ist es, wenn sie ein Doppelleben führen, für manche sind es übergriffige Kund*innen, für manche die ständigen Gedanken an die Stigmatisierung und ein "sich selbst fertig machen" etc.)
Was genau ist es, was Dich das Thema vermissen lässt?
Mein Gedanke ist der: solange Du etwas vermisst, scheinen ja Zweifel dazusein, ob Du den Job wirklich komplett hinter Dir lassen möchtest. Und mit Zweifeln ist ein kompletter Cut halt schwierig. Die Panikattacken und das "nicht mehr das Haus verlassen können" deuten aber eben darauf hin, dass auch auf jeden Fall irgendwas für Dich nicht gut war.
Wenn Du Dir diese Sachen genauer anschaust, kannst Du - so hoffe ich - herausfinden, ob ein kompletter Cut notwendig ist, ob Du die Dinge, die Du vermisst bei einem kompletten Cut irgendwie anderweitig ausleben kannst und welche Bedingungen bestehen müssten, falls Du Dich doch nicht komplett von dem Job verabschieden möchtest.
Wenn Du da näher drüber reden möchtest, ggf. auch nichtöffentlich, z.B. per PN oder Telegram, darfst Du Dich gerne melden :)
Liebe Grüße,
Kat/Rhea
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Re: Wie schafft ihr den kompletten "cut"?
Ich glaube was mich am Ende so fertig gemacht hat war, dass ich eben wirklich davon gelebt habe und den ständigen Druck hatte, ich MUSS jetzt, egal mit wem, weil ich ja Kosten zu decken habe... das war dann so ein Teufelskreis von ich habe eigentlich momentan keine Lust und keine Kraft mehr aber ich muss.
Deswegen würde ich es so oder so - nie mehr hauptberuflich machen.
Wenn dann mit einem Herren, der mir zusagt und wo ich mich danach auch nicht schlecht fühle.
Deswegen würde ich es so oder so - nie mehr hauptberuflich machen.
Wenn dann mit einem Herren, der mir zusagt und wo ich mich danach auch nicht schlecht fühle.
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- Goldstück
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- Registriert: 07.12.2010, 23:29
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Re: Wie schafft ihr den kompletten "cut"?
Huhu, meine Liebe,
wenn es wirklich der Druck ist, den Lebensunterhalt zu sichern - dann sollte die Kombination mit einem normalen Job doch helfen! So eine Art "Hobbyhure", Independent über KM vielleicht.
Die Magnetkraft der Sexarbeit kennen wir wohl alle. Den "kompletten cut" bekommt man nicht so leicht hin ...
Liebe Grüße,
Rieke
Hab mich aber gefreut, mal wieder von Dir zu lesen!
wenn es wirklich der Druck ist, den Lebensunterhalt zu sichern - dann sollte die Kombination mit einem normalen Job doch helfen! So eine Art "Hobbyhure", Independent über KM vielleicht.
Die Magnetkraft der Sexarbeit kennen wir wohl alle. Den "kompletten cut" bekommt man nicht so leicht hin ...
Liebe Grüße,
Rieke
Hab mich aber gefreut, mal wieder von Dir zu lesen!