Sind Dominas,Bizarreladys.u.s.w. kein Sexworker?

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
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moiranoira
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Sind Dominas,Bizarreladys.u.s.w. kein Sexworker?

Beitrag von moiranoira »

Hallo,als SW hab angefangen mit "normalen" pay6,zu arbeiten,langam ,aber immer öfter,auch als Bizarrelady ...Ich nenne mich,nicht Domina!Gibt auch so viele von ihnen,selbstgenannte,(nur weil ein paar Peitschen besitzen)!!!Ich bin eine Bizarrlady.. bin besuchbar nur mit Termin in eine exkusiven SM Studio,und mein "normalen" bereich in eine Tagesmiete Wohnung.Das scheint jetzt paar kolleginen nicht zu gefahlen,Ich spüre eine art von razzismus zwissen Sexworker...Die SM ladies.wollen nicht unter ein Hut mit Prostituierten sein,Dass wäre in Deutschland eine schande das eine DOMINA auch sex anbietet!(dafür gibst auch Sklaven oder Zoffen)Aber ich trenne dass räumlisch ,und ich verbiende dass weil es klapt!!! Das bin ICH..VIELFÄLTIG....
Traurig ,ist zu sehen dass doch zwissen seworker,(für mich sind Dominas auch SW)razzistische Tendenzen,gibt,oder ist nicht so?Lg moiranoira

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Marc of Frankfurt
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Wer ist alles ein Sexworker?

Beitrag von Marc of Frankfurt »

Ich vermute es kommt auf die Blickrichtung an:


- Aus der Mitte der Gesellschaft betrachtet sind Dominas, Erotikmasseure, Luxusescorts, Straßenhuren/Stricher d.h. alle Sexworker sind Prostituierte nach dem Gesetz, die also Steuern bezahlen müssen, gegen die guten Sitten handeln und daher scharf kontrolliert und reglementiert werden müssen und weniger Rechte und Anerkennung genießen...

- Aus der Blickrichtung von uns ArbeiterInnen gibt es deswegen darüberhinaus eigene Abgrenzungsbedürfnisse, um sein Ego zu stärken (nach oben streben und nach unten sich abgrenzen). Ein ganz natürlicher Instinkt bzw. Lebensgesetz wie ich finde (um kognitive Dissonanz zu vermeiden).

Leider behindert das manchmal die gewünschte Solidarität unter den verschiedenen Sexworker-Gruppen, die wir brauchen um unsere gesellschaftliche Situation zu verbessern. Zumal die Konkurrenz in einem nicht geschützten und teilweise grauen Markt zusätzlich viel schärfer ist als anderswo. Das merkt man z.B. an der "Ausländerproblematik" (Migration, EU-Freizügigkeit, Globalisierung), die auch zu Abgrenzung führt, die bei anderen Berufen z.B. durch Standesvertretungen und Berufsordnungen kontrolliert werden.





Abgrenzungsregeln sind immer eine komplizierte Mischung aus persönliche Einstellungssache und Konvention von Gruppen im Verhältnis zu dem was verlangt wird und man leisten kann/will.

Vgl. das Thema warum küssen Sexworker nicht
www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=312

Je strikter man seine eigenen Berufsregeln festlegt, umso gedankenloser, automatischer und sicherer kann man arbeiten. Das ist gut für den Umsatz z.B. nach einem niedrigerpreisigen Serienprinzip (Generalist, Supermarkt).

Je individueller und flexibler man seine Berufsregeln gestaltet, umso mehr Bedacht, Energie und Zeit braucht man zur Umsetzung. Das will nicht jedeR und kann auch längst nicht jedeR leisten/bezahlen (Spezialist, Luxusladen).





Beim Geschlechtsverkehr im Gegensatz zur Dominanz(BDSM) kommt hinzu dass es sich um extrem unterschiedliche Intimitäten, Dienstleistungen und Kompetenzen handelt (körperlich-psychisch). Sich für beides (gleichzeitig) zu öffnen, kann ziemlich fordernd bis überfordernd sein, zumal dann, wenn man es professionell d.h. regelmäßig und über viele Jahre ausüben will und nicht anderweitig in einem idealen geschützen Arbeitsumfeld tätig ist und lebt.

(p.s. wenn du hinter jedem Satzzeichen(,!.) ein Leerzeichen einfüst, dann ist dein Text noch besser lesbar.)


Ich würde gerne wissen was wir alles tun können, um unsere Vielfältigkeit zu unterstützen, zu fördern und zu erhalten.