1. Fälle wie der von Rosemarie Nitribitt haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, und wir sehen die Gewalt als unvermeidliche Begleiterscheinung der Prostitution.
2. Selbstverständlich sind für die Medien Ereignisse, wo einer/m Prostituierten Gewalt zugefügt wurde, auch sehr viel interessanter, als wenn es einen häuslichen Streit irgendwo gegeben hat. Prostitution ist schließlich ein viel heißeres Thema.
3. Hinzu kommt, dass natürlich mit dem Thema Zuhälter auch irgendwie die Vorstellung von Gewalt verbunden ist.
Wenn man sich dessen bewusst ist, und die Voreingenommenheit ablegt, dann kann man eventuell zu dem Schluss kommen, dass Gewalt in festen Beziehungen, d.h. z.B. der Ehe, womöglich häufiger ist, als in der Ausübung der Prostitution.
Ich persönlich würde zur Zeit eher zu der Ansicht tendieren, dass häusliche Gewalt wesentlich häufiger ist, als Gewalt in der Prostitution.
Gibt es dazu irgendwelche Untersuchungen?
Gewalt an SW vs. Gewalt in der Partnerschaft
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Re: Gewalt an SW vs. Gewalt in der Partnerschaft

Hallo Micky,Micky hat geschrieben:
Gibt es dazu irgendwelche Untersuchungen?
hierzu sprechen die Berichte der örtlichen Frauenhäuser eine deutliche Sprache, wonach die Gewalt im familiären Umfeld dominiert.
Vorschlag: Unterstütze bei dir das örtliche Frauenhaus mit einer regelmäßige Spende, dann bekommst du auch regelmäßig den Tätigkeitsbericht.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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Laut einigen Studien sollen in deutschsprachigen Ländern etwa 20 % aller in heterosexuellen Paarbeziehungen lebenden Frauen innerhalb einer Partnerschaft körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten haben. Werde auch die psychische Gewalt mit einbezogen, könne man davon ausgehen, dass rund 40 % aller heterosexuellen Frauen Gewalterfahrungen in einer Partnerschaft gemacht haben.
Information gibts im Gender Datenreport (11/2005) des BMFSF im Abschnitt 10 "Gewalthandlungen und Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern"
Information gibts im Gender Datenreport (11/2005) des BMFSF im Abschnitt 10 "Gewalthandlungen und Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern"
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In sog. "Zuhälterprozessen" wird bisweilen auch deutlich, dass es sich um Gewalt in der Partner-/Liebesbeziehung handelt und nicht um Ausbeutung im Arbeitsprozess.
In Milieus von Straßenstrich und Drogengebrauch wird auch bisweilen sichtbar, dass Gewalt zwischen Sexworker, Kunde, Freund, Zuhälter ... verquickt ist mit sado-masochistischen Beziehungen oder Identitäten.
Fachberatung bei Gewalt in homosexuellen Beziehungen:
viewtopic.php?p=79433#79433 im Thema loverboy/zuhälter/standover men ...
Die aktuelle Loverboy-Debatte zeigt, wie versucht wird die dort stattfindende Nähe und Liebe als Waffe und reines Ausbeutungsmittel zu definieren
(das ist letztlich auch hegemoniale Gewalt durch Definitionsmacht im öffentlichen Diskurs).
Fachbuch: Wie der Sexmarkt strafrechtlich reguliert wird:
viewtopic.php?p=35622#35622
In Milieus von Straßenstrich und Drogengebrauch wird auch bisweilen sichtbar, dass Gewalt zwischen Sexworker, Kunde, Freund, Zuhälter ... verquickt ist mit sado-masochistischen Beziehungen oder Identitäten.
Fachberatung bei Gewalt in homosexuellen Beziehungen:
viewtopic.php?p=79433#79433 im Thema loverboy/zuhälter/standover men ...
Die aktuelle Loverboy-Debatte zeigt, wie versucht wird die dort stattfindende Nähe und Liebe als Waffe und reines Ausbeutungsmittel zu definieren
(das ist letztlich auch hegemoniale Gewalt durch Definitionsmacht im öffentlichen Diskurs).
Fachbuch: Wie der Sexmarkt strafrechtlich reguliert wird:
viewtopic.php?p=35622#35622