Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
HalloIchbinsderBär
interessiert
interessiert
Beiträge: 4
Registriert: 01.11.2018, 16:25
Wohnort: Deutschland
Ich bin: KundIn

Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von HalloIchbinsderBär »

Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich euch, liebe Leserinnen und Leser!

Vorab möchte ich bemerken, dass es sich bei diesem Forum um eine ausgesprochen humane Plattform handelt und ich schon seit längerer Zeit als unregistrierter Leser dabei war, aber mich heute schlussendlich registriert habe, um meinen Kummer mit euch zu teilen.
Ein Lob für die gute Arbeit und das gute Miteinander, welches hier im Forum vorherrscht! :001

An die Moderatoren: Da ich mehrere Beiträge dieser Art in diesem Unterforum gesehen habe, habe ich es hier gepostet - Falls das falsch war, fühlt euch frei, den Post zu verschieben.

Infos zu meiner Person (damit sich ein besseres Bild von der Situation gemacht werden kann):
Ich bin ein junger Mann der in die Richtung 30 zugeht, Akademiker ist und generell das Leben genießt. Ich bin gesund, habe ein starkes Selbstbewusstsein, kriege des Öfteren gesagt, dass ich gut aussehe und ein toller Mensch bin und bin immer offen und korrekt zum anderen Geschlecht (zu den Männern natürlich auch :001 ). Generell gehe ich relativ emotionsfrei durch Leben, mit viel Kalkül. Dabei betrachte ich immer alles nüchtern und strikt faktisch, um mir bei meinen Entscheidungen sicher sein zu können (oder emotionale Fehlentscheidungen einfach so gut es möglich ist, auszuschließen)

Zu meinem "Problem"
Vor geraumer Zeit habe ich einen Saunaclub im Süden Deutschlands besucht und habe den Dienst mehrerer Damen in Anspruch genommen. Ohne die Vorahnung, dass eine der Damen, deren Dienste ich in Anspruch genommen habe, bei den darauffolgenden Malen wieder da war, suchte ich erneut den Club auf.
Nach einer Weile kam besagte Dame, um die es sich handelt, von selbst auf mich zu, setzte sich zu mir, wir unterhielten uns kurz und gingen aufs Zimmer.
Beim ersten Mal war es für sie (was ich ihr nicht vorwerfe) ein ganz normaler Zimmergang. Es gab wenig körperliche Zuneigung (bis auf den Akt), Küsse waren nur angedeutet und gekuschelt wurde auch nicht wirklich. Nach einer halben Stunde verließ ich das Zimmer ohne eine Änderung meines emotionalen Zustandes. Nach ihr buchte ich eine andere Dame und verlies den Club.
Beim zweiten Mal kam alles anders: Sie interessierte sich für meine Person, fragte mich persönliche Dinge etc. Ohne damit gerechnet zu haben, dass diese Dame auch nur eine Kleinigkeit ihrer Dienstleistungen auf emotionaler Ebene leistet, wurde auf ein Mal meine Nähe gesucht. Dies äußerte sich in der Form, dass sie anfing, mich zu streicheln, mir nun richtige Zungenküsse zu geben und (nach ihrer Aussage: Mehr Service zu bieten, als andere Kunden bekommen).

Der Wendepunkt
Das Dritte Mal sollte nun ein Ausschlaggebender Punkt für unsere Zwischenmenschliche Beziehung (die anscheinend über die Beziehung Kunde/SW hinausging) sein. Im Club angekommen habe ich bemerkt, dass sie mich die ganze Zeit ansieht. Nicht ganz normal, oder vielleicht um einen Zimmergang mit mir zu akquierieren, sondern mit einem bestimmten Eifer und Emotionen im Blick. Sobald andere SW ein Wort mit mir gewechselt haben, sah sie zu mir herüber. Ein Mal hat sie mich sogar extra lange und böse angeguckt, als ich mit einer anderen SW ein Gespräch aufbauen wollte.
Meine Wahl fiel beim Dritten Besuch also wieder auf sie. Beim Zimmergang kam eine Stimmung auf, die sich damit beschreiben lässt, wie wenn man frisch verknallt mit seinem Schwarm zum ersten Mal im Bett landet. An diesem Punkt dachte ich mir jedoch: Okay, lass deine Emotionen keine Überhand gewinnen. Geh die Sache ganz sachlich an. Um ihr Interesse an mir zu testen, habe ich sie gefragt, ob ein privates Treffen möglich sei. Sie sagte mir sofort zu und war hin und weg. Ihr Herz schlug wie verrückt (ich habe es selbst mit meiner Hand gefühlt - es schlug wie das Herz eines kleinen Jungen, der dabei erwischt wird, wie er gerade in aller Heimlichkeit Kekse aus dem Küchenschrank nimmt) und sie freute sich riesig. Sie gab mir ihre Adresse, jedoch machte ich noch keinen Termin aus. Jedoch verriet sie mir, dass sie immer um eine bestimmte Uhrzeit mit dem Taxi nach Hause fahre. Ich wollte erstmal die Emotionen abflachen lassen und die ganze Sache überdenken, doch es ging weiter:
Während dieses Treffens sprach sie davon, dass in ihr Gefühle für mich aufkommen - dies lies mich zunächst unbeeindruckt. Ich ging davon aus, dass sie folgendes dachte: (folgender Text stellt eine Verallgemeinerung aller SW dar und stimmt selbstverständlich nicht mit der Realität überein. Ich bitte jedoch zu beachten, dass ich diesen Gedanken aus reinem Selbstschutz hatte) schön die Liebesnummer vorgaukeln, dann kommt der dumme Freie ja immer wieder und meine Tasche wird voller und voller. Aber nachdem wir weiter redeten, habe ich (so bilde ich es mir in meiner Gefühlsachterbahn zumindest vor) gemerkt, dass Sie es tatsächlich ernst meint.
Ich habe sie daher nach ihrer Telefonnummer gefragt und sie zeigte mir ihr Handy - ohne SIM-Karte. Sie meinte, dass sie keine SIM-Karte bekomme in Deutschland (es handelt sich um eine Rumänische SW). Daher gab ich ihr meine Handynummer beim Bezahlen. Ich ging heraus und war einfach nur hin und weg. Die darauffolgenden Tage habe ich viel an sie gedacht. Was sie wohl macht, wie es ihr geht. Solche Verliebtheitsgedanken eben ^^

Einige Tage nach dem dritten Treffen stand ich dann zu besagter Uhrzeit vor ihrer Tür und sah, wie sie ausgestiegen ist. Ich rief ihr zu und sie winkte mir, aber mit einer Geste, als solle ich hier lieber nicht sein. Sie ging schnurstracks in ihre Wohnung ohne auch nur ein Wort von sich zu geben. Das gab mir mächtig zu überlegen und ich hatte schon die schlimmsten Gedanken: Wird sie dazu gezwungen? Geht es ihr in ihrer aktuellen Lage schlecht? Und so weiter und so fort.

Ein zweites Mal wartete ich also vor ihrer Tür. Man muss aber sagen, dass sie dieses Mal mit drei anderen Personen nach Hause gegangen ist - wahrscheinlich Kolleginnen. Daher hielt ich es für besser, mich nicht erkenntlich zu zeigen. Da sie aber weiß, was für einen PKW ich fahre, sah sie mich.

Tage verstrichen und ich habe keinen Anruf von ihr erhalten. Ich entschloss mich also dazu, sie in ihrem Club zu besuchen.
Ich ging herein, trank etwas und machte mich gleich zu ihr auf den Weg. Man muss dazu sagen, dass ihre deutschkenntnisse lediglich ausreichen, um eine halbwegs flüssige Konversation zu halten. Die Kommunikation fällt daher ein wenig schwer.
Als ich sie darauf angesprochen habe, dass ich zwei mal vor ihrer Tür war, sagte sie mir, dass sie beim ersten Mal einfach zu nervös war und deshalb gleich rein gegangen ist. Das mit dem zweiten Mal war ja von mir aus schon geklärt - ich wollte sie vor ihrer Begleitung nicht ansprechen.

Das Gefühlshoch
Das vierte Mal entwickelte sich zu einem Zimmergang, bei dem nicht mehr Gefühle hätten aufkommen können. Wir unterhielten uns vor dem Akt eine sehr lange Zeit und auch danach. Man muss sagen, dass sie von sich aus gesagt hat, dass sie micht "liebt". Liebt in Anführungszeichen, da ich mir darüber nicht bewusst bin, ob das stimmt. Natürlich lässt es mich nicht kalt, wenn eine Person soetwas zu mir sagt.
Ganz faktisch war zwischen uns eine Atmosphäre, die man definitiv vergleichen kann mit zwei sich liebenden Personen.
Info: Die Beschreibung des Aktes dient lediglich zur Verdeutlichung des Sachverhalts!
Der Sex war so, als hätte ich ihn mit einer Person gehabt, mit der ich schon lange eine Beziehung führe. Sie umschlang mich beim Sex mit ihren Armen und Beinen und wollte mich auch die ganze Zeit über so nah an sich haben, wie nur möglich. Sie küsste und liebkoste mich überall, sagte mir, was ihr alles an mir gefällt und gab mir einfach ein so tolles Gefühl. Als wir uns in der Missionarsstellung befanden und unsere Gesichter übereinander waren, sagte sie mir mehrfach, als sie mir tief in die Augen sah, dass sie mich liebt. Nachdem ich meinen Orgasmus hatte, wollte sie mich gar nicht mehr loslassen und wollte schon fast gar nicht, dass ich meinen Penis aus ihrer Scheide nehme.
Nach dem Akt haben wir dann geredet und ich habe sie gefragt, ob sie das ernst meine, was sie mir sagt. Sie sagte mir, dass sie das zu 100% ernst meine und sich dabei sicher sei.
Daher machte ich ihr ein Angebot. Eine "einmalige Chance" habe ich ihr zu verstehen gegeben, habe sie, sich mit mir zu treffen, wenn sie es denn ernst meine. Ich sagte ihr auch, dass ich, wenn sie nicht erscheinen wird, nie wieder in diesem Club mit ihr auf ein Zimmer gehen werde. Sie verstand das auch, da ich das ungelogen vier mal wiederholt habe und sie gefragt habe, ob sie denn alles verstanden hat.
Wir haben eine Uhrzeit abgemacht an einem öffentlichen und neutralen Ort, der Videoüberwacht ist (zu unserer beider Sicherheit).
Anmerkung: Der Ort und ihre Wohnung liegen Luftlinie ca. 300 m auseinander.

Das Treffen
Angekommen an dem Ort zur richtigen Zeit sah ich nach, wo sie steckte. Ich habe alles durchsucht nach ihr und hatte schon ein komisches Gefühl, dass ich an besagtem Abend einfach nur meine Zeit und meinen Kraftstoff verschwende. Nach 10 Minuten Wartezeit ging ich zu ihr an das Haus, wo ihre Wohnung ist. Da ich nicht weiß, in welchem Stock sie wohnt, konnte ich nicht wissen, ob sie zu Hause ist. Das wollte ich auch gar nicht, da ich sie ja nicht stalken möchte. Eine volle Stunde verbrachte ich also damit, zwischen Rendez-Vous Platz und ihrer Wohnung Hin- und Herzupendeln.
Nach einer Stunde machte ich mich dann, mit einer Mischung aus Selbstvorwürfen und Aggression, auf meinen Heimweg.

Meine Überlegung ist es jetzt, sie eines Abends nach Feierabend zu einem Gespräch zu bitten, weshalb sie nicht erschienen ist. Denn um mich nicht selbst ins Lächerliche zu ziehen und meine Glaubwürdigkeit auf null heruntezusetzen (ich sagte ihr ja, dass ich nicht mehr mit ihr aufs Zimmer gehen werde), kann ich sie ja nicht im Club besuchen.

Letztendlich habe ich mich nun wirklich ein Stück in sie verliebt. Ich denke sehr oft an sie, da ich mit ihr einfach eine wundervolle Zeit verbracht habe (nicht nur körperlich, auch emotional) und sie einfach viel viel weiter gegangen ist, als das mit einem normalen Kunden der Fall wäre.


Es wäre nett, wenn jemand den Sachverhalt ganz neutral beurteilen könnte und mir eventuell Tipps gibt. Bitte weist mich auf darauf hin, ob ich mich richtig verhalten habe und ob ihr in meiner Situation anders gehandelt hättet.


Ich danke für das Durchlesen und vorab schon mal für die Ratschläge!

Liebe Grüße,

Der Bär :039

Benutzeravatar
Kasharius
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 4103
Registriert: 08.07.2012, 23:16
Wohnort: Berlin
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von Kasharius »

Hallo @Bär

lieben Dank für Deinen sehr eindrucksvollen und offenen Beitrag und für Dein Lob.

Ich hoffe Du findest hier die passenden Anregungen und Ratschläge für Dich.

Kasharius grüßt Dich

HalloIchbinsderBär
interessiert
interessiert
Beiträge: 4
Registriert: 01.11.2018, 16:25
Wohnort: Deutschland
Ich bin: KundIn

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von HalloIchbinsderBär »

Hallo @Kasharius!

Zunächst möchte ich dir danken, dass du dir die Zeit genommen hast und mein Anliegen komplett durchgelesen hast! :038
Kasharius hat geschrieben:
01.11.2018, 23:10
Hallo @Bär

lieben Dank für Deinen sehr eindrucksvollen und offenen Beitrag und für Dein Lob.

Ich hoffe Du findest hier die passenden Anregungen und Ratschläge für Dich.

Kasharius grüßt Dich

Ich bin mir sicher, dass ich das hier finden werde :)

Ehrlich gesagt halte ich es kaum mehr aus, von ihr weg zu bleiben. Wie gesagt, schwirrt mir die gesamte Situation permanent im Kopf herum.
Dieser plötzliche Abbruch ihrerseits ist eine Tatsache, die mich komplett stutzig macht - mein Gedankengang ist, dass sie verdammt gutes Spiel im Sinne von Kundenbindung (dadurch, dass sie mich sozusagen zappeln lässt) treibt und gut geschauspielert hat auf Zimmer. Ich meine, schließlich hat sie ja meine Handynummer, und telefonieren können wird man doch wohl noch von irgendwo, auch wenn es ein fremdes Telefon ist.

Andererseits denke ich mir, dass sie vielleicht Angst hat, dass sich wirklich etwas Festes zwischen uns entwickeln kann und sie oder ich im Nachhinein ein Problem mit ihrer Tätigkeit als SW haben werde. Ein Problem habe ich dabei nicht, weder jetzt, noch später - schließlich habe ich sie so kennengelernt.

Es sind einfach aktuell tausend Gedanken in meinem Kopf...

Die Zeit wird, so denke ich, hoffentlich eine Antwort bringen.

Einen schönen Restabend wünscht,

Der Bär :001

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18070
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von Zwerg »

@Bär
Ich überlege seit Stunden was/wie man Dir antworten könnte - und um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht.

Das Einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen kann ist - und das meine ich ohne jegliche Verurteilung, also völlig wertfrei: Wenn solche Situationen entstehen handeln SexarbeiterIn und auch Kunde unprofessionell - also außerhalb professioneller Sexarbeit, für welche wir hier einstehen.

Wie gesagt: Ich weiß keinen Rat...

Christian

Benutzeravatar
Magdalena
wissend
wissend
Beiträge: 252
Registriert: 30.09.2008, 23:02
Wohnort: Wien
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von Magdalena »

Es gibt Momente an welchen man sich entschieden muss. Zwischen dem was man vielleicht möchte und dem was die Vernunft verlangt. Auch ich war einmal in der Situation an der ich beinahe meine komplette familiäre Situation umgewälzt hatte. Und im letzten Moment hatte ich dann doch Muffensausen. Es tut mir aber nicht leid, dass ich es nicht getan habe, obwohl die Vernunftgeschichte auch nicht mehr lange gehalten hat. Meine Schmetterlinge im Bauch waren der Auslöser darüber nachzudenken was ich wirklich will.


Ich möchte eigentlich nicht, dass der Kollegin ein Vorwurf gemacht wird. Manche Dinge passen und andere wieder nicht.

Magda

HalloIchbinsderBär
interessiert
interessiert
Beiträge: 4
Registriert: 01.11.2018, 16:25
Wohnort: Deutschland
Ich bin: KundIn

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von HalloIchbinsderBär »

@Christian (ich hoffe, dass es in Ordnung ist, dich beim Vornamen und nicht beim Forennamen zu nennen :001 )

Ich danke dir für deine Antwort - auch, wenn für dich persönlich vielleicht keine Hilfestellung in ihr enthalten war, hast du mir mit dem Stichwort Professionalität eine andere Sichtweise auf das Problem veranschaulicht.
Genau so sollte ich das nämlich sehen: Abseits ihrer Arbeit sind dann eben doch Emotionen im Spiel, die rein gar nichts mit ihrer Arbeit an sich zu tun haben.

Genau aus diesem Grund werde ich, auch wenn es mir sehr schwer fallen wird, zunächst von dieser Dame (in ihrer Arbeitsumgebung) Abstand halten, um nicht ihr Arbeits- und Privatleben miteinander zu vermischen. So viel Professionalität sollte auch von einem Kunden zu erwarten sein, denke ich :001 .

@Magdalena:

Auch dir möchte ich herzlich für deine Antwort danken!

Mit dem vorangegangenen Text, der an Christian adressiert war, relativiert sich der "Vorwurf", welcher der Kollegin gemacht wurde.
Um sich wirklich ein klares Bild machen zu können, müssen, wie bereits erwähnt wurde, professionelle und unprofessionelle Ereignisse separat betrachtet werden.


Nach einigem Überlegen bin ich zu dem Entschluss gekommen, meiner Dame einen Brief auf ihrer Muttersprache zu schreiben.
"Weshalb ein Brief?", wird man sich fragen. Meines Erachtens ist es für sie angenehmer, Informationen klar, deutlich und unmissverständlich einem Schriftstück entnehmen zu können, anstatt vor einer Person zu stehen, für die man Gefühle empfindet und nur 30% (geschätzt) von dem versteht, was sie sagt.
Des Weiteren kann sie sich dann für die Beantwortung oder generell eine Reaktion die Zeit nehmen, die sie für nötig hält - anders als bei einem Treffen Vis à Vis.
Zudem baue ich dadurch keinen psychischen Druck auf sie aus, wie als wenn sie bei ihr auf der Arbeit besuche.
Dem Schreiben werde ich noch eine mit Guthaben aufgeladene SIM-Karte mit dem dazugehörigen PIN anfügen, damit sie sich bei mir melden kann (ein funktionsfähiges Telefon besitzt sie ja).

Was haltet ihr von meiner Herangehensweise? Ist sie gerechtfertigt und anwendbar? Bringe ich sie damit nicht in eine Stresssituation, dadurch dass sie sich sozusagen entscheiden muss?

Am 25. diesen Monats wird sie in die Heimat fliegen, um die Familie zu besuchen. Mein Wunsch ist es, mich vor ihrer Abreise mit ihr ausgesprochen zu haben.

Viele Grüße,

Der Bär :039

Benutzeravatar
Kasharius
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 4103
Registriert: 08.07.2012, 23:16
Wohnort: Berlin
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von Kasharius »

Mein lieber @Bär,

aus meiner persönlichen Sicht, ich war auch mal Kunde, ist Deine letzte Frage wohl eher mit einem ja zu beantworten. Belasse es Doch einfach bei den schönen (professionellen) Begegnungen zwischen Euch und zere von den dadurch in Dir ja ausgelösten Glücksgefühlen. So zumindest habe ich es gehandhabt...

Dir alles gute von

Kasharius grüßt

Benutzeravatar
Kasharius
ModeratorIn
ModeratorIn
Beiträge: 4103
Registriert: 08.07.2012, 23:16
Wohnort: Berlin
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von Kasharius »

@Bär,

entschuldige wenn meiner vorherige Anrede zu "dicht" war

Kasharius grüßt noch mal

Benutzeravatar
Lucille
PlatinStern
PlatinStern
Beiträge: 715
Registriert: 23.07.2011, 14:28
Wohnort: Frankfurt
Ich bin: SexarbeiterIn

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von Lucille »

Ganz ehrlich? Der sich als unwiderstehlich beschreibende Herr Jung-Akademiker ist mehr als übergriffig.

Wie kann man nur eine Dienstleisterin an Ihrem Arbeitsplatz damit erpressen, dass sie nichts mehr verdiene, wenn sie sich nicht auch privat auf den Kunden einließe. Das ist mehr als Stalking.

Tja, wie kann es so ein südosteuropäisches ‚Nüttchen‘ auch wagen sich dem Besitzbegehren eines Orgasmusverblendeten Liebeskaspers zu widersetzen und einfach nicht nur ihren Job mit Freude zu machen (entgegen üblicher Moralvorwürfe) sondern sogar eigene Vorstellungen zur Ausgestaltung ihres Privatlebens zu haben und ihm gegenüber auf Respektieren ihrer Grenzen zu pochen?

Junge, wie groß muß ein Korb noch sein bis Du ihn siehst?
Akzeptiere, dass selbst Du mal abblitzt und mach nicht auf Rumpelstilzchen indem Du Jemandem eine ‚Aussprache‘ aufzwingen willst.

Erde Dich mal wieder ;-)

xtabay
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 320
Registriert: 18.03.2014, 21:36
Wohnort: 1190
Ich bin: Keine Angabe

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von xtabay »

Was erhoffst du dir eigentlich von dem ganzen? Du schreibst selber, du kannst mit ihr nicht reden, weil sie nur 30% versteht.
Was willst du denn mit ihr machen? Ich meine ausser Sex? Willst du eine Beziehung, heiraten? Du wirst ihr Deutschkurse und eventuell eine Umschulung finanzieren müssen, damit das was wird.
Eine ziemlich ungleiche Beziehung wird das. Noch dazu mit jemanden, den du eigentlich gar nicht kennst aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse.

Das erscheint mir schon recht unüberlegt und auch unreif.

Aber vielleicht klappt es ja. Es gibt die ungewöhnlichsten Beziehungen.

HalloIchbinsderBär
interessiert
interessiert
Beiträge: 4
Registriert: 01.11.2018, 16:25
Wohnort: Deutschland
Ich bin: KundIn

Re: Als Kunde verliebt in SW (und umgekehrt?)

Beitrag von HalloIchbinsderBär »

@Kasharius

Mit der Anrede hast du nichts falsch gemacht. Ganz im Gegenteil habe ich das als sehr positiv wahrgenommen :001
Wahrscheinlich handelt es sich bei deinem Vorschlag um die optimale Lösung. Vielen Dank dafür!


@Lucille

Ich danke dir wirklich herzlich für deine ehrliche Antwort!

Bei der Beschreibung meiner Person war es die letzte Absicht, mich in gutes Licht zu stellen. Vielmehr sollte es für eine/n Außenstehende/n ein grobes Bild von mir übermitteln. Tatsächlich kann das aber auch ganz anders verstanden werden!

An den Fakt, dass ich sie sozusagen erpresse, dass sie kein Geld mehr verdient, wenn sie mich nicht auch privat trifft, hätte ich niemals gedacht.
In jenem Moment war ich so egoistisch, indem ich sie vor die "jetzt oder nie" Wahl gestellt habe. Es macht komplett Sinn, was du geschrieben hast und es war/ist eine absurde Forderung meinerseits gewesen!

Ich sehe es nicht als Korb, sondern als logisches Handeln einer Person, die sich von einem sich idiotisch verhaltenden Kunden nichts vorschreiben lässt.
Das sage ich nicht aus, weil es an meinem Ego kratzen würde, wenn ich abgewiesen werde, sondern aus dem Fakt heraus, dass es sich um eine absolut nicht vertretbare Forderung gehandelt hat!


@xtabay

Es wäre zumindest eine Beziehung angepeilt, aber das befände sich, wenn der Kontakt überhaupt stehen würde, in der Zukunft.
Vielleicht versteht man sich privat ja gar nicht. Dienstleistung und Privatleben sind m.E. gesondert zu sehen.
Während der Dienstleistung verhält man sich Serviceorientiert, gibt sich von der besten Seite.
Privat hingegen können ja bekanntlich schon mal verbal die Fetzen fliegen :014

Generell möchte ich loswerden, dass ich erstaunt bin, über die Resonanz des Beitrags.


Danke an alle!

Viele Grüße,

Der Bär