Neueinstieg und Folgen

Ein nahezu unerschöpfliches Thema: Psychologische Betrachtungsweise der Sexarbeit
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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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Sucher hat geschrieben:Die Vorstellung, eine funkensprühende Begegnung ( ja, ich bin so unbescheiden und will am liebsten nicht nur Funken, sondern einen Flächenbrand ) mit einer SW als bloße Dienstleistung aufzufassen, fällt mir schwer.
Nun ja - ich befürchte dass da mit Worten ziemlich viel zerredet wird ...

Oder liegt das an mir, dass ich diese Befürchtung nicht nachvollziehen kann?

Funkensprühen, flächenbrennen, und das ganze auch noch mit eigenem Spass kann ich schließlich ... und nehme gerne meine Gäste dabei mit. Der Spass hört für mich dann auf, wenn mein Gegenüber meint er müsse "mich da rausholen", unterstellt eine feste Beziehung sei ja sicher auch mein eigentlicher Wunsch usw.

Ich kann hier bestimmt nicht für diejenigen SW sprechen, die in einer festen Partnerschaft leben - ich lehne das für mich ab - und somit auch nicht wirklich die Männer, die eine solche Beziehung eingehen, beraten.

Aber die Vorstellung Paysex müsse eine "kalte" Dienstleistung sein um nicht zu emotionalen Verstrickungen zu führen ist sicherlich zu oberflächlich. Ich will nicht einmal behaupten, dass es solche Probleme nicht häufig gibt, im Gegenteil, ich gehe davon aus dass Paysex sich hierin nicht von anderen hochwertigen Dienstleistungen unterscheidet.

Und auch dort gibt es ja solche Überlegungen, ich habe schon schwarz auf weiß in einem Psychotherapielehrbuch gelesen, dass der Therapeut davon ausgehen soll dass er etwas grundlegend falsch macht, wenn er Freude an seinem Beruf hat. Eine in meinen Augen viel zu verkürzte Sichtweise, die unterstellt, dass jeder alles lernen könnte, im Sinn des amerikanischen "professional" - gekünstelt lächeln und sagen "may I help you" ohne jedes wirkliche Interesse am Gegenüber.

Sex work ist IMHO eine wirkliche freibrufliche Leistung, in dem Sinn, dass bestimmte persönliche Voraussetzungen unabdingbar sind, eine eventuelle Ausbildung hier nur verfeinern kann, aber niemals *jedermann* durch Ausbildung diesen Beruf erlennen kann. Was für die Partner von SW bedeutet, dass sie mit ganz besonderen Menschen zusammen sind und gesellschaftliche Vorstellungen, wie eine Beziehung "normal" funktioniert völlig wertlos sind.

Aber für die anderen, die sich Sorgen machen, wie uns denn solch eine Kurzzeitbeziehung bekommt: Bitte macht euch darum keine Gedanken, das fällt nicht in euren Verantwortungsbereich. Genießt einfach und vertraut darauf, dass wir auch etwas davon haben, sonst würden wir diesen Job nicht machen.

Liebe Grüße, Aoife
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Sucher
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Beitrag von Sucher »

Ich bin mir schon darüber im Klaren, daß das, was ich geschrieben habe, widersprüchlich klingt.

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Robby
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Beitrag von Robby »

@sucher
die bezeichnung dienstleistung bezeichnet den soll-zustand zwischen kunde und sw
dazu gehört auch ein netter gegenseitiger umgang-ob die sw die von dir beschriebenen gefühle dabei hat ist möglich aber meiner erfahrung nach selten
es kommt eben bei zwischenmenschlichen begegnungen auf gegenseitige sympathie und attraktivität an
ich persönlich brauche mehrere "versuche"bis ich eine sw finde wo wir uns gegenseitig "grün" sind
bei ihr bleibe ich dann auch bis es zu privat wird(von meiner seite aus) und ich besser nicht mehr zur ihr gehe oder sie mit dem beruf aufhört
soll aber nicht heissen dass die anderen dates deswegen ein mißerfolg waren
ich kann nur aus meiner erfahrung berichten
liebe grüße
robby

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Robby
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Beitrag von Robby »

@aoife
mit dienstleistung ist das wesen von hochwertigen berufen gemeint wie sexarbeit oder psycholgie/psychiatrie
das es dabei auch auf gegenseitige sympathie ankommt ist wesentlich- auch bei therapeuten braucht es manchmal mehrere versuche bis man auf ein geeignetes gegenüber trifft
liebe grüße
robby

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Ariane
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Beitrag von Ariane »

@Sucher;
Flächenbrand, Dienstleistung und Freude auf Zeit schliessen sich nicht unbedingt aus. *g* Wenn man Begriffe wie Dienstleistung und Service nur statisch denkt, verschenkt man sich manche Freude und Spontanität.
Ansonsten teile ich Jupiters Auffassung.
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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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Sucher hat geschrieben:Ich bin mir schon darüber im Klaren, daß das, was ich geschrieben habe, widersprüchlich klingt.
Widersprüchlich nur wenn man es im Rahmen des Korsetts bürgerliche Wertmaßstäbe und Glaubensüberzeugungen sieht.

Ich denke, dass auch Ariane das zum Ausdruck bringen wollte.

Tritt etwas zurück um Perspektive zu gewinnen, und du kannst sehen, dass es überhaupt keinen Grund gibt, warum die Intensität einer Erfahrung fest mit dem Wunsch nach einer persönlichen Dauerbeziehung gekoppelt sein sollte, oder warum die Kraft eines sexuellen Erlebnisses ein Bedürfnis nach Kenntnis des Privatlebens des anderen auslösen sollte ...

Liebe Grüße, Aoife
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Sucher
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Beitrag von Sucher »

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Aoife hat geschrieben:          Bild
Sucher hat geschrieben:Ich bin mir schon darüber im Klaren, daß das, was ich geschrieben habe, widersprüchlich klingt.
Widersprüchlich nur wenn man es im Rahmen des Korsetts bürgerliche Wertmaßstäbe und Glaubensüberzeugungen sieht.
oder warum die Kraft eines sexuellen Erlebnisses ein Bedürfnis nach Kenntnis des Privatlebens des anderen auslösen sollte ...

Liebe Grüße, Aoife
@Aoife;
Reste eines solchen Korsetts sind möglicherweise noch vorhanden; ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, daß sexuelle Begegnungen zwangsläufig Bedürfnisse nach Kenntnisse des jeweiligen Privartlebens beinhalten - ich meinte ein Minimum an gegenseitiger Faszination.
@Ariane, es ist gut möglich, daß ich noch nicht dynamisch denken kann.

Gruß

Sucher

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Beitrag von Sucher »

Für mich ist nun Zeit, schlafen zun gehen - bis zum nächsten Mal - schlaft gut :angel8

Sucher
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Beitrag von Sucher »

Editiert - versehentliches Doppelposting :015
Zuletzt geändert von Sucher am 01.07.2011, 07:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

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Sucher hat geschrieben:ich meinte ein Minimum an gegenseitiger Faszination.
Ich habe dich schon so verstanden - und wollte zum Ausdruck bringen, dass das durchaus möglich ist, wenn man einfach (er)lebt statt sich mit unangemessenen Kategorisierungen (beispielsweise Nur-Dienstleistung versus "echte" Liebesbeziehung) selbst den Spass zu verderben :002

Liebe Grüße, Aoife
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Aura
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Beitrag von Aura »

Ich will ja auch anfangen mit diesem job.
Bei mir liegt es daran, dass ich seit kurzem getrennt bin. Wenn ich einen guten Freund hätte, würde ich jetzt nicht anfangen. Wenn ich das lese macht mir das aber schon sorgen, was später sein könnte. Möglicherweise hat später ja mal jemand ein Problem mit meiner dann Vergangenheit. Hm

Aura
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RE: Neueinstieg und Folgen

Beitrag von Aura »

Ich will ja auch anfangen mit diesem job.
Bei mir liegt es daran, dass ich seit kurzem getrennt bin. Wenn ich einen guten Freund hätte, würde ich jetzt nicht anfangen. Wenn ich das lese macht mir das aber schon sorgen, was später sein könnte. Möglicherweise hat später ja mal jemand ein Problem mit meiner dann Vergangenheit. Hm

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Beitrag von Sonne »

Hallo Aura,

hast Du Dir gut überlegt, warum Du mit diesem Job anfangen möchtest?
Warum würdest Du nicht damit anfangen, wenn Du einen guten Freund hättest?

Liebe Grüße Anita
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rainman
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Beitrag von rainman »

Es hat sich ja mittlerweile im Forum - zumindest unter den SW - herumgesprochen, dass ich in der Zeit, in der ich dabei bin, die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen zwecks Vertiefung meiner Kenntnisse über die faszinierende Welt des Sexbizz genutzt habe, wann immer ich Gelegenheit dazu hatte. Allen mir persönlich bekannten SW an dieser Stelle einen herzlichen Dank! Bei einem dieser Treffen wurde mir auch die Ehre zuteil, den Lebenspartner einer SW kennenlernen zu dürfen. Ich habe mich im Nachhinein gefragt, ob ich selbst wohl in der Lage gewesen wäre, Partner einer SW zu sein, würde ich das Rad der Zeit zurückdrehen können und muss gestehen, dass ich mit einer Antwort darauf zutiefst unsicher bin. Da sind einerseits faszinierende und zutiefst begehrenswerte Frauen und da ist andererseits eine Arbeit, die einem liebenden Partner das Letzte an Großzügigkeit und Verständnis abverlangt. Ich habe Respekt vor allen Männern, die diese Leistung erbringen!

Jawohl, ich weiß inzwischen: Sexarbeit ist vor allem eines, nämlich Arbeit. Und wenn sich eine Sexarbeiterin streng an die Arbeitsregeln hält, dann glaube ich die oben gestellte Frage für mich mit "Ja" beantworten zu können. Das Problem ist indessen, dass das "Handwerkszeug" bei der Sexarbeit wie auch beim Aufbau einer persönlichen, auf Liebe gegründeten Beziehung identisch ist. Das auseinanderzuhalten macht bekanntlich zahlreichen Zeitgenossen Schwierigkeiten. Es erscheint mir daher nicht vermessen, der Aura zu prophezeihen, dass die Möglichkeiten, als SW einen liebenden Freund zu finden, der nicht nur an das liebe Geld denkt, wohl arg eingeschränkt sein werden. Oder sehe ich das falsch?

Es gibt m.E. ein paar praktische Dinge, die helfen können, eine Beziehung im Umfeld des Sexbizz gelingen zu lassen. Eines davon wäre, mit den Kunden nicht alles zu machen, was man/frau auch mit dem Partner macht. Des weiteren sagt man so oft, dass ein Partner vor allem zum miteinander Reden da sei. Das ist zwar unbestritten, gilt nach meinen Lebenserfahrungen aber nicht einschränkungslos. Das alte Sprichwort "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" sollte auch vor einer Partnerschaft nicht halt machen, ebensowenig wie der Satz "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". Eine SW kann m.E. vor ihrem Liebsten jeden Kummer, den sie bei der Arbeit erfahren hat, bedenkenlos ausbreiten, wenn sie aber nach der Arbeit von der weichen Haut und dem schönen langen Penis des Afrikaners schwärmt, der bei ihr gewesen ist, und von dem exorbitanten Orgasmus, den sie erlebt hat, dann braucht sie sich nicht zu wundern, wenn der liebende Partner am nächsten Tag verschwunden ist.

Liebe Grüße

rainman

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annainga
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Beitrag von annainga »

in einer echten, guten beziehung zwischen sw und partner ist genau das nicht der fall. was wäre das für ein (schwacher) partner, der nur ertragen könnte, wenn seine partnerin einen schlechten termin hatte? im gegenteil wird sich ein selbstbewusster partner mit einer sw mitfreuen können, wenn sie einen guten termin hatte. schade, dass @certik nicht mehr mitschreibt, der hat es genauso erklärt und lebt es auch so. dass man seinem partner bewusst macht, dass er etwas besonderes ist, halte ich auch für wichtig, aber ich denke, dass sehr viele sw´s genau das gut können. die partnerschaften von sw´s, die ich kenne zeichnen sich oft durch dieses tolle vertrauen und verständnis aus.

lieben gruß, annainga

sorry, passt ja gar nicht zum thread, aber war mir wichtig, das zu schreiben.

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Sonne
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Beitrag von Sonne »

Hallo rainman,

genau so ist es.
Reden ist Silber schweigen ist Gold. Warum sollt man alles zu Tode reden.
Wofür sollte es gut sein, seinem Partner immer genau zu schildern wie es einem bei der Arbei gerade so geht.
Ein einfaches, mein Termin war oK, reicht doch auch.

Liebe Grüße Anita
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Beitrag von Aura »

Ich glaube wenn ich richtig verliebt bin fällt mir diese Arbeit schwer. Angefangen bin/will ich weil ich mehr Geld haben will. Fehlt im Moment auch die finanzielle Unterstützung von meinem Ex. Bisher hatte ich nur wenige Meetings über ein Erotikforum, das finde ich im moment alles sehr aufregend, weshalb ich mehr machen will. Wie sich das dann verändert und ob dass dann wirklich das richtge für mich ist werde ich sehen. Ein Punkt worübr ich viel nachgedacht habe war das Thema Partnerschaft. Im Moment solange ich solo bin ist das kein Problem. Kann mir aber Vorstellen, dass es ein Problem werden könnte. Ob ich dann aufhören wollte weiss ich natürlich nicht, liegt wahrscheinlich am Partner, wie er damit umgeht. Scheint ja viele zu geben, die den Job akzeptieren. Mein Gedanke ist, jemand der dann ein Problem mit mir hat ist nicht der richige. Allerdings würde ich wahrscheinlich jetzt nicht anfangen, wenn ich einen Freund hätte. Kommt natürlich auf die Umstände an. Irgendwie komisch eigentlich ja egal, ob vorher schon ein Freund oder erst später, aber irgendwie doch nicht egal.

rainman
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Beitrag von rainman »

Hallo annainga,

vielen Dank für Deine Entgegnung auf meinen Beitrag, die mich wiederum zu einer kleinen Replik veranlasst:

Keine Sorge, so weit sind wir doch meines Erachtens gar nicht vom Thema weg. Es geht doch um Neueinstieg und Folgen und dabei ist doch das Verhältnis zum Partner und natürlich auch zur Familie substantiell. Wenn der Entschluss zum Einstieg in die Prostitution gemeinsam mit einem Partner getroffen wird oder ein Partner nachträglich in Kenntnis des Berufes der Partnerin in die Beziehung eintritt, dann ist auch alles in Ordnung. Aber wenn schon Aura im vorangehenden Posting als unmittelbar Betroffene konstatiert: "Ich glaube wenn ich richtig verliebt bin fällt mir diese Arbeit schwer", wie sieht es dann bei einem außenstehenden (!) Partner aus, wenn die Überzeugungskraft des Geldes, wie es Svea oben angedeutet hat, nicht greift? Ich meine, dass das Problem darin besteht, dass es mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, einem Außenstehenden das Wesen der Sexarbeit begreiflich zu machen, und dass sogar Einsteigerinnen eine gewisse Zeit brauchen, um sich von herkömmlichen Gefühlen und Vorstellungen zu lösen.

Ich halte mich hier ja auf, um zu lernen. Da ich von Anfang an die Absicht hatte, meine Erfahrungen weiterzutragen, war ich gezwungen, mit offenen Karten zu spielen. Die Folge davon war, dass meine Familie mich anfangs schlicht und einfach für verrückt erklärt hat. Inzwischen hat beharrliche Aufklärungsarbeit dazu geführt, dass Kommunikation möglich ist. Aber von meinen Besuchen darf ich nichts sagen, und dass ich dafür auch noch ein anständiges Honorar zahle... um Himmels Willen - das Nudelholz wäre mir sicher... Du siehst: auch für mich gilt: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!

Liebe Grüße

rainman

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Alissa
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Beitrag von Alissa »

um zur ausgangsfrage zurück zu kommen: Es k0ommt natürlich darauf an wie der partnerin einen sieht. Und daran kannst man arbeiten. Wenn er merkt dass er sich um deine Liebe zu Ihm keine Sorgen machen muss und du sehr gut den Beruf von Dir als Privatperson trennen kannst, lässt das nicht viel Platz für Misstrauen. Glaube ich zumindest. ;) Es kommt natürlich auch auf das Selbstvertrauen des Partners an. Mein aktueller Freund weiß auch von meinem Nebenjob, und hatte ernsthaft Angst, ich würde Ihn vielleicht durch den job für einen älteren, erfahreneren und vor allem reichen mann verlassen. deswegen habe ich mir echt mühe gegeben ihn davon zu überzeugen , dass er der einzige mann von bedeutung ist. zb schreibe ich ihm immer wenn ich inn terminen bin sms, dass ich am liebsten jetzt bei ihm wäre, an ihn denke und es kaum erwarten kann zu ihm nachhause zu kommen. dadurch empfindet er die anderen männer erst gar nicht als konkurrenz. Aber es hat mich auch sehr viel zeit gekostet, bei ihm eine gewisse sensibilität für meinen job zu entwickeln, so dass niemals auf die idee kommen würde mir jemals de njob zum vorwurf zu machen. ich habe ihm in aller ausführlichkeit erklärt wie ein termin so aussieht, was ich dabei denke, mache wie die kunden sind, was sie von mir erwarten und was deren gründe sind überhaupt zu mir zu kommen... das das einfach meist irgendwelchen geschäftsmänner sind , die nicht alleine him hotelzimmer sein wollen und einfach nur entertainment brauchen oder tatsächlich männer sind die einfach nur abwechslung von zuhause suchen, spaß haben wollen. und das wars. und das es auch dabei bleibt. dadurc hat er gelernt dass die termmine ganz eigene zeiteinheiten sind, und nichts mit mir als privatperson oder unserer beziehung zu tun hat. ich habe das gefühl, dass umso mehr ich meinen freund mit einbeziehe und ihm das gefühl gebe er hätte auch ein mitsprachrecht, indem ich iihn immer wieder frage ob das alles überhaupt okay für ihn ist,, umso entspannter geht er damit um. vielleicht hilft das bei dir auch, red einfach sehr viel darüber mit ihm und zeig ihm dass er dir aber wichtiger sein wird als jeder job. so hat er zumindest keinen grund eifersüchtig zu werden
"Die Tragik der Zivilisation aber ist, dass alle relevanten Entscheidungen bereits getroffen sind." (Gotthard Günther)

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Svea
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Beitrag von Svea »

Hm was wesentlich ist, Ehrlichkeit, aber zur Ehrlichkeit gehört nicht dazu alles zu erzählen, was geschehen ist, wichtig ist nur die Fragen zu beantworten die da sind.

Ich will auch nicht alles in allen Einzelheiten wissen, warum also den Partner jetzt damit quählen?
Geht es dir gut, war alles in Ordnung...
Gut ist es,- ich spreche dann auch nicht weiter darüber. es ist genauso wie im richtigen Job.

So wie man damit umgeht, so wird es auch wahrgenommen, denke ich.

beim Geld wollte ich sagen, ja es hat funktioniert damit er es aktzeptiert, dennoch habe ich ihm den Spiegel vor gesetzt, weil er sich daran gewöhnt hatte.
Das geht übrigens schneller als man glaubt.