Hi Lisa,
weißt Du, ich möchte jetzt nicht unbedingt die Ärztinnen dort schlecht machen!
Sind sie doch teilweise recht fürsorglich und nett. Manche ist sehr grob, daß einem der Unterleib noch den ganzen Tag weh tut!
Aber einer beherrscht eben sein Handwerk und der andre nicht!

Aber darum geht es auch gar nicht.
Worum es geht, ist eben vorrangig einmal der oben genannte Punkt, daß man zu zweit das Behandlungszimmer aufsuchen muß.
Nirgends, in keiner Ambulanz oder sonst wo ist das der Fall.
Es ist ja so, daß es je nachdem wieviel an dem Tag los ist, es zwei bis drei Behandlungszimer vorhanden sind.
Man wird zu zweit aufgerufen. Oft wartet man bis zu 11/2 Stunden.
Dann geht man eben zu zweit rein. Es gibt zwei Türen, die in Garderoben münden.
Dort kann man sich einmal umziehen. Die Türen sind aber immer!! ins Behandlungszimmer offen.
Man wird auch nicht dazu aufgefordert sie zu schließen.
Dann geht man mal rein setzt sich auf den Stuhl. Der gottlob ja verkehrt steht, sonst würde die andre Dame, Dir bis zum Hals rauf sehen! :-(
Und dann werden alle Belange lautstark vor der andren Sexworkerin besprochen.
Vielfach ist es ja so, daß man die betreffende Person vom Sehen her kennt. Oder sie einen. Da ist man sich ja nie so sicher.
Wer traut sich denn da noch über seine Probleme zu sprechen. Muß man immer Angst haben, die Geschichte nun in ganz Wien bekannt wird.
Nicht sehr vertrauenserweckend.
Ich möchte einmal eine Geschichte erzählen. Für manchen mag sie vielleicht ganz lustig klingen, für das betreffende Mädchen wars sicher mehr!! als peinlich!
Ich hoffe, sie verzeiht mir, daß ich diese Geschichte erzähle, werde ja keinen Namen nennen!
Also frau betritt zu zweit das U-Zimmer!
Ich warte brav in meiner Garderobe (etwa 2m Luftlinie zum Stuhl). Das betreffende Girl geht zur Ärztin und flüstert ihr was ins Ohr.
Sichtlich ist es ihr unangenehm. Noch mehr, daß ich es wahrscheinlich mit bekomme!
Höflich wie ich bin, drehe ich mich halt um, setze mich auf die Bank und lese in meinem Prospekt.
Dann höre ich, als das Girl vom Stuhl steigt, wie die Ärztin sagt:
"Diese Schwämmchen sind aber nicht gesund! Schon gar nicht, wenn sie solange drin sind!" Und sie bespricht in lautem, mir gut hörbarem Ton, was es nun mit den Softtampons auf sich hat!
Daß die Arme nun ihren Softtampon nicht mehr selber rauskriegte, ist ja schon für sich peinlich genug.
Aber dann noch in aller Öffentlichkeit darüber zu reden!
Für viele mag das eine lächerliche Geschichte sein. Aber die Tatsache alleine, daß man nie alleine mit dem Arzt sprechen kann, ist schon schlimm genug.
Und geht es da in diesen Belangen doch mehr als überall anders um Vertrauen!
Weißt Du, ich bin ein wenig vorsichtig, alle Mißstände so öffentlich zu nennen.
Gern können wir das bei unserem nächsten Treffen erläutern.
Möchte doch selber dort keine Probleme bekommen!
Bin aber gern bereit, wenn es handfest ist, dagegen anzukämpfen!
Das gleiche gilt für die Polizei!
Versäumt man die Untersuchung, wird man mit 40 Euro Strafsanktion belegt.
Aber die Damen verdienen ja eh genug Geld!
Und so weiter und so weiter!
Katarina