ich habe sehr bewusst diesen Vergleich hergezogen!
denn es gibt genau so wenig ein Bezug vom Tee-trinken
mit dem Nazitum als es einen Bezug gibt zwischen der Sexarbeit
und Drogensucht! Ob ein Bankdirektor Drogen nimmt, oder
eine Büroangestellte oder eine Sexarbeiterin, macht prinzipiell
keinen Unterschied was deren Berufsgruppe betreffen würde. Die Frage hier betrifft die Drogenabhängigkeit und nicht die Aktivität in
der Sexarbeit. Wenn irgend jemand meint, eine Arbeit nur unter
Drogen ausführen zu können, dann muss diese Person den Beruf
wechseln! - und zur Drogenberatung gehen.
Nicole
Sexarbeit auf Drogen erledigen.
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@yps
..Ich hab nicht gesagt, dass Sexarbeit und Drogen das gleiche sind. Was ich gemeint habe ist:
1) Manche Sexarbeiter_innen konsumieren Drogen. Manche Drogenkonsumierende machen Sexarbeit...
Das ist korrekt und sollten wir diese Tatsachen bzw. Realitäten völlig ausblenden, dann grenzt das für mich an Selbstbeweihräucherung.
@yps ...Weil ich möchte, dass Sexarbeiter_innen sich gegenseitig unterstützen können, finde ich es daher wichtig, dass es irgendwo Raum dafür gibt....
Das ist auch meine Intention.
@yps ...aber wenn ich von der persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen ausgehe, dann liegt es nicht an anderen zu verurteilen, wenn und warum sich irgendwer dazu entscheidet...
Besser hätte man es nicht formulieren können.
@yps....aber Konsumierende, also die Personen, die Menschen abzulehnen ist halt nochmal was anderes....
Von mir zu 100% unterschrieben.
@nicole6
...Wenn ich Drogensüchtige ablehne, und ihnen sehr fern bleibe,
dann hat das nichts mit Moral zu tun, sondern mit gesundem
Menschenverstand...
Ob du ihnen fernbleibst oder sie in deine Nähe lässt, ist natürlich deine Entscheidung!
Sie allerdings allesamt kategorisch abzulehnen hat mit Menschenverstand insbesondere gesundem Menschenverstand nichts zu tun und zu schaffen. Wusstest du, dass sehr vielen Suchterkrankungen z.Bsp. ein psychischer Background vorausgeht? Sei froh, dass du für dich gesunde oder gesündere Entscheidungen treffen kannst. Im allgemeinen schätze ich deine Beiträge hier sehr, aber ich kann dir beim besten Willen nicht in allen deinen Statements bzw. Einstellungen beipflichten. (und das soll oder muss ich auch nicht)
Kranke und dazu zählen auch Suchtkranke, wie der Name es bereits sagt; verdienen unseren Respekt als MENSCHEN, die sie immernoch sind und Menschlichkeit! Ausgrenzung hat mit Menschlichkeit nichts zu tun.
@yps
...Ich erwarte nicht, dass sich alle super damit auskennen - aber würde mir dann doch dementsprechende Zurückhaltung & Respekt wünschen...
Respekt und Anerkennung von mir, für eine Frau im zarten Alter von 25Jahren, die sich für soziale Integration von Minderheiten einsetzt und ihre Meinung klar, klug und selbstbewusst kundtut.
L.G.bienemaya
..Ich hab nicht gesagt, dass Sexarbeit und Drogen das gleiche sind. Was ich gemeint habe ist:
1) Manche Sexarbeiter_innen konsumieren Drogen. Manche Drogenkonsumierende machen Sexarbeit...
Das ist korrekt und sollten wir diese Tatsachen bzw. Realitäten völlig ausblenden, dann grenzt das für mich an Selbstbeweihräucherung.
@yps ...Weil ich möchte, dass Sexarbeiter_innen sich gegenseitig unterstützen können, finde ich es daher wichtig, dass es irgendwo Raum dafür gibt....
Das ist auch meine Intention.
@yps ...aber wenn ich von der persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen ausgehe, dann liegt es nicht an anderen zu verurteilen, wenn und warum sich irgendwer dazu entscheidet...
Besser hätte man es nicht formulieren können.
@yps....aber Konsumierende, also die Personen, die Menschen abzulehnen ist halt nochmal was anderes....
Von mir zu 100% unterschrieben.
@nicole6
...Wenn ich Drogensüchtige ablehne, und ihnen sehr fern bleibe,
dann hat das nichts mit Moral zu tun, sondern mit gesundem
Menschenverstand...
Ob du ihnen fernbleibst oder sie in deine Nähe lässt, ist natürlich deine Entscheidung!
Sie allerdings allesamt kategorisch abzulehnen hat mit Menschenverstand insbesondere gesundem Menschenverstand nichts zu tun und zu schaffen. Wusstest du, dass sehr vielen Suchterkrankungen z.Bsp. ein psychischer Background vorausgeht? Sei froh, dass du für dich gesunde oder gesündere Entscheidungen treffen kannst. Im allgemeinen schätze ich deine Beiträge hier sehr, aber ich kann dir beim besten Willen nicht in allen deinen Statements bzw. Einstellungen beipflichten. (und das soll oder muss ich auch nicht)
Kranke und dazu zählen auch Suchtkranke, wie der Name es bereits sagt; verdienen unseren Respekt als MENSCHEN, die sie immernoch sind und Menschlichkeit! Ausgrenzung hat mit Menschlichkeit nichts zu tun.
@yps
...Ich erwarte nicht, dass sich alle super damit auskennen - aber würde mir dann doch dementsprechende Zurückhaltung & Respekt wünschen...
Respekt und Anerkennung von mir, für eine Frau im zarten Alter von 25Jahren, die sich für soziale Integration von Minderheiten einsetzt und ihre Meinung klar, klug und selbstbewusst kundtut.
L.G.bienemaya
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RE: Sexarbeit auf Drogen erledigen.
wenn jemand zu rauchen beginnt, weis er heute mit Sicherheit,
dass er damit seine Gesundheit zerstört, und wenn der
Rauch auch andere belästigt, dann gefährdet er damit auch
die Gesundheit anderer. Wenn diese Person darauf die bewusst
in Kauf genommene Gesundheitsschädigung an sich realisiert
sieht, kann sie nicht erwarten, von mir Verständnis dafür zu
finden, dass ANDERE nun dafür die Kosten tragen sollen,
und Verständnis dafür zu haben!
Das gleiche gilt auch für Drogen anderer Art.
Es gibt keine Kausalität zwischen Lebensproblemen und
Drogenmissbrauch! Genau so wenig wie es eine Kausalität
zwischen Teetrinken /Vegetarier und Nazi-Gedankengut gibt.
Wenn ich mich von Drogensüchtigen fern halte, dann ist das
auf gesunden Menschenverstand gegründet, denn Drogensüchtige
sind gegen sich selbst feindlich eingestellt, und projizieren das
leicht auf die Umgebung. Das muss ich mir nicht antun,
denn ich habe kein Helfersyndrom!
Nicole
dass er damit seine Gesundheit zerstört, und wenn der
Rauch auch andere belästigt, dann gefährdet er damit auch
die Gesundheit anderer. Wenn diese Person darauf die bewusst
in Kauf genommene Gesundheitsschädigung an sich realisiert
sieht, kann sie nicht erwarten, von mir Verständnis dafür zu
finden, dass ANDERE nun dafür die Kosten tragen sollen,
und Verständnis dafür zu haben!
Das gleiche gilt auch für Drogen anderer Art.
Es gibt keine Kausalität zwischen Lebensproblemen und
Drogenmissbrauch! Genau so wenig wie es eine Kausalität
zwischen Teetrinken /Vegetarier und Nazi-Gedankengut gibt.
Wenn ich mich von Drogensüchtigen fern halte, dann ist das
auf gesunden Menschenverstand gegründet, denn Drogensüchtige
sind gegen sich selbst feindlich eingestellt, und projizieren das
leicht auf die Umgebung. Das muss ich mir nicht antun,
denn ich habe kein Helfersyndrom!
Nicole
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@nicole6
Es gibt keine Kausalität zwischen Lebensproblemen und
Drogenmissbrauch!...ANDERE nun dafür die Kosten tragen sollen... projizieren das
leicht auf die Umgebung... muss ich mir nicht antun,... kein Helfersyndrom!...
..sehr vielen Suchterkrankungen z.Bsp. ein psychischer Background vorausgeht?.. - Ich sprach nicht von Lebensproblemen im allgemeinen, ich sprach von (schweren) psychischen Erkrankungen in Verbindung mit Suchterkrankungen oder als Folge dessen. (Komorbidität sprich Begleiterkrankungen), ich sprach mich für mehr Verständnis, Respekt und mehr Achtsamkeit aus.
Es gibt sehr wohl einen Zusammenhang zwischen psychischen Gunderkrankungen und Suchterkrankungen, welcher nicht von mir sondern auf wissenschaftlicher Basis erforscht worden ist.
http://bilder.buecher.de/zusatz/38/3806 ... lese_1.pdf
http://www.borderline-borderliner.de/ssv/sucht.htm
Das diese Menschen Hilfe und eine Therapie brauchen steht außer Frage. Aber eines können sie gewiss nicht brauchen. Nämlich Vor- und Aburteilung von Personen, die keine Ahnung von der Materie haben. Oder wie es @yps formulierte:
.Ich erwarte nicht, dass sich alle super damit auskennen - aber würde mir dann doch dementsprechende Zurückhaltung & Respekt wünschen...
MfG bienemaya
Es gibt keine Kausalität zwischen Lebensproblemen und
Drogenmissbrauch!...ANDERE nun dafür die Kosten tragen sollen... projizieren das
leicht auf die Umgebung... muss ich mir nicht antun,... kein Helfersyndrom!...
..sehr vielen Suchterkrankungen z.Bsp. ein psychischer Background vorausgeht?.. - Ich sprach nicht von Lebensproblemen im allgemeinen, ich sprach von (schweren) psychischen Erkrankungen in Verbindung mit Suchterkrankungen oder als Folge dessen. (Komorbidität sprich Begleiterkrankungen), ich sprach mich für mehr Verständnis, Respekt und mehr Achtsamkeit aus.
Es gibt sehr wohl einen Zusammenhang zwischen psychischen Gunderkrankungen und Suchterkrankungen, welcher nicht von mir sondern auf wissenschaftlicher Basis erforscht worden ist.
http://bilder.buecher.de/zusatz/38/3806 ... lese_1.pdf
http://www.borderline-borderliner.de/ssv/sucht.htm
Das diese Menschen Hilfe und eine Therapie brauchen steht außer Frage. Aber eines können sie gewiss nicht brauchen. Nämlich Vor- und Aburteilung von Personen, die keine Ahnung von der Materie haben. Oder wie es @yps formulierte:
.Ich erwarte nicht, dass sich alle super damit auskennen - aber würde mir dann doch dementsprechende Zurückhaltung & Respekt wünschen...
MfG bienemaya
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Schliesse mich yps und bienemaya an...es ist verständlich, dass Sexarbeiter/innen sich von Drogenkonsumenten distanzieren wollen, da beide einem starken Stigma ausgesetzt sind und man dies nicht auch noch doppelt braucht...trotzdem sollte man nicht denselben Fehler begehen wie Menschen, die Sexarbeiter ausgrenzen und stigmatisieren. Auch gegen Drogenkonsumenten und Drogensüchtige (wobei ersteres keineswegs dasselbe wie letzteres ist!) bestehen irrationale Vorurteile, welche viel Schaden anrichten. Ich empfehle zum Thema diesen Artikel:
http://titsandsass.com/outcasts-among-o ... nt-part-1/
http://titsandsass.com/outcasts-among-o ... nt-part-1/
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RE: Sexarbeit auf Drogen erledigen.
I don't use drugs.....but there is a lot of people naturally drugged.....
and there is a lot of people under legal drugs kinda Prozac and so on.....
there is people using the BOSTICK.....in the red light town in Frankfurt I saw tons of people addicted to drugs, probably heroin...
the problem is not inside the drug on itself....your society in germany is stressfull....I live this forum very stressfull....if I have a different opinion I get banned....I rarely I have a replay....you really selfish society of selfish people....Germany is an hard place to live good in....my walking in Frankfurt has been the saddest experience of my life....and writing on this furum give me a good reason to consider germany an unhospitable place.....and your anti italian spirit I read on newspaper too doesn't push you more ahead than 70 years ago....
and there is a lot of people under legal drugs kinda Prozac and so on.....
there is people using the BOSTICK.....in the red light town in Frankfurt I saw tons of people addicted to drugs, probably heroin...
the problem is not inside the drug on itself....your society in germany is stressfull....I live this forum very stressfull....if I have a different opinion I get banned....I rarely I have a replay....you really selfish society of selfish people....Germany is an hard place to live good in....my walking in Frankfurt has been the saddest experience of my life....and writing on this furum give me a good reason to consider germany an unhospitable place.....and your anti italian spirit I read on newspaper too doesn't push you more ahead than 70 years ago....
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Re: RE: Sexarbeit auf Drogen erledigen.

Erwarte ich mich auch..aber dann sicher kein "Sexarbeit auf Drogen erledigen tun ja viele. " als Einstieg (!!!) Das ist schon einmal eine blöde Unterstellung.yps hat geschrieben:
Ich erwarte nicht, dass sich alle super damit auskennen - aber würde mir dann doch dementsprechende Zurückhaltung & Respekt wünschen.
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- Gelehrte(r)
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RE: Sexarbeit auf Drogen erledigen.
Hundsmäßig druff
DROGEN Partygänger, Sportler und Prostituierte haben einen neuen Weg gefunden, um Körper und Geist zu dopen: den Konsum von Tiermedikamenten. Ketamin ist das bekannteste Beispiel, doch bei Weitem nicht das einzige
VON HELMUT HÖGE
Als sich der Club Kaffee Burger in Berlin-Mitte vor zwei Jahren neue Sessel anschaffte, fand man in der Polsterung der alten etliche Tütchen mit Ketaminkristallen - zum Schnupfen. Vermutlich hatten Drogendealer sie dort deponiert und versäumt, sie wieder abzuholen.
Der in der Tiermedizin unter anderem für die Narkose von Pferden eingesetzte Stoff gilt seit einigen Jahren schon als beliebte Partydroge und ist verwandt mit Phencyclidin (auch "Angle Dust" genannt) und mit dem Opioid Pethidin. Laut dem Informationsportal drogen-info-berlin ist "die Erzeugung einer dissoziativen Anästhesie" charakteristisch für die Wirkung von Ketamin: "Darunter wird die Erzeugung von Schlaf- und Schmerzfreiheit unter weitgehender Erhaltung der Reflextätigkeit, insbesondere der Schutzreflexe, verstanden." Man kann also nächtelang feiern und tanzen, ohne dass Kopf und Körper müde werden. Zudem wird der Stoff derzeit als Antidepressivum getestet und scheint an der Berliner Charité vor allem bei bisher als therapieresistent geltenden Patienten eine positive Wirkung zu haben.
Kastrierte Hündinnen
Ketamin, das pro Gramm zwischen 10 und 50 Euro kostet, ist das vielleicht bekannteste, aber bei Weitem nicht einzige Tiermedikament, das bei Drogenkonsumenten Anklang findet. Ein anderes Beispiel ist etwa Caniphedrin, das zur Behandlung der Harninkontinenz bei Hündinnen nach der Kastration zugelassen ist. Es enthält L-Ephedrinhydrochlorid, das zusammen mit weiteren Alkaloiden in Pflanzen der Gattung Ephedra vorkommt.
In der chinesischen Medizin wird es seit über 5.000 Jahren als Kreislaufstimulans, Fieber- und Hustenmittel verwendet. In Tierexperimenten bewirkte die Reinsubstanz Ephedrin Bronchienerweiterung, Entspannung des Darms, Pupillenerweiterung, Stimulation des zentralen Nervensystems und eine Senkung des Urinvolumens, weshalb es sich besonders für die Behandlung frisch kastrierter Hündinnen eignet. Menschen dagegen bevorzugen das auf dem Schwarzmarkt in Form von Tabletten erhältliche Caniphedrin zum Muskelaufbau im Bodybuilding und als Dopingmittel im Sport.
Eine weitere Partydroge, die sich derzeit vor allem im Berliner Nachtleben großer Beliebtheit erfreut, ist GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure). Die in der Veterinärmedizin unter dem Namen Somsanit als Basisanästhetikum verwendete Substanz wurde 1960 als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen. Seither findet GHB Anwendung als Entzugsmittel bei Alkoholkrankheit, aber auch - ähnlich wie Ketamin - als Antidepressivum. Bei niedriger Dosierung nämlich wirkt GHB entspannend bis angstlösend. Mittlere Dosen hingegen können sexuell anregend bis absolut enthemmend wirken sowie Gedächtnisstörungen auslösen, weshalb der Stoff auch hinlänglich als sogenannte Rape Drug bekannt ist, also Frauen und Männern oft unbemerkt ins Getränk gemischt wird, um sie bewusst- und wehrlos zu machen.
Für sexuelle Zwecke hält auch das Rindermastmittel Oradexon her, das zu den Corticosteroiden zählt und einem synthetisch nachgebildeten Steroidhormon gleicht. In Indien wird diese Droge von Bordellbetreibern und Zuhältern "ihren" (oft noch minderjährigen) Prostituierten verabreicht, damit ihre Brüste wachsen und sie generell üppiger werden - so wie es den Männern dort gefällt. Oradexon wirkt schnell, verursacht aber auch Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Hautausschlag, sogar Diabetes - und macht extrem süchtig, wie diverse Experten warnen.
Meth für die Fische
Was aber passiert, wenn man es mal umkehrt und Tieren Drogen verabreicht, die eigentlich für den Konsum durch Menschen gedacht waren? Ein Bekannter erzählte mal von einem Typen namens Bernd, der zu Hause ein Aquarium besaß, mit großen und kleinen Fischen. Die kleinen, obwohl in der Überzahl, hatten unter den großen gelegentlich zu leiden.
Vor einiger Zeit nahm er einmal Crystal Meth (das übrigens ebenso wie Ephedrin zu Substanzklasse "Amphetamine" gehört), einige der übrig gebliebenen Kristalle warf er zu den Fischen ins Wasser. Daraufhin verkrochen sich die großen Fische hinter Steinen und Pflanzen, während sich die kleinen zunächst unter der Wasseroberfläche sammelten. Dann schwammen sie plötzlich zu den großen und attackierten sie - so lange, bis diese tot waren.
Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, es war schon mal ein besseres.
taz, 26.2.15
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... cfce4cdb87
DROGEN Partygänger, Sportler und Prostituierte haben einen neuen Weg gefunden, um Körper und Geist zu dopen: den Konsum von Tiermedikamenten. Ketamin ist das bekannteste Beispiel, doch bei Weitem nicht das einzige
VON HELMUT HÖGE
Als sich der Club Kaffee Burger in Berlin-Mitte vor zwei Jahren neue Sessel anschaffte, fand man in der Polsterung der alten etliche Tütchen mit Ketaminkristallen - zum Schnupfen. Vermutlich hatten Drogendealer sie dort deponiert und versäumt, sie wieder abzuholen.
Der in der Tiermedizin unter anderem für die Narkose von Pferden eingesetzte Stoff gilt seit einigen Jahren schon als beliebte Partydroge und ist verwandt mit Phencyclidin (auch "Angle Dust" genannt) und mit dem Opioid Pethidin. Laut dem Informationsportal drogen-info-berlin ist "die Erzeugung einer dissoziativen Anästhesie" charakteristisch für die Wirkung von Ketamin: "Darunter wird die Erzeugung von Schlaf- und Schmerzfreiheit unter weitgehender Erhaltung der Reflextätigkeit, insbesondere der Schutzreflexe, verstanden." Man kann also nächtelang feiern und tanzen, ohne dass Kopf und Körper müde werden. Zudem wird der Stoff derzeit als Antidepressivum getestet und scheint an der Berliner Charité vor allem bei bisher als therapieresistent geltenden Patienten eine positive Wirkung zu haben.
Kastrierte Hündinnen
Ketamin, das pro Gramm zwischen 10 und 50 Euro kostet, ist das vielleicht bekannteste, aber bei Weitem nicht einzige Tiermedikament, das bei Drogenkonsumenten Anklang findet. Ein anderes Beispiel ist etwa Caniphedrin, das zur Behandlung der Harninkontinenz bei Hündinnen nach der Kastration zugelassen ist. Es enthält L-Ephedrinhydrochlorid, das zusammen mit weiteren Alkaloiden in Pflanzen der Gattung Ephedra vorkommt.
In der chinesischen Medizin wird es seit über 5.000 Jahren als Kreislaufstimulans, Fieber- und Hustenmittel verwendet. In Tierexperimenten bewirkte die Reinsubstanz Ephedrin Bronchienerweiterung, Entspannung des Darms, Pupillenerweiterung, Stimulation des zentralen Nervensystems und eine Senkung des Urinvolumens, weshalb es sich besonders für die Behandlung frisch kastrierter Hündinnen eignet. Menschen dagegen bevorzugen das auf dem Schwarzmarkt in Form von Tabletten erhältliche Caniphedrin zum Muskelaufbau im Bodybuilding und als Dopingmittel im Sport.
Eine weitere Partydroge, die sich derzeit vor allem im Berliner Nachtleben großer Beliebtheit erfreut, ist GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure). Die in der Veterinärmedizin unter dem Namen Somsanit als Basisanästhetikum verwendete Substanz wurde 1960 als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen. Seither findet GHB Anwendung als Entzugsmittel bei Alkoholkrankheit, aber auch - ähnlich wie Ketamin - als Antidepressivum. Bei niedriger Dosierung nämlich wirkt GHB entspannend bis angstlösend. Mittlere Dosen hingegen können sexuell anregend bis absolut enthemmend wirken sowie Gedächtnisstörungen auslösen, weshalb der Stoff auch hinlänglich als sogenannte Rape Drug bekannt ist, also Frauen und Männern oft unbemerkt ins Getränk gemischt wird, um sie bewusst- und wehrlos zu machen.
Für sexuelle Zwecke hält auch das Rindermastmittel Oradexon her, das zu den Corticosteroiden zählt und einem synthetisch nachgebildeten Steroidhormon gleicht. In Indien wird diese Droge von Bordellbetreibern und Zuhältern "ihren" (oft noch minderjährigen) Prostituierten verabreicht, damit ihre Brüste wachsen und sie generell üppiger werden - so wie es den Männern dort gefällt. Oradexon wirkt schnell, verursacht aber auch Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Hautausschlag, sogar Diabetes - und macht extrem süchtig, wie diverse Experten warnen.
Meth für die Fische
Was aber passiert, wenn man es mal umkehrt und Tieren Drogen verabreicht, die eigentlich für den Konsum durch Menschen gedacht waren? Ein Bekannter erzählte mal von einem Typen namens Bernd, der zu Hause ein Aquarium besaß, mit großen und kleinen Fischen. Die kleinen, obwohl in der Überzahl, hatten unter den großen gelegentlich zu leiden.
Vor einiger Zeit nahm er einmal Crystal Meth (das übrigens ebenso wie Ephedrin zu Substanzklasse "Amphetamine" gehört), einige der übrig gebliebenen Kristalle warf er zu den Fischen ins Wasser. Daraufhin verkrochen sich die großen Fische hinter Steinen und Pflanzen, während sich die kleinen zunächst unter der Wasseroberfläche sammelten. Dann schwammen sie plötzlich zu den großen und attackierten sie - so lange, bis diese tot waren.
Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier, es war schon mal ein besseres.
taz, 26.2.15
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... cfce4cdb87