Barabara Salesch: Nachbar gegen Nachbar

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Barabara Salesch: Nachbar gegen Nachbar

Beitrag von ehemaliger_User »

Zufällig am 28.10.2011 gesehen bei Sat1:

http://www.sat1.de/comedy_show/barbaras ... an_230103/

Der Beitrag vermittelte meiner Meinung nach die Ohnmacht einer Mieterin gegen Prostitution in ihrem Haus und wie sie trotz rechtswidriger Aktionen doch noch siegte. In dem Film werden wieder Klischees bedient (Freier bleästigen Hausbewohner und Kinder) - Kein Wort wird darüber verloren, was die rechtswidrige Tat der Frau Feldmann juristisch für Folgen hatte. Zumindest hätte sie Schadenersatz leisten müssen.

Interessant der Link: Sat1 legt die Sendung im Ordner "Comedy" ab...
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Adultus-IT
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RE: Barabara Salesch: Nachbar gegen Nachbar

Beitrag von Adultus-IT »

Das ist einfache Unterhaltung am Nachmittag und dient wohl kaum der Aufklärung und soll auch nicht über rechtliches informieren und auch nicht die Folgen von Fehlverhalten aufzeigen.
Ich habe es nicht nur zufällig gesehen sondern meine Mitarbeiterin hat das bewusst im Bürofernseher eingestellt.
Aber beim sehen konnte ich mir doch das eine oder andere Lächeln und die Bemerkung "das Frau Feldmann ne Macke hat" nicht verkneifen.
Das Drehbuch war doch recht provokant und das sollte es wohl auch sein.

Gruss Adultus - IT Micha

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Sonne
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Beitrag von Sonne »

Also, auch auf die Gefahr hin, daß ich total altmodisch bin.

Der Lebensraum eines Kindes sollte nie gleichzeitig zum anschaffen und zum Leben genutzt werden.Egal ob das Kind in der Kita oder wo auch immer ist.
Eine strikte Trennung ist meiner Meinung nach unumgänglich.

Liebe Grüße Anita
Nur durch die Hoffnung bleibt alles bereit, immer wieder neu zu beginnen.

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Beitrag von ehemaliger_User »

swo ganz nebenbei wid auch noch "Jugendamt nimmt Kinder weg" geschürt. Sonne, Deine Meinung zum Thema hat nichts mit altmodisch zu tun!
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Adultus-IT
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RE: Barabara Salesch: Nachbar gegen Nachbar

Beitrag von Adultus-IT »

@Sonne...da stimme ich dir vollkommen zu...man muss das trennen und ein Kind gehoert nicht in den Arbeitsbereich.
Aber wie schon geschrieben...es gibt das Script und es geht nach Drehbuch und in anderen Drehbuechern steht....das die SW ihren Gast vergiftet ...erdolcht oder anders aus dem Leben holt ..macht Frau ja auch nicht im realen Leben...vermute ich mal.
Das ist TV und vieles hat mit dem realen Leben nichts zu tun..es soll unterhalten abet sicher auch provozieren.


Gruss Adultus - IT Micha

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Beitrag von ehemaliger_User »

"Ein Kind gehört nicht in den Arbeitsbereich"

Warum?

Ich habe bis heute nicht kapiert, was daran für ein Kind schädlich sein sollte.

Sind SexarbeiterInnen schlechtere Eltern die das "Wohl des Kindes" gefährden?

Wäre es schädlich für meine Kinder (ich bin Alleinerziehend) wenn ich ständig andere Partnerinnen mit nach Hause bringen würde?

Nachstellungen durch Kunden - die Gefahr ist vermutlich in der Branche höher - ist für mich ein Grund, warum nicht in der eigenen Wohnung gearbeitet werden sollte. Auch die Probleme, die sich aus der Stigmatisierung ergeben sind für mich nachvollziehbar, deshalb arbeiten viele mir bekannte SW mit Kindern weit weg von daheim.
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Beitrag von Aoife »

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ehemaliger_User hat geschrieben:"Ein Kind gehört nicht in den Arbeitsbereich"

Warum?

Ich habe bis heute nicht kapiert, was daran für ein Kind schädlich sein sollte.
Rein auf das Kind und seine eigene Entwicklung bezogen wohl wirklich nichts.

Aber die gesellschaftliche Bewertung können wir nicht einfach ausblenden - es ist wohl wie beim "konsensuellen" (im Gegensatz zu gewaltsamem oder schmerzhaften) Inzest: Erst wenn die Betroffenen von außen erfahren dass so etwas keinesfalls sein darf fühlen sie sich mißbraucht ... was mißbraucht wurde ist das kindliche Vertrauen, und diese Erkenntnis ist maximal traumatisch. Dass das "miß-" nur auf gesellschaftlicher Konvention beruht ändert nichts daran.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von fraences »

Als ich alleinerziehend war, hatte ich keinen andere Wahl als Gäste in meiner Privatwohnung zu empfangen. Ich habe es aber so gehalten, das dies in der Zeit war, wo entweder mein Kind im Kindergarten oder Schule war. Oder wenn ich die Möglichkeit hatte, das ich sie am Wochenende bei eine Tagesmutter unterbringen konnte.

Ich habe allerdings nie ein Problem mit Gästen gehabt, habe sie aber auch eindringlich gebeten nicht ohne festen Termin vor der Tür zu stehen. Da ich von Ihnen erwarte, das sie mein Privatleben , sowie ich Ihre akzeptiere, auch zu respektieren haben.

Stressig würde es nur, wenn ich die Kleine vom Kinderarten abholen musste, und vorher noch ein Termin hatte. DDann ist es öfters vorgekommen, das ich schnell den Jogginganzug über die Srapse gestreift habe. Mir schnell im Bad die Schminke vom Gesicht abgewischt habe und in eilenden Tempo zum Kindergarten geherrscht bin. Oft bekam ich ein Rüffel von der Kindergärtnerin, das ich wieder einmal nicht pünktlich bin.
Da muss man dann sich einiges an Ausreden einfallen lassen und man ist psychisch belastet innerhalb kurze Zeit von der Rolle der Hure in die Mutterrolle zu schlüpfen. Komplett umzuschalten, immer im Hinterkopf , merkt mir Jemand was an.

Stress pur.

In meinem Laden hatte ich viele alleinerziehenden Frauen,hatte damals überlegt einen Betriebskindergarten für SW zu eröffnen, zumal wir oft das untereinander geregelt haben, das wir unsere Kinder betreuten, während die Andere grad einen Termin machte. Ist aber eine immense organisatorische Aufwand.

Viele Alleinerziehende haben das Problem, das wenn sie einen Babysitter bezahlen, an den Tagen, wo sie wenig oder gar nichts verdienen mehr Kosten als Verdienst haben.

Sicherlich ist die Trennung vom Privatwohnung und Arbeitsstätte das Idealste. Ist aber in der Praxis für vielen nicht möglich.

In übrigen habe ich meine Tochter nie meinen Job verheimlicht, nur halt Altersmäßig es ihr erklärt. Ich denke sie hat kein Schaden dadurch erlitten und ich vertrete die Auffassung, wenn ich politisch gegen die Stigmatisierung von SW kämpfe, dann muss ich in meiner nähe Umfeld selbst damit als Erster anfangen
.
Warum soll ich mein Kind anlügen?
Nur weil die Gesellschaft mein Job als unmoralisch einstuft?

In laufe der Jahre habe ich auch viele Kolleginnen gehabt, die es ihre Kinder jahrelang geheimgehalten haben, die dann im Teenageralter es dann entweder übers Internet oder von anderen Menschen erfahren haben und dann viel mehr enttäuscht waren, weil sie angelogen wurden.

Liebe Grüße, Fraences
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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