Schwarzarbeits-Fahnder

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5 Schwarzarbeits-Fahnder: Zu den Kunden gehören auch Zuhälter und "Traveller"

Plön. Schwarzarbeiter fühlen sich in Schleswig-Holstein pudelwohl – nur nicht in den Kreisen Plön und Ostholstein und der Stadt Neumünster. Die drei Gebietskörperschaften verfügen als einzige im Land über eine Ermittlungsgruppe, die Schwarzarbeitern nachspürt. Wirtschafts-Staatssekretärin Tamara Zieschang lobte gestern bei einem Besuch in Plön die Arbeit des dreiköpfigen Teams, das seit 1999 schon 1,7 Millionen Euro an Bußgeldern verhängte.
Von den 161 Ermittlungsverfahren des vergangenen Jahres entfielen auf den Kreis Ostholstein 84, den Kreis Plön 42 und die Stadt Neumünster 35. Die Beratungsstellenleiter von Lohnsteuerhilfevereinen gehörten dabei zu der größten „Kundengruppe“. Von den 80 ermittelten Beratungsstellen hatten nur 40 ein Gewerbe angemeldet, obwohl sich als „Steuerhelfer“ durchaus gutes Geld verdienen lässt.
Weitere Verfahren betrafen zwei Bordellbetriebe in Neumünster, auf die die Schwarzarbeit-Fahnder stießen. Die Inhaber – langjährige Hartz-IV-Empfänger – hatten es unterlassen, ihr Rotlicht-Gewerbe beim Ordnungsamt anzumelden. Sie wollten damit den Auflagen und Forderungen anderer Behörden wie Finanzamt, Bauaufsicht und des Jobcenters aus dem Weg gehen.
Wanderarbeiter aus Irland sind ein weiteres Problemfeld der Ermittlungsgruppe. Die „Traveller“ sind oftmals nicht im Besitz der erforderlichen Reisegewerbekarte und führen ihre Asphaltierungsarbeiten auch unsachgemäß aus, so die Erfahrungen. Die ausgestellten Rechnungen enthielten ausnahmslos Scheinadressen aus dem europäischen Ausland. In den letzten Jahren boten die Wanderarbeiter auch zunehmend Maschinen- und Werkzeugplagiate aus China zum Verkauf an. Bei den Geräten handelt es sich um gefährliche Nachbauten, deren Vertrieb in der EU nicht zulässig ist.

http://www.kn-online.de/lokales/ploen/2 ... eller.html