Freier Outing-Bunga Bunga

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fraences
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Freier Outing-Bunga Bunga

Beitrag von fraences »

Bunga Bunga ist überall: Sexaffären prominenter MännerVon Annette Reuther, dpa am 15. Mai 2011 16:43Berlin (dpa). Hier ist es die Zigarre, da die Sexparty, dort ein fehlendes Kondom. Sexaffären machen prominenten Männern seit eh und je zu schaffen. Von Bill Clinton über Silvio Berlusconi bis zu Wikileaks-Gründer Julian Assange: Nicht selten sehen die Betroffenen eine politische Verschwörung hinter den Vorwürfen.


Gerne wird deshalb zunächst abgestritten. In die Geschichte eingegangen ist Clintons Satz: «I did not have sexual relations with that woman» - ich habe keine sexuelle Beziehung zu dieser Frau gehabt, so beteuerte der damalige US-Präsident seine Unschuld. Dass Monica Lewinsky aber viel mehr als nur eine Praktikantin im Weißen Haus war, konnte die Öffentlichkeit dann en détail erfahren. Der Seitensprung im Oval Office mündete in einem Amtsenthebungsverfahren, das scheiterte. Clintons Ansehen hat die Lewinsky-Affäre langfristig wenig geschadet.
Anders sieht das bei Italiens Regierungschef Berlusconi aus. Dessen Triebe halten zwar die Welt bei Laune, dem Image Italiens schaden die Enthüllungen über wilde «Bunga Bunga»-Sexpartys allerdings enorm. Berlusconi wird nicht nur als lüsterner Greis verspottet. Seit April steht er wegen der Affäre um die Prostituierte «Ruby» vor Gericht. Der Ausgang von «Rubygate» ist ungewiss.
Nur selten endet es für die mächtigen Männer im Gefängnis. Eine Ausnahme ist der Fall des israelischen Ex-Präsidenten Mosche Katzav, der wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung von Mitarbeiterinnen im März zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde.
Anders steht es bei Wikileaks-Gründer Assange: Der wehrt sich seit Monaten gegen eine Auslieferung an Schweden, wo er ungeschützten Sex mit zwei Frauen gehabt haben soll. Er sieht eine Verschwörung gegen sich wegen seines Enthüllungsportals Wikileaks.
Doch nicht nur in der Politik, auch im Showgeschäft, im Sport und in der Wirtschaft scheint die Sexaffäre die unverwüstliche Begleiterin der Macht zu sein: Bei VW ließen sich Betriebsräte Prostituierte vom Konzern bezahlen - das Unternehmen hatte deshalb eine handfeste Krise durchzustehen. Golfer Tiger Woods opferte nicht nur seine Ehe sondern auch seine Karriere für seine Sexlust. Starregisseur Roman Polanski soll in den 70er Jahren eine Minderjährige zum Sex verführt haben. In der Schweiz stand er erst kürzlich im Zusammenhang mit dem Fall unter Hausarrest. Und Jörg Kachelmann ist nicht mehr der witzige Wettermoderator, seit er wegen Vergewaltigungsvorwürfen auf der Anklagebank am Landgericht Mannheim sitzt.
Frauen scheinen ihre Triebe dagegen eher im Griff zu haben - oder sie sind schlicht diskreter. Doch auch hier gibt es Fälle. So etwa Iris Robinson, die Frau des nordirischen Ministerpräsidenten, die sich von einem Teenager hinreißen ließ. Ausbaden musst es allerdings vor allem ihr Mann: Peter Robinson musste vorübergehend sein Amt abgeben.
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Aoife
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RE: Freier Outing-Bunga Bunga

Beitrag von Aoife »

Danke Fraences, das ist ja wunderbares Anschauungsmaterial zu den hier:
viewtopic.php?p=98702#98702
angesprochenen Strukturen.

Wobei an die Öffentlichkeit zumeist ohnehin nur die relativ harmlose Spitze des Eisbergs kommt, es geht ja nur darum die Person unter Druck zu setzen oder abzustrafen, ohne das Amt oder die Institution an sich in's Gespräch zu bringen.

Wer einmal psychiatrisch oder psychotherapeutisch mit den Töchtern solcher "Spitzenkräfte" gearbeitet hat verliert unweigerlich den Glauben an angebliche Eliten.

Liebe Grüße, Aoife
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friederike
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RE: Freier Outing-Bunga Bunga

Beitrag von friederike »

Bei diesen sogenannten "Sexaffären" frage ich mich meistens, was diese die Öffentlichkeit eigentlich angehen. Bei der Clinton-Lewinski-Affäre ist mittlerweile unbestreitbar, dass es sich um eine Intrige gehandelt hat, die vor allem ein Opfer hatte, nämlich das Mädchen Monica Lewinski. Monica ist mit unglaublichem Zynismus geopfert worden, mit Methoden, die selbst in den USA nicht als rechtsstaatlich gelten können.

Auch bei Berlusconi ist es mir einerlei, mit welchen und wievielen Frauen er es treibt. Die Probleme mit ihm liegen auf einem ganz anderen, viel ernsteren Feld.

Hart bestraft werden sollten Leute wie Elliott Spitzer, den New Yorker Staatsanwalt. Nicht, weil er einige teure Escorts in Anspruch genommen hat, sondern weil er zuvor unschuldige Frauen mit seinen Anklagen wegen Prostitution belästigt und geschädigt hat. Dabei hat er absichtlich die Angeklagten vor der Öffentlichkeit herabgewürdigt und damit nach Kräften zusätzlich geschädigt. Jetzt ist er hoffentlich auf Dauer ruiniert.

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Sinamore
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Beitrag von Sinamore »

Bei diesem Artikel finde ich sehr bedenklich, wie Vergewaltigungen mit Affären in einem Zug als "Frauengeschichten" genannt werden.