sixela hat geschrieben:Beim Thema Ostmädchen muss ich aber heftig widersprechen. Meine Prozentzahl mag ein wenig zu hoch gegriffen sein, deine ist abseits der Realität.
Aber dass sie nicht wissen, was sie tun, wenn sie als "Tänzerinnen", "Künstlerinnen" oder auch Kellnerinnen engagiert werden - dafür sind sie schon zu klug mit Ausnahme eines Restprozentsatzes. Frag mal einige, viele kommen heutzutage sogar über die Empfehlung der Freundin.
Wir brauchen die totale Liberalisierung der Prostitution. Dann werden wir auch die sicherlich existierende Zwangsprostitution eher los.
Hi sixela,
Die Mädchen, die über Agenturen als Tänzerinnen, "Künstlerinnen" gen Westen strömen, wissen in der Mehrzahl ganz genau, was sie dort erwartet. Leider jedoch nicht alle.
Um eine vergleichsweise harmlose Ausnahme zu nennen:
Während jene Rumäninnen, die über eine bestimmte (seriöse) Bukarester Agentur an die Go go-Tempel Beverly Hills & Big Apple vermittelt werden, bestens instruiert sind, fallen viele andere aus allen Wolken, wenn sie vor Ort heraus finden, dass es mit Tanzen alleine nicht getan ist, - denn die in Aussicht gestellten Summen sind bei weitem nicht (mehr) zu lukrieren.
Zahlreiche Agenturen, die gleichzeitig als Geldgeber auftreten, ködern naive Mädels mit dem scheinbar attraktiven Angebot, sie könnten geliehene Beträge rasch abzahlen und mächtig Kohle machen, indem sie in der Fremde als "Tänzerinnen" jobbten.
In der Praxis sieht es dann häufig so aus:
Die Mädchen verschulden sich nur noch mehr, denn nicht nur bleibt das avisierte Einkommen aus, - auch das Leben ist hier wesentlich kostspieliger als daheim, und die jungen Dinger verkalkulieren sich oft beträchtlich.
Spätestens dann offenbart sich auch der mafiöse Background mancher Agenturen! Da steht er dann plötzlich vor der Tür, der böse Onkel aus heimatlichen Gefilden - und will Bares sehen.
Schafft es das Mädchen wiederholt nicht, die eingeforderten Rückzahlungen zu leisten, tritt Stufe 2 in Kraft:
Frau wird nahe gelegt, sich nebenerwerblich zu prostituieren, meist als Escort oder auf dem Schwarzmarkt in Wohnungen.
Und ist sie nicht willig, zögert man nicht mit Androhung von Gewalt und/oder Erpressung. Erpressung dergestalt, dass die Famile des Mädchens involviert - und man sich ggf. an dieser schadlos halten werde. Das genügt meist vollauf, denn diese Schande nimmt kaum eine Rumänin auf sich. Reisedokumente und Papiere werden konfisziert und dem Mädel bleiben i.d.R. nicht mehr als 30% vom Umsatz, - bis die Schulden abgestottert sind.
Ja, sehr oft ist es der Tipp einer "guten Freundin", der die Mädchen in die Arme dieser Bauernfänger treibt.
O Wunder: Für das Rekrutieren von "Frischmaterial" gibt's nämlich Prozente! Ich hatte in einer Bukarester Agentur Gelegenheit, mich hiervon eigenen Auges zu überzeugen.
Wie gesagt, das war die eher harmlose Variante.
Die wirklich bösen G'schichten überwiegen leider bei weitem.
Tausende (!) Mädchen aus Rumänien, Bulgarien, der Ukraine und insbesondere Westafrika werden mit Model-Verträgen, au pair- Angeboten, fingierten Engagements als Künstlerinnen und dgl. mehr geblendet, ehe sie in der "Obhut" im Ausland operierender Zuhälter-Ringe landen.
Die Annahme, dass solche Praktiken sich doch langsam herumsprechen müssten, geht von der irrtümlichen Voraussetzung mitteleuropäischer Standards aus.
Betroffene Girls stammen überwiegend aus einfachsten Verhältnissen und die einzige Informationsquelle ist das Fernsehen.
Wer mit afrikanischem TV vertraut ist, dem ist klar, dass hier kaum von "Information" zu sprechen ist, geschweige denn, bzgl. Themen wie Prostitution und Mädchenhandel, denn beides wird in den meisten Ländern Westafrikas totgeschwiegen. Prostitution gibt es offiziell nicht!
Nicht viel anders liegt es in weiten Teilen Osteuropas.
Mädchen wird mit toll klingenden Inseraten der Mund wässrig gemacht, und die Reichtümer des Westens locken inbesondere dort mit magischer Anziehungskraft, wo Arbeitslosigkeit, der Mangel an Zukunftsperspektiven und horrende Teuerung ein vernünftiges Auskommen in weite Ferne rücken lassen.
Und man darf nicht vergessen:
Was wir u. a. in diesem Forum als "Mißstand" beklagen, ist für viele dieser Mädchen vergleichsweise ein Fluß aus Milch und Honig!
Die durch hiesige Zuhälter auferlegten Repressalien sind oft ein Klacks im Vergleich zu den Lebensumständen und der ubiquitären Gewalt im eigenen Lande!
Etwa 60% der ausländischen SW suchten a priori einen Job im horizontalen Gewerbe. Der Rest sind mehr oder weniger genötigte Zwangsprostituierte! Bei geschätzten 4000 migrierten SW wären das immerhin 1600 Frauen, die ihre Haut wider ihren Willen zu Markte tragen!
Beschämend für einen sogenannten "Rechtsstaat"!
Aber solange jene unselige Koalition von Rotlicht und Blaulicht Bestand hat, wird sich daran so rasch nix ändern!
Die Liberalisierung der Prostitution ist nicht so sehr das Thema, sixela, denn deren Ausübung steht innerhalb des gesetzlichen Rahmens ohnehin frei.
Es ist vielmehr eine Frage der nationalen und internationalen Migrationspolitik, sowie vor allem des unbefriedigenden arbeitsrechtlichen und fremdenpolizeilichen status quo.
Die Prostitution ganz sich selbst zu überlassen, wäre unter dem Aspekt der riesigen Zahl von Migrantinnen ein Schritt ins Chaos!
Kontrolle MUSS sein, um erstens diverse Formen der Begleitkriminalität (u.a. Drogen) halbwegs im Griff zu behalten, andererseits liegt darin ein gesundheitspolitischer Imperativ,
denn eine rasante Zunahme (nicht banaler) STD wäre unvermeidlich.
LG, Tommy