Hier noch das Wortprotokoll zur Anhörung am 12. Mai 2022
https://www.bayern.landtag.de/fileadmin ... tokoll.pdf
Wenn das Sexkaufverbot da ist, und auch durchgesetzt werden kann, dann werde ich sicherlich viel Zeit haben (wenn auch wenig Muse - aber man will dann ja schließlich wissen wie es so weit kommen konnte), um
- 56 Seiten Wortprotokoll von
- 12 Sachverständigen (m-w-d) zu
- 5 Themenkomplexen, sowie des weiteren
- 209 Seiten Anhang mit
- 32 Stellungnahmen verschiedenster Gruppierungen
zu schmöckern. Ich befürchte aber, dass mir genau dann keine Zeit mehr bleiben wird, weil ja dann alles voll geheim und konspirativ ablaufen wird. Das stelle ich mir dann so vor, wie das Anschleichen einer Katze oder eines Katers, mit viel Recherche im Vorfeld, und Teamarbeit bei der Ausführung. Oder wie Kasperltheater, wo immer das Krokodil der Bösewicht ist, und der Polizist der Doofe.
"Der Ausschuss hat diese Anhörung aufgrund einer Initiative der GRÜNEN und der FDP beschlossen. Wir möchten die Situation der Prostituierten in Bayern und die Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes in Bayern durch Ihren Sachverstand etwas näher beleuchten. In erster Linie haben die Sachverständigen das Wort. Die Abgeordneten werden vor allem zuhören und gegebenenfalls nachfragen. Anhand Ihrer Ausführungen werden wir Landespolitiker dann im Anschluss gegebenenfalls politische Initiativen ergreifen."
Und mein neugieriges Näschen hat nun doch geschmöckert. Wer hat das gesagt?
"Ihre Aufgabe ist nicht, in dieser Anhörung auf eine Meinung einzuschwenken, sondern Sie werden wahrscheinlich am Ende des Tages – wir sind in der Zeit schon weit fortgeschritten – damit leben müssen, dass hier kein eindeutiges Bild entstehen kann. Das bedeutet aber,
dass Sie weiterhin im Kontakt sein müssen mit Menschen, die für ihre Gruppe sprechen, die für Sexarbeitende sprechen, die Ihnen ihre Erfahrung nahebringen und die Ihnen auch erzählen, wie sich Diskriminierung in ihrem Kontext ausgewirkt hat. Das habe ich heute versucht."
Kunden und Kundinnen halten diesen Kontakt ganz selbstverständlich (im Gegensatz zu manch anderen). Sie müssen sich mit der Prostituierten einigen, und sie müssen für die Dienste bezahlen. Ich finde, das ist schon eine Menge in unserer schlimmen Zeit. Aber insgesamt umschleicht mich das Gefühl, dass mich der Diskurs nichts mehr angeht. Ich bin als Mann zum Zuschauer geworden, den das Treiben der Frauen (der einen wie der anderen) nur noch staunend umtreibt. Irgendwie hatte ich es schon immer gewusst, "Null Bock", das ist auch beim Sex nicht ausgeschlossen.
"Vorsitzende Doris Rauscher (SPD): Ich habe jetzt noch Frau Weber, Frau Fröhlich, Viktoria K. und Frau Bell auf meiner Liste und würde dann gern schließen. Ich möchte darauf hinweisen, dass eine Frage noch unbeantwortet ist. Vielleicht können Sie diese noch mit einflechten.
Es gab die Äußerung, es habe während Corona keine sozialen Leistungen gegeben. Da ist die Frage aufgetaucht: Waren die Frauen denn dann nicht angemeldet?
Wieso gab es während Corona und der Lockdowns keine sozialen Leistungen? – Frau Weber, jetzt sind Sie erst einmal an der Reihe, bitte. Falls Sie die Frage nicht beantworten können, kann es vielleicht eine der Nächsten."
Niemand, auch nicht Frau Weber, hat den Punkt getroffen. Das Jobcenter hat nicht gezahlt, weil wer seinen Wohnsitz und ein Schulkind in Osteuropa hat, nicht in München in (unselbständige) Arbeit mit festen Arbeitszeiten und wenig Urlaub vermittelt werden kann. Das weiß auch Frau Fröhlich, sie kennt den Fall, aber ich kenne nur diesen Fall, sie sicherlich mehrere Fälle. Und nach der Jobcenter Absage kam die Steuerschätzung für 2018 in die Beratungsstelle geflattert. Das war der Corona Sommer 2020.
Was hat die ganze Philosophie über Würde im Gutachten "Sexkauf - eine rechtliche und ethische Untersuchung" mit
angewandter Kriminalitätsanalyse zu tun? Klar, die Anwendung, nicht die Analyse, steht im Vordergrund, und soll wohl heißen, die Politik soll endlich was machen. Die Adresse in München Leopoldstraße 23 dürfte wohl sicherlich nur ein coworking Schreibtisch sein. Aber um irgendein Pamphlet zu fertigen genügt auch der heimische Küchentisch. Beeindrucken lassen muss man sich davon aber nicht.
Also da kann ich mir ja noch eher vorstellen, dass das BVerfG die Schutzaltersgrenze auf 40 Jahre anhebt, als dass es sich mit Kant gemein macht, und so Dingen wie "Mangelnde Autonomie" und "Verobjektivierung" und "Instrumentalisierungsverbot" das Wort redet. Das ist ja total abgehoben. Ich frage mich immer, warum man die Eltern nicht einsperrt, und den Dorfpfarrer und den Dorflehrer dazu? Was haben die einer jungen Rumänin eigentlich beigebracht? Die einen laufen davon weil ihnen der Mief unerträglich ist (und begeben sich so in Gefahr), und die anderen erstarren vor Leblosigkeit (und begeben sich auf diese Weise in Gefahr). Und ihrem Schicksal entfliehen wollen sie alle. Und wieviele Frauen werden durch ein Kind zu ihrer Entscheidung gedrängt? Und warum hilft
da niemand? Mir sind zu alleinerziehenden Müttern nur abartige Kommentare bekannt. Ja, so ist die Welt.
München hat ja noch ein anderes Thema, den Sperrbezirk. Heute auf der Titelseite der AZ, und nachstehend der MM:
https://www.merkur.de/lokales/muenchen/ ... 56595.html
Wo Schatten ist, muß auch Licht sein.