David Emmerich sagt, dass er sich anders verhalte, seitdem das Gesetz in Kraft sei. Mehr Vorsicht in der Wahl seiner Kunden, noch mehr Vorsicht, wie viel er von sich preisgebe. Warum hat er sich nicht angemeldet? „Es ist ein prekärer Job. Müsste ich Krankenkasse und Steuer zahlen, wäre er noch prekärer.“ Das Gefühl von Verstecktsein treibe ihn – obwohl er andererseits wolle, dass sein Job als normale Tätigkeit angesehen werde.
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Werden die Männer durch das Gesetz kriminalisiert? Sexarbeiter David Emmerich sagt: Ja.
Auch ich fühle mich durch das Gesetz kriminalisiert.
Liebe FeministInnen an der Regierung, ich weiß ja schon, dass das Wohlergehen von Männern euch schlichtweg egal ist:
Aber wir Homos sind durch eure verdammten Repressionsgesetze mindestens ebenso betroffen, wie die alle anderen, die ihr euch anmaßt, zu "schützen"!
Grundsätzlich begrüße ich jeden Artikel der sich etwas differenzierter mit dem vielschichtigen Thema Sexwork auseinandersetzt.
Was ich nur immer wieder ärgerlich finde ist die Verknüpfung ProstSchG und Steuern/Krankenkassenbeiträge. Damit wird suggeriert dass das Gesetz primär durch die dadurch entstehende Steuerpflicht abgelehnt würde - und jedem ebenfalls steuerpflichtigen Arbeitnehmer der das liest geht zügig das Messer in der Tasche auf im Sinne der Gleichbehandlung, und er positioniert sich gedanklich pro Gesetz.
Dass wir alle schon seit Jahr und Tag steuerpflichtig sind (und sehr viele die auch korrekt bezahlen, nur eben unter einer weniger diskriminierenden Berufsbezeichnung) weiss von den Lesern dann wie immer kein Schwein. Ärgerlich.
liebe grüsse malin
eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)