Umfrage: Reaktion auf das neue ProstSchG in Deutschland

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen

Was ist Eure Planung zum neuen ProstSchG?

1. Ich will mich anmelden
4
15%
2. Nach dem neuen ProstSchG höre ich auf
2
8%
3. Ich unternehme zunächst einmal gar nichts
5
19%
4. Ich warte erst einmal ab, wie die konkrete Umsetzung aussieht
6
23%
5. Ich habe noch keine Ahnung wie es weitergeht
9
35%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

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friederike
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Umfrage: Reaktion auf das neue ProstSchG in Deutschland

Beitrag von friederike »

Wie reagiert Ihr auf das neue ProstSchG? Was sind Eure Pläne und Überlegungen?

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Flocke
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Beitrag von Flocke »

Momentan warte ich ab, wie meine Agentur reagiert; im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob sie die neuen Regelungen bewältigen kann (Plan A) oder das Geschäft aufgibt (Plan B).

Ich hoffe sehr darauf, dass Plan A gelingt und ich - dann angemeldet - fast normal weiterarbeiten kann. Was ich tue, sollte Plan B anstehen, weiß ich noch nicht. Entweder ich werde independent oder suche mir eine neue Agentur, die es wagt, den Kampf mit den Paragraphen des neuen Gesetzes aufzunehmen.

Was ich allerdings VOR der Anmeldung definitiv noch umsetzen werde: eine Reise nach New York. Ich traue dem Datenschutz kein bisschen über den Weg und es würde mich nicht wundern, wenn mir nach der Anmeldung die Einreise verwehrt würde. (Ich hoffe, ich leide unter Paranoia!)

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Arum
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Beitrag von Arum »

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Flocke hat geschrieben: Was ich allerdings VOR der Anmeldung definitiv noch umsetzen werde: eine Reise nach New York. Ich traue dem Datenschutz kein bisschen über den Weg und es würde mich nicht wundern, wenn mir nach der Anmeldung die Einreise verwehrt würde. (Ich hoffe, ich leide unter Paranoia!)
Na ja, ich kann die Berichte dazu im Netz nicht mehr auffindig machen, aber vor gut fünf Jahren oder so ist es tatsächlich so passiert, dass zwei Amsterdamer SW, die in New York Ferien machen wollten, am New Yorker Flughafen die Einreise verwehrt bekamen. Ich meine mich zu erinneren, dass man sie auch eine Zeitlang eingesperrt hat. Ich weiss aber nicht mehr, auf welcher Grundlage man sie auch tatsächlich als SW erkannt hat. Trotzdem, Paranoia ist dein Gedanke nicht unbedingt.
Guten Abend, schöne Unbekannte!

Joachim Ringelnatz

Boris Büche
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RE: Umfrage: Reaktion auf das neue ProstSchG in Deutschland

Beitrag von Boris Büche »

Einreiseverweigerung in die USA ist für enttarnte Sexworker vorprogrammiert.

Es ist auch schon mehrfach passiert, dass das Mitführen mehrerer Kondome, Spielzeug etc. den Verdacht der Einreisebeamten erregt hat - mit genau dieser Konsequenz (kurzeitige Inhaftierung, Registrierung, Einreiseverbot für bis zu 10 Jahre).

Paranoia geht anders - das ist Realität.

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Hamster
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RE: Umfrage: Reaktion auf das neue ProstSchG in Deutschland

Beitrag von Hamster »

Einreiseverbot
19-jaehrige Deutsche darf nicht in die USA
Bei der Einreise in die USA erlebt eine 19-Jaehrige eine unangenehme Ueberraschung: Erst wird ihr das Handy abgenommen. Dann wird sie zurueck nach Hessen geschickt. Schuld ist Facebook.
Weiterlesen auf:
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panor ... e-usa.html


Uebrigens:
Die USA ist ja bekanntlich Weltmeister beim Ausspionieren von Internetdaten etc.
Wir SW muessen ja per Internet ueber unsere sexuelle Dienstleistungen werben.
Als SexarbeiterIn hat man es also schwer, in die USA zu reisen, weil die USA befuerchtet, als SexarbeiterIn schleppt man irgendwelche Krankheitsinfektionen ein. Ts, Ts ...

Boris Büche
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RE: Umfrage: Reaktion auf das neue ProstSchG in Deutschland

Beitrag von Boris Büche »

@ USA:
Zu bedenken ist, dass heutzutage auch jeder, der im Transit durch die USA kommt, einreisen muss.
Es gibt keine ex-territorialen Transitzonen mehr in US-Flughäfen. Man muss also noch nicht mal hin wollen, um ein Problem zu bekommen.
Dies ist ein solcher Fall:
http://www.metronews.ca/news/vancouver/ ... ndoms.html

Dass NSA&Co. eine irgendwann bestehende SW-Datenbank hackt, würde ich erwarten. Allein wegen möglicher Rekrutierungschancen. Im Bett wird geplaudert . . .

Einreiseverbote für Sexworker sind keine Gesundheitsvorsorge, sondern darin begründet, dass Prostituierte Verbrecherinnen sind, laut US-Gesetz.