Auf Anklagebank wegen einer Sex-Anzeige

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MASSEURIN GENÖTIGT
Auf Anklagebank wegen einer Sex-Anzeige
Von B. KIRCHNER

DÜSSELDORF –
„Sex relax. Den Alltag vergessen mit einer erotischen Massage“ – so versprach Kim B. (39, Name geändert) auf einer Internet-Seite. Da hatte Elektriker Dieter J. (47, Name geändert) dann doch etwas falsch verstanden. Denn als er im Studio meinte, „Komm Süße, wir machen schnellen Sex“ brach Kim in Panik aus, schrie um Hilfe und rannte auf die Straße. Jetzt saß Dieter J. wegen sexueller Nötigung ratlos auf der Anklagebank.
„Ich weiß auch nicht, warum sie Angst hatte. Vielleicht lag es an meiner Statur“, so der tätowierte Muskelprotz. Das allein war’s wohl nicht. Kim B.: „Der Mann hat auf meine Anzeige angerufen und nach den Preisen gefragt. Ich habe ihm gesagt, 95 Euro für eine Stunde. Aber kein Sex – nur Massage!“ Dieter J.: „Das habe ich nicht gewusst. Ihre Anzeige stand auf einer Seite für Sex. Als ich ankam, hieß es, nur Massage. Ich habe da natürlich nachgehakt.“
Die Staatsanwältin: „Sie wussten, dass Sex nicht im Angebot war. Man geht ja auch nicht ins Schuhgeschäft und versucht, eine Tasche zu kaufen, die der Laden nicht führt. Wenn Sie Sex haben wollen, dann müssen sie dort hingehen, wo er auch angeboten wird.“
Kim B. ist schon seit zwei Jahren im Geschäft: „So etwas ist mir noch nicht passiert. Ich bin klein, und da stand der Riese vor mir, zog an meinem Arm und verlangte Sex. Da habe ich Angst und Panik bekommen.“ Da ja nicht viel passiert war, stellte der Richter das Verfahren gegen 500 Euro (zu zahlen ans Frauenhaus) ein.

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