Schlimme Sache, hat eigentlich nichts mit SW zu tun, der Richter vergreift sich jedoch bei der Urteilsbegründung:
In seiner langen und ausführlichen Urteilsbegründung betonte Dr. Klaus Weidmann, dass die drei Männer das Mädchen durch ihre Tat zum Lustobjekt degradiert hätten. „Man hat nicht mehr mit ihr gesprochen“, sondern ihre Widerstandsunfähigkeit ausgenützt und sie „benutzt wie eine Gummipuppe“. Durch das, was die drei Männer alles mit dem Mädchen angestellten, haben sie das Opfer laut dem Richter sogar „auf eine Stufe mit einer Prostituierten gestellt?.
Wie bitte?!?
Kennt eine_r diesen Richter oder ist in der Gegend ansässig und kann dem mal Nachhilfe in Sachen Menschenrechte, die auch für uns gelten, geben?
das ist wirklich sehr empörend und zeigt nur wie wenig wissen über sexarbeit herrscht. das aus dem mund eines richters zu lesen macht ganz schön fassunglos. wie stellt der sich unsere tätigkeit vor? ich denke nicht, dass er es beleidigend gemeint hat, eher denkt, es sei so, dass sexarbeiterinnen "willenlos" über sich ergehen lassen müssen. so wie es ja immer wieder, ständig wiederholend, nervtötend zermürbend in den medien gebetsmühlenleierhaft beschrieben wird.
und das hat sehr viel mit sexarbeit zu tun. ich finds gut, wenn wir solche medienbeispiele sammlen, wie du es ja machst.
Ohne dem Richter die Verantwortung für seine Äußerung im Urteil absprechen oder abnehmen zu wollen - interessant ist trotzdem der Hintergrund:
Die zitierte Äußerung stammt wohl ursprünglich von der Anwältin aus derem Schlussplädoyer:
"Opferanwältin Manuela Denneborg aus Rosenheim schloss sich an und konstatierte im Schlussantrag: 'Die Angeklagten haben meine Mandantin zum Objekt herabgewürdigt. Sie wurde behandelt wie eine Prostituierte.'"
Manuela Denneborg ist als Opferanwältin spezialisiert für die Vertretung von Opfern sexueller Gewalt. Ausdrücklich beschreibt sie auf ihrer Website ihren feministischen Hintergrund.