Hallo @Friederike, danke für die deutlichen Worte
Mir ging es seit dem Beginn dieser sogenannten Krise nicht sonderlich gut, aber deine Beiträge lösen immer etwas positives in mir aus und das hat mich motiviert, mich auch mal wieder zu Wort zu melden.
Ich habe mir das konkrete Geschwurbel in dieser Talkshow nicht angehört (weil ich davon müde bin und momentan eher ein besonders dünnes Nervenkostüm habe).
Aber was ich schon entlarvend finde: Seit Monaten ist die Sexarbeit in großen Teilen Deutschlands verboten (seit dem politisch, gesellschaftlich und verfassungsrechtlich bisher traurigstem Tiefpunkt, der "Bundesnotbremse", jetzt auch in weiteren Bundesländern), SexarbeiterInnen wurden von der momentan ja sonst so "fürsorglichen" Politik komplett im Stich gelassen, in Stuttgart bietet das "La Strada" nicht mal mehr den Arzttermin an und von der Verbotslobby kommen einfach immer die gleichen Texte wie schon vor zehn Jahren. Die müssten doch jetzt eigentlich total zufrieden sein, aber sie bringen einfach das gleiche. Wie denkfaul, fremdfinanziert und agendagesteuert sind die eigentlich???
Damit ist aber zumindest jedem verständigen Menschen völlig offensichtlich, dass deren Behauptungen wirklich von der Realität der Sexarbeit komplett losgelöst sind (wie wir hier im Forum in "normalen" Zeiten sonst erörtern mussten).
Lieber @Tilopa schön wieder von Dir zu lesen hab Dich echt hier vermisst! Hab mir die Sendung auch nicht angetan. Nur dietolle Eröffnung von Salomè. kasharius grüßt
die Sendung hatte einige Highlights, die auch gutgetan haben (Judith Skudelny, Salomé, John Heer ...), aber die Einstreuungen diverser Frauenspersonen und des Altpolizisten waren natürlich unappetitlich.
Es wäre einmal eine wissenschaftliche Untersuchung wert, wie es eigentlich um die seelische Konstitution und Befindlichkeit dieser Personen steht, die sich wie etwa Breymaier, Paulus usw. als Vorkämpfer des nordischen Modells gerieren. Was ist deren wirkliche Motivation, deren Seelenlage? Unter den vielen wichtigen Anliegen dieser Welt suchen sie die Prostitution als Feld ihrer Selbstverwirklichung. Neben offenen kommerziellen Interessen wie bei der steuerhinterziehenden A. Schwarzer oder Karrierezielen wie bei der Breymaier (die es in den Bundestag geschafft hat, obwohl sie politisch eigentlich keine Botschaft hat) könnte man ein ausgesprochenes Ego-Problem vermuten wie bei Paulus, einem hässlichen alten Mann, der es sogar zu einem Wikipedia-Eintrag gebracht hat ("Manfred Paulus", vermutlich selbst verfasst), der als "Referent" Reisen unternimmt und sich als Vortragsgast begrüßen lässt, zum Beispiel vor den SOROPTIMISTINNEN, wo sich Rotariergattinnen (also Altnutten) treffen. Paulus ist offenbar ohne Partnerin und hätte ohne seine "Zweitkarriere" nichts zu tun und bliebe, horribile dictu, unbeachtet. Auch verkrachte Existenzen wie diese Norak wechseln sozusagen das Fach innerhalb der Branche und suchen nun eine Möglichkeit, sich irgendwie zu vermarkten. Es gibt also gewisse "rationale" Beweggründe, die man sehen muss. Die Schlussfolgerung ist, dass es keinerlei Erfolgsaussicht hat, mit diesen Menschen sachlich zu diskutieren. Das schlimmste, was diesen Menschen passieren könnte, wäre, wenn es plötzlich nur noch "happy hookers" geben würde, nur noch glückliche Prostituierte (was diesen Berufsstand von allen anderen Berufen abheben würde. Das würden sie auf keinen Fall wahrhaben wollen.
Warum aber Prostitution? Ich glaube, die Anziehungskraft des Rotlichts wirkt auch auf diesen Personenkreis. Das "Unanständige" übt eine Faszination aus, es ist schillernd interessant, anziehend, auch für Außenstehende. Es dürfte eine ähnliche seelische Verfassung vorliegen wie bei einem perversen BDSM-Anhänger, der von seiner Perversion nicht lassen kann. Einer Breymaier sind die Lebensverhältnisse in Moldawien oder Rumänien, die Schicksale junger Roma in den Balkan-Ländern vollkommen einerlei. Noch nie hat man dazu irgendetwas von ihr vernommen. Beachtlich werden diese Menschen erst, wenn sie weiblich sind und nach Westeuropa kommen, um sich etwas zu verdienen. Das scheint eine besondere Form der Perversion zu sein, vielleicht auch der Frustration, weil die Breymaier sicherlich keine Schönheit ist und niemals war. Der Typ des "Gutmenschen" oder "Aktivisten", der im Einsatz für irgendeine "gute Sache" eine Parallelexistenz betreibt, wäre ein lohnender Forschungsgegenstand (alle denken, ich wäre nur ein kleiner Angestellter oder pensionierter Polizist des gehobenen Dienstes - aber nach Dienst ziehe ich meinen Anzug aus und darunter ist der Superman-Dress, denn in Wahrheit bin ich der Held im Kampf gegen (irgendeinen) Missstand ...).
"Was ist deren wirkliche Motivation, deren Seelenlage?"
Natürlich interessant, in Bezug auf alle Verblendeten und Fanatiker. Da ist immer mindestens eine Latte locker, mögen sie auch sonst akzeptabel wirken (Breymaier bspw. ist als Gewerkschafterin garnicht so falsch, scheint mir).
Die entscheidende Frage aber ist: Wie geht man mit solchen Leuten öffentlich um?
In unseren so toleranten Zeiten ist der Irrtum weit verbreitet, jede Ansicht hätte das Recht, gehört zu werden, und es gäbe so etwas wie subjektive Wahrheit, die man aus Respekt stehen lassen müsse. Salomé wollte ihnen "ihre Wahrheit" lassen.
Sonst versteht sie sich ja als "links" und sollte den Slogan kennen: "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen", und dass deswegen Diskussionen mit Rechtsextremisten sehr umstritten sind. Was die Abolitionist*innen angeht, sollte man das ähnlich halten.
Es gibt nunmal objektiv unwahre Sichtweisen und Glaubenssysteme.
Es gibt nunmal Menschen, die aus diesem Rahmen heraus die Wirklichkeit, und Erkenntnisse über sie leugnen,
und zu jeder Lüge bereit sind, um ihre "Wahrheit" in der Welt zu verbreiten.
Wenn man dies aber nicht so benennt, dann wird das nix.
Unsere Gesellschaft ist gerade sehr bereit, sogenannte "Corona-Leugner" vor die Tür zu schicken.
Mit Sexarbeits-Leugnern spricht man auf Augenhöhe, ja man zieht gar nicht in Erwägung, ihnen ein solches Etikett zu verpassen . . .
Die entscheidende Grenze liegt nicht in der (möglicherweise erheblichen) Meinungsdifferenz.
Die Grenze ist die Leugnung objektiv feststellbarer Fakten, oder eine Meinung, die auf Fakten verzichten kann.
Wer z.B. sagt: "Das Coronavirus gibt es nicht" "5G erzeugt die Krankheit" "Das ist eine Weltverschwörung" ist zurecht "raus";
wer sagt: "Die Maßnahmen sind schwer übertrieben, nicht zweckdienlich bis schädlich, und die Berichterstattung zeigt Merkmale von Hysterie und Propaganda" sollte nicht ausgeschlossen werden - wie es derzeit leider geschieht.
Ich bin übrigens ein Anhänger der absoluten Redefreiheit, und sage: "Mit Nazis reden" - das kann man machen.
Solange man sie "Nazis" nennt, und klarmacht, dass sie nicht "Gesprächspartner", sondern Feinde sind.
Auch Spinner und "Gläubige" sollen sich jederzeit blamieren dürfen - man helfe ihnen dabei mit Freuden!
Das sehe ich anders!
Ich sehe in ihr eine junge, zielsichere, aufstrebende Ideologin, die schon vor Abschluss ihres Studiums ein paar Schäfchen im Trockenen hat.
"Verkracht" muss man ihr glauben, sehen kann man es nicht, finde ich. Gut, als Juristin wird sie kaum Karriere machen können, es sei denn sie löste sich erfolgreich und dauerhaft von ihrer Karriere als Ideologin ab - die ja nur über das genutze Pseudonym zur Verschleierung ihrer wahren Identität funktioniert.
Aber als Wanderpredigerin, wie ihre Mentorin Ingeborg Kraus, steht ihr eine erfolgreiche Zukunft offen!
(ob Frau Kraus eigentlich ihr Einkommen überwiegend als Psychotherapeutin erzielt, oder nicht?)
Putzig fand ich die Szene gestern, in der die Norak über die Verquickung ihres angeblichen Zuhälters mit der organisierten Kriminalität sprach [5:16]
" . . . er war auch mit diesen [mit den Fingern abzählend] Hells Angels, Bandidos, unterwegs, wo ich mir dann auch Sorgen gemacht habe"
Wer ein bisschen Interesse für die Strukturen der OK hat, weiß: Man kann nur mit einer Bande "unterwegs sein", und gerade die zwei genannten Banden sind traditionell verfeindet. Weder die Angels, noch die Bandidos würden sich mit jemandem abgeben, der mit der Gegenseite verkehrt.
Juli 2, 2021
, 8:57 pm Recherche in Wiesbaden
FASSADEN - "Hinschauen, aufklären, für eine andere gesellschaft kämpfen."
Mit dieser Aussage endet der Film FASSADEN von Kristine Tauch und Matthias Gathof, der das wahre Gesicht der Prostitution zeigt und das geistige Konstrukt der selbstbestimmten Hure als das einer Minderheit aufdeckt. Dazu begleiten die beiden Wiesbadener Filmschaffenden die Abolitions-Aktivistin, Soziologin und ehemalige Stadtverordnete Manuela Schon auf ihrer Reise zu den Orten sexueller Ausbeutung in Wiesbaden. Zitate aus Freierforen und dem Buch „Die Gefallene“ von Amely Bölte, die schon im 19. Jahrhundert aktiv in der Frauenrechts- und Abolitions-Bewegung in Wiesbaden war, machen klar: Prostitution ist kein Job wie jeder andere, sondern Gewalt gegen Frauen und verhindert Gleichstellung.
Wiesbaden. “Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich könnte wieder wie früher unbeschwert und blind durch meine Stadt laufen…“, sagt Manuela Schon und meint damit ihre Erkenntnisse über Prostitution in Wiesbaden. Die Soziologin ist aktiv in der Abolitions-Bewegung (Ausstieg aus der Prostitution) und nimmt im Film FASSADEN die Wiesbadener Filmschaffenden Kristine Tauch und Matthias Gathof mit auf eine Reise an Orte der sexuellen Ausbeutung in Wiesbaden: Vom City-Massage-Salon in der Faulbrunnenstraße über die Kleine Schwalbacher Straße, dem ehemaligen Rotlichtviertel Wiesbadens, weiter durchs Wiesbadener Sperrgebiet an verschiedenen Terminwohnungen vorbei hin zum sogenannten Laufhaus bzw. Bordell Crazy Sexy in der Mainzer Straße. Auf der Kasteler Straße fährt das Team in der Linie 6 an der Roten Meile, das heute Crazy Chicken Farm heißt, über den verwaisten Landstraßenstrich, der ehemals der berühmteste Westdeutschlands war, vorbei an sogenannten AO („alles ohne Kondom“)-Häusern bis hin zum Foxhaus in Kastel, in dem die Wohnungsprostitution viele Jahre florierte. Ein paar Schritte weiter blicken wir auf ein unbebautes Gelände. Hier konnten eine Initiative von Anwohnerinnen und die Frauenorganisation in der Linken 2014 den Bau eines sogenannten Gentlemen-Clubs und eines Groß-Bordells verhindern. Trotz der vorherrschenden Meinung, dass Sex käuflich sein müsse, damit Männer nicht vergewaltigten und eine Stadt eine bestimmte Menge an Sex brauche.
Dass Prostitution jedoch nicht leicht und angenehm, geschweige denn normal ist, sondern eine brutale und menschenverachtende Arbeit, verdeutlicht Manuela Schon anhand von Zitaten aus Internetforen, in denen sich Freier über die „Wegwerfmädchen“ äußern – respektlos und ohne jegliche Empathie.
Prostitution – kein Job wie jeder andere
Im Dialog zwischen Manuela Schon und Dr. phil. Alfons Heinz-Trossen, ehemaliger Leiter der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten im Gesundheitsamt Wiesbaden, Hochschuldozent und Autor des Buches “Prostitution und Gesundheitspolitik”, erhalten die Zuschauenden einen tiefen Einblick in die verdeckte und offene Prostitution in Wiesbaden, die mit Prostitution einhergehende Kriminalität und die zweierlei Maß, mit denen Frauen und Männer in der Prostitution gemessen werden. So berichtet Heinz-Trossen aus einem Urteil des Verwaltungsgerichts Minden von 1987, in dem einem Freier beim Prostitutionsakt „eine gewisse Natürlichkeit“ zugesprochen wurde, während die Prostituierte „gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden“ verstoße. Und Heinz-Trossen stellt fest, dass sich in dieser Auffassung bis heute nichts verändert hat.
Bereits Amely Bölte, Wiesbadener Vorkämpferin für Frauenrechte – vor allem das Recht auf eine sie ernährende Erwerbstätigkeit, schreibt im 19. Jahrhundert in ihrem Buch „Die Gefallene“ über die unterschiedliche Bewertung der Rollen von Männern und Frauen in der Prostitution: „Die Männer, mein liebes Kind, die die eigentlichen Sünder sind“ und mit schönen Worten und Geld „das Unheil anrichten, sie gehen frei aus, tun sogar, als ginge sie das alles gar nichts an.“
Gespräch Trossen Manu
Prostitution ist Gewalt
“Ich atme tief durch.“, sagt Schon, nachdem sie „nur einige der in dieser Zeit ca. 80 Prostitutionsstätten in Wiesbaden“ passiert hat und ein paar Rosen für eine Gedenkzeremonie im Bergkirchenviertel kauft. Hier in der Kastellstraße wurde Anfang der 2000er Jahre eine junge Prostituierte brutal ermordet. Der Mörder: Ihr Zuhälter. Gewalt und Brutalität sind dem Gewerbe immanent. 15 Freier am Tag hält kein Körper lange aus, unwillige Mädchen werden brutal verprügelt oder sogar ermordet. So tötete ein Freier auch Anfang der 2000er in der Eltviller Straße eine junge Frau, weil sie die „Dienstleistung“ nicht zu seiner Zufriedenheit erbrachte.
Welche Gewalt die Freier der Seele der prostituierten Frauen jedoch antun, ist ihnen selten bewusst und interessiert offensichtlich auch nicht. Hierzu zitiert Kim Engels, Vorstand des frauen museum wiesbaden, wieder Amely Bölte: „…unter Männern aber herrscht der Wahn, eine Frau unglücklich zu machen, sei kein Verbrechen.“
Bölte positionierte sich klar gegenüber Prostitution und hatte in Wiesbaden viele Mitstreiterinnen, die diese als „ein Moment von Gewaltverhältnissen in unserer Gesellschaft“ sahen, „die zu Ungunsten von Frauen stattfinden“ erläutert Beatrixe Klein, Direktorin des Wiesbadener frauen museum, und betont, dass diese Diskussion schon eine sehr alte sein muss, „ich vermute, seit es Prostitution gibt.“
Echte Gleichstellung ist nur ohne Prostitution möglich
Prostitution ist ein Gleichstellungshindernis, weiß Schon, denn Männer nutzten sie, „um ihren herausgehobenen Status in der Gesellschaft zu zementieren.“ Es gehe um Macht und Geld und um gelerntes Konsumverständnis.
Dr. Heinz-Trossen erklärt, Kinder erführen früh die „Omnipotenz des wirtschaftlichen Prinzips“. Alles sei käuflich, vom Comic über den Altruismus des Sozialarbeiters bis hin zum Fußballer, der dahin wechselt, wo es mehr Geld gibt. Wer Geld hat, hat auch Macht, so lernen es schon die Jüngsten. Und wofür ich Geld ausgebe, das gehört mir, ganz und gar. So würden „Machthierarchien in der Konsum- und Freizeitsphäre reproduziert“, zitiert Manuela Schon den Soziologen Pierre Bourdieu.
Hinschauen, aufklären und für eine andere Gesellschaft kämpfen
Das Nordische Modell, das die Freier kriminalisiert und Frauen beim Ausstieg aus der Prostitution hilft, könnte die Machtverhältnisse zwischen Freier und Prostituierter aufbrechen. Doch oft wird diesem Modell unterstellt, dass es dafür sorge, die Prostitution in den Untergrund zu schieben. Wenn Manuela Schon das hört, möchte sie oft schreien: „Euer Untergrund liegt genau vor euch. Schaut doch hin!“ Und das tut sie und kämpft weiter für die Freier-Kriminalisierung und Abolitions-Hilfen, denn sie ist sich sicher: Solange die Gesellschaft wegschaut und Prostitution als „Job, wie jeden anderen“ ansieht, werden Frauen weiterhin sexuell ausgebeutet und ermordet.
Text: Christine Gediga Bilder: Matthias Gathof
Der Film erscheint am 08. Juli 2021 auf Youtube. für dies und weitere filmprojekte folge „miwi stories“ auf facebook und instagram!
Die Beteiligten:
Manuela Schon, Jahrgang 1982 ist Soziologin und politische Aktivistin und liebt Rockmusik. Sie war Gründerin und viele Jahre Sprecherin des Wiesbadener Bündnis gegen Rechts.Von 2011 bis 2016 war sie Stadtverordnete der Landeshauptstadt Wiesbaden, zuletzt stellvertretende Stadtverordneten-Vorsteherin. In dieser Funktion gründete sie 2013 das “Netzwerk Abolition – Für eine Welt ohne Prostitution” mit. Sie ist aktiv im Netzwerk Stop Sexkauf und hat 2015 mit anderen Aktivistinnen gemeinsam das Dokumentationsprojekt „Sex Industry Kills“ ins Leben gerufen. 2016 war sie eine der Initiatorinnen der Basisinitiative “Linke für eine Welt ohne Prostitution” innerhalb der Partei DIE LINKE. Sie schreibt unter anderem für den radikal feministischen Blog Die Störenfriedas.
Dr. phil. Alfons Heinz-Trossen, wurde 1948 in Bingen geboren. Er studierte Sozialwesen an der Fachhochschule in Wiesbaden, Psychologie und Erziehungswissenschaften an der J. W. Goethe Universität in Frankfurt/M. und promovierte dort im Mai 1992 im Fachbereich Erziehungswissenschaften. Er war von 1985 bis 1995 Leiter der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten im Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Wiesbaden. In dieser Zeit führte er umfangreiche Recherchen im Rotlicht-Milieu durch, auf deren Grundlage 1993 sein Buch “Prostitution und Gesundheitspolitik” erschien.
Das frauen museum wiesbaden entstand 1984 aus einer Ausstellung zum Frauenleben in Wiesbaden und beschäftigt sich mit der Frauenbewegung und Lebenswelten von Frauen. Direktorin ist die Soziologin Beatrixe Klein, im Vorstand ist Kim Engels.
Die Regisseurin und verantwortliche für das Storybook des Films Kristine Tauch ist Diplom-Pädagogin und Drehbuchautorin und hat 20 Jahre Erfahrung in der Bildungs- und Kreativbranche. Sie ist Herausgeberin einer Anthologie von Geschichten geflüchteter Menschen („Warum Wir Hier Sind“, erschienen 2018) und leitet als StoryMentor Schreibkurse und Teambuilding-Prozesse. Kristine Tauch möchte besonders soziale Missstände sichtbar machen und bearbeitet gesellschaftlich relevante Themen kreativ.
Der Regisseur und Kameramann Matthias Gathof ist Master of Arts (Medien-Design) und Start-up Gründer. In mehr als 8 Jahren Praxiserfahrung hat er neben Unternehmensfilmen mehrere sozialkritisch motivierte Kurzfilme produziert, unter anderem ................ (Anmerkung von deernhh: Den YouTube-Link habe ich gelöscht, weil es sich nicht um den Film Fassaden handelt, sondern um Tierwohl/Fleischkonsum (Schweine, Rinder etc.) Matthias Gathof möchte mit seinen Filmen gesellschaftlichen Wandel beschleunigen und ist der Initiator der geplanten Filmreihe zum Thema „Prostitution in Deutschland“, dessen Vorfilm „FASSADEN – Prostitution in Wiesbaden“ ist.
Ansprechperson für weitere Information und Interviews:
Wir danken Demokratie leben! Wiesbaden für die Förderung der Filmproduktion!
Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
„Demokratie leben in Wiesbaden“ ist eine Strategie, die das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und gegen jede Form von Extremismus fördert. Gefördert werden Projekte in Wiesbaden, die sich für ein vielfältiges, respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander einsetzen.
(Anmerkung von deernhh:
Das wundert mich, dass der Film angeblich deaktiviert wurde. Wenn man bei YouTube die Suchmaschine anklickt und in der Suchmaschine "Fassaden Manuela Schon" eingibt, dann kann man sich den Film (Dauer: 27 Minuten) anschauen.
Dieser Film ist nur ein Trailer
FASSADEN – EIN FILM HINTER DIE KULISSEN DER PROSTITUTION IN WIESBADEN (DF)
FILMEMACHER*INNEN ZU GAST
Premiere in Wiesbaden: Am 6. September zeigt das Murnau-Theater die Dokumentation FASSADEN – EIN FILM HINTER DIE KULISSEN DER PROSTITUTION IN WIESBADEN von Kristine Tauch und Matthias Gathof. Im Anschluss an den 30-minütigen Film beantworten die beiden Filmschaffenden sowie Manuela Schon und Dr. Alfons Heinz-Trossen die Fragen des Publikums. Geleitet wird die Diskussion von Spiegelbild - Politische Bildung aus Wiesbaden.
Der sehr umfangreich recherchierte Dokumentarfilm positioniert sich gesellschaftspolitisch klar:
„Hinschauen, aufklären, für eine andere Gesellschaft kämpfen“. Mit dieser Aussage endet der Film FASSADEN von Kristine Tauch und Matthias Gathof. Er deckt das geistige Konstrukt der selbstbestimmten Hure als das einer Minderheit auf und zeigt das wahre Gesicht der Prostitution. Dazu begleiten die beiden Wiesbadener Filmschaffenden die Abolitions-Aktivistin, Soziologin und ehemalige Stadtverordnete Manuela Schon auf ihrer Reise zu den Orten sexueller Ausbeutung in Wiesbaden. Zitate aus Freierforen und dem Buch „Die Gefallene“ von Amely Bölte, die schon im 19. Jahrhundert aktiv in der Frauenrechts- und Abolitions-Bewegung in Wiesbaden war, machen klar: Prostitution ist kein Job wie jeder andere, sondern Gewalt gegen Frauen und verhindert Gleichstellung.
Filmemacher*innen zu Gast
FASSADEN – EIN FILM HINTER DIE KULISSEN DER PROSTITUTION IN WIESBADEN
Regie: Kristine Tauch, Matthias Gathof, DE 2021, 30 min, MP4, DF, FSK: ungeprüft
Gespräch mit den Filmschaffenden und weiteren Gästen im Anschluss
"Alfons Heinz-Trossen wurde 1948 in Bingen geboren. Er studierte Sozialwesen an der Fachhochschule in Wiesbaden, Psychologie und Erziehungswissenschaften an der J.W. Goethe Universität in Frankfurt/M. und promovierte dort im Mai 1992 im Fachbereich Erziehungswissenschaften. Seit 1985 arbeitet er als Leiter der Beratungsstelle für sexuelll übertragbare Krankheiten im Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Wiesbaden."
Quelle: Besprechung seines Buches "Prostitution und Gesundheitspolitik" (1993), auf dessen Cover ein streng blickender Richter im Vordergrund steht . . . seit wann versinnbildlichen Richter Gesundheit, oder Politik?!
Herr Heinz-Trossen scheint seine Tätigkeit im Gesundheitsamt etwa zu diesem Zeitpunkt aufgegeben zu haben, und erwähnt sie in seiner aktuellen Selbstdarstellung nicht. Erfahrungen mit der Situation unter der Rechtslage nach 2000 dürften ihm fehlen.
"Mensch, Manu, warum folterst Du dich eigentlich selbst?"
ist für mich der zentrale Satz in dieser Dokumentation des Erlebens und Wirkens einer Abolititionistin.
Komisch finde ich, dass oben ihre einstige Tätigkeit als Stadtverordnete in Wiesbaden erwähnt wird,
nicht aber ihre aktuelle als Frauenbeauftragte im öffentlichen Dienst in Darmstadt.
WAS sie da eigentlich tut, ist seit 2018 nicht öffentlich zu erschließen.
"Ihre Arbeits-Schwerpunkte der nächsten Monate werden dabei unter anderem der städtische ‚Runde Tisch zum Prostituiertenschutzgesetz‘, die Vorbereitung des 20-jährigen Jubiläums des Netzwerkes Gewaltschutz und das Thema ‚Nein zu sexistischer Werbung‘ sein.“ (Quelle)
Jemand was gehört vom "Runden Tisch?" Ich nicht . . .
Will auch was dazu sagen: heißt das Thema nun SEXkauf Verbot oder FRAUENkauf Verbot?
Also wenn ich in eine Tanzschule gehe, dann darf ich da so einiges, aber nicht alles ist erlaubt, vieles sogar verboten oder unerwünscht, und zu einem Kurserfolg tragen auch Eigenschaften und Verhaltensweisen wesentlich bei, die oft erst noch entwickelt werden müssen, und keinesfalls für alle Teilnehmer selbstverständlich sind, ganz abgesehen vom Spaß- und Lustgewinn beim Tanzen, der dann auch noch von der Partnerwahl abhängt.
Also wenn ich in einen Lusttempel (neudeutsch: Prostitutionsstätte) gehe dann gibt es da genauso viele Gesetzmäßigkeiten wie oben beim Besuch einer Tanzschule - das dürfen einige gerne als Provokation auffassen - gern geschehen - nein, das macht mir nichts aus. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
Hallo , ich bin ein geiler Sexvulkan Mein Körper ist zu 100% natürlich - meine echten Brüste fühlen sich toll an und meine Körper wartet nur darauf, sich an deinen zu schmiegen und zu verschmelzen...
Wie du siehst, sind meine Bilder 100% Original. Wenn du Abwechslung und eine spaßige Zeit suchst,bist du bei mir genau richtig - ich bin sehr flexibelund und Ich kann fast jeden Wunsch erfüllen
Sie können einen Termin mit mir vereinbaren, aber bitte seien Sie pünktlich, und wenn Sie nicht dorthin gelangen können, lassen Sie es mich bitte wissen!
Ich empfange dich in einem sexy Outfit und bin schon ganz heiß auf dich.
Für mich sind sympatie und Hygiene sehr wichtig . Also, so wie ich dir ordentlich, gepflegt und respektvoll gegenüber trete, erwarte ich das selbe von"dir"!!! Die Betonung liegt auf "Gentleman"!!! Gegenseitig wohlfühlen ist die Basis für eine schöne gemeinsame Zeit! ich behalte mir das recht vor meine kunden auswählen mit denen ich arbeiten .
Ich beantworte KEINE anonymen Anrufe !
Und das sind ja erst die Basics. Da ist die Aufregung und Erregung, die das Gehirn vernebelt. Da ist der Kopf noch voller Porno Fantasien. Da ist die gute oder schlechte Erfahrung vom letzten Mal. Da ist das Selbstwertgefühl noch im Keller, oder die Hochstimmung schwindelerregend. Da kämpfen der Wunsch nach Wiederholung gegen das Erleben von Neuem. Da ist die gemeinsame Schnittmenge noch nicht klar und die Harmonie im Schwebezustand. Da ist etwas was noch nicht spruchreif ist, aber raus will. Da ist ein Raum der gestaltet und ausgefüllt werden will. Da ist so vieles. Da kann alles schiefgehen, bevor es einmal klappt, und wirklich Spaß und Lust macht. Und da ist das Geld, das dann weg ist, eingetauscht gegen eine Erinnerung. Und da ist die tägliche Arbeit zu einem Stundenlohn, der nur einen Bruchteil davon ausmacht.
Menschliche Interaktionen sind oft so. Sie sind erst einmal zum Scheitern verurteilt, bevor sie einmalig glücken. Darum probieren wir es ja immer wieder. Viel einfacher wäre es da, sich auf dem Sofa einen zu wixen (offiziell: zu masturbieren), wenn da nicht auch noch das eine wäre, ja was wohl? Klar, man könnte sich nun auch daten. Nur seltsam, daß ich auf diese Idee nie verfalle, wenn ich an Sex denke. Ist vielleicht meine gute Erziehung.
Das verstehe ich ja nun überhaupt nicht:
"Dr. Heinz-Trossen erklärt, Kinder erführen früh die „Omnipotenz des wirtschaftlichen Prinzips“. Alles sei käuflich, vom Comic über den Altruismus des Sozialarbeiters bis hin zum Fußballer, der dahin wechselt, wo es mehr Geld gibt. Wer Geld hat, hat auch Macht, so lernen es schon die Jüngsten. Und wofür ich Geld ausgebe, das gehört mir, ganz und gar. So würden „Machthierarchien in der Konsum- und Freizeitsphäre reproduziert“, zitiert Manuela Schon den Soziologen Pierre Bourdieu."
Meint Frau Schon vielleicht unser Anreiz- und Belohnungssystem? Ist doch irgendwie niedlich, daß sich die "ach so starken" Männer immer die "ach so schwachen" Frauen an ihrer Seite wünschen, wenn sie sich belohnen wollen.
ich habe mir den langen Text von deernhh, den sie ja vom Ton abgeschrieben haben muß, tatsächlich durchgelesen, und das 27 minütige Video habe ich auch gesehen und gehört, und ich habe mir gedacht: okay, Bordellführung Mal ganz anders, die Frankfurter Bahnhofsviertelnacht fällt ja heuer zum zweiten Mal aus. Dann stellte deernhh noch den Artikel mit dem ehebrecherischen Sexannoncenstöberer ein, und ich sah den Verbotszeigefinger überall. Man kann da auch gar nicht mehr antworten, auf die vielen Einlassungen der m-w-d Abolitionisten, und jede Erwiderung (Gegenargumentation) führt ja nur zu neuen Einlassungen.
Also sehe ich eine Strategie gegen das Schweigen (Aussitzen) darin, einfach mit dem weiter zu machen, nach dem einem nach so einer Lektüre zu Mute ist. Das ist ehrlich. Das ist konstruktiv. Das ist gewaltfrei. Und ich selbst fühle mich ungemein gut danach, so nach dem Motto: die Hex' ist tot, die Hex' ist tot, die böse böse Hex' ist tot.
In diesem Sinne, Kasharius, danke der Nachfrage, und daß Du den Beitrag nicht gelöscht oder verschoben hast
Viele Grüße, Georg
Zuletzt geändert von floggy am 18.08.2021, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
Welches Problem auch immer in der Gesellschaft besteht-
der Staat weiss eine völlig irre Problemlösung die niemandem nützt, aber Arbeitsplätze im Beamtenapparat schafft. H.S.
Engagement für Frauen und Kinder in Indien Nepal Bangladesch
BONO Direkthilfe
"Deutschland - Das Bordell Europas - Junge Mädchen in Deutschland werden in erschreckendem Ausmaß in die Prostitution gelockt, deshalb wird die BONO-Direkthilfe ab sofort auch in Deutschland aktiv." Mehr dazu https ://www .bono-direkthilfe .org/unsere-hilfe/#deutschland
Chance Swiss
"Mit Blick auf die globale Dimension des Menschenhandels ist Asien mit 62 % der weltweit 40 Millionen Opfer moderner Sklaverei besonders stark betroffen und daher lag der Schwerpunkt unseres Engagements bisher auch in Nepal, Indien und Bangladesch. Doch Menschenhandel spielt sich auch vor unserer Haustüre ab." https ://chanceswiss .ch/was-wir-tun/schweiz/
Mein Fazit:
In Deutschland findet den m-w-d Abolitionisten wohl Prostitution zu "glamourös" statt, da muß man schon in die Dritte Welt gehen, um noch schockierende Bilder über Menschenhandel mit Frauen und Kindern machen und einem Publikum präsentieren zu können, das einerseits gespalten, und andererseits aufgrund fehlender eigener Erfahrungen verunsichert ist. Mir entzieht sich jedenfalls jegliche Erfahrung mit Frauen und KINDERN (total absurd) in der deutschen Sexarbeit in der Prostitution und im deutschen Sexgewerbe. Da wo ich hingehe, wenn ich meine Wohnung verlasse, da gibt es keinen Menschenhandel mit Frauen und KINDERN zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung in der Prostitution. Ich weiß aber, daß das reiche Europa auch sehr sehr arm ist. Wenn Organisationen dieser Länder ihren Protest anmeldeten, dann wäre ich dabei. Aber dieser Kuhhandel, mit Bildern aus Indien Nepal Bangladesch im reichen Europa hausieren zu gehen, der dem reichen Europa keine Schramme zufügt, aber die Sexbranche in Deutschland in Verruf bringen soll, ist so was von unappetitlich, daß ich mir echt wünsche, daß sich jetzt auch viele m-w-d Spendenzahler darüber entrüsten.
Es ist bezeichnend, wie konsequent die angeblich so entscheidende Differenzierung des "Nordischen Modells" von einer schlichten Verbotspolitik unterlassen wird:
"Die Frauen-Union der CDU macht sich für ein Verbot der Prostitution stark."
"Die Frauen-Union will [ . . .] Prostitution generell bekämpfen."
"In einem ersten Schritt sollte der Sexkauf von Schwangeren und Frauen unter 21 Jahren verboten [ . . .] werden"
"Die Diskussion über ein Verbot von Prostitution nach dem Vorbild von Schweden und Frankreich ist zuletzt in mehreren Parteien geführt worden."
Aber das stimmt SO natürlich nicht:
"Wie jetzt alle Medien titeln "Frauenunion fordert #Prostitution-sverbot", es ist einfach nicht wahr. Die Frauen werden nicht bestraft. Sondern Freier, die schwangere & sehr junge (u21) Frauen kaufen & damit prekäre Notlagen ausnutzen. Warum sollte das weiter erlaubt sein?"
(Huschke Mau, Tweet 27.8.2021)
Man muss zugeben, dass da was dran ist.
Im Beschlusspapier der FU vom 29.6. wird u.A. gefordert:
- Sexkauf von Freiern ist unter Strafe zu stellen.
[merke: Freier*innen gibt es nicht, männl./diverse Dienstleistende auch nicht; lies: "durch" statt "von"]
- Bordelle und ähnliche Einrichtungen bleiben geschlossen.
[Stundenhotel = ähnliche Einrichtung?]
Warum, zum Beispiel, sollte das Einstiegsalter auf 21 heraufgesetzt werden? Gleichzeitig wird debattiert, das Wahlalter auf 16 herabzusetzen ...
Warum sollten die Freier verpflichtet werden, zu kontrollieren, ob eine SDL 20 oder 21 ist?
@friederike:
Ich meinte, dass an dem Statement Huschkes, die Medien würden der Frauen-CDU die Forderung nach Verbot der Prostitution unterschieben, etwas dran ist.