Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beiträge betreffend SW im Hinblick auf Gesellschaft bzw. politische Reaktionen
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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

Sehr wichtiger Beitrag! Danke @Tilopa.

Kasharius grüßt

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floggy
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Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von floggy »

Die Überschrift von der taz

Sexarbeit „nur noch im Wald“

geht auf die

Konvention zur Unterbindung des Menschenhandels und der Ausnutzung der Prostitution anderer

von 1949 zurück, da hier unter Artikel 2 das Verbot von Bordellen gefordert wird.

Wie kann man so einer alten Kamelle den Garaus machen?

Jürgen Wohlfarth, Rechtsreferendar des Tagarbeitsverbots und der Toleranzzonen in Saarbrücken 2014, hat wiederum geäußert, dass Straßenprostitution nicht mehr zeitgemäß wäre. Was will die SPD eigentlich? Einkreisen und vernichten? Eine alte Militärtaktik. Jetzt, nachdem ein Viertel registriert ist, also behördlich bekannt. Wir wissen, wo Sie wohnen; wo wir Sie antreffen; wo wir Sie abholen können.
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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

@Tilopa

zu "La Strada" : Immerhin postuliert das Café auf seiner Seite kein Sexkauf-Verbot und bietet sogar Hilfe zur Selbsthilfe an. Aber sie kooperieren ebend mit einer Gesundheitsbehörde, in deren Reihen mit Sabine Constabel eine erklärte Prostitutionsgegnerin ist und eben ihrerseits in einem Verein den Vorsitz führt (sisters e.V. ), der nach seinem Namen und seinem satzungsgemäßen Zielen für ein Sexkaufverbot eintritt. Ein echtes Bermudadreieck in dem das Selbstbestimmungsrecht der SW zu versinken droht. Und auch die dritte im Bunde des Vorstandes, neben MdB Brehmeyer bei Sisters Frau Dipl. ing. Ehlers https://www.frankfurt-university.de/de/ ... en-ehlers/ probagiert ein Sexkaufverbot z.B. hier im Rahmen der Kampagne ROTLICHT AUS ; Ergo: Im Vorstand drei "bürgerliche" Frauen ohne eigene PaySex-Erfahrungen (vermute ich jetzt mal). Keine SW ist Mitglied des Vorstandes. Und hier mal die Liste der Unterstützer der Kampagne, darunter der Landesfrauenrat Baden-Würtemberg und - oh Wunder ! - die Caritas Stuttgat https://rotlichtaus.de/unterstuetzerinnen-galerie/. Zum Vergleich mal die Unterstützerliste der Kampagne Sex ist Arbeit https://www.sexarbeit-ist-arbeit.de/unterstuetzerinnen/ Darunter immerhin die Aidshilfe Baden-Wpürtemberg. Wem fällt sonst was auf.... Ich bleibe dran.

Kasharius grüßt

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floggy
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München: Mimikry gegen KOFRA

Beitrag von floggy »

Zitat (Quelle facebook):

Sonntagsgedanke: Kann jemand nicht für sich selbst entscheiden, weil er*/sie* Deine Sprache nicht spricht?

Sonja Dolinsek Alle Menschen können für sich selbst entscheiden. Es stimmt natürlich, dass Migrant*innen, die die Sprache nicht sprechen, sich weniger gut informieren können. Das ist aber ein anderes Thema und Problem.

Mimikry München .. und genau das müssen Prostitutionsgegner*innen verstehen lernen. Ein beliebtes Argument gegen Sexarbeit ist ja, dass sie zu einem großen Teil von Migrant*innen angeboten wird und somit nicht selbstbestimmt ausgeübt werden kann.


LG Grüße aus München

---------- das hier ist die Grenzlinie ----------

Kontakt: kofra-muenchen@t-online.de
Baaderstraße 30, 80469 München
Tel: 089 20 10 450 Fax: 089 20 22 747

Dieser städtisch bezuschußte Verein, gefördert durch die Landeshauptstadt München, Sozialreferat, hat auch schon Melissa Farley eingeladen, und umgibt sich gerne mit Prominenten des Abolitionismus.

Man lese und staune auf Seite 11: "Für unser Bündnis Stop Sexkauf! und mehrere Initiativen in Deutschland, ist es fundamental wichtig, ... "
http://www.kofra.de/htm/Programm/Progra ... chluss.pdf
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deernhh
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von deernhh »

Interessante Aufdeckungen!
Danke Kasharius, floggy, Tilopa und co.!

Liebe Grüße von deernhh

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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

Noch eine kleine Reminiszens zu den beiden Vorständlerinnen von Sisters e.V. Constabel und Breymaier:

So nahm Sabine Constabel exakt auf den Tag genau heute vor sechs Jahren als Sachverständige ihrer Behörde an einer öffentlichen Anhörung des Rechtsausschusses des Dt. Bundestages teil. Beraten wurde der Gesetzentwurf der Bundesregierung, seit 2009 eine christlich-liberale Koalition, zur Bekämpfung des Menschenhandels und zur Überwachung von Prostitutionsstätten (Drucksache 17/13706). Er sollte der Umsetzung der EU-Richtlinie gegen Menschenhandel dienen. Zur Verabschiedung kam es damals nicht mehr, da die Legislaturperiode wenige Monate später endete. Jedenfalls nutzte Frau Constabel die Chance ihre prostitutionsfeindlichen Äußerungen darzutun. https://www.bundestag.de/dokumente/text ... lle-212878 Zu dem ebenfalls geladenen Sachverständigen und ehemaligen Mitarbeiter des LfV Sachen, Michael Heide von Karo e.V. äußere ich mich in einem anderen thread ausführlicher. Hier nur soviel: Das Landesamt für Verfassungsschutz führte nach Erkenntnissen des 2. Untersuchungsausschusses der fünften Wahlperiode des Sächsischen Landtages zwischen 2005 und 2006 die damalige Vorsitzende des Vereins Karo e.V.als Kontaktperson unter dem Decknamen Asterix. Ab Beginn des Jahres 2006 bis ca. Mai/Juni 2006 soll es nach den Aussagen Frau Schauers vor dem Ausschuss zu fünfzehn bis zwanzig treffen mit Herrn Heide gekommen sein. Der Verfassungsschutz versuchte gegen Ende des Jahres 2005 Frau Schauer wegen der Qualität ihrer Informationen als "V-Mann" zu werben. Das hättedie Einflussnahmemöglichkeiten und die wirtschaftliche Abhängigkeit vergrößert(!) Die zunächst genehmigte Werbungsvorlage wurde dann vom Behördenleiter widerrufen; mehr dazu an anderer Stelle...demnächst.

Knapp drei Jahre später am 6. Juni 2016 nahm die damals noch nicht im Bundestag vertretende Sachverständige Breymaier für Sisters e.V. an einer öffentlichen Anhörung zum Prostituiertenschutzgesetz, eingebracht von der durch die dritte große Koalition getragene Bundesregierung im Familienausschuss des Dt. Bundestages. https://www.bundestag.de/dokumente/text ... lie-424766 Sie kritisierte, fleißig sekundiert durch den frauenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion MdB Marcus Weinberg (einem "besonderen Freund" unserer lieben @Friederike - zwinker), das Gesetz als noch nicht restriktiv genug ...von dieser Haltung wird sie bekanntermaßen nicht mehr abgehen...

Hier möchte ich für heute schliessen. Mache aber gerne weiter, da ich es wichtig finde, gerade jetzt, diese restriktiven Strukturen offenzulegen. Wer aber davon genervt ist, möge es mir bitte in schonungsloser Offenheit mitteilen. Den: Ich diene.

Kasharius grüßt einstweilen

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Lucille
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Lucille »

In schonungsloser Offenheit:

Bitte mehr Deiner hervorragenden Zusammenfassungen dieser oft schwer zu durchblickenden Verstrickungen! Danke!

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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

@Lucille

Ganz wie Eure Ladyschaft wünschen (habe gerade Dowton Abbey gestreamt, 6. Staffel)

Wünsche angenehm zu ruhn.

Kasharius grüßt

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deernhh
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von deernhh »

Sexkaufverbot
Gegen Prostitution und Menschenhandel

Heidenheim / Karin Fuchs 23.06.2019 - 17:47 Uhr

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier will diese Woche ein fraktionsübergreifendes Bündnis gründen.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises ist seit Jahren im Verein „Sisters für den Ausstieg aus der Prostitution“ aktiv, deren zweite Vorsitzende sie ist. Breymaier ist überzeugt: „Prostitution ist nicht mit Menschenrechten vereinbar.“ Diese Woche nun will sie gemeinsam mit dem CDU-Kollegen Frank Heinrich einen fraktionsübergreifenden Parlamentskreis ins Leben rufen unter dem Titel „Prostitution überwinden“. Dazu hätten sie eine Reihe von Abgeordneter verschiedener Fraktionen eingeladen, so Breymaier.

Vorbild Frankreich
Warum jetzt? Momentan sei Dynamik im Thema Prostitution, sagt Breymaier. Sie verweist auf ein aktuelles Urteil gegen den Betreiber eines Bordells in Stuttgart wegen Beihilfe zu Menschenhandel, das viel Aufsehen erregt habe. Zudem fand im März in Mainz der „Weltkongress Prostitution“ gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen statt mit großem Echo.

Loverboy-Methode
Breymaier verweist auf Frankreich, wo mit zwei Abgeordneten die Bestrafung von Freiern ebenfalls ihren Anfang genommen habe. Über den langen Weg dorthin habe bei einem parlamentarischen Abend die ehemalige französische Frauenrechtsministerin berichtet. Nicht zuletzt habe auch eine Sendung bei Aktenzeichen XY aufgerüttelt, wo eine Aussteigerin über die sogenannte Loverboy-Methode berichtete. Leni Breymaier hat sich über die Situation verschleppter Frauen bei einer Reise in die Republik Moldau ein Bild gemacht: „Die Länder haben kein Interesse, dass ihre Frauen bei uns in Bordellen landen.“

Ihre Forderung: Ein Sexkaufverbot nach dem nordischen Modell: Nicht die Prostituierten werden bestraft, sondern die Freier. In Schweden gelte das seit 20 Jahren. Kritiker halten dagegen, dass dann Prostitution in die Illegalität verschwinde. Breymaier hält dagegen: „Wenn der Freier die Prostituierte findet, dann findet sie auch die Polizei.“ Prostitution finde meist in einem hochkriminellen Milieu statt. „Jeder Tag, an dem Frauen ausgebeutet werden, ist einer zu viel.“

https://www.swp.de/suedwesten/staedte/h ... 96954.html

Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Boris Büche »

@Tilopa:

""La Strada" in Stuttgart [ . . .] Immer, wenn ich da vorbei gehe, sieht das aus, als sei seit Wochen keiner da gewesen (Mitarbeiter meine ich, Sexarbeiter schon gar nicht...). Wirkt auch in keinster Weise einladend und als ob man da im Falle eines Falles Hilfe bekommen könnte. Da sieht man schon von außen, dass es denen um Verbote und Politik geht und nicht um akzeptierende Hilfestellung für aktive SexarbeiterInnen."

Aha!
So sieht also die praktische Seite von SISTERS' Hilfe aus. Ich dachte es mir!

Auf der Website des Vereins fehlt nach wie vor eine praktische Kontaktmöglichkeit (nur (E-) Postfach, kein Telefon), als Anlaufadresse ist nicht einmal das La Strada genannt, und nach wie vor liest man "Wir sind im Begriff, ein landesweites Netz mit Anlaufstellen für Hilfesuchende aufzubauen."
In diesem Begriff sind sie seit Jahren . . .

Na, immerhin, EINEN fremdsprachigen Zugang hat SISTERS eingerichtet: Englisch. Das schien wohl prioritär, weil bekanntermaßen besonders viele Armutsprostituierte aus Brexittannien in D. tätig sind . . .

Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Boris Büche »

Habe grade eine Diskussion dazu auf Lusthaus gelesen.
Es wurde zu bedenken gegeben:

"Bei Zahlen von 64.000 und 200.000 Personen und einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro im Jahr müsste sich doch selbst dann eine schlagfertige Lobby aufbauen lassen, auch wenn nur ein Bruchteil der Betroffenen sich (aktiv) organisiert. Da möchte ich jetzt gar nicht mit plakativen Berechnungen anfangen, wieviele Stellen in Eurer Organisation geschaffen und bezahlt werden könnten, wenn nur ein geringer Teil der SDL oder Betreiber bereit wären, von ihren monatlichen Erträgen ein paar Euro für den eigenen Berufsverband zu „opfern“.
Genau hier liegt m.E. das großes Problem: Denn genau diese Lobby scheint es nicht in dem Ausmaß zu geben. Keine der von mir besuchten Mädels kümmert sich um das ProstSchG, eigene Interessenverbände oder dergleichen. Ein Escort in Berlin, die im anwaltlichen Sektor ihre Hauptbrötchen verdient, habe ich letztens gefragt, was sie von der Verfassungsbeschwerde gegen das Prost“Sch“G hält. Die hat mich angeschaut, als käme ich vom Mars. Wenn es der überwiegenden Mehrheit der in diesem Business tätigen egal zu sein scheint, was um sie herum passiert, dann haben es „die da oben“ natürlich auch leicht, Gesetze wie das ProstSchG - und im nächsten Schritt vielleicht eine Freierbestrafung - zu verzapfen.
"

Tschuldigung, das ist mein Eindruck auch.
Wenn man sich anschaut, wie erfolgreich sich SW etwa in Spanien organisieren, welcher Organisationsgrad in Indien erreicht wurde (Weltspitze!), sieht D. ziemlich alt aus . . . und nur deswegen haben SISTERS und Co. überhaupt die Chance auf einen "Stich".

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Kasharius
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

@Boris Büche

andererseits erinnere ich an die vom BeSD e.V. und vom BSD' erfolgreichen Kampagnen SEX IST ARBEIT, STRICH-CODE-MOVE, oder das Gütesiegel, die auch medial recht erfolgreich waren. Oder man bedenke die vielen Initiativen und Demonstrationen von Donna Carmen e.V.; wie zuletzt gegen die "Zwangspatologiesierung von SW" in einigen Hessischen Kommunen. Und auch Einzelne wie unsere @freances, @Zwerg, Salomé Balthus oder Josefa Nereus, oder nicht zuletzt Stephanie Klee werfen sich, manche unter In-Kauf-Nahme persönlicher Risiken, immer wieder erfolgreich ins Gefecht. Man sollte die Gegner auch nicht überbewerten. Den genannten Aktionen ist es auch zu verdanken dass hier (noch) nicht das sog. NORDISCHE MODELL eingeführt worden ist. Nach meiner persönlichen Überzeugung ist das auch nicht mehrheitsfähig.

Noch was anderes: Der Landesfreuenrat unterstützt ja die Kampagne ROTLICHT AUS: Hier mal die Gesichter des Vorstandes https://lfrbw.de/3-uber-uns/vorstand/, die Satzung https://lfrbw.de/3-uber-uns/satzung/ (beachte § 3 vor dem Hintergrund ddr Kampagne!) und die weiteren Mitgliedsorganisationen, darunter natürlich die ruchl...äh furchtlosen Schwestern https://lfrbw.de/3-uber-uns/satzung/ .

Ich bleibe dran.

Kasharius grüßt

Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Boris Büche »

@kasharius :

Niemals würde mir einfallen, die gute und vielfältige Arbeit der 30-40 öffentlich sichtbaren AktivistInnen gering zu schätzen - ich bin etwa der Hälfte von ihnen (und noch ein paar mehr, die undercover bleiben) persönlich begegnet - und ich sage immer, ein(e) Sexworker(in) wiegt über zehn Antis in der Wirkung auf!

Die Antis sind nur ein paar Hundert, deshalb richtig: Nicht überschätzen, und das tue ich nicht.

Es wäre aber schön, sie in die Ecke treiben zu können, wo sie öffentlich hingehörten - in irgendeinen Schmollwinkel, wie die Reichsbürger und Flacherdler! Und wenn in jeder Stadt 10-20 gutgelaunte SexworkerInnen eine Anti-Veranstaltung besuchten und sich einen Ulk machten (was meiner Meinung wirkungsvoller ist als klassischer Protest), gelänge das auch. Deren Glaubwürdigkeit ist hin, sobald sich zeigt, wer's wirklich ist . . .
Danke an die Genossinnen vom BesD für die kürzliche Störung der "Kunst"-Inszenierung der Huschkes + Inge Bell in Leipzig! So!, und weiter . . .
+++++++++++++++++++++++++
Zum Landesfrauenrat BaWü: Im Zentrum sehen sie die SISTER Monika Barz.

Boris Büche
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Boris Büche »

. . . Ulk machen über ernste Sachen?
Geht! Siehe diesen höchst aufschlussreichen Beitrag darüber, auf welche Weise eine kleinere Stadt einen Naziaufmarsch los wurde.

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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

@Boris

so lob ich mir das...zwinker.

Danke und WIR bleiben dran!

Kasharius grüßt

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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von deernhh »

START › VIDEOS › POLITIK › SEXARBEIT

Verbot oder Toleranz?

Sexarbeit

„Wir wollen eure Hilfe nicht“, sagt die Sexarbeiterin Undine aus Hamburg, „denn wir machen unsere Arbeit freiwillig.“ Zusammen mit Kolleginnen wehrt sie sich gegen Feministinnen und Politiker, die ein Sexkaufverbot wie in Schweden fordern.
Das schwedische Modell gilt als vorbildlich, aber ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass es nicht nur Freier, sondern auch Prostituierte kriminalisiert und gefährdet. In der NZZ-Format-Doku von Annette Frei Berthoud sprechen schwedische Sexarbeiterinnen über ihre Ängste und ein führender Beamter des Sozialamts erklärt, warum er selbst dem Modell zunehmend skeptisch gegenübersteht.
Politik|NZZ Format|NZZ Format|
29 Min.|NZZ

https://www.spiegel.tv/videos/248152-sexarbeit

Das 30-minütige Video kannst Du sehen, wenn Du auf diesen Link klickst.

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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

@deernhh

supi. Da kommen die Abolitionistinnen in Erklärungsnot. Interessant ist auch folgendes: Der Landesfrauenrat hat ja die Kampagne Rotlicht aus unterstützt. Die Vorsitzende Schneidewind-Hartnagel hat sich aber lt der Rhein-Necker-Zeitung vom 12.6.14 in ihrer Funktion als Frauenpolitische Sprecherin der Grünen im BW-Landtag gegen die Verbotspläne der damaligen Sozialministerin Altpeter (SPD)ausgesprochen und sich kritisch zum Schwedischen Modell geäußert. Hier der Artikel https://www.rnz.de/politik/suedwest_art ... ,9377.html . Und dann aber eben dieser Artikel vom 20.9.18 auf der Seite des Frauenrates, in dem aber im Gegensatz zu anderen Artikeln über seine Aktivitäten keine Namen der Vorstandsmitglieder auftauchen: einerseits https://lfrbw.de/2018/09/treffen-mit-de ... kurtz-mdl/ anderseits vier Tage vorher https://lfrbw.de/2018/09/unterstuetzeri ... tlichtaus/ Interessant wie auch hier versucht wird, mit den Musterschreiben politischen Einfluss auf die Kommunalpolitik Zwecks Durchsetzung des Sexkauf-Verbots zu nehmen.

Ich bleibe dran.

Kasharius grüßt

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malin
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von malin »

Vielen Dank liebe Deern für den link zum Spiegel TV/NZZ Bericht
Für mich eine der besten Film Beiträge die ich zu dem Thema seit langem gesehen habe!
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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deernhh
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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von deernhh »

Liebe malin,

danke, sehr gerne!

Unabhängig davon habe ich allerdings erst HINTERHER gesehen, dass es bereits einen Tread gibt:

viewtopic.php?f=41&t=12857&sid=ce1f112f ... 2b0fd17d07

Nur, wenn man auf den von fraences eingestellten Link klickt, heißt es irgendwie "error" oder so.

Jedenfalls kann man ja das Video ja bei "Spiegel TV" hier sehen.
Dennoch finde ich, auch, wenn das Video aus 06/2015 ist, immer noch ziemlich aktuell und ernst zu nehmen!!!!!

Herzliche liebe Grüße von mir

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Re: Sexarbeit- Über Sexkauf-Verbot

Beitrag von Kasharius »

Mal weiteres in Sachen Recherche: Zu den entschiedensten Befürwortern eines Sexkaufverbotes gehört sicher der Verein Solvodi e.V. dem Vorstand gehören ja ebenfalls alle möglichen Personen aus dem gut-bürgerlichen Lager, aber keine betroffene SW an https://www.solwodi.de/seite/353234/sol ... -e.v..html. Sexarbeiterinnen werden als solche nicht wahrgenommen, sondern allein als Opfer von Ausbeutung und (männlicher) Gewaltt betrachtet. Eine schöne Gegenüberstellung von 2014, aus der die einseitige Beratungsarbeit einerseits, und die Beteiligung an Anti-Paysex-Kampagnen andererseits (MACH-DEN-SCHLUSSSTRICH) hervorgeht findet sich hier https://weltkirche.katholisch.de/Aktuel ... le-in-Bonn. Und in drei Tagen, also übermorgen stellt SOLVODI auf einer Tagung der Hans-Seidel-Stiftung sein neues EU-gefördertes Beratungskonzept für von Gewalt betroffene Flüchtlingsfrauen vor
https://www.hss.de/?document=0x629b7063 ... eb857ee9e8.

Hier mal ein Organigramm von Solvodi https://daten2.verwaltungsportal.de/dat ... d_2017.pdf

Und da ja das Ländle besonders SW-freundlich ist, hier mal die Vorstandsmitglieder des Landesverbandes https://www.solwodi.de/seite/373681/sol ... e.-v..html; Vereinsrechtlich bedenklich ist m.E. dass die Bundes-hier auch Landesvorsitzende ist. Und es begegnet uns Frau Altpeter (SPD) die sich ja damals in ihrer Eigenschaft als Soziaministerin es Landes BW für ein Sexkaufverbot eingesetzt hatte....

Um es klarzustellen: ich wende mich nicht gegen die Arbeit des Vereins als solche. Ich finde aber die Einseitigkeit und Victimisierung von SW als solcher höchst problematisch. Solche Vereine dürften nach meinem Verständnis eben nicht in die Beratungsarbeit nach dem ProstSchG einbezogen werden - und darum geht es mir bei der Darstellung dieser Strukturen.
Kasharius grüßt und......bleibt dran!