Frankfurter Rundschau Interview zum Hurentag

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Frankfurter Rundschau Interview zum Hurentag

Beitrag von fraences »

Sehr gutes Interview
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Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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Re: Frankfurter Rundschau Interview zum Hurentag

Beitrag von fraences »

Prostitution: Wir müssen weg von den Klischees
Kommentar zu Leitartikel

https://www.fr.de/meinung/prostitution- ... 63342.html

Nicht Sexarbeit ist gefährlich, sondern das Stigma, das damit verbunden ist. Der Leitartikel.

Sie tun, was sich angeblich nicht gehört: Sie verkaufen Sex gegen Geld. Sie werden für etwas bezahlt, das nach der vorherrschenden Meinung unentgeltlich bleiben sollte. Wie eine Sexarbeiterin sich zu fühlen hat, entscheidet demnach nicht sie, sondern das tun andere. Die erwachsene Frau oder schlimmer, die mittellose Migrantin, ist offenbar keinesfalls in der Lage, selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie ihre Reize feilbieten will oder nicht. Das übernimmt die Gesellschaft für sie.

Über Sexarbeit wird oft in Klischees debattiert, aber die Arbeitenden selbst kommen selten zu Wort. Menschen, die etwas dagegen haben, haben diese Arbeit zwar noch nie ausgeübt, glauben aber zu wissen, dass sie erniedrigender ist als jede andere Arbeit.

Die Frauen, die diese Arbeit machen, werden stigmatisiert und gehören einer einzigen Kategorie an: Sie sind Opfer. Die meisten von ihnen wagen es nicht, offen darüber zu sprechen, da sie nicht dazu stehen dürfen. Dieser Job lässt sich daher in größter Verschwiegenheit erledigen und findet oft unter Bedingungen statt, die viel besser sein könnten, wenn das Kollektiv diese Arbeit akzeptieren würde.

Für sexuelle Dienste bezahlt zu werden, ist jedoch für Abolitionist:innen ein Verstoß gegen die Würde der Frau und per se ein Missbrauch. Der Beweis in ihren Augen: Wenn sie die Wahl hätte, würde sie es nicht tun. Sicherlich würden aber auch die Kassiererin, die angeschnauzt wird, wenn sie zu oft pinkeln geht, die schlecht bezahlte Kosmetikerin, die Intimstellen enthaart, oder der Paketzusteller von heute auf morgen kündigen. Die meisten Menschen, die arbeiten, würden darauf verzichten.

Medien verbreiten gerne Geschichten missbrauchter Sex㈠arbeiter:innen, die ihre Tätigkeit unter widerwärtigen Bedingungen praktizieren mussten. Tatsächlich gibt es sie. Keine Frage, Zwangsarbeit und Erniedrigung müssen bekämpft werden. Auch Zuhälter sind keine gewöhnlichen Arbeitgeber und manche locken Frauen mit vorgetäuschter Liebe in die Branche.

Doch dies stellt nicht die Mehrheit dar und aus diesen Erzählungen darf nicht auf den bezahlten Sex insgesamt geschlossen werden. Denn mit solchen Narrativen beraubt man diese Frauen ihrer Selbstbestimmung und Entscheidungsfähigkeit. Die Gewalt ist nicht auf die Sexarbeit an sich zurückzuführen, sondern spiegelt vielmehr die Strukturen unseres kapitalistischen und patriarchalen Systems wider. Es ist gewalttätig gegenüber Frauen, egal in welchem Bereich sie arbeiten.

Wenn Sexarbeit aus der Not herrührt, weil die Person das Geld dringend braucht, ist einvernehmlicher Sex per se unmöglich. Aber die Frage ist: Kann man in irgendeine Arbeit einwilligen, wenn man sie tut, um zu überleben? Warum geht es immer nur bei Sexarbeit um Konsens und nicht bei jeder Arbeit?

Die Sexarbeit ist die einzige Erwerbstätigkeit, die allen zu Herzen geht. Auch die Union will den Sexkauf verbieten oder nach dem Vorbild des nordischen Modells zumindest die Freier kriminalisieren. Dass arme Menschen ihre Zeit anderswo für miserable Löhne verkaufen oder ihr Zuhause verlieren, erregt kaum Aufsehen. Eine prekäre Beschäftigung oder die Obdachlosigkeit ist eine zumutbare Entwürdigung. Es gibt kein Gesetz, das es obdachlosen Frauen verbietet, auf der Straße zu schlafen. Dabei wissen wir alle, wie gefährlich das sein kann.
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Re: Frankfurter Rundschau Interview zum Hurentag

Beitrag von fraences »

Hier der Leitartikel:
https://www.fr.de/politik/motiv-sexarbe ... 63641.html

Eine Sexarbeiterin spricht im Interview mit der FR über Selbstbestimmung, Diskriminierung und staatliche Kontrolle ihres Gewerbes.

Eine Prostituierte sieht ihren Beruf als einen, den auszuüben sie frei entschieden hat. Sie sieht weiter nicht gerechtfertigte fehlende gesellschaftliche Akzeptanz dafür und rechtliche Diskriminierung.

Frau Apples, wie sind Sie zu Ihrer derzeitigen Tätigkeit als Sexarbeiterin gekommen?

Aus Neugier. Ich hatte schon lange eine heimliche Faszination für diese Arbeit und hatte mich damals frisch von meinem Partner getrennt, war fast 30 und dachte, es wäre nun der perfekte Moment, das einmal selbst auszuprobieren. Ich arbeitete damals noch Vollzeit als Angestellte in einem sozialen Beruf und fing dann an, den Beruf Sexarbeit nebenbei auszuüben.

Bezeichnen Sie sich selbst als ‚Sexarbeiterin‘ oder verwenden Sie eine andere Berufsbezeichnung?

Der Begriff ‚Sexarbeiterin‘ lässt ein wenig offen, was ich genau mache. Stripper:innen oder Nacktmodelle gelten ebenso als Sexarbeiter:innen, wenngleich nicht als Prostituierte nach dem geltenden Prostituiertenschutzgesetz. Sie haben keinen Sex mit ihren Kunden und sind wesentlich weniger stigmatisiert als die in der Prostitution tätigen Sexarbeiter:innen. Meistens bezeichne ich mich als Independent Escort mit Schwerpunkt ‚girlfriend experience‘ und softe Dominanz, als Sexcoach oder ‚OnlyFans Creatorin‘, die über die gleichnamigen Plattform erotische Inhalte gegen Bezahlung anbietet. Das beschreibt eigentlich am Genauesten, was ich tatsächlich mache.

Dieser Montag ist als Internationale Hurentag ausgerufen. Für viele Menschen hat der Begriff ‚Hure‘ eine negative Konnotation. Wie stehen Sie zu diesem Begriff?

Für mich hat der Begriff mittlerweile etwas Rebellisches. In der Sexarbeits-Community gibt es gegenwärtig einen recht selbstbewussten Umgang damit, sich selbst als ‚Hure‘ zu bezeichnen.


Sex-Arbeiterin berichtet über Vorurteile gegen Prostitution in Deutschland
Wie wirkt sich Ihre Tätigkeit auf Ihr Privatleben aus?

Meine Familie, Freunde und die Personen, die ich date, wissen, was ich beruflich mache. Sie haben alle mit der Zeit durch mich gelernt, dass dieser Beruf tatsächlich nicht viel ungewöhnlicher ist als manch anderer. Ich finde es persönlich schade, dass man nicht jedem in dieser Welt locker und nebenbei erzählen kann, dass man Sexarbeiterin ist. Man weiß nie, wie das Gegenüber reagiert. Ein sogenanntes Outing erfordert große innere Stärke und Mut.

Sie haben also immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen?

Ja, wenngleich nicht mehr in dem Maße wie zu früheren Zeiten. Der Grund dafür liegt meines Erachtens in einer nach wie vor bestehenden rechtlichen Sonderbehandlung, die uns diskriminiert. Zwar ist unser Beruf in Deutschland rechtlich anerkannt, doch der Umgang mit Sexarbeit wird immer noch in den Polizeigesetzen der sechzehn Bundesländer speziell geregelt. Das gleiche ist im Strafrecht der Fall. Welche Berufsgruppe kann von sich schon behaupten, dass ihre Tätigkeit zwar rechtlich anerkannt, aber aufgrund von Sperrgebietsregelungen in über 90 Prozent der Fläche dieses Landes verboten ist? Was uns fehlt, ist die rechtliche Gleichstellung mit anderen Berufen, was sich wiederum positiv auf unser Ansehen in der Gesellschaft auswirken würde. Da ist noch erheblich viel Luft nach oben.

Verein Dona Carmen engagiert sich für Rechte von Sexarbeiterinnen
Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

Ich engagiere mich ehrenamtlich für den Verein Doña Carmen, der sich aktiv für die Rechte von Prostituierten einsetzt. Außerdem oute ich mich gegenüber sehr vielen Menschen, die ich kennenlerne. Ich bin offen für Fragen und versuche zumindest in meinem Umfeld, mit den gängigen Vorurteilen aufzuräumen.

Wer und wie sind Ihre Kunden?

Meine Kunden sind normale nette Männer. Häufig kommen Männer zu mir, die unsicher oder noch unerfahren in Bezug auf Intimität sind, darauf habe ich mich spezialisiert. Oder Männer, denen im Alltag die körperliche Nähe fehlt, dazu gehört natürlich auch kuscheln. Oder Männer die jemanden suchen, der ihnen zuhört. Ich bin aber auch für einfach nur spaßige Erlebnisse zu haben. Für manche meiner Kunden ist Sexualität ein herausforderndes Thema. Sie haben Probleme, beispielsweise ihre Schüchternheit zu überwinden. Es kommt vor, dass sie in therapeutischer Behandlung sind und von ihren Therapeut:innen zu Sexarbeiter:innen geschickt werden. Therapeut:innen können ihnen keine Praxiserfahrung bieten. Ich aber kann ihnen einen weitestgehend sicheren Raum bieten, in dem auch Scham und Unsicherheit willkommen sind.

Wenn ein Mann zu einer Sexarbeiterin geht, macht ihn das nicht zum Außenseiter. Frauen, die diese Arbeit machen, werden aber oft als Opfer gesehen. Woher kommt diese unterschiedliche Wahrnehmung?

Trotz mancher gesellschaftlichen Fortschritte – leben wir immer noch in einer patriarchal geprägten Gesellschaft. Und da werden eben Frauen, die Sex gegen Geld anbieten, gerne als ‚Opfer‘ präsentiert und gegen ihren Willen zum Schutzobjekt erklärt. Ihnen wird die Fähigkeit abgesprochen, selbst für sich Sorge zu tragen, selbstverantwortlich zu handeln und sich ihre Kunden auswählen zu können. Dahinter verbirgt sich ein ganz anderes Motiv als das der Fürsorge: Historisch und bis auf den heutigen Tag gilt die Gebärfähigkeit von Frauen als Ressource, über die Männer und staatliche Institutionen verfügen und Kontrolle beanspruchen.

Die Botschaft richtet sich an die Frauen der Mehrheitsgesellschaft: Bleibt sittsam und brav! Wer will denn auch schon ‚Opfer‘ sein?

Sexarbeiterin spricht über Kontrollversuche
Was meinen Sie damit?

Sexarbeiter:innen entziehen ihre Gebärfähigkeit aufgrund ihrer speziellen Tätigkeit der staatlichen Kontrolle. Um diesen Kontrollverlust in Grenzen zu halten, werden Sexarbeiter:innen als ‚Opfer‘ gelabelt. Die Botschaft richtet sich an die Frauen der Mehrheitsgesellschaft: Bleibt sittsam und brav! Wer will denn auch schon ‚Opfer‘ sein? Mangels Gebärfähigkeit wird bei Männern diesbezüglich kein Fass aufgemacht. Sie bleiben im Unterschied zu den Frauen daher weitgehend unbehelligt.

Ein großes Problem bleibt doch, dass es tatsächlich Frauen gibt – oft Migrantinnen –, die schlechte Erfahrungen in der Prostitution machen oder tatsächlich in die illegale Prostitution fallen. Die negativen Aspekte des Berufs zu verharmlosen, kann doch auch nicht die Lösung sein?

Es gibt keinen Beruf, der nicht auch seine negativen Seiten hat. Das gilt natürlich auch für die Prostitution. Wo ich aber deutlich widersprechen möchte, ist die Vorstellung, dass dies im Bereich Prostitution ein ‚großes Problem‘ sei. Wer weiß schon, dass es im gesamten Jahr 2023 bundesweit gerade einmal 41 Verurteilungen im Bereich der so genannten ‚Rotlicht-Kriminalität‘ gab? Das ist seltene Kriminalität. Bezogen auf die Gesamtzahl der Sexarbeiter:innen hierzulande liegt diese Zahl im Promillebereich. Während der Corona-Zeit, wo Prostitution aufgrund von Lockdowns vielfach untersagt war, beteiligte ich mich im Verein Doña Carmen an der Beratung von rund 150 Sexarbeitsmigrant:innen. Die meisten von ihnen waren Frauen aus Bulgarien und Rumänien, die zuvor in Bordellen oder auf dem Straßenstrich arbeiteten. Ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn diese Frauen ‚große Probleme‘ hatten, dann mit den Ämtern und Behörden dieser Stadt, nicht aber mit ihren Kunden.

Der Verein
Die Organisation Doña Carmen engagiert sich für die politischen und sozialen Rechte von Prostituierten und setzt sich für die „Anerkennung der Prostitution als Beruf“ ein. Der 1998 gegründete gemeinnützige Verein versteht sich als Prostituierten-Selbsthilfeorganisation und hat seinen Sitz im Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main.

Wer den Verein unterstützen will: Doña Carmen e.V., Frankfurter Sparkasse 1822, IBAN: DE68 5005 0201 0000 4661 66

Sexarbeit ist in Deutschland legal. Aber es gibt immer wieder Bestrebungen, das zu ändern oder die Regelungen zur Prostitution am sogenannten „Nordischen Modell“ zu orientieren, insbesondere seitens CDU und CSU. Was halten Sie von diesen Vorschlägen?

Gar nichts. Ich lehne das ‚Nordische Modell‘ der Kriminalisierung von Prostitutionskunden ab. Es gibt keine überzeugenden Belege dafür, dass das ‚Nordische Modell‘ die angestrebten Ziele erreicht. Aber es gibt genügend Belege dafür, dass das ‚Nordische Modell‘ die Situation der Sexarbeiter:innen verschlechtert und sie in den Untergrund drängt. In Deutschland bedeutet die Einführung des ‚Nordischen Modells‘ nach den Plänen der CDU/CSU zudem die Schließung aller rund 2300 staatlich konzessionierten Bordelle. Dem kann ich nichts abgewinnen. Und glücklicherweise stehe ich da nicht allein. Zahlreiche renommierte zivilgesellschaftliche Verbände unterstützen diese kritische Position.

Sexarbeit kann Beruf und Selbstbestimmung sein
Was würde es für Sie bedeuten, wenn es Ihnen nicht mehr erlaubt wäre, Sexarbeiterin zu sein?

Wenn es mir nicht mehr erlaubt wäre, als Sexarbeiterin zu arbeiten, hätte das tiefgreifende Folgen für mein Leben. Für mich ist Sexarbeit nicht nur ein Beruf, sondern eine selbstbestimmte Entscheidung. Ich habe mir bewusst diesen Weg gewählt, weil er mir finanzielle Unabhängigkeit, zeitliche Flexibilität und die Möglichkeit gibt, mein Leben nach meinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Statt mir Rechte und Schutz zu gewähren, würde mir die Handlungsfreiheit entzogen – mit allen finanziellen, sozialen und psychischen Konsequenzen.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job?

Was mir an meinem Job gefällt, ist die Freiheit. Ich bestimme selbst, wann ich arbeite, mit wem, unter welchen Bedingungen – das ist ein Maß an Selbstbestimmung, das viele in klassischen Berufen nicht haben. Ich genieße auch die Vielfalt: Kein Tag ist wie der andere, ich lerne ganz unterschiedliche Menschen kennen, oft in sehr ehrlichen, intimen Momenten. Es gibt Begegnungen, die berühren, Gespräche, die in Erinnerung bleiben – das ist mehr als nur eine Dienstleistung.

Wie verhält sich Sexarbeit zu Feminismus und umgekehrt?
Sie bezeichnen sich selbst als Feministin. Wie passt Feminismus und Sexarbeit zusammen?

Für mich schließen sich Feminismus und Sexarbeit nicht aus – im Gegenteil. Feminismus bedeutet für mich vor allem, dass jede Frau das Recht hat, selbst über ihr Leben, ihren Körper und ihre Entscheidungen zu bestimmen – ohne bevormundet, beschämt oder kriminalisiert zu werden.

Spätestens bis zum 1. Juli dieses Jahres soll eine Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes dem Deutschen Bundestag vorgelegt werden. Sie soll klären, inwieweit dieses Gesetz seine Ziele im Kampf gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung erreicht hat und ob Anpassungen notwendig sind. Was sind Ihre Erwartungen in diesem Zusammenhang?

Ganz konkret: Ich brauche keine Zwangsregistrierung und keinen Beratungszwang, wie ihn das Prostituiertenschutzgesetz vorschreibt. Vergleichbares gibt es in keinem anderen Beruf. Und schon gar nicht brauchen meine Kolleg:innen und ich einen ‚Hurenpass‘, den wir als Beleg unserer Anmeldung ständig mit uns führen müssen. Das Prostituiertenschutzgesetz missbraucht das Argument des Schutzes als Vorwand für erweiterte Kontrolle und Überwachung. Von der Evaluation und der Regierungspolitik erwarte ich den Mut, diesen problematischen Ansatz kritisch zu hinterfragen und daraus die entsprechenden Schlussfolgerungen zu ziehen.
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

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