Sind die so verzweifelt oder spielen die mit ihrem Leben?

Hier soll eine kleine Datenbank entstehen, die sich vornehmlich mit über den Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und dem Schutz vor ihnen beschäftigt
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malin
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Beitrag von malin »

diese erklärungsvariante ist mir noch gar nicht in den sinn gekommen, ich bin eindeutig zu naiv :017
je länger ich darüber nachdenke desto möglicher erscheint es.

oder es ist schlicht und ergreifend ein bedauernswerter mensch mit ungeklärter lebenssinnfrage der zuhause vorm pc rumlungert, in freudiger erwartung der möglichst detaillierten antwortschreiben.
obwohl, die fordern meist noch "aussagekräftiges" bildmaterial.
liebe grüsse malin

eventuell fehlende buchstaben sind durch meine klemmende tastatur bedingt :-)

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Sami
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Beitrag von Sami »

Ha ha ha, wer über so einen abartigen Sinn für Humor verfügt, ist hiermit herzlich eingeladen, mal meinen kennenzulernen...
:icon_axe
Sami
Wenn Du einen Buckel hast, streue einfach etwas Glitter drauf und gehe tanzen!
(James St. James)

Guenter
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Beitrag von Guenter »

          Bild
Zwerg hat geschrieben:Wir leben in einem Europa in welchem es geschehen ist, dass ein Land die Doppelmoral zum Gesetz gemacht hat:
Womit Du leider Recht hast! :010

LG Günter

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Sami
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Beitrag von Sami »

Das frage ich mich auch.
Wenn man auf einschlägigen Seiten mal rumstöbert, findet man eine ganze Ansammlung gestörter Angebote, von denen man nicht weiß: soll das ein Witz sein oder nicht? Irgendwo bietet ein Mann 3000 Euro pro Monat für eine 24/7-Geschichte, ausgehend von einem Jahr.
Und ich denke mal, der Typ wird seine Zuschriften bekommen, und wahrscheinlich von Mädels, die keine Ahnung haben, um was es sich dabei handelt und somit auch nicht wissen, worauf sie sich da u.U. einlassen.
Traurig, traurig.....
:009
Sami

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NettERbi-MG23
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RE: Sind die so verzweifelt oder spielen die mit ihrem Leben

Beitrag von NettERbi-MG23 »

Auch wenn der Thread schon recht alt ist möchte ich doch meinen Senf dazu geben.

Leider ist diese Anzeige meiner Meinung nach nichts besonderes. Bei uns in MG gibt es alleine 2 TABULOS Clubs, die generell Service AO also ohne Gummi anbieten, als ihre Spezialität.

Ein HIV Test hilft weiter effektiv nicht 100% zur absicherung gegen eine potentielle HIV Infektion, da ein solcher Test zwar anzeigt ob man HIV Infiziert ist, er zeig das jedoch erst bis zu 3 Monate nach einer Infektion an. Heisst: Hat der Kunde sich vor 2 Wochen angesteckt muss der HIV Test noch lange nicht Positiv sein, er kann dich aber trozdem anstecken!!

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Marc of Frankfurt
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Beitrag von Marc of Frankfurt »

Merci,

das kann man gar nicht oft genug so klar sagen und wiederholen.

KonTom
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Beitrag von KonTom »

Und trotz alledem gilt:

Sexworkerinnen arbeiten selbstbestimmend!
Sexworkerinnen bestimmen selbst ihren Service!
Kein Betreiber hat das Recht den Sexworkerinnen bestimmte Services vorzuschreiben!

Tom

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Blanca
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Beitrag von Blanca »

Auch das kann man gar nicht oft genug sagen..

Blanca

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Beitrag von ehemaliger_User »

KonTom hat geschrieben: Kein Betreiber hat das Recht den Sexworkerinnen bestimmte Services vorzuschreiben
Aber niemand kann einem Betreiber verbieten, nur SW, die bestimmte Dienste anbieten, Zutritt zu gewähren.
Auf Wunsch des Users umgenannter Account

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Beitrag von hiv-aids-beratung »

@ ehemaliger_User

Genau so ist es. Leider kann auch niemand einem Betreiber vorschreiben, wie intensiv er derartige "Anzeigen" kontrollieren muss. Die ursprünglich am Anfang des Threads genannte Anzeige ist formal gesehen mittlerweile ziemlich üblich.

... ich werde niemals verstehen, wie man so leichtsinnig sein kann! :-/

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Beitrag von Suchportalbetreiber »

Hallo,
ich verfolge diesen Beitrag auch schon eine Weile... weil mir dieser scheinbar gerade entstehende AO-Trend Sorgen bereitet.

Ich hoffe inständig, daß sich das nicht weiter ausbreitet!!!

Unklar ist mir aber bislang, was zuerst da ist - das Huhn oder das Ei...

Sprich sind es die Freier, die das forcieren - oder sind es doch eher die Bordellbetreiber, Zuhälter (gibt's sowas noch offiziell?), die das vorantreiben?

Oder als ähnliche Frage in den Raum gestellt:

Kann es sein, daß es derzeit einen so großen Konkurrenzdruck unter den Sexworkern gibt, daß diesen leicht suggeriert werden kann, daß sie das anbieten müssen, wenn sie am Markt bleiben wollen?

Die Bildung und das Wissen über Krankheiten sollte doch so verbreitet sein, daß jeder Sexworker aus reinem Überlebensinstinkt sich mit allen Mitteln dagegen wehren müßte - anstatt noch offen für dieses russische Roulette zu werben??

flatgirl
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RE: Sind die so verzweifelt oder spielen die mit ihrem Leben

Beitrag von flatgirl »

Hallo Suchportalbetreiber,

bei all dem darfst Du auch die selbständig schaffenden Damen nicht ausser acht lassen (zu den Herren kann ich nichts sagen), die sich hinstellen und voller Inbrunst und Überzeugung in die Welt posaunen "Hach... ich mag keine Kondome, ich mag den Geschmack und das Latex nicht und bl*** lieber ohne" und "Ach, mir macht das Sperma nichts...", etc.

Das sind nicht mal so wenige, und diese Damen haben keine Zuhälter, und da steht auch kein geldgeiler Betreiber hinter.



LG flatgirl

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Blanca
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Beitrag von Blanca »

Positiv erwähnenswert sind die Kunden, die selbst auf ein Kondom bestehen, die ihre eigene wie die Gesundheit der SW schätzen und achten und verstehen, daß es keinen Sinn macht, mit dem Leben zu spielen.

Solche gibt es auch - und sie sind eine Wohltat.
In dem Sinne an dieser Stelle danke für die gute Zusammenarbeit :-)

Blanca

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Aoife
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Beitrag von Aoife »

Nun - ich gehöre ja zu den Glücklichen, die die AIDS-Epidemie Anfang der 80er Jahre überlebt haben.
Übrigens auch ein wichtiger Grund, warum ich beim Versuch, neue connections zu finden, auf das Forum hier gestoßen bin,
meine Bekannten aus der damaligen Zeit leben ja alle nicht mehr ...

Während damals die Religiösen (welcher Couleur auch immer) in der Erkrankung eine Strafe Gottes, und sich selber in ihrem
Weltbild bestätigt sahen, versuchte die Wissenschaft, die Symptome mit Vitaminmangel, zu wenig Tageslicht und überhaupt
"ungesunder Lebensweise" der betroffenen Randgruppen zu erlkären ...
Optimal hingegen verlief die Ausbreitung des Virus in diesem Sumpf von moralisierender Unwissenheit :009

Was sich seither verbessert hat, ist nur das medizinische Wissen über HIV/AIDS - und daraus folgend die Therapiemöglichkeiten.
Die gesellschaftlichen Grundlagen sind hingegen noch die selben. Dass zumindest hinsichtlich AIDS in diesbezüglich fortschrittlicheren
Ländern wie Deutschland auf Aufklärung und empowerment gesetzt wird, ist keinesfalls Folge eines grundsätzlichen Umdenkens,
sondern ausschließlich durch die Erkenntnis bedingt, dass nicht nur wir, sondern auch die gesamte mainstream-Gesellschaft bedroht ist.

Und daher finde ich Unwissenheit alleine ist keine Entschuldigung für die Dummheit, unsave zu wollen.
Selbst wenn jemand fälschlicherweise glaubt, ein frischer negativer HIV-Test schließe eine Ansteckungsgefahr aus,
woher will der/diejenige sich denn sicher sein, dass nicht wieder ein neuer, unbekannter Keim im Umlauf ist?

Und wenn so etwas passieren sollte, dann werden wieder *wir* schuld sein ... egal, wieviele gutbürgerliche Freier an der Ausbreitung beteiligt waren.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von Blanca »

Ich kann dazu nur sagen, daß ich es erstaunlich finde, daß man glaubt, die Ansteckungsgefahr bei Paysex ist besonders hoch.
Gibt es dazu Zahlen?

Ich weiß von meiner Zeit als hedonistisches und ziemlich nymphomanisches Mädchen früher, als ich noch nicht als SW tätig war, daß ich ziemlich leichtsinnig meine Gesundheit gefährdet habe. Sehr oft. Und ich weiß davon auch in meinem Bekanntenkreis (alles Nicht-SW).
Jetzt im Job agiere ich wesentlich professioneller und vorsichtiger.

Meiner Meinung nach liegt der Infektionsherd bestimmt nicht vorrangig bei den SW und den Kunden.

Blanca

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Beitrag von Aoife »

Blanca hat geschrieben:Ich kann dazu nur sagen, daß ich es erstaunlich finde, daß man glaubt, die Ansteckungsgefahr bei Paysex ist besonders hoch.
Gibt es dazu Zahlen?
Da kann ich dir nur Recht geben, Blanca, das *ist* erstaunlich.
Wie so vieles andere gesesellschaftlich Relevante auch :002

Zahlen kann ich dir leider nicht nennen - aber alleine die Tatsache, dass jemand, der mit der Volksgesundheit "für
Zwangsuntersuchungen" argumentiert, auch noch politische Gehör finden kann und keine Angst zu haben braucht, wegen
Wahnvorstellungen eingewiesen zu werden, zeigt doch schon, wie verbreitet dieses Vorurteil ist.

Tatsächlich verbreiten sich STDs durch unsave Sexkontakte. Die Keime sind unabhängig von Geldflüssen. Das diesbezügliche
Vorteil gegen die Prostitution setzt sich zusammen aus dem Glauben, die meisten Sexkontakte mit wechselnden Partnern
seien mit Bezahlung verbunden, und aus der Annahme, dabei würde unprofessionell gearbeitet.

Letztere Annahme mit unsave-Werbung/Praxis auch noch zu unterstützen halte ich für absolut kontraproduktiv. Selbst wenn
solche Angebote noch in der Minderheit sein sollten, und Pay6 bei der Infektionsausbreitung ohnehin eher unwichtig ist, die
Vorurteile werden dadurch gestärkt. Das kann selbst beim inzwischen wissenschaftlich weitgehend geklärten AIDS nicht in
unserem Sinn sein, und noch viel weniger, wenn ein neuer Keim wieder eine moralinsaure Hysterie auslösen sollte.

Dass ich bei dieser Betrachtung gesellschaftliche Vorurteile berücksichtige, bedeutet keinesfalls, dass ich sie richtig finde.

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von flatgirl »

   Hallo Blanca,

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Blanca hat geschrieben:Ich kann dazu nur sagen, daß ich es erstaunlich finde, daß man glaubt, die Ansteckungsgefahr bei Paysex ist besonders hoch.
Gibt es dazu Zahlen?

Meiner Meinung nach liegt der Infektionsherd bestimmt nicht vorrangig bei den SW und den Kunden.
Ja, es gibt dazu Zahlen.Habe vor einiger Zeit etwas darüber gelesen (leider bekomme ich die Zahlen nicht mehr zusammen und weiss auch nicht mehr genau, auf welcher Webseite das stand).


Die meisten HIV-Neuinfektionen entstehen demnach bei heterosexuellen Personen, die nichts mit P6 zu tun haben.


LG flatgirl

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Beitrag von Aoife »

flatgirl hat geschrieben:Die meisten HIV-Neuinfektionen entstehen demnach bei heterosexuellen Personen, die nichts mit P6 zu tun haben.
Das ist schon klar. Ich hatte Blanca so verstanden, dass sie nach Zahlen fragt, wieviele *glauben* dass payx6 ein wichtiger Ausbreitungsweg wäre.

Und das sind auf alle Fälle zu viele ...

Liebe Grüße, Aoife
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Beitrag von ehemaliger_User »

Hier wurde auch schon darüber diskutiert:

viewtopic.php?p=71865

RKI (Robert-Koch-Institut) hat schon mehrmals Zahlen zu STD veröffentlicht. SW spielen bei der Übertragung keine Rolle.
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Blanca
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Beitrag von Blanca »

@Aoife, flatgirl.

Ich habe tatsächlich nach den Zahlen gefragt, wie groß die Ansteckungsrate bei Pay6 ist. Das war mir nicht klar, daß es bekannt ist, daß die meisten HIV-Neuinfektionen bei Personen auftreten, die kein Pay6 konsumieren.
Umso mehr verwundert es mich, daß SW Risikogruppe Nr.1 sein sollen - oder zumindest als Infektionsherd angesehen werden.

Aber die Zahlen sind auch in der Diskussion wohl leider von untergeordneter Bedeutung.
Oft weiß man nicht, wer ist SW und wer nicht.
Und die Emotionen und Vorurteile überspielen so oft jede Vernunft..

Blanca