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Beitrag von www.fahrrad.cn »

Zwerg hat geschrieben:
www.fahrrad.cn hat geschrieben: Sie will nicht unterschreiben ...
Das ist unfassbar! Zitat aus dem Standardforum:

Ich unterschreibe keine Petitionen der unmoralischen und kriminellen Sexindustrie.
Was hier Prostituierte behaupten und fordern, haben ihnen IMO ihre Zuhäler und ihre Herren diktiert und ist für mich geradezu ein Hohn.
http://diestandard.at/?url=/?id=1207285 ... pid9538638
Zitatende

Ich habe der Redaktion einen Brief geschrieben, in dem ich um sofortige Löschung dieses Postings gebeten habe

Christian (schwerst verärgert)

Gratulation zum Kotau der 13erin. Wie sich die Zeiten ändern, früher wäre das nicht durchgegangen ;-)

Wenn mal wieder was anliegt, schickt eine Mail. Ein bisschen was geht immer.

Liebe Grüße und weiter viel Erfolg für Eure Sache, die DieStandard-Partie

CK
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Beitrag von CK »

Bei manchen Gesetzesvorschlägen unserer Politikergarde weiß man nicht ob man weinen oder doch lachen soll- über soviel Dummheit !!! Um auf so tolle Ideen zu kommen, gibt es also solche hohen Diäten. Also bei so Volksvertretern sollten wir vlt. doch mal die Anarchie ausrufen und uns selber vertreten, echt. Das kriegen wir auch noch hin.

Ich glaub, ich werde doch bald selber mal in diesem Zirkus mitmischen, dann allerdings als "Dr.No" so wie Dr. Ron Paul in den USA. Schön Nein, Nein und nochmals Nein zu jedem Scheiss, den Papa Staat wieder in seinen Aufgabenbereich einverleiben möchte statt sich seiner wahren Aufgabe, nämlich der Gewährleistung von Rechten auch von Minderheiten wie SW, zu widmen.

Wieso bestrafen wir egtl. nicht alle Raucher, wenn sie irgendwo ne geschmuggelte Packung kaufen ? Wieso nicht Kokser weil der Drogenkrieg soviele Tote fordert ? (Ach ja, stimmt, tun wir teilweise ja schon, hab ich vergessen ... ) Wieso bestrafen wir nicht Fleischesser wegen Massentierhaltung ?Derjenige hätte ja merken können, dass so Billigfleisch nur aus tierunwürdigen Zuständen stammen kann ! Wieso werden nicht alle diese verdammten Liddl-Kunden mal bestraft, die nicht bemerkt haben, dass die armen Kassierer heimlich überwacht werden ? Wieso nicht alle Coca-Cola-Trinker wenn mal wieder in einem Drittweltland das Grundwasser verschmutzt wird ? Verdammt :wieso eigentlich nicht ? Der Kunde schafft doch erst die Nachfrage nach solchen Aktionen ... Na, ist doch so, Leute. Oder nicht ?

Ach, ist das jetzt absurd ? Okay.

Wieso macht es dann bei Sexarbeit Sinn ? Aha, dafür muss man so ein Spezialdemokrat sein um das zu kapieren. Oder so ein Pfaffe. Na dann ...

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Zwerg
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Unterstützung der Sexworker Petition

Beitrag von Zwerg »

Ich habe mal auf http://www.gratis-link.at/webverzeichnis/index.php den Hinweis auf die Petition angebracht - sollte auch etwas bringen :-)

Jasmin hat mich soeben telefonisch informiert: www.erotikforum.at wird das Posting mit unserem Link zur Petition Morgen freischalten - da kann ich nur sagen "Melodie in meinen Ohren"

Christian
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tragt Euch auf der Seite petition.php in die Unterschriftenliste ein
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Beitrag von Zwerg »

Vielen lieben Dank nach Dänemark!

http://www.ebblog.dk/1068/perma/46620/

Auch hier wird unsere Petition kräftig unterstützt!
Zwerg

Kontakt per PN oder über das Kontaktformular:
memberlist.php?mode=contactadmin

Notfälle: ++43 (0)676 413 32 23

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Beitrag von sixela »

Ich weiß nicht, ob ihr das jetzt schon irgendwo anders in diesem Forum gecovert habt, aber der KURIER hat heute eine zweiseitige Reportage über den EP-Prostitutionsentwurf gebracht. In dem Fall ist es wahrscheinlich schlecht, wenn die Medien beginnen, auf dieses Thema abzufahren. Hier nochmal der Text, der wenigstens halbwegs neutral ist:

<<<<<<<<<<<<<
Schwedische EU-Initiative
Richtungsstreit: Verbot oder grünes
Die Skandinavier machen auf EU-Ebene Druck auf ein Verbot der Prostitution. Österreichs Regierung hat anderes vor.

--------------------------------------------------------------------------------

von Clemens neuhold Brüssel
Der Umgang mit der Prostitution entzweit Europa. Während Freier in Schweden, Finnland oder Norwegen zunehmend als Kriminelle verfolgt werden, behandeln die Niederlande das Geschäft mit dem Sex als normales Gewerbe. In den meisten Ländern wie Österreich regiert die Doppelmoral: Das „älteste Gewerbe der Welt“ ist offiziell sittenwidrig, wird aber toleriert.

Macht krank
Die schwedische Europa-Abgeordnete Maria Carlshamre macht nun auf europäischer Ebene Stimmung für Verbote von Prostitution. Sie hat im EU-Parlament einen Bericht über die „Prostitution in den Mitgliedsstaaten und die gesundheitlichen Folgen für die Frauen“ eingebracht. Klare Stoßrichtung: Verbote in ganz Europa nach dem schwedischen Vorbild. Der Bericht muss erst eine Mehrheit unter den Abgeordneten bekommen und hat nur empfehlenden Charakter, denn jedes Land regelt die Prostitution selbst.
Doch die frühere Journalistin hat es geschafft, eine heftige Debatte loszutreten. Für Carlshamre ist die Gesundheit der Frauen das Schlüsselargument für ein Verbot, wie es in Schweden seit 1999 gilt: „Diejenigen, die in der Prostitution ein Gewerbe wie jedes andere sehen wollen, müssen sich die Frage gefallen lassen: Wie wollen Sie mit diesen katastrophalen Folgen für die Gesundheit umgehen?“
Sie verweist darauf, dass Sexarbeiterinnen sehr viel anfälliger für körperliche und seelische Verletzungen seien, auch in Ländern, in denen sie sozial abgesichert sind. In Schweden sei der Menschenhandel mit Prostituierten seit dem Verbot deutlich zurückgegangen.
In Schweden riskiert jeder, der Sex-Dienste in Anspruch nimmt, 6 Monate Gefängnis. Die österreichische EU-Abgeordnete Christa Prets (SPÖ) findet Carlshamres Haltung „absurd“. „Man muss Sexarbeit als Sexarbeit anerkennen und die Betroffenen sozial so gut wie möglich absichern. Je mehr man die Prostituierten aus der Illegalität und der sozialen Diskriminierung herausholt, desto weniger Macht haben Zuhälter.“ Tatsächlich zeigen Untersuchungen, dass auch in Schweden der Trieb stärker ist als das Gesetz. Die Prostitution ist in den Untergrund abgetaucht.

Mittelweg
Auch Frauenministerin Doris Bures ist strikt gegen Verbote, sieht aber Handlungsbedarf in Österreich. Im Juni wird die Regierung einen Bericht über „Prostitution in Österreich“ präsentieren. Kernstück ist ein Maßnahmenkatalog mit konkreten Empfehlungen, wie Prostituierte über das Arbeits- und Sozialrecht abgesichert werden können. Eine volle Legalisierung wie in den Niederlanden ist in Österreich weiterhin nicht geplant. Für Bures ist das größte Problem in Österreich die Doppelmoral: „Der männliche Kunde wird als Weiberheld bewundert, während die Sexarbeiterin als Hure abgewertet wird.“

Angestellte?
Derzeit kann eine Prostituierte ihren Lohn nicht einklagen, auch ein Anstellungsverhältnis bleibt ihr verwährt. Ob eine Anstellung die Lösung wäre, diskutieren gerade Sozialarbeiter, Beamte und Experten der Wirtschafts- und der Arbeiterkammer.
Eine angestellte Sexarbeiterin wäre umfassend versichert, bis hin zur Pension. Im Krankheitsfall bekäme sie das Gehalt weiter, sie hätte Anspruch auf Urlaub sowie Mutterschutz.
Carlshamre kann diesem Mittelweg nichts abgewinnen: „Die Sexindustrie, ob legalisiert oder reguliert, ist an sich eine Form systematischer Gewalt gegen Frauen. Die Gewalt ist integraler Bestandteil der Dienstleistungen, die von Prostituierten im alltäglichen Geschäft erwartet werden.“
http://www.kurier.at/nachrichten/161857.php
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Ich würde dringend empfehlen, dass eine Sexworkerin einen Leserbrief dazu schreibt oder gar versucht, einen Kommentar unterzubringen. @Oberelfe, deine hervorragende Argumetation dazu weiter oben müsste nur ein wenig adaptiert werden, wie wäre es? :001
Die Welt ist umso freier, je weniger Religion und je mehr Sex praktiziert wird

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Beitrag von Zwerg »

Hi Sixela - Danke für den Tipp und für den Hinweis!

Ich setze mich mit der Oberelfe in Verbindung und werde auch selbst ein paar Zeilen in die Tastatur hämmern

Christian
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Beitrag von Zwerg »

Habe in der Nacht mehrere Briefe an diverse Tageszeitungen geschrieben, in welchen ich auf die Protestaktion von Dona Carmen, Madonna und sexworker.at hinweise und versandt - bin gespannt, ob wir Rückmeldung bekommen.

Bitte versucht weiter Unterstützer zu finden (SexarbeiterInnen - BetreiberInnen - interessierte Außenseiter - und auch Kunden) - die SexarbeiterInnen - Petition sollte Jeden ansprechen.

Und vielen Dank, für Eure bisherige Mitarbeit

Christian

(Es werden zum internationalen Hurentag am 2. Juni zumindest in Wien (wobei ich denke, nicht nur in Wien) auch Unterschriftenlisten bei den Aktionen vor Ort aufliegen - die darauf gesammelten Unterstützungen zählen bei uns dazu)


Liebe Grüße

Christian

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Beitrag von Musikfan »

Hallo Christian,

ich bin richtig entsetzt, daß es immer noch Leute gibt, die die Tätigkeit einer Prostituierten als einen sozial unwerten Beruf bezeichnen. das darf doch in der heutigen aufgeklärten Zeit nicht mehr der Fall sein. Scheinbar aber doch noch.

Selber habe ich auch die ganz große Befürchtung, daß das schwedische Gesetzt in Deutschland demnächst übernommen wir. Dadurch werde ich als Nutzer dieser Dienstleistung als kriminell ab gestempelt. Das verstehe wer will nur ich nicht. Deshalb rufe ich auch alle Freier, Kunden, Gäste auf sich gegen dieses gesetzt zu wehren.

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Beitrag von ex-oberelfe »

Leserbrief wurde natürlich von meiner Seite aus erledigt ;-)
Auch in in "die standard" hab ich meine Meinung etwas kundgetan.
Das ganze hat für mich zur Zeit eines der obersten Prioritäten, also, wenn ich irgendwo helfen kann, sagt es mir nur ;-)
Aufgrund meiner Aktivität als Oberelfe bin ich also auf Eure Hilfe angewiesen ;-)
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Tommy
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Beitrag von Tommy »

Liebes Forum!

Weitgehend unberücksichtigt in rezenten Entwicklungen scheint die Tatsache, dass nicht die SW die vorwiegend betroffene Gruppe sind, sondern primär die Kunden.

Denn hier handelt es sich nicht um einige Tausend oder Zehntausend, ihre Zahl dürfte EU-weit einen zweistelligen Millionenbetrag ausmachen!
Ausgehend von einem (absichtlich niedrig) veranschlagten Anteil von 5% Stammkunden, kann man ohne weiteres annehmen, dass 1,5 bis 2 Millionen EU-Bürger regelmässig den Service von SW in Anspruch nehmen.

Gesamteuropäisch betrachtet nicht viel, aber immerhin ein numerisches Viertel der österreichischen Bevölkerung und vor allem eine EU-Parlaments-relevante Anzahl potentieller Stimmen.

Diese Stimmen zu mobilisieren, sollte vorrangiges Ziel sein!
Denn: Ganz besonders den Stammkunden und Gewohnheitskonsumenten ist die Prostitution eine heilige Kuh. Ein Echo und ein gewisses Engagement sollte daher vor allem aus dieser Gruppe zu erwarten sein.

Ich gehe weiters davon aus, dass habituelle Kunden mehrheitlich vernetzt sind und die Wahl von SW an Hand von online-Schaltungen treffen.

Hierin liegt der Schlüssel zur Erreichbarkeit dieses Stimmenpotentials.
Inseratenbörsen (wie erotikforum, sexmagazin..) und vor allem die Pages der SW selbst sollten einen Link zu dieser Proklamation und zur Unterschriftenliste aufweisen, die selbstverständlich auch in den jeweiligen Landessprachen abrufbar sein müsste.

Die Kontaktaufnahme mit SW hätte über lokale Interessensvertretungen (wie hierzulande Sophie, Sexworker.at) zu erfolgen. Ebenso die Kontaktaufnahme mit ausserösterreichischen Inseraten- und Kontaktbörsen und Foren.

Die Übersetzung des Textes in "relevante" Sprachen, also Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, sowie in mehrere Ostsprachen, dürfte das geringere Problem sein.

Die grössere Herausforderung liegt m. E. darin, die Sensibilität der zu Erreichenden für die Causa selbst und für den Handlungsbedarf zu schüren.

Der Weg dorthin führt ausschliesslich über die Presse.
Dem gedruckten Wort wird nach wie vor mehr Bedeutung beigemessen, als online-Inhalten. Is halt so...

Bevor ich mich jetzt in Details verliere...

Was haltet Ihr davon?
Wie beurteilt Ihr die Durchführbarkeit eines solchen Vorhabens?
Macht das überhaupt Sinn?

Liebe Grüße
Tommy

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SEXARBEITERINNEN PROTEST

Beitrag von Zwerg »

Tommy hat geschrieben:Wie beurteilt Ihr die Durchführbarkeit eines solchen Vorhabens?
Macht das überhaupt Sinn?
Hi Tommy!

Ich halte die bereits laufende Aktion für durchführbar und ich halte sie auch für sinnvoll!

Viele große Foren unterstützen uns bereits - Einige Wenige verstecken uns ein wenig - und einige wollen Geschäfte herausschlagen (was ich entschieden ablehne)

Ich erhoffe mir bis zum internationalen Hurentag (am 2. Juni) - bei dem auch sexworker.at "auf die Straße gehen wird" (nähere Infos kommen alsbald) mindestens 1000 mitunterstützende Stimmen beisammen zu haben.

Ich hoffe auch, dass die Presse spätestens an diesem Tag das Thema aufnimmt - hier ist natürlich jede einzelne UserIn welche interviewt wird und auch die Organisiationen gefragt (bzw gebeten)

Diverse Briefe an einige große Tageszeitungen sind auch Heute rausgegangen (eine besonders fleißige Oberelfe unterstützt uns hier gewaltig und auch einige andere UserInnen sind ganz toll am "Rudern")

Es ist Zeit, dass was passiert!

Liebe Grüße

Christian

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Tommy
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Beitrag von Tommy »

Hallo Christian!

Über Laufendes hatte ich mich soweit informiert.
Ich meinte allerdings, ob es nicht im Sinn der Sache wäre, die Aktion a priori EU-weit auszudehnen.
Wenn dieses Papier nicht bloß ein-, zwei-, oder vielleicht dreitausend Stimmen aus Österreich, sondern einige 10.000 aus dem ganzen EU-Raum unterstützten, wäre es in Brüssel nicht mehr ganz so einfach, in dieser offensichtlich unbequemen Causa den Weg des geringsten Widerstandes zu beschreiten.
Eine länderübergreifende starke Beteiligung von nicht-SW würde breites öffentliches Interesse an einer vernunftorientierten Lösung signalisieren.

Nur so angedacht...

Liebe Grüße
Tommy

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Beitrag von Tommy »

Apropos laufende Aktion..

Versende im SW-Bekanntenkreis eine Art Kettenbrief mit Link zur Unterschriftenliste und Vorinfo zum 2. Juni.

LG Tommy

JennyHN
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Beitrag von JennyHN »

Schade, daß ich nicht VOR meiner Unterschrift die Kommentare der anderen gelesen hatte. Ich wußte nicht, was ich schreiben sollte....

Hinterher dann, als ich mir die Liste angesehen hatte, hab ich mir gedacht,
"was ist denn FREIWILLIG überhaupt?!"

* Ein studierter Familienvater findet keine Arbeit, weil er überall als "überqualifiziert" ausgemustert wird.
Bevor er überhaupt nicht arbeitet, geht er zu einer Zeitarbeitsfirma.... Freiwillig?!

* Ein ehemaliger Steuerfachmann kommt nach Deutschland. Seine ausländische Qualifikation wird in Deutschland nicht anerkannt, obwohl er eine Anstellung gefunden hätte. Er bekommt keine Arbeitserlaubnis - aber Sozialhilfe. Freiwillig?!

* Als langjähriger Berufskraftfahrer bekommt man einen Arbeitsplatz als Fahrlehrer angeboten. Die Ausbildung ist selbst zu bezahlen. Aber da man keine Fachhochschulreife hat, wird man zur Ausbildung nicht zugelassen und bleibt arbeitslos. Freiwillig?!

Ich selbst hatte unglückliche Ausgangspositionen un meinem Leben. Abgebrochene Schule; abgebrochene Lehre; eine Festanstellung bei der Post.
Wie dann mein Rücken kaputt war, wollte man mich mit 25 in Rente schicken.

Das Arbeitsamt verweigerte jede Unterstützung. Man sagte, mit Rückenproblemen gibt es keinen Job, den man schmerzfrei bewältigen kann - also brauche ich auch erst überhaupt keine Ausbildung. Freiwillig?!

In der Prostitution habe ich eine gute Möglichkeit gefunden, als Alleinerziehende Zeit UND Geld für mein Kind zu erwirtschaften; ich kann mich autonom durch´s Leben bringen.
Als unabhängige Frau kann ich mir aussuchen, was ich mit wem machen mag; wo ich arbeite und zu welchen Konditionen. Ich bestimme meine Arbeitszeiten und ich bestimme, welchen Zeitaufwand ich leisten möchte, um welche Summe zu erwirtschaften.

Ich MUß nicht mehr Zeit leisten; mehr Geld erwirtschaften, als ich benötige.
Und ich MUß NICHT Dinge tun, die ich nicht tun WILL.

In welchem anderen Job der freien Wirtschaft habe ich derart viele Gestaltungsmöglichkeiten und freie Entscheidungen?
In welchem Beruf wäre es je möglich gewesen, mich um mein Kind zu kümmern und TROTZDEM ausreichend Geld zu haben, für ein schuldenfreies Leben?

Ich habe mir keinen Wohlstand geschaffen - aber ich habe den Spagat geschafft, den viele andere Alleinerziehenden nicht schaffen konnten.
Die deutsche Politik zwingt Alleinerziehende oft in Überschuldung; Armut; Vernachlässigung der Kinder; gewaltintensive "Zweck-Beziehungen", welche rein zum finanziellen Überleben dienen.

Wo sind die guten Dinge der Politik, die das Leben GUT machen?
Die Dinge, die tatsächlich FÜR DAS VOLK sind?
Die Dinge, die ZUFRIEDEN machen?
Die Dinge, die Menschen anreizen, Ziele zu verfolgen, ohne Angst vor neuerlichen Gesetzesänderungen, die ihnen alles Erreichte wieder weg nehmen?

HIER sollte etwas geändert werden.
Wie viele Menschen des Volkes sind wohl "unfreiwillig assozial"?
Unfreiwillig arbeitslos?
Unfreiwillig Alkoholiker, da sie ihrer Zukunft beraubt werden?
Unfreiwillig Hilfsarbeiter, da sie "überqualifiziert" sind?
Unfreiwillig obdachlos, da ihre Arbeitgeber ob der hohen Belastungen konkurs gegangen sind.
...
...

Politikern ist langweilig geworden an ihrem grünen Tisch....
Zu viel Geld verdirbt den Charakter....
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....

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Beitrag von ex-oberelfe »

Hab noch einen Link auf unserer Website unter News gesetzt....
vielleicht hilft es was ;-)
wenn ich noch was tun kann, dann sagt es mir bitte...kann natürlich noch einen kettenbrief versenden....ist vielleicht auch eine kleine hilfe, denn jede unterschrift zählt
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Beitrag von Zwerg »

Natürlich hilfst es uns, wenn Newsletter versandt werden, die auf unsere Petition www.sexworker.at/protest hinweisen - nur Kettenbriefe würde ich eher vorsichtig sehen - das verärgert vielleicht - und auch die gesetzlichen Bestimmungen sprechen dagegen!

Wichtiger wäre es, wenn man die Beiträge bzw. Threads in den diversen Foren wieder "back to the topic" führt - die sind zum Teil schon ziemlich weit entfernt von der Grundindee - und BITTE setzt in einem eventuell neu geschriebenen Beitrag unbedingt wieder den direkten Link zur Unterschriftenliste!

Christian

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Beitrag von certik »

Ich habe mir folgenden Text für Foren, die nichts mit Sexarbeit zu tun haben, überlegt. Ich möchte ihn in diversen poltischen und sozialen Foren posten.
Was haltet Ihr davon?

LG certik
---------------------------
Die Fakten sprechen für sich:

- Die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) schätzt die Anzahl der Personen, die allein in Europa zur Zwangsarbeit gezwungen werden auf ca. 360.000.
Quelle: Zeit, Nr. 3, Ausgabe v. 17.01.2003

Alleine in Deutschland gibt es jährlich
- fast 1.000.000 Arbeits- und Wegeunfälle
- über 50.000 Verdachtsanzeigen auf Berufskrankheiten
- durchschnittlich 2.500 Totesfälle Berufserkrankter
Quelle: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

Da die Verantwortlichen in Politik, Justiz und Wirtschaft es seit Jahren nicht schaffen diese Missstände abzuschaffen, gibt es nur eine einzige Möglichkeit:

Wer Leistungen eines Arbeitnehmers in Anspruch nimmt, die dieser nicht aus freiem Willen erbringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.
Sollte der Arbeitnehmer auf die Frage, ob er seine Arbeit freiwillig verrichtet, antworten, dass dies der Fall sei, er dabei aber ein mürrisches Gesicht zieht, ist generell davon auszugehen, dass er zu dieser Aussage gezwungen wurde. Eine Inanspruchnahme der Arbeitsleistung wäre also strafbar.

Im weiteren Verlauf ist Folgendes geplant:
Arbeit wird generell verboten.
Wer Arbeitnehmer beschäftigt, einstellt oder anwirbt wird mit Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bestraft; der Versuch ist strafbar. Im Wiederholungsfall beträgt die Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren.
Wer Leistungen eines Arbeitnehmers in Anspruch nimmt, wird mit Geldstrafe bis zu 100.000€ oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.
Wer den Verdacht hegt, dass jemand Arbeitnehmer beschäftigt, einstellt oder anwirbt und dies nicht zur Anzeige bringt, wird mit Geldstrafe bis zu 50.000€ oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.


Hört sich das verrückt an?
Etwas sehr Ähnliches möchte die Europäische Union beschliessen, jedoch nur auf einen Teilbereich des Arbeitsmarktes beschränkt: die Prostitution.
Es gibt sehr wohl Zwangsprostitution, gegen die es entschieden vorzugehen gilt. Es gibt jedoch auch die überwältigende Mehrheit der SexarbeiterInnen, die diese Arbeit freiwillig ausüben. Die Zeiten haben sich geändert, das Modell des klassischen Zuhälters ist eindeutig ein Auslaufmodell.
Freiwillige Sexarbeit darf nicht kriminalisiert werden, denn genau das würde kontraproduktiv wirken. Die Arbeit müsste wieder versteckt geleistet werden; AnbieterInnen wären erpressbar und schutzlos ausgeliefert. Die Kriminalitätsrate würde in diesem Bereich explodieren - zumindest das sollte man aus den Zeiten der Prohibition gelernt haben.

Darum: Bitte unterzeichnen Sie die Petition gegen den "Entwurf eines Berichtes über die Prostitution in den Mitgliedstaaten und die gesundheitlichen Folgen für die Frauen."
Zuletzt geändert von certik am 25.05.2008, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
* bleibt gesund und übersteht die Zeit der Einschränkungen *

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Beitrag von Zwerg »

Finde ich hervorragend! Die einzige kleine Änderung, die ich vorschlagen würde ist gegen Ende: Frauen und Männer in der Sexarbeit - nicht nur Frauen verdienen unsere Unterstützung

Ich bitte Dich, das Posting entsprechend zu setzen - und bedanke mich für Deine Unterstützung!

Liebe Grüße

Christian

Hanna
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Beitrag von Hanna »

jenny + certik :023
Augen gab uns Gott ein Paar / um zu schauen rein und klar / um zu GLAUBEN was wir lesen / wär ein Aug' genug gewesen (aus HH. zur Teleologie)

JennyHN
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Beitrag von JennyHN »

@ certik
Diesem Text ist nichts weiter hinzuzufügen.
Genialer Spiegel zu den Tatsachen.
Jenny
Polygamie ist nicht unmoralisch.
Aber das Vertrauen und die Gesundheit liebender Partner zu mißbrauchen, schon....