Psychoterror

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Leu
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Psychoterror

Beitrag von Leu »

Hi, bitte entschuldigt, wenn ich das poste, aber das ist mir wirklich ein Anliegen.
Mir geht es mal darum nach allgemeingültigen Umgangsformen zu fragen, besonders weil ich selbst im engsten privaten Raum immer wieder erlebe, dass die einfach von Menschen mit hohen Bildungsstand mißachtet werden und ich jedes Mal fassungslos deswegen bin. Also es geht um reale Erlebnisse.
Ich habe darüber auch schon mit einem sehr guten Freund geredet und wir kamen beide zu den selben Ergebnissen.

1. Klingeln.
Wenn ihr zu jemandem wollt und an seiner Tür klingelt und oder klopft, wann hört ihr dann auf? Gibts da Unterschiede, wenn ihr uneingeladen erscheint, keine Geräusche aus der Wohnung kommen oder der Betreffende wohl nicht reagiert? Kurz: ab wann merkt ihr, dass ihr unerwünscht seid, die Person, selbst wenn sie da ist nicht öffnen würde oder grad mit ner Panikattacke die Luft anhält?
Unsere Theorien deswegen liegen bei 2 mal Klingeln, dazwischen 5 min warten. Die Praxis liegt bei locker 20 min.
Die Hintergründe sind folgende:
1.1 Ich habe mal in einem Freierforum gelesen, dass das einer SW passiert ist. Der Kunde (der nicht ich war) hatte doppelt gebucht, dh, beide, die in dieser Terminwohnung gearbeitet hatten, bekam wohl Absagen und dachte dass man mal klingeln kann.
1.2 Eine gemeinsame Freundin hatte uns häufiger aus Langeweile besucht und dabei einfach mal auf gut Glück die Tür belagert. Ca 20 min lang, klingeln, klopfen, rufen.
1.3 Ich bekam grad Besuch von der näheren Familie. 20 min dasselbe.
Bei sowas kann man ja schlecht die Polizei rufen, also SW schon, aber eben nicht im Privaten, wenn es um Freunde und Familie geht oder?

2. Anrufen.
Wenn jemand wegzieht.. wie oft würdet ihr den anrufen um ihn zu fragen wie es ihn geht? Täglich, habe ich erlebt.
Wenn dieser jemand, sagen wir 2 Jahre lang, sagt, dass man das zu lassen hat bzw man ein Mal in der Woche richtig telefonieren könnte, würdet ihr euch daran halten?

3. Gespräche.
Wenn ihr jemanden um Hilfe bitte oder wollt, dass er etwas tut und er jedes Mal Nein sagt und auch nicht von seiner Meinung abrückt oder alle Argumente ablehnt: wie lang würdet ihr dann weiter darauf beharren? Würdet ihr nach dem 3. Nein merken, dass ihr grad jemand nötigt?
3.1 Der Hintergrund ist der, dass ich unter anderem im familiären Raum gefragt wurde, etwas legales, aber meines Erachtens äußerst dummes, aber unwichtiges und gefährliches zu tun.

Also bitte versteht mich nicht falsch, aber ich habe häufiger bei diesen Leuten das Problem, dass sie nur mitbekommen, dass sich meine Mundwinkel bewegen, wenn ich rede. Und das eben nicht nur 1 Mal sondern häufiger. Also wenn ich mit Mimik, Gestik, Seufzen und vom ironischen bis wütend gezischten Nein eine Anfrage ect verneine.. und das beim Gegenüber nicht ankommt... liegt das dann an mir?
Wenn ihr so, wie die Beschriebenen wäret, würde es euch wundern, wenn ich zB mit (ernsten) Problemen nicht zu euch kommen würde? Das ist quasi die abgespeckte Form des Themas aber wirklich ernst gemeint.

Ums mal ganz krass auszudrücken.. ich bin wohl depressiv, meine Lage ist prekär, aber wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis so umschaue, habe ich das Gefühl, dass einige Leute behandlungsbedürftiger sind - die unter anderem (bald) vom Staat auf Jugendliche losgelassen werden und eine psychologische/pädagogische Ausbildung haben.

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Re: Psychoterror

Beitrag von Aoife »

Hallo Leu,

es ehrt uns natürlich, dass du gerade uns als Schiedsrichter über gutes Verhalten und psychische Gesundheit aufrufst :002
Deine Fragen zum Verhalten deiner Bekannten/Verwandten sind allerdings doch wohl selbstbeantwortend ...
Leu hat geschrieben:... wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis so umschaue, habe ich das Gefühl, dass einige Leute behandlungsbedürftiger sind - die unter anderem (bald) vom Staat auf Jugendliche losgelassen werden und eine psychologische/pädagogische Ausbildung haben.
Das ist systemimmanent :003
Therapieausbildung ist schließlich auch nur eine Form von Therapie.
Und Pädagogik ist nicht weniger psychomanipulativ.
In staatlicher Hand zielen beide nicht auf die psychische Gesundheit des Individuums ab, sondern auf seine
Funktionsfähigleit in der Gesellschaft. Und das auch noch ausschließlich im Hinblick auf den statistischen
Erfolg, das heißt Einzelne werden gerne geopfert, wenn dafür die Mehrheit ausbeutbarer wird :009

Liebe Grüße, Aoife
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