die Zweiklassengesellschaft zeigt sich in deutschen Küchen

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Melanie
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die Zweiklassengesellschaft zeigt sich in deutschen Küchen

Beitrag von Melanie »

So isst Deutschland:

Gesundes auf den Tisch – für alle?


Welche Lebensmittel in Deutschlands Familien auf dem Tisch stehen, ist vor allem eine Frage des Geldbeutels !


An der Kasse hält Monika S. kurz inne.
Nachdem eine schier endlose Zeit die Bio-Waren über das Band gelaufen sind, prangt die Wahrheit in grünen Zahlen auf der Anzeige: 113,05 Euro.

113 Euro und 5 Cent für Obst, Gemüse, Joghurt, Käse, Reis und Müsli, alles aus ökologischer Landwirtschaft.
"Das ist schon sehr viel Geld, aber dafür bekommen wir auch Bio-Produkte, und das ist es uns wert"
, sagt die 37-jährige Münchnerin über ihre Investition.

Seit ihr erster Sohn Max vor fünf Jahren auf die Welt kam, achtet sie beim Einkaufen auf Bio.
Und so lenkt die zweifache Mutter regelmäßig ihren Einkaufswagen im Biomarkt an der Ecke vorbei an Kisten mit Äpfeln und Fenchelknollen, alles zum Wohle der Familie.


Dagegen :

Ein Uhr mittags, in einem tristen Neubaugebiet am Rande von München.
Der flache Containerbau des Vereins "Die Arche" füllt sich allmählich mit Kindern, die sich nach und nach aus ihren Jacken schälen.
Die Luft riecht nach Regen, Putzmittel und Mittagessen.

Die sechsjährige Anne stellt den Schulranzen in die Ecke und holt sich bei einer Betreuerin erst mal eine dicke Umarmung ab. Anne kommt, wie circa 50 andere Kinder, jeden Tag hierher – zum Hausaufgabenmachen, zum Spielen – und zum Essen.

Das Mädchen mit den schwarzen Locken setzt sich im Esszimmer zu ein paar größeren Jungs.
Eine ehrenamtliche Helferin teilt Teller mit Spaghetti Bolognese und Salat aus.
"Ohne die Essensausgabe hätten viele Kinder, die hierherkommen, keine Chance auf eine warme Mahlzeit am Tag", ist Monique Rauchhaus, die in der Arche als Erzieherin arbeitet, überzeugt.


Pfarrer Bernd Siggelkow hat den Verein "Die Arche" 1995 in Berlin gegründet – weil er selbst in armen Verhältnissen aufwuchs und wusste, wie es sich anfühlt, wenn einen das soziale Netz der Gesellschaft nicht mehr auffängt.
Heute hat der Verein in München und in Hamburg Zweigstellen. Das Motto der Arche: "Wir holen die Kinder von der Straße."

Und das ist dringend nötig.


http://www.baby-und-familie.de/Ernaehru ... 78502.html
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Juliane
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Beitrag von Juliane »

Schlimm, zum Glück gibt es solche Einrichtungen wie "Die Arche",die "Tafel", Bahnhofsmissionen,etc.
Ich erschrecke sehr oft auch grade hier im Viertel, wo ich wohne...Die Verelendung mancher Leute wird immer offensichtlicher. Die Kinder aus solchen "Problemfamilien" trifft es zweimal härter: Sie werden oft von ihren Eltern vernachlässigt UND sozial abgelehnt von Kindern aus ihrer Altersklasse!

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Sami
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Beitrag von Sami »

Ich finde Einrichtungen wie "die Tafel" auch gut.
Erschreckend ist meiner Meinung, daß nicht nur Kinder aus sozial schwachen Schichten, sondern auch Kinder vom unteren Rand der sogen. Mittelschicht betroffen sind.
Ein Blick in irgendeinen x-beliebigen Bio-Supermarkt beweist doch, welche Leute es sich LEISTEN können, dort einkaufen zu gehen.
Wie soll Frau Müller, von Beruf Hausfrau und Mutter von drei Kindern plus Ehemann Herrn Müller, (noch!) Arbeiter, es sich jemals leisten können, Produkte zu einem Warenwert einzukaufen, von dem sie in jedem Aldi/Lidl/Penny Lebensmittel für einen ganzen Monat einkaufen kann?
Ich wollte, als ich noch anderweitig berufstätig war, die unverbauchten Fruchtjoghurts, abgepackten Vollkornschnitten, Marmeladetöpfchen usw. der Tafel in Düsseldorf zukommen lassen und wandte mich damit an meinen Arbeitgeber.
Dieser lehnte mein Gesuch mit der Begründung ab, daß die Lebensmittel rechtlich gesehen "verstrahlt" wären und somit nicht noch einmal angeboten werden könnten.
Ich habe noch nie zuvor eine derartige Vergeudung von Nahrungsmitteln erlebt.

Sami :009
Wenn Du einen Buckel hast, streue einfach etwas Glitter drauf und gehe tanzen!
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Kinderarmut ist die Armut der Kinder !

Beitrag von Melanie »

Kinderarmut ist die Armut der Kinder !


"In Deutschland ist jedes fünfte Kind arm."
Das sagt der Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschafts-forschung.

"Jedes sechste Kind in Deutschland ist von Armut betroffen." Das sagt der Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland von Unicef aus Mai 2008.

"Jeder Vierte zwischen 16 und 24 Jahre alte Jungendliche lebt in materieller Not oder ist davon bedroht."
Das erklärt die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jungendhilfe (AGJ) Anfang Juni 2008.


Wir sagen: Die Armutsgrenze muss fallen!
Auch nur ein armes Kind ist ein Kind zuviel in der Armutsstatistik!
- Kinder sind die Zukunft unseres Landes, Kinder sind die Zukunft unserer Erde.

Kinder-Armut darf es deshalb nicht geben.

Doch Kinderarmut ist real, nicht nur in der sogenannten Dritten Welt, sondern auch bei uns in Deutschland!
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Armut der Kinder in Deutschland geben der Kinder-Report des Deutschen Kinderhilfswerks sowie Untersuchungen von Unicef.


http://www.kinder-armut.de/
______________________________________________________


Definition der Kinderarmut


Armut wird im allgemeinen Sprachgebrach absolut verstanden. Danach ist arm, wer wenig hat.
Die Armut und auch Kinderarmut wird in der Politik jedoch relativ definiert..
Sie misst sich am Wohlstand der Gesellschaft, in der der Mensch lebt.
Arm ist, so die herrschende Definition der Armut der EU, wer über weniger als 60 % des mittleren Netto-Einkommens verfügt. Für eine Alleinerziehende mit zwei Kindern sind das in Deutschland ca. 1440 Euro. 45 % dieser Kleinfamilien fallen unter die Armutsgrenze.
Vor allem deren Kinder sind arm, auch wenn man es ihnen nicht ansieht.


Armut bemisst sich nach dem, was die anderen haben, wird subjekiv erlebt.
Und Armut ist nicht nur materiell, sie misst sich auch an der Fürsorge, die Kinder bekommen und die Eltern geben.
Arme Kinder sind ausgeschlossen vom normalen Lebensstandard; sie werden schon sehr früh aus den Lebensbereichen Bildung, Kultur und Sport ausgegrenzt.


Wir sehen: reiches Deutschland, arme Kinder.
Jedes sechste Kind in Deutschland lebt in Armut.
Das sind mehr als 2,5 Millionen Mädchen und Jungen.
Das sind Martina, Jana, Leon, Thomas, das sind Einzelschicksale.
Ihnen fehlt es an Geld für Essen, Kleidung und Spielsachen.


Die Armut wächst, die Geburtenrate sinkt.
Seit 1965 hat sich die Geburtenrate von 1,3 Millionen auf 680.000 beinahe halbiert.
Die Zahl der Kinder, die arm sind, ist hingegen um das 16-Fache angestiegen.


Arme Kinder müssen im Jahr 2008 im Monat mit 208 Euro auskommen.
Das ist der sogenannte Hartz IV Regelsatz für Kinder.
In den 208 Euro sind 86 Cent für Spielsachen und maximal 0,76 Euro für Schulsachen pro Monat enthalten.
Rechnet man das auf ein Jahr um, so bekommen Arme Kinder Spielsachen für 10,32 Euro und für ihre Schulbildung billigt ihnen die Gesellschaft 9,12 Euro pro Jahr zu.
Ein Unding, das nicht mehr gesteigert werden kann.


Und was ist mit gesunder Ernährung?
Ein 15 Jahre altes Kind, das sich ausgewogen und gesund ernähren möchte, muss täglich im Durchschnitt 4,68 Euro im Discounter oder 7,44 Euro im Supermarkt ausgeben, so das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund.
Im Hartz IV Regelsatz sind für die Ernährung, das Essen, aber nur 2,57 Euro vorgesehen.


http://www.kinder-armut.de/armut/kinder ... ition.html
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Verfall der Mittelschicht

Beitrag von Melanie »

Neue Zweiklassengesellschaft

McKinsey warnt vor Verfall der Mittelschicht


Deutschlands Mittelschicht wird kleiner - das untermauert der Beratungskonzern McKinsey mit neuen Berechnungen.

Millionen Menschen sind vom Abstieg bedroht, denn das bisherige Wirtschaftswachstum reicht nicht aus.
Doch die Berater glauben, dass eine Wende zum Besseren möglich ist.



Berlin - Bis zum Jahr 2020 werden nach der McKinsey-Studie nicht einmal 50 Prozent der Bevölkerung noch ein Einkommen auf Durchschnittsniveau haben.
Das wären zehn Millionen Menschen weniger als Anfang der neunziger Jahre.
Verantwortlich für diese Entwicklung sei das unzureichende Wirtschaftswachstum, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Studie des Beratungsunternehmens.


"Das Wirtschaftswachstum, das wir in den vergangenen 15 Jahren verzeichnen konnten, hat nicht gereicht, um bei den Bürgern anzukommen", sagte Frank Mattern, Deutschland-Chef von McKinsey. "Für die Menschen in der Mittelschicht bedeutet ein so geringes Wachstum einen Verlust."


In der Studie "Deutschland 2020" vergleichen die Experten die Folgen zweier Szenarien.
Im ersten bleibt das Land auf dem bisher eingeschlagenen Pfad schwachen Wachstums.
Im zweiten wächst die Wirtschaft weitaus dynamischer.
Sollte die Bundesrepublik den ersten Weg weiter verfolgen, könnten fast 30 Prozent der Bürger mit ihrem Einkommen aus der Mittelschicht herausfallen und damit den wirtschaftlichen Anschluss verlieren, berichtete das Blatt.



Beraterfirma hält Wachstum von drei Prozent für möglich

Anders sehe es aus, wenn die Bundesrepublik die Wende zu einer dynamischen Volkswirtschaft schaffte.
In diesem Fall sei ein Wachstum von drei Prozent pro Jahr möglich.
In einem solchen Szenario könnte sich den Berechnungen zufolge das mittlere Einkommen in Deutschland gegenüber dem Jahr 2006 um über 40 Prozent von 25.000 auf rund 36.000 Euro erhöhen.


McKinsey beruft sich laut "Welt am Sonntag" auf Untersuchungen von elf Branchen, die mehr als 50 Prozent der deutschen Volkswirtschaft ausmachten.
Zur Mittelschicht zählen die Experten jene Bürger, die 70 bis 150 Prozent des Durchschnittseinkommens verdienen.
Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag 2006 den Berechnungen von McKinsey zufolge bei rund 25.000 Euro im Jahr.



Mitte laut DIW bis 2006 auf 54 Prozent gesunken

Wachstumsraten von drei Prozent, wie sie die Bundesrepublik zuletzt Mitte der achtziger Jahre erlebte, seien aus Sicht der McKinsey-Experten nicht unrealistisch.
"Wir gehen davon aus, dass wir auf einen solchen Wachstumspfad mit drei Prozent pro Jahr kommen können, und das deutlich vor 2020", sagte Mattern dem Blatt. "Die Weltwirtschaft wächst um rund vier Prozent, da müssten doch die drei Prozent eine Ambition sein."


Nach bereits Anfang des Jahres veröffentlichten Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sank der Anteil der Mittelschicht an der Bevölkerung zwischen den Jahren 2000 und 2006 drastisch von 62 auf 54 Prozent, entsprechend einem Rückgang von 49 auf 44 Millionen Menschen.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,551309,00.html
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Der Schutzauftrag in der Kita nach § 8a

Beitrag von Melanie »

Der Schutzauftrag in der Kita nach § 8a


Gesprächsführung: Sibylle Münnich




k&g: Frau Schlüter, welche Rolle spielen Sie und Ihre
Beratungsstelle in Bezug auf den Artikel 8a zum Schutz des
Kindeswohls?


Schlüter: Vorweg möchte ich erklären, dass jede Kommune
die Umsetzung des Artikels 8a selbst definiert.
In dieser Region sind wir für die Kitas des Standorts „Stadt Mitte“ erster Ansprechpartner bei Fragen des Schutzauftrags.
Alle Kollegen hier im Erziehungsteam sind erfahrene Fachkräfte.
Ich sehe mich als Beratungsfachkraft für die Kitas, indem ich
Erzieherinnen unterstütze und über nächste Schritte berate.




k&g: Ist der nächste Schritt immer der Anruf beim
Jugendamt?


Schlüter: Nein.
Das kann ein nächster Schritt sein, muss es aber nicht. Zunächst ist der erste Schritt, sich im Team über
Beobachtungen auszutauschen und die Einrichtungsleitung
über Auffälligkeiten zu informieren.
Dann versuchen die Erzieherinnen mit den Eltern in Kontakt zu kommen und den Verdacht zu klären.
Manchmal gibt es auch einfache Erklärungen.
Erst, wenn die Erzieherinnen hier nicht weiterkommen,
erfolgt ein Telefonat mit uns, in dem der Fall anonym
besprochen wird.
Eine Konsequenz daraus ist, dass die Erzieherinnen
mit den betroffenen Eltern sprechen und die Situation
schildern.
Sind die Eltern bereit und ist eine positive Veränderung der Situation ersichtlich, so bleibt der Fall in Beobachtung oder kann abgeschlossen werden, ohne mo mentan weitere Schritte zu unternehmen.




k&g: Aber nicht alle Eltern sind so leicht mit ins Boot zu
nehmen ...


Schlüter: Sind die Erziehungsberechtigten nicht bereit mitzuarbeiten oder an der Situation etwas zu verändern, so
fahre ich entweder in die Einrichtung oder die Erzieherinnen
kommen in die Beratungsstelle.
In einem gemeinsamen Gespräch werden Möglichkeiten aufgezeigt, um Eltern in die Mitverantwortung zu nehmen und einen weiteren Blickwinkel von einer externen Person zu bekommen.
Dabei möchten wir keine Vorschriften machen, denn diese liegen ganz klar vor.
Ein Ziel für die Erzieherinnen ist es, eine weitere fachliche
Einschätzung zu erhalten.
Besteht allerdings eine akute Gefahr für das Kind, so werden direkte Schritte über das Jugendamt eingeleitet.




k&g: Ist den Eltern dieser Schritt bewusst?


Schlüter: Transparenz ist in der Elternarbeit sehr wichtig.
Deshalb informieren die Erzieherinnen oder wir als Berater
die verantwortlichen Eltern über mögliche Konsequenzen.
Aber auch über Hilfsmöglichkeiten wie spezialisierte Beratungsstellen oder Psychotherapie.




k&g: Wie können Erzieherinnen präventiv handeln?


Schlüter: Wichtig ist die Dokumentation von Beobachtungen.
Äußerungen des Kindes, mögliche Gewaltverletzungen oder
auffälliges Verhalten sollten präzise protokolliert werden.
Dabei reicht ein aufgeschriebener Satz mit Datum und Beobachtung, um hinterher bei einer möglichen Gefährdung Informationen zu haben und Sachverhalte zu klären.




k&g: Also dürfen die Pädagoginnen bei Unsicherheiten Sie
lieber einmal zu viel anrufen?


Schlüter: Auf jeden Fall.
Die Erzieherinnen können sich an ihre Fachberatung wenden, um den regionalen Ansprechpartner für den Schutzauftrag zu erfahren.
Wie gesagt, zunächst bleibt es ja anonym und wir beraten.
Mir ist es wichtig, dass der Fall so lange wie möglich in der Kindertagesstätte bleibt.
Dort sind die Erzieherinnen, die Eltern und Kind kennen und
agieren können.
Wir bestärken und unterstützen die Kompetenz der Pädagoginnen zum Wohle des Kindes.



http://www.erzieherin.de/assets/files/p ... nich-1.pdf
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Melanie
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Wichtige Anhaltspunkte einer Kindeswohlgefährdung

Beitrag von Melanie »

Gewichtige Anhaltspunkte einer Kindeswohlgefährdung



Als Kindeswohl gefährdete Erscheinungsformen
lassen sich grundsätzlich unterscheiden:


-körperliche und seelische Vernachlässigung

-körperliche und seelische Misshandlung

-sexuelle Gewalt




Anhaltspunkte beim Kind oder Jugendlichen


-Nicht plausibel erklärbare sichtbare Verletzungen
(auch Selbstverletzungen)

-Körperliche oder seelische Krankheitssymptome
(z. B. Einnässen, Ängste, Zwänge ...)

-Unzureichende Flüssigkeits- oder Nahrungszufuhr

-Fehlende, aber notwendige ärztliche Vorsorge und
Behandlung

-Zuführung die Gesundheit gefährdender Substanzen

-Für das Lebensalter mangelnde Aufsicht

-Hygienemängel

-Unbekannter Aufenthalt (z. B. Weglaufen, Streunen ...)

-Fortgesetzte unentschuldigte Schulversäumnisse oder Fernbleiben von der Tageseinrichtung

-Gesetzesverstöße




Anhaltspunkte in Familie und Lebensumfeld Gewalttätigkeiten in der Familie


-Sexuelle oder kriminelle Ausbeutung des Kindes

-Eltern psychisch oder suchtkrank, körperlich oder geistig beeinträchtigt

-Familie in fi nanzieller bzw. materieller Notlage

-Desolate Wohnsituation (z. B. Vermüllung, Wohnfl äche,
Obdachlosigkeit ...)

-Traumatisierende Lebensereignisse (z. B. Verlust eines
Angehörigen, Unglück ...)

-Erziehungsverhalten und Entwicklungsförderung durch Eltern schädigend

-Soziale Isolierung der Familie

-Desorientierendes soziales Milieu bzw. desorientierende soziale Abhängigkeiten




Anhaltspunkte zur Mitwirkungsbereitschaft und -fähigkeit


-Kindeswohlgefährdung durch Erziehungs- oder Personensorgeberechtigte nicht abwendbar

-Fehlende Problemeinsicht

-Unzureichende Kooperationsbereitschaft

-Mangelnde Bereitschaft, Hilfe anzunehmen

-Bisherige Unterstützungsversuche unzureichend

-Frühere Sorgerechtsfälle



Kinder müssen darin unterstützt werden, sich gegen Ungerechtigkeit wehren und für ihre Rechte einstehen zu können.



http://www.erzieherin.de/assets/files/p ... nich-1.pdf


Helfen - nicht wegschauen !!!
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