Ausländerfeindlichkeit - in Österreich oder in Deutschland

Alles, was sonst nirgendwo reinpaßt - hier paßt es garantiert rein...
Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18071
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Ausländerfeindlichkeit - in Österreich oder in Deutschland

Beitrag von Zwerg »

Hanna hat geschrieben:Gelegentlich werden wir deutschen ja der Ausländerfeindlichkeit geziehen. Doch weit gefehlt, wir sind nicht chauvinistischer als anderere Österreicher auch. Was in D jedoch mehr und mehr um sich greift ist eine latente Inländerfeindlichkeit. Damit auch unsere Freunde aus dem lieblichen Ö etwas von dem rauhen Wind mitbekommen, der im Norden Ds weht rufe ich als seismographischen Zeitzeugen dieser neuen Entwicklung: Rainald Grebe!

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Y4gCkWjS ... re=related[/youtube]

bzw.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=vFgDyfrC ... re=related[/youtube]

Anm 1: Achim Menzel ist der Ostdeutsche Variante von Karl Moik
anm 2: Leipzig liegt genau in einem zipfel zwischen Thüringen und Brandenburg!

auch diesen nach Wien ausgewanderten Rainald Grebe Fan, empfehle ich der Beobachtung durch die Einheimischen

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=gQhyH5BiAHU[/youtube]

viel Spaß,
der Rainald Grebe hat was, zumindest ne einschneidende Cabarettstimme, wwouhhh, würd ich sofort vernaschen, den Typ

Hanna
Hm, ich habe lange gebraucht um meine Gedanken zu dem Thema so zu ordnen, dass ich sie halbwegs verständlich auf den Bildschirm bringen kann.

Ich distanziere mich ausdrücklich von der Ansicht, dass Ausländerfeindlichkeit ein deutsches Phänomen wäre! Im Gegenteil - ich bin überzeugt, dass Ausländerfeindlichkeit ein weltweites Unding ist, welches nach wie vor vorhanden ist!

Gerade in Österreich - wo ich auf Grund meines Geschichtsverständnisses die Wurzeln der Nationalsozialisten sehe, ist es für mich unverständlich, dass Manche aus der Geschichte Nichts gelernt habe.

Ich selbst bin von Geburt an Wiener - auch meine Eltern wurden in dieser Stadt geboren - und ich fühle mich trotzdem nicht als Österreicher. Ich selbst weise immer wieder darauf hin, dass es ein Zufall ist, dass ich in dieser Stadt das Licht der Welt erblickt habe - und nicht, als Beispiel, 80 km weiter in Bratislava, oder sonst wo. Nicht falsch verstehen! Ich liebe Wien und auch das Land in dem ich lebe! Aber ich verstehe trotzdem den Begriff "national" nicht. Ich lehne ihn vielmehr ab - weil ich es einfach nicht begreifen kann, wie sich Jemand auf ein vermeintliches Geburtsrecht reduzieren lassen kann. Und schon gar nicht, wenn Jemand Dritter auf ein Geburtsunrecht reduziert wird.

Natürlich ist es mir bewusst, dass durch die ungleichen wirtschaftlichen Voraussetzungen in den letzten Jahren verstärkt Bewegungen in Europa (nicht nur dort) statt finden, die manchen Regionen zum Nachteil gereichen. Trotzdem finde ich, dass man hier der Politik der "Landesherren" bzw. der Vereinigung der "Landesherren" im (als Beispiel) EU-Parlament eher die Schuld geben sollte, wie dem Jenigen, der versucht seine vermeintlichen Chancen zu nutzen.

Ich möchte hier nicht einmal Lösungsvorschläge anbieten - dazu reicht mein Wissen nicht aus - ich möchte nur betonen, dass ich (persönlich und nur für mich gesprochen) finde, dass Ausländerfeindlichkeit in jeder Form und in jedem Land abzulehnen ist.

Ich hoffe damit ausgesprochen zu haben, dass ich keines Falls finde, dass in Deutschland mehr Ausländerfeindlichkeit vorherrscht wie zum Beispiel in Österreich. Es sind einige Wenige, die so denken - und ich (persönlich) lehne diese Gedanken ab, egal von welcher Ecke sie kommen.

Christian

Auch hier an dieser Stelle die Bitte: Unterstützt bitte die Online Untersschriftenaktion der SexarbeiterInnen: www.sexworker.at/protest - liest Euch die Seite durch und wenn Ihr das Protestschreiben unterstützen möchtet, tragt Euch bitte in die Liste ein! Jede einzelne Stimme hilft!

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Melanie »

Ich habe das Thema leider erst jetzt gefunden, aber es macht mich nachdenklich.....

Natürlich hat Deutschland eine traurige Geschichte - die immer in den Köpfen der Menschen bleibt.

Gerade die Menschen in Norden Deutschlands bekommen DAS immer wieder zuspüren, wenn sie nach Polen fahren.
Die jetztige Generation kann anscheinend damit umgehen - sie waren nicht direkt beteidigt am 2 Weltkrieg.
Jedoch ist es die ältere Generation in Polen von dennen deutsche oft beschimpft oder sogar angespuckt werden.

Ich persönlich bin mit einigen Ausländern befreundet und oft fällt das Thema auf die Politik.
Immer wieder kommen Vorhaltungen auf die Geschichte Deutschlands.

Ich möchte mich davon einfach distanzieren, denn ich habe in der damaligen Zeit gar nicht gelebt.
Wo soll ich Schuld tragen ?

Was die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland betrifft - scheint wirklich der Norden besondern radikal zu sein.
So gelingt es mir meistens nicht - meine ausländischen Freunde mit den deutschen Freunden ohne Vorurteile zusammen zubringen.
Ich persönlich benutze auch gerne den Satz : Es ist nicht Dein Verdienst in Deutschland geboren zu sein - es hätte auch umgekehrt sein können.
Auch der Satz : " Ich bin stolz Deutscher zu sein. " - halte ich für ein dummes nachsprechen von Naziparolen.
- hinterfragt man diesen Satz - warum ? Bekommt man nur ausweichende Antworten.

Aber nur Deutschland für Ausländerfeindlichkeit verantwortlich zumachen geht nicht.
Egal in welches Land wir gehen - wir sind in dem Moment auch " nur " Ausländer dort und werden oft angefeindet.
Jedoch sollte man sich an das Land bzw. den Sitten dort anpassen !
Ich denke, weil viele Ausländer ihre eigende Mentalität haben - fällt es bestimmten Randgruppen schwer sich anzupassen und die Reaktion ist eine Ausländerfeindlichkeit.
Jedoch geht es immer noch so weit, das in Deutschland geborende " Mischlinge " nur auf Grund ihrer Hautfarbe geächtet werden. Es ist traurig,weil Deutschland eigendlich ihre Heimat sein sollte - aber im Laufe des Lebens erfahren sie so viel negatives, dass sie oft das Land wechseln.

Es gilt wohl der Spruch : Man ist dort zu Hause, wohl man verstanden und geliebt wird !

Ich persönlich bin mit der Politik, mit der Mentalität der Deutschen auch nicht einverstanden und würde das Land gerne verlassen - aber nur dorthin, wo keine " Ellenbogengesellschaft " existiert und man noch Augen für den Mitmenschen hat !!!

LG Melanie
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Ghost-Rider
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 141
Registriert: 21.04.2009, 08:32
Wohnort: NRW
Ich bin: Keine Angabe

RE: Ausländerfeindlichkeit - in Österreich oder in Deutschla

Beitrag von Ghost-Rider »

Meine Meinung dazu als Italiener der seit 1970 in Deutschland lebt.

Als ich mit 11 Jahre zusammen mit meine Eltern nach Deutschland kam (Köln), hatte ich schon ein bisschen den Eindruck, da ich auch der Sprache nicht sofort mächtig war, das speziell die ältere Generation mit mir und meine Eltern, uns ein wenig von oben herab behandelte. Die jüngere Generation wesentlich weniger bis garnicht. In laufe der Zeit hat sich das so stark geändert, das ich heute eigentlich nichts mehr davon merke. Ich habe mich auch vollständig integriert.
Es gibt aber andere Ausländer die sich nicht integrieren, so z.B. die Türken, die es in Köln bzw. Rheinland reichlich gibt, die nach 20 Jahre immer noch kaum oder garnicht Deutsch sprechen und sich in Ghettos abkanzeln. Gegen diese Leute herrscht verständlicherweise mehr Intoleranz. Es ist aber immer die ältere Generation die problematisch ist.

Ich halte es auch nicht für ein Deutsches Problem, weil in Belgien z.B. (ich wohne jetzt 20 Km von der Belgischen Grenze entfernt und bin sehr oft dort) oder Frankreich, herrscht genau so z.B. feindlichkeit gegen Deutschen, die sich z.B. nicht an Sitten und Gewohnheiten des Landes halten.

Meiner Meinung nach ist es fast immer eine Sache des Respektes gegenüber Sitten und Gewohnheiten des fremden Landes. Wenn man sich dort anpasst und integiert, wird man fast überall akzeptiert. Ausgenommen davon sind natürlich Gruppierungen die aus Überzeugung oder politisch motiviert ausländerfeindlich sind.

LG Ghost-Rider
Träume nicht deinen Leben sondern Lebe deinen Traum!

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Melanie »

@Ghost-Rider
Danke - ist mal interessant es aus Deiner Sicht zulesen !

Sei lieb gegrüß Melly
Zuletzt geändert von Melanie am 09.05.2009, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18071
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

          Bild
Melanie hat geschrieben: PS. ich wollte nicht direkt die Türken ansprechen, wo es ewig Probleme gibt.......
Das Thema nicht anzusprechen ist Dir mit dem Post Scriptum in dem Du noch einmal darauf hinweist (dass es mit "Türken immer Probleme gäbe"), offensichtlich nicht gelungen!

Es gibt hier einige Grundregeln zu beachten: Eine davon ist, dass ich jegliche diskriminierende Äußerungen die sich kollektiv gegen eine Bevölkerungsgruppe keines Falls dulden werde!

So lange ich diesem Forum vorstehe und dafür auch mit meinem Namen verantwortlich zeichne (worüber man natürlich diskutieren kann) ersuche ich dies zu beachten!

Christian

Melanie
verifizierte UserIn
verifizierte UserIn
Beiträge: 1924
Registriert: 31.07.2008, 23:06
Wohnort: OVP
Ich bin: Keine Angabe

Beitrag von Melanie »

Entschuldigung !

LG Melly
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Zwerg
Senior Admin
Senior Admin
Beiträge: 18071
Registriert: 15.06.2006, 19:26
Wohnort: 1050 Wien
Ich bin: engagierter Außenstehende(r)

Beitrag von Zwerg »

@Melanie

Mir ist schon klar, dass Du nicht ausländerfeindlich bist - es ist halt nur so, dass da viele Leute mitlesen (die leider nicht so wie Du denken) und dann falsche Schlüsse ziehen..... - da kannst aber Du niix dafür, also kein Grund sich zu entschuldigen.

Ganz besonders herzliche Grüße

Christian