ist recht gut geworden. der verfasser dieser zeilen kommt übrigens auch darin vor.
machen wir ein rätsel daraus.
wer rausfindet wer der besagte verfasser ist, bekommt bei unserem treffen etwas spendiert.

kleiner tipp: er ist in der branche recht bekannt.

Chronik
Von den Banden
1930
Johann "Der Dragoner" Breitwieser gründet Banden "Breitwieser-Bande" Breitwieser: von Polizei bei Ausbruchsversuch erschossen Nachfolger: Karl Kopetzky
1932
18. Nov. Fritz Berger erschießt Karl Kopetzky vor "der Gulaschhütte" in Wien/Ottakring Fritz Berger wird von Josef Pecha angeschossen
1936
Fritz Berger erhängt sich in München bis z. Weltkrieg - Josef Pecha "Bandenführer" während z. Weltkrieg - kein Bandenwesen Besatzungszeit: Benno Blum organisiert Transporte ungarischer Zigaretten "Blum Bande"
1949
Messerstecherei mit Josef Turian im Cafe "Titania",Wien/Hernals
1950
Blum vom CIA erschossen nach z. Weltkrieg Ära Josef Pecha setzt fort
1957
Schießerei mit Walter Lintner im Cafe "Pernfuß"
1960
Josef Pecha stirbt 50erKarl "Klaus Karl" Mzik (Deutscher) übernimmt von
Josef Pecha Mzik gründet die "Klaus-Platte" Adjudanten: Josef Angerler
"Der G'schwinde" Josef Krista "Notwehr-Krista"
1954
11. Nov. Josef Krista erschießt
Stoß-Capo Karl Ludwig "Sechser weiße"
1945 bis 1955 sog.
"Kalter Krieg" Ablöse der "Großen Galerie" durch die "Kleine Galerie"
1955
Beginn der blutigen Zeit der Wiener Unterwelt über die Platten
1959
Ausbruch der "Platten-Kriege" um Kontrolle am Stoß Parteien: Josef "Notwehr" Krista "Notwehrspezialist" Josef "Der G'schwinde" Angerler "Revolverheld" Karl "Klaus Karl" Mzik "Plattenchef Mathias "Unger Motzl" Unger "Spezialist fürs Grobe" Heinz Karrer "Ausbrecherkönig"
1961
Karl Mzik von Josef Krista gestürzt
Mzik wegen Schießerei mit Krista aus Österreich ausgewiesen Krista führt die Platte vom 14. Mai bis 21. Juli Krista und Unger wegen Messerstecherei gegen Friedrich Oswald verhaftet Josef Angerler übernimmt Führungsrolle
1963
Erste Auseinandersetzung: Heinz
Karrer gegen Josef Angerler
1964
Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen Angerler und Karrer sowie aufstrebenden Platten: Alois u. Norbert Schmutzer "Schmutzer Buam" Oswald Stanka, Anton Österreicher
1964
7. Okt. "Serenade für zwei Pistolen" Schießerei im Cafe "Jo, Jo" Wien/Prater Heinz Karrer 18 Monate Haft gegen Josef Krista 10 Monate Haft Josef Angerler 2 Jahre schwerer Kerker (Urteil vom 13.3.65)
1967/68
Silvesterschießerei" vor Cafe Domingo" Wien/Meidling
Beteiligte: Anton Österreicher vis Alois u. Norbert Schmutzer
Hans Bauer vis Karl Kolar
Oswald Stanka (ex.) vis Karl Pekarek
1968
Schießerei Cafe "Kolonitz"
Josef Angerler mit Sohn u dessen Verlobte(ex.) gegen Josef Krista
1968
18. Jan. Johann Pokorny erschießt Norbert Schmutzer im "Bergheim Stüberl"
Ende des Interregnums der "Schmutzer Buam"
1969
Johann "Pokerl" Pokorny zu 15 Jahren Haft verurteilt
1968
5. Aug. Überfall auf Geldbriefträger Alois Schmutzer 10 Jahre Kerker
18 Monate wegen Randalierens verschäfter Kerker
Gustav Adolph 12 Jahre Haft Leopold Lutz beteiligt als Fluchwagenfahrer
1970
13. März Prozeß nach Schießerei Cafe "Kolonitz" (1968) Urteile: Josef Krista 4 Jahre Kerker ex. 14. Mai 1970 Selbstmord in Zelle Josef Angerler 10 Jahre Haft ex. 1970 in Haftanstalt Stein (Herzinfarkt)
Zur Organisation
70er
Heinz B. kontrolliert den Stoß
1971
Heinz Karrer von Polizei in Düsseldorf bei Einbruch erschossen
1971
Ende der Platten-Kriege
1973
Verfahren gegen Karl Pekarek (Silvesterschießerei) eingestellt Zeuge Karl Kolar nimmt Schuld auf sich. Anklage fallen gelassen. (Notwehr)
1974
13. Jun. Karl Kolar schießt im Cafe "Michelbeuern" auf Ferdinand Polacek. Polacek bleibt gelähmt
29. April Willibald Sch. (kontrolliert Wien/Max Winter-Platz) erschießt im Cafe "Traude" Wien/ Prater Josef Hawlicek
1978
3. Okt. Prozeß gegen Heinz B. Urteile: Heinz B. 2,5 Jahre Haft (Entlassung 1983) Mitangeklagter Waldemar G. 3,5 Jahre Haft
Mitte 70er ausländische Familien (Jugoslawen, Türken) organisieren sich.
Ende 70er Wiener Ost- und Westpartie schließen Frieden
1983
Eduard H. "erobert" Wiener Innenstadt Helmut B. und Jolly L. Anklage wg. Notzucht: Freispruch
1985
Mai Bernhard Wesely stirbt
80er Reinhard Stepanek kauft Miethäuser am Wiener Gürtel und vermietet an Prostituierte
1985 Eduard H. verdrängt Stepanek und übernimmt Wiener Gürtel Strich 90er nach Ostblocköffnung entstehen neue ausländische Verbrecher-Banden
1990
Peter P. vor Lokal "Sexy Follies"( danach "C'est la vie")
Wien/Währing niedergeschossen
1991
Peter E. im City-Lokal "Take Five" wegen Rauschgifthandels festgenommen
1993
Heinz B. Chef der "Ostpartie" und Großteil des Stoß Eduard H. Chef der "Westpartie" Willibald Sch. Chef am Max Winter-Platz Anton Ö. und Karl H. beaufsichtigen den Stoß unter Heinz B. Harald H. Adjutant Heinz B.s Leopold G. Kontrolle Spiel in Salzburg für B. Waldemar G. ehemals Kontrolle Innsbruck für B.
anm.: es gibt geteilte meinungen, aber Egon H. der bär war einer der wenigen freunde vom löwinger. leider schon das zeitliche gesegnet. - a guter bursch, teilten wir uns so manches flascherl, manches weib und manche vorstrafen, lol.
und no a bisserl was zum lesen
Der Krieg um die Vorherrschaft im Geschäft mit dem Stoß endete in den 70er Jahren mit der gegenseitigen Ausrottung der einflußreichen Platten. Alle führenden Köpfe waren eines gewaltsamen Todes gestorben: der G`schwinde, Josef Angerler, 51, der Notwehr-Krista, Josef Krista, 46, Oswald Stanka, 45, Norbert Schmutzer, 28, und Heinz Karrer, 31. Der Thron des Unterweltkönigs war über Nacht verwaist, die Kronprinzen hatten sich im Streit um das Zepter gegenseitig massakriert. Nach und nach gelang es jedoch einem Mann, alle bedeutenden Partien unter seiner Führung wieder zu vereinen. Bis heute kontrolliert Heinz B. das Geschäft mit dem Stoß; er bestimmt wer wann wo ein Spiel eröffnen darf, und wer ein solches einstellen (Ganovensprache für: ein Spiel auflassen, beenden) muß. Während in Wien früher mehrere Partien liefen, gibt es heute lediglich vier, bestenfalls fünf bedeutende Stoß-Lokale: in Ottakring in einem Cafe in der Wilhelminenstraße, in Meidling in einem ehemaligen Bordell am Gaudenzdorfer Gürtel, in Favoriten in einem Gasthaus in der Laxenburgerstraße, in der Josefstadt in einem Etablissement am Lerchenfelder Gürtel und in der Leopoldstadt in einem Verein von Philatelisten im Wurstel Prater. Außerdem gibt es eine Vielzahl kleiner Partien. Da der Staat allein das Monopol für Glücksspiele inne hat, ist das Stoßspiel als solches verboten. Weswegen es zumeist in versteckten Hinterzimmern abgehalten wird. Der Lokalbetreiber - soferne der Laden nicht ohnehin der Partie gehört - kassiert für ein solches Spielzimmer Miete. Üblicher Satz: 2.000 Schilling - nicht im Monat, in der Stunde selbstverständlich. Ein kleines Entgelt für die möglichen Schwierigkeiten mit den Behörden, die er ohnehin nie haben wird. Denn obwohl die Exekutive daran interessiert sein sollte, das Verbot aufrecht zu erhalten, bemüht sie
sich keineswegs, das illegale Kartenspiel einzustellen. Beim Stoßspiel treffen sich viele große Ganoven, erklärt der Chef des Wiener Sicherheitsbüros Max Edelbacher seine Strategie. Die großen Ganoven sind für uns daher dort leicht erreichbar, während wir die kleinen oft lange suchen müssen. Zum Stoßspiel haben ausschließlich Männer Zutritt. Ganoven, Strizzis und einige auserwählte Frankisten, meistens Industrielle und reiche Geschäftsleute. Sogenannte Schlepper sorgen dafür, daß der Nachschub an zahlungskräftigen Kunden nicht abreißt. So mancher Industrielle wurde hier als willkommene goldenen Gans gerupft, wobei er in wenigen Minuten alles verspielt hatte, wofür er ein Leben lang schuftete. Frauen dürfen die Zimmer während des Spiels nicht betreten. Ausnahmefall ist mir kein einziger bekannt.
Was für den braven Bürger die Hack`n ist, bedeutet für den Zuhälter das illegale Spiel mit den Karten, nämlich Arbeit. Zumindest versuchen dies manche Strizzis ihren Mädchen weis zu machen. Folgende Anekdote beweist, daß sie dabei recht erfolgreich sind: Vor einiger Zeit begleitete ich einen befreundeten Strizzi, dessen Mädchen vorm Club Senat am Währinger Gürtel steht. Er lud sie in sein Mercedes Coupe 500 SE ein, um eine Zigaretten-Pause zu machen. Daneben stand das Mädchen Franz K.s. Mein Freund lud sie ebenfalls ein, eine kleine Pause zu machen und mit uns eine Runde um den Häuserblock zu drehen. Doch die langbeinige Blondine lehnte strikt ab.
Na, des kummt ja überhaupt net in Frage, wenn der Franz am Stoß sitzt und arbeit, werd a i kane Pausen machen. Fahrt's ihr ruhig ohne mi.
Vorsichtig geschätzt werden beim Stoßspiel in Wien in einer Nacht etwa drei Millionen umgesetzt, das sind im Monat nahezu 100 Millionen Schilling. Also ein Vielfaches dessen, was beispielsweise am Gürtel horizontal hereingebracht wird. Das Folgegeschäft mit verschuldeten Spielern noch nicht mal gerechnet.
Der Geldverleiher oder sogenannte Saugerl ist am Wiener Stoß eine Institution, weit mehr als eine stets kreditgewährende Begleiterscheinung. Er beschließt den Ruin des Spielers. Wie ein Priester, der das letzte Amen im Stoßgebet eines zum Tode Verurteilten spricht. Das von ihm geliehene Geld ist der Glaube an ein Leben danach, das heißt: nachdem man das ganze eigene Geld verloren hat, spendet er die Hoffnung, wieder aufzuerstehen, mit einem (Kartenauf-)Schlag so reich werden zu können wie der Kreditgeber selbst. Wobei die Spieler meist vergessen, daß der Sauger sein Vermögen nicht am Spieltisch verdient hat. Zumindest nicht als Spieler.
Der Eismann, der Zauberer und der Grazer - um nur einige der prominentesten zu nennen - haben ihr Kapital in der Regel meist aus Einnahmen als Zuhälter oder als Hehler aufgebaut und es schließlich in ihrer Funktion als Saugerl mit Wucherzinsen fruchtbar vermehrt.
Anders als die etablierten Banken und Geldinstitute gewähren die Blutsauger vom Stoß fast immer Kredit. Wer gesund ist oder zumindest mit einem bürgenfreudigen gesunden Freund aufwarten kann, kommt mit ihnen ins Geschäft. Selbstverständlich ziehen sie einen Porsche oder einen goldgefaßten Solitair als Sicherheit vor, aber zur Not tun's zwei Oberschenkelknochen genauso gut. Grob über den Daumen gelten folgende Zinssätze: für kleinere Summen (bis 100.000 Schilling) zehn Prozent pro Tag, für größere Summen hundert Prozent pro Monat. Daher darf es nicht verwundern, daß nicht der ursprünglich ausgeliehene Betrag, sondern stets die entstandenen Zinsen die weit größere Summe ausmachen, die zurückzuzahlen ist. Beispielsweise der Fall einer drogenabhängigen Prostituierten, die sich vom stadtbekannten Wiener Lokalbesitzer und Sauger Hans R., 43, 30.000 Schilling ausgeliehen hatte, diese bereits wenige Wochen danach zurückerstattete, jedoch drei Monate später mit einer Rückzahlaufforderung von 180.000 Schilling Zinsen konfrontiert wurde. Wer mit den Rückzahlungen in Verzug gerät, wird spürbar ungalanter daran erinnert, daß noch was ansteht, zunächst geht derjenige seiner Haarpracht (oben und unten) verlustig, danach bricht er sich einen oder mehrere Finger, will die Erinnerung auch nach einem gebrochenen Arm nicht wiederkehren, kommt es mitunter sogar vor, daß er an Amnesie stirbt.
Im Gegensatz zu den übrigen Ganoven, die entweder arm und vorzeitig gealtert verkommen oder vorher eines unnatürlichen Todes sterben, beschließen Sauger ihr Leben in der Regel steinalt, steinreich und vor allem: hochseriös. Der Zauberer, einst berüchtigter Sauger und Stoßspieler, ist Eigentümer eines Strandcafes an der Alten Donau, welches den Wienern als erste Adresse für die besten Spare Ribs weit über die Stadtgrenze hinaus gilt, und der Eismann, heute ein kalmierter Charakter, an dessen wilde Zeiten nur mehr sein nom de guerre erinnert, lebt zurückgezogen in einer riesigen Villa an der Peripherie. Nachbarn erzählen, daß sich hier der leitende Direktor einer Versicherungsanstalt zu Ruhe gesetzt hätte, womit sie der Wahrheit wahrscheinlich sehr nahe kommen.