Warum heißt es eigentlich "Puff"?

[deernhh]

Bezeichnung von Bordellen
Warum heißt es eigentlich "Puff"?

Von
Malte Bollmeier
05.05.2024 - 16:17 Uhr
Lesedauer: 2 Min.
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Die Reeperbahn in Hamburg (Archivbild): Hier finden sich zahlreiche Bordelle, Prostituierte und deren Kunden. (Quelle: Winfried Rothermel/imago-images-bilder)

Es ist kein sehr hübsches Wort und subtil ist es auch nicht: der Puff. Die Geschichte aber reicht viele Jahrhunderte zurück – und hat zahlreiche Wandlungen hinter sich.

Freudenhaus, Etablissement oder Laufhaus: Für Bordelle gibt es zahlreiche Begriffe. Viele davon sollen beschönigen, worum es dabei eigentlich geht: käuflichen Sex und Prostitution. Ein weiteres Synonym dafür klingt hingegen weniger wie ein lyrisches Feigenblatt, sondern kommt so dumpf daher wie ein Vorschlaghammer: der Ausdruck Puff. Aber woher stammt dieses Wort?

Brettspiele im Bordell
Ursprünglich kommt der Begriff vom italienischen "buffo", das bedeutet "Windstoß". Im Hochmittelalter nutzten die Menschen im heutigen Deutschland das Wort "puf" als Lautmalerei, so wie die Deutschen heute damit etwa das Geräusch eines Böllers nachahmen. Allerdings ging es früher nicht um kleine Explosionen, sondern um das dumpfe Geräusch von Würfeln, die auf ein Spielbrett aufschlagen.

Nach dem Würfelgeräusch Puff benannten die Menschen später ein beliebtes Brettspiel, das damals auch als Wurfzabel bekannt war. Dabei handelt es sich um eine frühe Form des Spiels Backgammon.

Zeichnung eines Trictrac-Spiels, der französischen Variante von Backgammon, von 1885 (Archivbild): "Puff spielen" wurde im Laufe der Zeit ein beschönigender Ausdruck. (Quelle: Eisen/imago-images-bilder)

Puff war auch in Bordellen ein beliebtes Spiel zwischen Prostituierten und ihren Freiern, und wurde im Laufe der Zeit eine Umschreibung: "Mit einer Dame Puff spielen" oder "zum Puff gehen" bedeutete ungefähr ab dem 16. Jahrhundert dann weit mehr als eine Runde würfeln. Im Gegensatz zu heute war Puff also früher kein vulgärer Ausdruck, sondern ähnlich wie "Freudenhaus" der Versuch, eine anrüchige Sache elegant zu verpacken.

Antike Wandzeichnung in einem Bordell der italienischen Ruinenstadt Pompeji (Symbolbild). (Quelle: Brendan O'Hara | Together Again/imago-images-bilder)

Laut dem etymologischen Wörterbuch des Deutschen blieb der lautmalerische Charakter des Wortes dabei allerdings erhalten, wenn auch in anderer Form: Das Wort "puffen" ahmte von nun an nicht mehr nur Geräusche auf dem Würfelbrett nach, sondern rhythmisch-dumpfe Laute des Geschlechtsaktes.

Damit war dann aber wohl auf lange Sicht auch die Verschleierung dahin. Solche Beschönigungen scheinen also nur begrenzte Halbwertszeiten zu haben, weil über kurz oder lang den meisten Menschen nur allzu klar wird, was wirklich gemeint ist.

https://www.t-online.de/leben/alltagswi ... rtes-.html

[lust4fun]

Sagt ihr eigentlich

„Ich gehe in den Puff“
oder
„Ich gehe ins Puff“?

Der Duden lässt ja beide Formen zu: der/das Puff.
Also für mich klingt „ins Puff“ bescheuert. Vielleicht ist der Sprachgebrauch regional geprägt?

Wer dort arbeitet, hat es leichter, denn es heißt immer: „Ich arbeite im Puff“…

Liebe Grüße mit schwerwiegenden Fragen :-)

[deernhh]

Sagt ihr eigentlich

„Ich gehe in den Puff“
oder
„Ich gehe ins Puff“?

Der Duden lässt ja beide Formen zu: der/das Puff.
Also für mich klingt „ins Puff“ bescheuert. Vielleicht ist der Sprachgebrauch regional geprägt?

Wer dort arbeitet, hat es leichter, denn es heißt immer: „Ich arbeite im Puff“…

Liebe Grüße mit schwerwiegenden Fragen :-)

Also ich würde sagen, dass man sagt: "Ich gehe in den Puff.", wenn man gefragt wird, wohin gehst du?
"Ins Puff" klingt wirklich bescheuert.

Liebe Grüße zurück von deernhh

[friederike]

Ich finde auch, es heißt "ich arbeite in einem Puff", "ich gehe in den Puff". "Ins Puff" habe ich auch schon gehört, ich finde es etwas überdreht und albern.

In dem Artikel wird der Ausdruck "puffen" für "ficken" genannt - das habe ich noch nie gehört. Seltsam, aber was gibt es alles für Ausdrücke dafür!