Gleichbehandelte Verkehrszeichen - Gendermainstreaming

Alles, was sonst nirgendwo reinpaßt - hier paßt es garantiert rein...

Gleichbehandelte Verkehrszeichen?

Umfrage endete am 18.12.2006, 20:04

Ja sicher, als nächstes mach ma uns über die Bundeshymne!!!
0
Keine Stimmen
Nein, unnötige Geldverschwendung
5
100%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5

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Lovara
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Beitrag von Lovara »

also ein bisserl ernsthafter sollte man die sache schon behandeln!

was passiert jetzt eigentlich wen sich ein betrunkener an einem "weiblichen" verkehrsschild anlehnt und es innig umarmt?
ist das dann sexuelle belästigung? :003
lg LOVARA
es gibt nur wenige, die es ehrlich meinen

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JayR
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Beitrag von JayR »

es gibt da auch eine dänische Variante zum Thema.

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

JayR hat geschrieben:es gibt da auch eine dänische Variante zum Thema.
Unter diesen Voraussetzungen lohnt es sich, über eine Emigration nachzudenken :-)

RZ
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Hubertus
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Beitrag von Hubertus »

bezüglich der "Tafeln" und woher kommt überhaupt dieses " GENDER MAINSTREAMING"

( Kurzfassung )

Gender Mainstreaming hat seine Wurzeln in der Entwicklungszusammenarbeit und wurde auf der dritten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen in Nairobi 1985 als neue Strategie der Gleichstellungspolitik vorgestellt.

Österreich hat sich rechtlich und politisch verpflichtet, die Strategie Gender Mainstreaming umzusetzen.
Diese Verpflichtung basiert politisch auf verschiedenen internationalen und europäischen Aktionsplänen und besteht rechtlich durch den Amsterdamer Vertrag.

( 1997, 1999 in Kraft getreten ) wurde Gender Mainstreaming in das Primärrecht der Europäischen Union aufgenommen.
In Artikel 2 ist die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern als eine der Aufgaben der Gemeinschaft festgelegt.

Als quantifizierte Zielvorgabe muss der Anteil der Frauen an allen Maßnahmen zumindest 50% betragen ( nicht in einzelnen Projekten, sondern auf Ebene der Programmschwerpunkte)

Dies bedeutet also, dass Frauen die gleichen Möglichkeiten haben sollen (müssen) wie Männer in unserer Gesellschaft.
Arbeitsplatz-
Familie-
Angebot an Kinder - und Personenbetreuung-
Keine systematische Benachteiligung von Frauen oder Männer also-

dies war mal eine Kurzfassung-

die "Tafeln" werden also nicht zu 100% getauscht werden, sondern eben nur zu 50%.

wie weit sich das ganze letztendlich durchführen lässt, ist eine andere Frage.

liebe Grüße
hubertus

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Peter
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Beitrag von Peter »

Gilt dieser Plan nur für "Verbesserungen" oder z.B. auch für die Wehrpflicht?
viele Grüße,

Peter
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Morpheus
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Beitrag von Morpheus »

Franc... Danke für die Info!

Ich frage mich nur, wem solch ein Schwachsinn einfällt!
Viele Leute hinterlassen Spuren, nur wenige Eindrücke!

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Peter
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Beitrag von Peter »

Schwachsinn würdich nicht sagen, aber wenn wir die Benachteiligung "bekämpfen" dann schon richtig.
Bestes Beispiel => Präsenz-, Zivildienst!!!
viele Grüße,

Peter
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg »

Also ich finde die Idee an und für sich nicht nur "bejahbar" sondern auch notwendig - nur bitte net bei Straßenschildern! Das ist pure Geldverschwendung die nicht im Geringsten die Stellung der Frau in der Gesellschaft verbessert.

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Hubertus
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Beitrag von Hubertus »

dieser Plan gilt für alle Berufsgruppen-

es gibt ja mittlerweile auch:
BerufskraftfahrerInnen
SoldatInnen
BäckerInnen
..............

sowie auch:
Pflegehelfer
Heimhelfer
.........

auch betrifft dies sicherlich meine Berufssparte, denn im "Team" sollte wenn möglich ( kommt auf die Qualifikationen an ) ein gleiches Verhältnis zwischen Trainer und TrainerInnen bestehen.

die Liste könnte natürlich wesentlich erweitert werden.

deshalb kam auch zum Beispiel der Gesetzesentwurf heraus, dass Männer verpflichtend in den Karenz gehen müssten um ebenfalls den Frauen die Chancengleichheit auf weiterführung ihrer beruflichen Laufbahn zu gewährleisten.

leider ist es halt oftmals so, dass sich einige sehr wichtig machen wollen und ihren "Sessel" natürlich verteidigen, und ebenso NICHT über etwaige Konsequenzen- Befürchtungen im Vorfeld schon nachdenken.

dies war eine kleine "Erklärung" zu GENDER MAINSTREAMING "

liebe grüße
hubertus

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Peter
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Beitrag von Peter »

Ich arbeite grundsetztlich lieber mit Frauen zusammen und bin ein selbst noch nie Zeuge einer Diskriminierung einer Frau im Beruf geworden. In der Privatwirtschaft wird sowieso nur auf die Qualifikation geachtet (das so oft kritisierte Gehalt ist meines Erachtens reine Verhandlungssache, bei der BewerbER einfach energischer auftreten).
Im Staatsdienst sieht es leider anders aus: dort werden Stellen NUR mit Frauen besetzt; bewirbt sich dort keine Frau, so wird die Stelle nicht besetzt. Ich habe aus diesem Grund z.B. anstatt der Stelle in Wien, eine im Bgld bekommen => so sollte es aber auch nicht sein?!
viele Grüße,

Peter
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Peter
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Beitrag von Peter »

dort werden Stellen NUR mit Frauen besetzt;
Gewisse Stellen, bzw. vielleicht eben die 50%!?
viele Grüße,

Peter
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::: DISKRIMINIERUNG VON FRAUEN :::

Beitrag von Zwerg »

Peter hat geschrieben: noch nie Zeuge einer Diskriminierung einer Frau im Beruf geworden.
Ich oute mich wieder einmal.......

Ich selbst habe nicht nur Diskriminierung erlebt, sondern auch ausgeübt (mangels besseren Wissens). Zu meiner Zeit als Verkaufsleiter in der damaligen Tschechoslowakei war es von der Geschäftsleitung (und somit auch von mir) durchaus gebräuchlich, gewisse Dinge unter "uns Männern" zu belassen. Die Aufsstiegschancen und somit auch der Gehalt waren für eine Frau schlechter.

Erst in den letzten Jahren und nicht zuletzt über die entstandenen öffentlichen Diskussionen darüber hat auch bei mir ein Umdenken eingesetzt.

Das soll jetzt nicht bedeuten, dass ich die Umgestaltung von Verkehrsschildern für sinnvoll erachte. Ich habe Heute zum Beispiel vor einer öffentlichen Toillette zu schmunzeln begonnen und zum Ausdruck gebracht, dass man hoffentlich hier die geschlechtsspezifischen Hinweise belassen möge. Gar nicht auszudenken, wenn man hier auch die männliche Domaine des Pissoirs anders belegen würde.....

RZ
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Peter
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Beitrag von Peter »

Vielleicht ist das Projekt ja eine gute Idee, und man sollte es nur besser erklären bzw. die eigentliche Absicht erklären?!
viele Grüße,

Peter
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Ellena
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Beitrag von Ellena »

Dank unserem FRANC
eine sehr gute und allgemein verständliche Erklärung...
kurz gefasst.....
Besser häts wohl niemand erklären können.
L.G.
Ellena

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Marc of Frankfurt
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Gendered Signposts

Beitrag von Marc of Frankfurt »

.



Zur Diskussion um den Wiener-Schilder-Wald:

Mit dem Gendermainstreaming kommt man nicht überall zum Ziel, insbesondere da, wo die gender nunmal unterschiedlich sind bzw. sein wollen:


Zum Beispiel in dem Beruf/Konsum-Feld, um den es auch in diesem Forum geht und wo Frauen ausnahmsweise mal deutlich mehr verdienen als Männer.


Bsp.: Verbotsschild:

Bild


Verbotspolitik per Straßenverkerhsordnung (StVO):
viewtopic.php?p=64910#64910


Bsp.: Gebotsschilder:

Bild





Bild





Bild





Dass die Genderdebatte auch in der Prostitution nicht mit Schildern beizukommen ist, zeigt folgende Gesetzeslücke im Nachbarland:

Tiroler Prostituierte bringt Gesetz ins Wanken.
Skurrile Ungerechtigkeit im Tiroler Landespolizeigesetz.

http://news.gay-web.de/njus/id265


Wem die Gendermainstreaming Debatte queer aufstößt wie z.B. der Emi von eminism.org, der mag Crossdressing, Drag oder Transvestitismus als lifestyle bevorzugen oder gar als Dienstleistung im Programm haben.


"fuck your gender" als Toiletten-Irritation:

Bild


oder als sexuelle Rassentrennung für Büroaufzüge:

Bild

Quelle: www.eminism.org


Prostituierte, egal ob weiblich, männlich oder transsexuell wissen aus persönlichem Erleben, daß Gendermainstreaming die Gefahr einer modernistischen Normierung in sich birgt, da wo ersteinmal interkulturelle Bewustheit für Diversität und Toleranz notwendig wären.





Nachtrag:

Bild





.
Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 08.01.2012, 13:45, insgesamt 7-mal geändert.

Ellena
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Beitrag von Ellena »

Hoffentlich wankt es kräftig genug, das Gestz in Tirol....
OJEEE, das Kunden ganz bewusst und sehr gerne Trans-Sexuelle buchen oder Sex-Kontakt zu Gays suchen hat sich bis ins heilige Land noch nicht durchgesprochen.
Bin sehr gespannt was eine Änderung des Landesgesetzes bewirken wird..ein offensichtlich sehr schwieriges Thema für Tirols Landeshauptleute und ganz besoders für die ausführenden Organe.
Was es nicht geben darf, gibt es auch nicht!
Vogel-Strauss Politik!
Ob ein dringlicher Aufruf zur Toleranz angebracht wäre, Aufkklärung dringend von Nöten wäre....
fragt sich
Ellena

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Harald
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Zu erst einmal ein freundliches Hallo!

Beitrag von Harald »

:002

Ich habe heute sehr viele verschiedene Einträge zu allen möglichen Themen gelesen und sehr viel dazugelernt.

Nun zum Thema Pictogramme - weibl. Verkehrszeichen:

Die Gemeinde Wien - insbesondere die damalige StRIn für Frauenangelegenheiten Sonja Wehsely - wollte damit vor allem die Tatsache ins Gespräch rücken, daß Frauen zwar über 51 % der Wiener Bevölkerung ausmachen, aber im Alltag nur in geringen Ausmaß wahrgenommen werden.

Die Änderung der Verkehrsschilder war nie wirklich in dieser Form angedacht.

Ich persönlich finde Aktionen wie diese sinnvoll, würde mich jedoch mehr darüber freuen, wenn sie gar nicht notwendig wären.

Liebe Grüße
Harald

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Willkommen an Bord!

Beitrag von Zwerg »

Hallo Harald!

Zuerst einmal: Willkommen auf www.sexworker.at (und dies meine ich dieses mal ganz besonders herzlich!)

Fühle Dich wohl bei uns - und wenn möglich, erzähle uns mehr von Dir bzw. auch von Deiner Tätigkeit. viewforum.php?f=29

Freue mich ehrlich, dass Du über unsere Seite gestolpert bist und das Du bei uns mitredest.

Wenn Du etwas brauchst oder wissen möchtest wende Dich bitte an eine(n) unserer ModeratorInnen (<a href="http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?t=975">Moderator</a>), oder an meine Minimaltität.

Wir wünschen Dir weitere informative Zeiten in unserem Forum und freuen uns schon auf weiter Beiträge von Dir.

Liebe Grüße

Christian (den man hier "Zwerg" nennt)

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annainga
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Beitrag von annainga »

wow, was für ein thema! und stoße erst jetzt darauf!
danke @harald
und danke, dass du als ERSTER die schilder genauso positiv siehst wie ich. abgesehen davon, dass fast nur männer darauf reagieren, durchgängig negativ .....
man muss nicht die schilder ersetzen, könnte aber doch solche, die nachgemacht werden mit weiblichen symbolen versehen.
ich denke, über sprache, also auch über bildsprache kann man sehr wohl etwas zum ausdruck bringen, etwas erreichen.

liebe grüße von annainga

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Harald
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Beitrag von Harald »

Danke Liebe annainga! Danke lieber christian!

lg
harald
"Was wollen wir mehr, als immer mehr als alle anderen?"