Sexarbeit und Transsexualität
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Hier bleibt kein Geheimnis mehr:
Aus dem Alltag einer transsexuellen Prostituierten
Leyla ist 23, transsexuell und arbeitet in Freiburg als Prostituierte. Im großen fudder-Portrait erzählt sie ganz offen, wie sie zu diesem Job gekommen ist, was sie empfindet, wenn sie ihre Kunden bedient und welche Grenzen diese zu beachten haben. Der Bericht einer Frau, deren Beruf von großen Teilen der Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert wird.
Der Anfang
Mit 18 habe ich angefangen, als Prostituierte zu arbeiten. Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Ausbildung zur Nageldesignerin gemacht und anfangs auch in diesem Beruf gearbeitet.
Bald geriet ich aber in Geldschwierigkeiten und schaute mich nach anderen Verdienstmöglichkeiten um. Die Tante einer Freundin arbeitete als Prostituierte und hat mich neugierig gemacht. Erste Erfahrungen sammelte ich in einem Erotik-Massagesalon. Dort werden erotische Streicheleinheiten verteilt, es kommt aber nicht zum Akt. Irgendwann landete ich in einem Bordell.
Meinen ersten Tag dort erinnere ich noch sehr gut. Als meine Annonce im Anzeigenblatt erschien, wurde ich mit Anfragen bombardiert. Ich war die erste transsexuelle Prostituierte in Freiburg. Ich bin eine Frau, aber eben mit Penis.
Meine damalige Chefin warf mich ins kalte Wasser. Sie erklärte mir nur kurz die Regeln: Nie ohne Gummi und "lass dir nicht die Zunge in den Hals stecken, das ist widerlich." Dann schickte sie mich direkt mit dem ersten Gast aufs Zimmer. Ich war schüchtern, aufgeregt und erleichtert, als die Stunde endlich vorbei war. Als der Kunde gegangen war, hatte ich 500 Euro Cash auf der Hand und ein komisches Gefühl im Bauch. Meine Kolleginnen schickten mich unter die Dusche und ich habe den Gast und den Ekel einfach abgewaschen.
Am ersten Tag hatte ich 15 Kunden [7.500,-- Euro am Tag? Anm.] und irgendwann habe ich aufgehört, nachzudenken. Abends war ich völlig fertig. Ich wollte gar nicht mehr aus der Dusche raus. Dann habe ich mein Geld gezählt und gesehen, dass es sich gelohnt hat. Zwar empfand ich das Geld als schmutzig, aber es ist bis heute der erfolgreichste Tag gewesen. Auch jetzt noch fühle ich mich manchmal nicht gut dabei. Ich bin noch jung, und in meinem Alter hat man eigentlich andere Träume und Ziele, als in einem Bordell mit fremden Männern zu schlafen.
In den vergangenen fünf Jahren habe ich deshalb nicht ausschließlich als Prostituierte gearbeitet. Ich brauche Abwechslung und Zeit für soziale Kontakte. Sonst geht man an diesem Job irgendwann kaputt. Ich arbeitete auch als Nageldesignerin, Tänzerin, Verkäuferin oder im Call-Center. An den Wochenenden habe ich zusätzliches Geld im Bordell verdient. Momentan bin ich Tür- und Telefondame und nebenbei Prostituierte.
Alltag
Ich arbeite sieben Tage in der Woche, oft zwischen 12 und 14 Stunden täglich. Früher verdiente ich mindestens um die 600 Euro am Tag. Inzwischen verdiene ich das Geld nicht mehr so leicht. Es kommen nicht mehr so viele Kunden. Und die, die kommen, werden immer schwieriger und anspruchsvoller. Außerdem schläft die Konkurrenz nicht, die rumänischen Mädchen auf dem Straßenstrich machen den gleichen Service, den wir hier im Geschäft anbieten, zum halben Preis. Bei mir kostet die Viertelstunde ohne Extras 60 Euro, bei denen vielleicht 30 Euro komplett.
Seit 2006 muss ich zusätzlich zur Zimmermiete täglich 25 Euro Pauschalsteuer abgeben, unabhängig davon, wieviel ich überhaupt verdiene. So bleibt an schlechten Tagen nicht mehr viel übrig. Bis vor einem Jahr war ich noch krankenversichert, inzwischen kann ich mir das nicht mehr leisten. Die gesetzlichen Kassen wollen mich als Prostituierte ohnehin nicht haben. Obwohl ich ja nicht öfter krank bin als die anderen Versicherten.
Der Beruf reizt mich trotzdem noch, zum einen, weil ich in an guten Tagen sehr viel Geld verdienen kann. Ich bin kein Spartyp, sondern gebe Geld gerne aus und kann mir dann viel leisten. Zum anderen kann man sich eine gewisse Bequemlichkeit und Freiheit erlauben: Wenn ich nicht arbeiten will, lasse ich es eben ein, zwei Tage bleiben. Oder ich fahre nach ein paar guten Wochen spontan in den Urlaub.
Kundschaft
Als transsexuelle Prostituierte habe ich einen speziellen Kundenstamm. Die meisten sind zwischen Mitte 20 und Mitte 40, jüngere Männer kommen selten. Man kann meine Gäste nicht eindeutig einer sexuellen Sparte zuordnen, es gibt da TS-Liebhaber und bisexuelle Männer, aber auch andere, die einfach nur neugierig sind und mal was Neues ausprobieren wollen. Interessanterweise kommen viele Ausländer. In ihren Kulturen ist Homosexualität wahrscheinlich ein noch größeres Tabu als bei uns. Bei mir leben sie dann ihre Vorlieben aus.
Fast alle macht die Vorstellung verrückt, Oralverkehr mit einer Transsexuellen zu haben. Und natürlich Analverkehr, das ist ein ganz großes Thema bei Männern. Schon im Vorgespräch merke ich, wie der Gast so drauf ist. Früher war mir das relativ egal. Wenn der Preis gestimmt hat, habe ich so ziemlich jeden Gast genommen. Auch mein Service war sehr umfangreich. Wenn aber heute einer kommt, der mich anekelt oder ein absoluter Macho ist, der meine Regeln nicht akzeptieren will, schicke ich sie weg. Sonst wird das auf Dauer zu anstrengend. Ein absolutes No-Go ist Verkehr ohne Verhütung. Da ist mir meine Gesundheit zu schade, außerdem ist das hier im Haus verboten.
Manche Männer bringen mir ein ärztliches Attest mit, aber das ändert nichts. Oralverkehr ohne Kondom mache ich so gut wie gar nicht mehr. Für mich sind auch Zungenküsse tabu, das wäre mit manchen Gästen einfach widerlich. Außerdem ist Küssen für mich etwas sehr Intimes, das hebe ich mir für meinen Partner zu Hause auf.
Es gab auch schon schlimme Erlebnisse. Ein Gast war so grob und aggressiv, dass er mich beim Verkehr ernsthaft verletzt hat. Da bin ich ausgerastet, habe ihn nackt aus dem Haus geworfen und ihm die Kleider aus dem Fenster hinterhergeschmissen. Mir war egal, ob er bezahlt hatte. Es gibt Grenzen.
Ich habe aber auch Gäste, die einfach nur reden wollen. Die bezahlen den vollen Service und erzählen mir dann von ihrer Familie, von der Ehe und vom Beruf. Ich habe einen Stammfreier, der immer mehrere Stunden bucht. Er ist nett, gepflegt und zärtlich. Wir haben nicht nur Sex, wir reden auch, tanzen, bestellen uns etwas zu essen. Das sind die Gäste, die man gerne empfängt.
Privatleben
Manche wollen sich auch privat mit mir treffen, aber egal, wie nett ich sie finde, das geht nur auf geschäftlicher Ebene. Also gegen Bezahlung. Ich trenne, wie die meisten anderen Berufstätigen ja auch, Geschäftliches und Privates. Klar, manchmal kommt auch einer genau nach meinem Geschmack, aber ich finde die Vorstellung traurig, dass man seinen Partner im Bordell kennenlernt.
Ich verdiene mit meiner Transsexualität zwar Geld, lebe sie privat aber sexuell nicht so aus. Einen Partner zu finden, der meinen Job so akzeptiert, ist vielleicht schwieriger als bei anderen, aber es geht. Ich würde die Männer, mit denen ich privat schlafe oder zusammen bin, auch nicht als bisexuell bezeichnen. Sie leben diese Bisexualität ja nur im Bett aus und auch hier sehr selten.
Generell will ich nicht, dass mein Partner mit meinem Penis viel zu tun hat. An sich verliebt er sich ja in eine Frau. Ich bin, sobald ich angezogen bin, ganz normal weiblich. Es fehlt lediglich das I-Tüpfelchen, die geschlechtsangleichende Operation. Deshalb sehe ich den Penis nicht als Teil von mir und es macht mich auch nicht an, wenn mein Partner ihn beim Sex ins Spiel bringt.
Im Geschäft lasse ich mich beim Sex mit Kunden auch nicht gehen, ich habe ganz sicher keinen Spaß mit dem Freier. Es ist halt Fließbandarbeit, Routine. Es mag Mädchen geben, die nymphomanisch veranlagt sind und gerne mit den Männern schlafen, aber das ist selten. Ich zum Beispiel denke während des Akts gerne an die Rechnungen, die der Typ mir gerade bezahlt. So entsteht die nötige Distanz. Wenn der Kunde es gerne möchte, täusche ich notfalls auch einen Orgasmus vor. Die ausbleibende Ejakulation erkläre ich ihm mit den Folgen der Hormonbehandlung.
Familie und Freunde
Meine Familie weiß nicht, dass ich als Prostituierte arbeite, und das kann auch gern so bleiben. Meine Eltern sind strenggläubige Italiener und hatten mit der Geschlechtsumwandlung schon so ihre Schwierigkeiten. Heute habe ich noch gelegentlich Kontakt, aber ich bin kein großer Familienmensch.
Aus meiner Jugendzeit habe ich kaum noch Freunde. Viele sind nicht damit klargekommen, dass aus ihrem Kumpel plötzlich eine gute Freundin werden sollte. Inzwischen interessiert es mich nicht mehr, was die Leute von mir denken. Das hat mich früher schon genug eingeschränkt. Ich wollte immer auch nach außen so weiblich wirken, wie ich mich fühlte, und habe mich stundenlang geschminkt und sehr übertrieben gekleidet. Mit 16 habe ich dann mit der Hormonbehandlung angefangen, später kam die Brust-OP und Laserbehandlung. Das Geld dafür habe ich mit der Prostitution verdient. Und mit etwas Geduld und Spucke soll sobald wie möglich die ausbleibende Operation folgen.
Ansonsten fühle ich mich in meinem Körper ganz wohl. Er ist mein Kapital, deshalb mache ich viel Sport und achte sehr auf meine Ernährung. Ich glaube kaum, dass eine übergewichtige Transsexuelle viel Geld verdienen würde.
Zukunft
Ich hatte mir immer vorgenommen, mit der Prostitution aufzuhören, sobald ich schuldenfrei bin. Aber momentan kann ich mir das noch nicht vorstellen. Irgendwann ist man natürlich aus dem Alter raus. Dann kommt vielleicht auch der richtige Partner. Für den will ich eine normale Frau sein, die abends zu Hause ist.
Ich weiß nicht, ob ich mal Kinder haben werde. Allein die Vorstellung, meine Tochter könnte erfahren, dass ich mich prostituiert habe und würde es selber ausprobieren wollen, finde ich ganz schlimm. Das würde ich nie erlauben.
In meiner Bewerbung für den Job danach wird auch sicher nicht stehen, dass ich als Prostituierte gearbeitet habe. Obwohl es laut Gesetz inzwischen ein legaler Beruf ist, wird er in der Gesellschaft offensichtlich nicht akzeptiert. Meine Chefin im Call-Center zum Beispiel hat damals Bilder von mir im Internet gefunden und mir daraufhin gekündigt. Obwohl sie mir zuvor mehrmals gesagt hat, dass ich eine vorbildliche Mitarbeiterin sei.
Politik
Für Politik interessiere ich mich kaum. Ich glaube nicht, dass Frau Merkel sich mit einer Prostituierten an einen Tisch setzen und ihre Probleme ernstnehmen würde. Die Politik macht mehr kaputt, als dass sie hilft. Das sieht man ja am Prostitutionsgesetz; verändert hat es nichts, die Arbeit ist nur schwieriger und bringt nicht mehr so viel Geld.
Original
liebevoll illustriert:
http://fudder.de/artikel/2009/05/25/aus ... ituierten/
.
Leyla ist 23, transsexuell und arbeitet in Freiburg als Prostituierte. Im großen fudder-Portrait erzählt sie ganz offen, wie sie zu diesem Job gekommen ist, was sie empfindet, wenn sie ihre Kunden bedient und welche Grenzen diese zu beachten haben. Der Bericht einer Frau, deren Beruf von großen Teilen der Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert wird.
Der Anfang
Mit 18 habe ich angefangen, als Prostituierte zu arbeiten. Nach dem Hauptschulabschluss habe ich eine Ausbildung zur Nageldesignerin gemacht und anfangs auch in diesem Beruf gearbeitet.
Bald geriet ich aber in Geldschwierigkeiten und schaute mich nach anderen Verdienstmöglichkeiten um. Die Tante einer Freundin arbeitete als Prostituierte und hat mich neugierig gemacht. Erste Erfahrungen sammelte ich in einem Erotik-Massagesalon. Dort werden erotische Streicheleinheiten verteilt, es kommt aber nicht zum Akt. Irgendwann landete ich in einem Bordell.
Meinen ersten Tag dort erinnere ich noch sehr gut. Als meine Annonce im Anzeigenblatt erschien, wurde ich mit Anfragen bombardiert. Ich war die erste transsexuelle Prostituierte in Freiburg. Ich bin eine Frau, aber eben mit Penis.
Meine damalige Chefin warf mich ins kalte Wasser. Sie erklärte mir nur kurz die Regeln: Nie ohne Gummi und "lass dir nicht die Zunge in den Hals stecken, das ist widerlich." Dann schickte sie mich direkt mit dem ersten Gast aufs Zimmer. Ich war schüchtern, aufgeregt und erleichtert, als die Stunde endlich vorbei war. Als der Kunde gegangen war, hatte ich 500 Euro Cash auf der Hand und ein komisches Gefühl im Bauch. Meine Kolleginnen schickten mich unter die Dusche und ich habe den Gast und den Ekel einfach abgewaschen.
Am ersten Tag hatte ich 15 Kunden [7.500,-- Euro am Tag? Anm.] und irgendwann habe ich aufgehört, nachzudenken. Abends war ich völlig fertig. Ich wollte gar nicht mehr aus der Dusche raus. Dann habe ich mein Geld gezählt und gesehen, dass es sich gelohnt hat. Zwar empfand ich das Geld als schmutzig, aber es ist bis heute der erfolgreichste Tag gewesen. Auch jetzt noch fühle ich mich manchmal nicht gut dabei. Ich bin noch jung, und in meinem Alter hat man eigentlich andere Träume und Ziele, als in einem Bordell mit fremden Männern zu schlafen.
In den vergangenen fünf Jahren habe ich deshalb nicht ausschließlich als Prostituierte gearbeitet. Ich brauche Abwechslung und Zeit für soziale Kontakte. Sonst geht man an diesem Job irgendwann kaputt. Ich arbeitete auch als Nageldesignerin, Tänzerin, Verkäuferin oder im Call-Center. An den Wochenenden habe ich zusätzliches Geld im Bordell verdient. Momentan bin ich Tür- und Telefondame und nebenbei Prostituierte.
Alltag
Ich arbeite sieben Tage in der Woche, oft zwischen 12 und 14 Stunden täglich. Früher verdiente ich mindestens um die 600 Euro am Tag. Inzwischen verdiene ich das Geld nicht mehr so leicht. Es kommen nicht mehr so viele Kunden. Und die, die kommen, werden immer schwieriger und anspruchsvoller. Außerdem schläft die Konkurrenz nicht, die rumänischen Mädchen auf dem Straßenstrich machen den gleichen Service, den wir hier im Geschäft anbieten, zum halben Preis. Bei mir kostet die Viertelstunde ohne Extras 60 Euro, bei denen vielleicht 30 Euro komplett.
Seit 2006 muss ich zusätzlich zur Zimmermiete täglich 25 Euro Pauschalsteuer abgeben, unabhängig davon, wieviel ich überhaupt verdiene. So bleibt an schlechten Tagen nicht mehr viel übrig. Bis vor einem Jahr war ich noch krankenversichert, inzwischen kann ich mir das nicht mehr leisten. Die gesetzlichen Kassen wollen mich als Prostituierte ohnehin nicht haben. Obwohl ich ja nicht öfter krank bin als die anderen Versicherten.
Der Beruf reizt mich trotzdem noch, zum einen, weil ich in an guten Tagen sehr viel Geld verdienen kann. Ich bin kein Spartyp, sondern gebe Geld gerne aus und kann mir dann viel leisten. Zum anderen kann man sich eine gewisse Bequemlichkeit und Freiheit erlauben: Wenn ich nicht arbeiten will, lasse ich es eben ein, zwei Tage bleiben. Oder ich fahre nach ein paar guten Wochen spontan in den Urlaub.
Kundschaft
Als transsexuelle Prostituierte habe ich einen speziellen Kundenstamm. Die meisten sind zwischen Mitte 20 und Mitte 40, jüngere Männer kommen selten. Man kann meine Gäste nicht eindeutig einer sexuellen Sparte zuordnen, es gibt da TS-Liebhaber und bisexuelle Männer, aber auch andere, die einfach nur neugierig sind und mal was Neues ausprobieren wollen. Interessanterweise kommen viele Ausländer. In ihren Kulturen ist Homosexualität wahrscheinlich ein noch größeres Tabu als bei uns. Bei mir leben sie dann ihre Vorlieben aus.
Fast alle macht die Vorstellung verrückt, Oralverkehr mit einer Transsexuellen zu haben. Und natürlich Analverkehr, das ist ein ganz großes Thema bei Männern. Schon im Vorgespräch merke ich, wie der Gast so drauf ist. Früher war mir das relativ egal. Wenn der Preis gestimmt hat, habe ich so ziemlich jeden Gast genommen. Auch mein Service war sehr umfangreich. Wenn aber heute einer kommt, der mich anekelt oder ein absoluter Macho ist, der meine Regeln nicht akzeptieren will, schicke ich sie weg. Sonst wird das auf Dauer zu anstrengend. Ein absolutes No-Go ist Verkehr ohne Verhütung. Da ist mir meine Gesundheit zu schade, außerdem ist das hier im Haus verboten.
Manche Männer bringen mir ein ärztliches Attest mit, aber das ändert nichts. Oralverkehr ohne Kondom mache ich so gut wie gar nicht mehr. Für mich sind auch Zungenküsse tabu, das wäre mit manchen Gästen einfach widerlich. Außerdem ist Küssen für mich etwas sehr Intimes, das hebe ich mir für meinen Partner zu Hause auf.
Es gab auch schon schlimme Erlebnisse. Ein Gast war so grob und aggressiv, dass er mich beim Verkehr ernsthaft verletzt hat. Da bin ich ausgerastet, habe ihn nackt aus dem Haus geworfen und ihm die Kleider aus dem Fenster hinterhergeschmissen. Mir war egal, ob er bezahlt hatte. Es gibt Grenzen.
Ich habe aber auch Gäste, die einfach nur reden wollen. Die bezahlen den vollen Service und erzählen mir dann von ihrer Familie, von der Ehe und vom Beruf. Ich habe einen Stammfreier, der immer mehrere Stunden bucht. Er ist nett, gepflegt und zärtlich. Wir haben nicht nur Sex, wir reden auch, tanzen, bestellen uns etwas zu essen. Das sind die Gäste, die man gerne empfängt.
Privatleben
Manche wollen sich auch privat mit mir treffen, aber egal, wie nett ich sie finde, das geht nur auf geschäftlicher Ebene. Also gegen Bezahlung. Ich trenne, wie die meisten anderen Berufstätigen ja auch, Geschäftliches und Privates. Klar, manchmal kommt auch einer genau nach meinem Geschmack, aber ich finde die Vorstellung traurig, dass man seinen Partner im Bordell kennenlernt.
Ich verdiene mit meiner Transsexualität zwar Geld, lebe sie privat aber sexuell nicht so aus. Einen Partner zu finden, der meinen Job so akzeptiert, ist vielleicht schwieriger als bei anderen, aber es geht. Ich würde die Männer, mit denen ich privat schlafe oder zusammen bin, auch nicht als bisexuell bezeichnen. Sie leben diese Bisexualität ja nur im Bett aus und auch hier sehr selten.
Generell will ich nicht, dass mein Partner mit meinem Penis viel zu tun hat. An sich verliebt er sich ja in eine Frau. Ich bin, sobald ich angezogen bin, ganz normal weiblich. Es fehlt lediglich das I-Tüpfelchen, die geschlechtsangleichende Operation. Deshalb sehe ich den Penis nicht als Teil von mir und es macht mich auch nicht an, wenn mein Partner ihn beim Sex ins Spiel bringt.
Im Geschäft lasse ich mich beim Sex mit Kunden auch nicht gehen, ich habe ganz sicher keinen Spaß mit dem Freier. Es ist halt Fließbandarbeit, Routine. Es mag Mädchen geben, die nymphomanisch veranlagt sind und gerne mit den Männern schlafen, aber das ist selten. Ich zum Beispiel denke während des Akts gerne an die Rechnungen, die der Typ mir gerade bezahlt. So entsteht die nötige Distanz. Wenn der Kunde es gerne möchte, täusche ich notfalls auch einen Orgasmus vor. Die ausbleibende Ejakulation erkläre ich ihm mit den Folgen der Hormonbehandlung.
Familie und Freunde
Meine Familie weiß nicht, dass ich als Prostituierte arbeite, und das kann auch gern so bleiben. Meine Eltern sind strenggläubige Italiener und hatten mit der Geschlechtsumwandlung schon so ihre Schwierigkeiten. Heute habe ich noch gelegentlich Kontakt, aber ich bin kein großer Familienmensch.
Aus meiner Jugendzeit habe ich kaum noch Freunde. Viele sind nicht damit klargekommen, dass aus ihrem Kumpel plötzlich eine gute Freundin werden sollte. Inzwischen interessiert es mich nicht mehr, was die Leute von mir denken. Das hat mich früher schon genug eingeschränkt. Ich wollte immer auch nach außen so weiblich wirken, wie ich mich fühlte, und habe mich stundenlang geschminkt und sehr übertrieben gekleidet. Mit 16 habe ich dann mit der Hormonbehandlung angefangen, später kam die Brust-OP und Laserbehandlung. Das Geld dafür habe ich mit der Prostitution verdient. Und mit etwas Geduld und Spucke soll sobald wie möglich die ausbleibende Operation folgen.
Ansonsten fühle ich mich in meinem Körper ganz wohl. Er ist mein Kapital, deshalb mache ich viel Sport und achte sehr auf meine Ernährung. Ich glaube kaum, dass eine übergewichtige Transsexuelle viel Geld verdienen würde.
Zukunft
Ich hatte mir immer vorgenommen, mit der Prostitution aufzuhören, sobald ich schuldenfrei bin. Aber momentan kann ich mir das noch nicht vorstellen. Irgendwann ist man natürlich aus dem Alter raus. Dann kommt vielleicht auch der richtige Partner. Für den will ich eine normale Frau sein, die abends zu Hause ist.
Ich weiß nicht, ob ich mal Kinder haben werde. Allein die Vorstellung, meine Tochter könnte erfahren, dass ich mich prostituiert habe und würde es selber ausprobieren wollen, finde ich ganz schlimm. Das würde ich nie erlauben.
In meiner Bewerbung für den Job danach wird auch sicher nicht stehen, dass ich als Prostituierte gearbeitet habe. Obwohl es laut Gesetz inzwischen ein legaler Beruf ist, wird er in der Gesellschaft offensichtlich nicht akzeptiert. Meine Chefin im Call-Center zum Beispiel hat damals Bilder von mir im Internet gefunden und mir daraufhin gekündigt. Obwohl sie mir zuvor mehrmals gesagt hat, dass ich eine vorbildliche Mitarbeiterin sei.
Politik
Für Politik interessiere ich mich kaum. Ich glaube nicht, dass Frau Merkel sich mit einer Prostituierten an einen Tisch setzen und ihre Probleme ernstnehmen würde. Die Politik macht mehr kaputt, als dass sie hilft. Das sieht man ja am Prostitutionsgesetz; verändert hat es nichts, die Arbeit ist nur schwieriger und bringt nicht mehr so viel Geld.
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liebevoll illustriert:
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Sexworker Alltags Realität
Fallgeschichte:
Transsexualität > Sexarbeit > Migration > Machismus > Korruption > Ausbeutung > Prekariat
Case history, transgender migrant sexworker, Kyrgyz Republic
http://www.nodo50.org/Laura_Agustin/cas ... z-republic
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Transsexualität > Sexarbeit > Migration > Machismus > Korruption > Ausbeutung > Prekariat
Case history, transgender migrant sexworker, Kyrgyz Republic
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 08.08.2009, 06:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Mitglied(!) der SW Gewerkschaft Paris
TV-Portrait Video France3
Maitresse Gilda
und pute pride paris '09

Videoclip:
http://site.strass-syndicat.org/2009/05 ... -du-jeudi/
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Maitresse Gilda
und pute pride paris '09

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Hijras, Kastraten, Eunuchen

Hijras - Indiens Drittes Geschlecht
Sie machen ihr Geschäft z.B. mit der Segnung junger Paare, Tanz bei Hochzeiten und mit Sexwork.
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Lebensgefahr Subkultur
Italien:
Transsexuelle migrantische Sexarbeiterin getötet.
Skandal um Prostitution, Drogen, Erpessung und Politiker.
Tod eines falschen Mädchens
Aus Rom berichtet Annette Langer
DPA
REUTERS
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 52,00.html
mit Bilderserie
Es geht um Sex mit Transsexuellen und Kokainorgien, um Erpressung und Mordvorwürfe: Ein Prostitutionsskandal hat den Oppositionspolitiker Piero Marrazzo zu Fall gebracht. Von der Affäre könnte zur Abwechslung mal Premier Berlusconi profitieren.
"Ich glaube keine Sekunde daran, dass Brenda sich das Leben genommen hat", sagt Vladimir Luxuria und schlägt die schlanken, gut trainierten Beine elegant übereinander. Gerade ist die zierliche Schöne in der beliebten Talkshow "Porta a Porta" beim öffentlich-rechtlichen Sender Rai Uno aufgetreten, um über den rätselhaften Tod der brasilianischen Prostituierten zu sprechen.
Luxuria trägt ein enges schwarzes Kleid mit großzügigem Ausschnitt, über dem eine Silberkette baumelt. Während des Gesprächs tauscht sie kichernd süffisante Textmeldungen mit einem Bewunderer aus - was nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass die studierte Literaturwissenschaftlerin eine ernstzunehmende Größe im Land ist. Die 44-Jährige ist die berühmteste Transsexuelle Italiens - und dazu ehemalige Parlamentsabgeordnete, Ex-Hure und Reality-TV-Star. Sie kennt die Szene.
"Unabhängig davon, wie die offiziellen Obduktionsergebnisse lauten werden: Ich bin überzeugt davon, dass Brenda ermordet wurde", erklärt Luxuria resolut. Sie weiß viel über das Milieu, die Preise - und die mächtigen Männer, die sich in den schäbigen Vororten von Rom mit Frauen vergnügen, die nicht immer welche waren oder erst noch welche werden wollen.
"Es gibt viele VIPs in Italien, die mit Transsexuellen verkehren. Ich selbst war einmal mit einem sehr berühmten Mann zusammen - so etwas ist hier keine Seltenheit", erklärt die ehemalige Abgeordnete der kommunistischen Nachfolgepartei "Rifondazione Comunista". Oft habe sie sich im Parlament buchstäblich auf die Zunge beißen müssen, wenn sich notorische Kunden von Prostituierten als besonders moralisch gebärdeten. "Die Heuchelei ist einfach unerträglich", klagt sie.
Der Politiker zog sich zunächst in ein Kloster zurück
Doch hier geht es nicht um heimliche Besuche zu später Stunde: Brenda Ballentines wurde am Freitag tot in ihrer ausgebrannten Einzimmerwohnung in der Via dei due Ponti im Norden Roms gefunden. Die mannsgroße, langhaarige Brasilianerin mit dem beeindruckenden Dekolleté war eine von vielen Migrantinnen in der Gegend, die sich ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdienen. Und die durch Zufall an einen berühmten Kunden geriet, der ihr möglicherweise zum Verhängnis wurde.
Der ehemalige Präsident der Region Lazio, Piero Marrazzo von der Oppositionspartei PD, war im Oktober in die Schlagzeilen geraten, als herauskam, dass vier Carabinieri ihn erpresst hatten - mit Videoaufnahmen, die den Politiker beim intimen Tête-à-tête mit einer Transsexuellen namens Natalì zeigen. Marrazzo leugnete zunächst, stand dann aber zu seiner "privaten Leidenschaft" und trat von seinem Amt zurück. Er zog sich ins Kloster von Montecassino zurück, von wo aus er Anfang der Woche sichtlich angeschlagen in den Schoß der Familie zurückkehrte.
"Marrazzos Problem waren weniger die Transsexuellen als die Tatsache, dass er seinen Kokainkonsum offenbar nicht unter Kontrolle hatte", vermutet Antonio Padellaro, Herausgeber der neuen Tageszeitung "Il Fatto quotidiano" und ein journalistisches Urgestein in Italien. Es sei ein offenes Geheimnis, dass viele ranghohe Politiker im Land die Droge nähmen. "Marrazzo hat geglaubt, er sei unantastbar und könne sich alles leisten - das war ein Fehler."
Aufnahmen ihres Kunden - die "Rentenversicherung" der Hure Brenda
Seinem Anwalt gegenüber hatte Marrazzo zunächst alle Vorwürfe von sich gewiesen. Schließlich musste der Vater von drei Töchtern unter dem Druck der Öffentlichkeit zugeben, sich mit Prostituierten getroffen zu haben - auch mit Brenda, in ihrem ersten Leben ein Mann namens Wendell Mendes Paes. Bekannte erklärten, sie habe Aufnahmen von Marrazzo und anderen VIP-Kunden auf ihrem Handy gespeichert und dies als ihre "Rentenversicherung" bezeichnet. [vgl. der nie aufgeklärte Tod an Rosemarie Nitribit in Frankfurt in den 60er Jahren und ihr geheimes Kundenbuch als mögl. Todesursache? Anm.] Bei einem Überfall zwei Wochen vor ihrem Tod wurde eines ihrer Mobilfunkgeräte gestohlen.
Laut ersten gerichtsmedizinischen Untersuchungen starb Brenda an einer Rauchvergiftung und wies keine äußeren Verletzungen auf. Im Waschbecken der Wohnung entdeckte die Polizei den Computer der Transsexuellen, auf dem trotz Wasserschadens zahlreiche Dokumente erhalten blieben - Bilder, Videos und Nachrichten. Über die Inhalte wurde bislang nichts bekannt.
Gab Brenda den Erpressern Hinweise?
Sehr schnell tippten die Ermittler auf Selbstmord. Nachbarinnen und Kollegen sagten in Interviews, dass Brenda nach der Affäre Marrazzo Suizidgedanken gehabt und außerdem ausgiebig Alkohol, Kokain und Beruhigungsmittel konsumiert habe. Sogenannte Freundinnen von Brenda traten in Talkshows auf - ihre Berichte sind widersprüchlich und nicht immer glaubhaft.
So erklärte Marrazzos langjährige Bekannte Natalì in der Sendung "Porta a Porta", dass es sich bei dem Video von ihr und dem Politiker um eine Fälschung handele und es die große Menge Kokain, die darin vorkommen soll, nie gegeben habe. Für ihre tote Kollegin Brenda hat die Prostituierte wenig warme Worte übrig - sie soll maßlos und im Suff aggressiv gewesen sein, Kunden beraubt und Kolleginnen angeschnorrt haben.
Unter den Huren herrscht jetzt die nackte Angst, viele fürchten um ihr Leben. Zu Recht, denn es darf vermutet werden, dass die Damen aus Misstrauen gegenüber den Behörden nicht alles sagen, was sie wissen.
Die Nachbarin und Freundin von Brenda, "China", erklärte im Fernsehen, Brenda habe 30.000 Euro von Marrazzo bekommen - eine Behauptung, die der Anwalt des Ex-Präsidenten der Region Lazio vehement bestreitet: "Die wenigen Male, die Marrazzo zu den Prostituierten ging, hat er höchstens tausend Euro bezahlt", sagte Luca Petrucci.
Auch die Transsexuelle Luxuria zweifelt an solchen Berichten: "Brenda lebte trotz illustrer Kunden in ärmlichen Verhältnissen, hielt sich mühsam mit Prostitution über Wasser." Wer als Migrantin ohne Aufenthaltsgenehmigung in Rom lebe, sei leicht erpressbar. "Es ist gut möglich, dass Brenda selbst den Carabinieri, die Marrazzo erpresst haben, den Tipp gegeben hat, wo er gemeinsam mit Natalì anzutreffen ist", so Luxuria.
"Ich habe halb Rom in der Hand, ich weiß Dinge …"
Mit Brendas Tod bekam auch das Ableben des 36-jährigen Dealers Gianguarino Cafasso eine völlig andere Bedeutung. Der 120 Kilo schwere und diabeteskranke Rauschgifthändler soll zahlreiche Transsexuelle der Szene mit Kokain und anderen Drogen versorgt haben und ein guter Freund von Brenda gewesen sein.
Cafasso hatte Mitte Juli zwei Journalistinnen des "Libero" kompromittierendes Videomaterial, auf dem Piero Marrazzo zu sehen war, zum Kauf angeboten. Schon damals habe er Angst bekundet und sich verfolgt gefühlt, berichteten die beiden Frauen: "Ich nehme das Geld und hau dann ab", sagte er den Reporterinnen. "Wenn ich hierbleibe, machen die mich kalt. Ich habe halb Rom in der Hand, ich weiß Dinge …", orakelte der Pusher laut "Repubblica". "Ich kann sie alle ruinieren, ich habe Kunden unter den Politikern, wenn ich euch das erzähle …"
Am 12. September war Gianguarino Cafasso tot. Er starb in einem billigen Hotel an der Via Salaria - an Herzversagen, wie es zunächst hieß. Jetzt ergab ein toxikologisches Gutachten, dass das Kokain, das er vor seinem Tod konsumierte, mit großen Mengen Heroin gemischt worden war. Cafassos Gefährtin Jennifer aus Brasilien sagte später aus, man habe das angebliche Kokain bei einem afrikanischen Dealer gekauft. "Es roch seltsam, ich habe es probiert und es war sehr bitter. Deshalb habe ich es nicht genommen", erklärte die Transsexuelle. Cafasso hingegen langte zu - und starb noch in der Nacht.
Der Gewinner heißt Berlusconi
"Es gibt viele ungeklärte Fragen zum Tod von Cafasso", musste selbst Staatsanwalt Giancarlo Capaldo zugeben. Die Mitarbeiter des forensischen Instituts in Rom suchen nun nach Spuren eines tödlichen Drogencocktails auch im Körper der toten Brenda. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass jemand eine Überdosis Drogen in ihr Schlafmittel getan hat", sagt Luxuria. "Irgendjemand wollte um jeden Preis vermeiden, dass Brenda seinen Namen nennt." Der Fall Marrazzo habe gezeigt, wie schnell man aus dem Olymp der Macht abstürzen könne: "Das Ende der Karriere ist für einen Politiker das Schlimmste."
Jenseits der ungeklärten Fragen, Gerüchte und Vermutungen darf eines als sicher gelten: Der Gewinner des haarsträubenden Polit-Krimis ist bereits ausgemacht. Es ist - wie so oft - Premier Berlusconi, der mit Marrazzos Untergang seinen eigenen Mythos des hypervirilen Staatsmannes pflegt und gleichzeitig die Opposition diskreditiert sieht: Der Cavaliere amüsiert sich mich mit schönen und kostspieligen Eskort-Damen, während die Linke es mit schäbigen Transsexuellen treibt.
Wenn Erpressung vermögender Kunden als Rentenversicherung interpretiert wird,
braucht ein Sexarbeiter sich nicht wundern, daß die herrschende Klasse über Mittel und Wege verfügt, sich der Bedrohung aus dem Prostitutionsmilieu zu entledigen.
Länderberichte Italien:
viewtopic.php?t=1283
Gedenktag gegen Gewalt und Haßtaten an Sexarbeitern - 17. Dez.:
viewtopic.php?p=70586#70586
Denkmale für Sexarbeiter:
viewtopic.php?p=70579#70579
Sex - Macht - Geld:
viewtopic.php?t=1380
Geoutete Freier:
viewtopic.php?t=1187
Sicherheitstipps für Sexworker:
viewforum.php?f=90
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Transsexuelle migrantische Sexarbeiterin getötet.
Skandal um Prostitution, Drogen, Erpessung und Politiker.
Tod eines falschen Mädchens
Aus Rom berichtet Annette Langer
DPA
REUTERS
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 52,00.html
mit Bilderserie
Es geht um Sex mit Transsexuellen und Kokainorgien, um Erpressung und Mordvorwürfe: Ein Prostitutionsskandal hat den Oppositionspolitiker Piero Marrazzo zu Fall gebracht. Von der Affäre könnte zur Abwechslung mal Premier Berlusconi profitieren.
"Ich glaube keine Sekunde daran, dass Brenda sich das Leben genommen hat", sagt Vladimir Luxuria und schlägt die schlanken, gut trainierten Beine elegant übereinander. Gerade ist die zierliche Schöne in der beliebten Talkshow "Porta a Porta" beim öffentlich-rechtlichen Sender Rai Uno aufgetreten, um über den rätselhaften Tod der brasilianischen Prostituierten zu sprechen.
Luxuria trägt ein enges schwarzes Kleid mit großzügigem Ausschnitt, über dem eine Silberkette baumelt. Während des Gesprächs tauscht sie kichernd süffisante Textmeldungen mit einem Bewunderer aus - was nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass die studierte Literaturwissenschaftlerin eine ernstzunehmende Größe im Land ist. Die 44-Jährige ist die berühmteste Transsexuelle Italiens - und dazu ehemalige Parlamentsabgeordnete, Ex-Hure und Reality-TV-Star. Sie kennt die Szene.
"Unabhängig davon, wie die offiziellen Obduktionsergebnisse lauten werden: Ich bin überzeugt davon, dass Brenda ermordet wurde", erklärt Luxuria resolut. Sie weiß viel über das Milieu, die Preise - und die mächtigen Männer, die sich in den schäbigen Vororten von Rom mit Frauen vergnügen, die nicht immer welche waren oder erst noch welche werden wollen.
"Es gibt viele VIPs in Italien, die mit Transsexuellen verkehren. Ich selbst war einmal mit einem sehr berühmten Mann zusammen - so etwas ist hier keine Seltenheit", erklärt die ehemalige Abgeordnete der kommunistischen Nachfolgepartei "Rifondazione Comunista". Oft habe sie sich im Parlament buchstäblich auf die Zunge beißen müssen, wenn sich notorische Kunden von Prostituierten als besonders moralisch gebärdeten. "Die Heuchelei ist einfach unerträglich", klagt sie.
Der Politiker zog sich zunächst in ein Kloster zurück
Doch hier geht es nicht um heimliche Besuche zu später Stunde: Brenda Ballentines wurde am Freitag tot in ihrer ausgebrannten Einzimmerwohnung in der Via dei due Ponti im Norden Roms gefunden. Die mannsgroße, langhaarige Brasilianerin mit dem beeindruckenden Dekolleté war eine von vielen Migrantinnen in der Gegend, die sich ihren Lebensunterhalt mit Prostitution verdienen. Und die durch Zufall an einen berühmten Kunden geriet, der ihr möglicherweise zum Verhängnis wurde.
Der ehemalige Präsident der Region Lazio, Piero Marrazzo von der Oppositionspartei PD, war im Oktober in die Schlagzeilen geraten, als herauskam, dass vier Carabinieri ihn erpresst hatten - mit Videoaufnahmen, die den Politiker beim intimen Tête-à-tête mit einer Transsexuellen namens Natalì zeigen. Marrazzo leugnete zunächst, stand dann aber zu seiner "privaten Leidenschaft" und trat von seinem Amt zurück. Er zog sich ins Kloster von Montecassino zurück, von wo aus er Anfang der Woche sichtlich angeschlagen in den Schoß der Familie zurückkehrte.
"Marrazzos Problem waren weniger die Transsexuellen als die Tatsache, dass er seinen Kokainkonsum offenbar nicht unter Kontrolle hatte", vermutet Antonio Padellaro, Herausgeber der neuen Tageszeitung "Il Fatto quotidiano" und ein journalistisches Urgestein in Italien. Es sei ein offenes Geheimnis, dass viele ranghohe Politiker im Land die Droge nähmen. "Marrazzo hat geglaubt, er sei unantastbar und könne sich alles leisten - das war ein Fehler."
Aufnahmen ihres Kunden - die "Rentenversicherung" der Hure Brenda
Seinem Anwalt gegenüber hatte Marrazzo zunächst alle Vorwürfe von sich gewiesen. Schließlich musste der Vater von drei Töchtern unter dem Druck der Öffentlichkeit zugeben, sich mit Prostituierten getroffen zu haben - auch mit Brenda, in ihrem ersten Leben ein Mann namens Wendell Mendes Paes. Bekannte erklärten, sie habe Aufnahmen von Marrazzo und anderen VIP-Kunden auf ihrem Handy gespeichert und dies als ihre "Rentenversicherung" bezeichnet. [vgl. der nie aufgeklärte Tod an Rosemarie Nitribit in Frankfurt in den 60er Jahren und ihr geheimes Kundenbuch als mögl. Todesursache? Anm.] Bei einem Überfall zwei Wochen vor ihrem Tod wurde eines ihrer Mobilfunkgeräte gestohlen.
Laut ersten gerichtsmedizinischen Untersuchungen starb Brenda an einer Rauchvergiftung und wies keine äußeren Verletzungen auf. Im Waschbecken der Wohnung entdeckte die Polizei den Computer der Transsexuellen, auf dem trotz Wasserschadens zahlreiche Dokumente erhalten blieben - Bilder, Videos und Nachrichten. Über die Inhalte wurde bislang nichts bekannt.
Gab Brenda den Erpressern Hinweise?
Sehr schnell tippten die Ermittler auf Selbstmord. Nachbarinnen und Kollegen sagten in Interviews, dass Brenda nach der Affäre Marrazzo Suizidgedanken gehabt und außerdem ausgiebig Alkohol, Kokain und Beruhigungsmittel konsumiert habe. Sogenannte Freundinnen von Brenda traten in Talkshows auf - ihre Berichte sind widersprüchlich und nicht immer glaubhaft.
So erklärte Marrazzos langjährige Bekannte Natalì in der Sendung "Porta a Porta", dass es sich bei dem Video von ihr und dem Politiker um eine Fälschung handele und es die große Menge Kokain, die darin vorkommen soll, nie gegeben habe. Für ihre tote Kollegin Brenda hat die Prostituierte wenig warme Worte übrig - sie soll maßlos und im Suff aggressiv gewesen sein, Kunden beraubt und Kolleginnen angeschnorrt haben.
Unter den Huren herrscht jetzt die nackte Angst, viele fürchten um ihr Leben. Zu Recht, denn es darf vermutet werden, dass die Damen aus Misstrauen gegenüber den Behörden nicht alles sagen, was sie wissen.
Die Nachbarin und Freundin von Brenda, "China", erklärte im Fernsehen, Brenda habe 30.000 Euro von Marrazzo bekommen - eine Behauptung, die der Anwalt des Ex-Präsidenten der Region Lazio vehement bestreitet: "Die wenigen Male, die Marrazzo zu den Prostituierten ging, hat er höchstens tausend Euro bezahlt", sagte Luca Petrucci.
Auch die Transsexuelle Luxuria zweifelt an solchen Berichten: "Brenda lebte trotz illustrer Kunden in ärmlichen Verhältnissen, hielt sich mühsam mit Prostitution über Wasser." Wer als Migrantin ohne Aufenthaltsgenehmigung in Rom lebe, sei leicht erpressbar. "Es ist gut möglich, dass Brenda selbst den Carabinieri, die Marrazzo erpresst haben, den Tipp gegeben hat, wo er gemeinsam mit Natalì anzutreffen ist", so Luxuria.
"Ich habe halb Rom in der Hand, ich weiß Dinge …"
Mit Brendas Tod bekam auch das Ableben des 36-jährigen Dealers Gianguarino Cafasso eine völlig andere Bedeutung. Der 120 Kilo schwere und diabeteskranke Rauschgifthändler soll zahlreiche Transsexuelle der Szene mit Kokain und anderen Drogen versorgt haben und ein guter Freund von Brenda gewesen sein.
Cafasso hatte Mitte Juli zwei Journalistinnen des "Libero" kompromittierendes Videomaterial, auf dem Piero Marrazzo zu sehen war, zum Kauf angeboten. Schon damals habe er Angst bekundet und sich verfolgt gefühlt, berichteten die beiden Frauen: "Ich nehme das Geld und hau dann ab", sagte er den Reporterinnen. "Wenn ich hierbleibe, machen die mich kalt. Ich habe halb Rom in der Hand, ich weiß Dinge …", orakelte der Pusher laut "Repubblica". "Ich kann sie alle ruinieren, ich habe Kunden unter den Politikern, wenn ich euch das erzähle …"
Am 12. September war Gianguarino Cafasso tot. Er starb in einem billigen Hotel an der Via Salaria - an Herzversagen, wie es zunächst hieß. Jetzt ergab ein toxikologisches Gutachten, dass das Kokain, das er vor seinem Tod konsumierte, mit großen Mengen Heroin gemischt worden war. Cafassos Gefährtin Jennifer aus Brasilien sagte später aus, man habe das angebliche Kokain bei einem afrikanischen Dealer gekauft. "Es roch seltsam, ich habe es probiert und es war sehr bitter. Deshalb habe ich es nicht genommen", erklärte die Transsexuelle. Cafasso hingegen langte zu - und starb noch in der Nacht.
Der Gewinner heißt Berlusconi
"Es gibt viele ungeklärte Fragen zum Tod von Cafasso", musste selbst Staatsanwalt Giancarlo Capaldo zugeben. Die Mitarbeiter des forensischen Instituts in Rom suchen nun nach Spuren eines tödlichen Drogencocktails auch im Körper der toten Brenda. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass jemand eine Überdosis Drogen in ihr Schlafmittel getan hat", sagt Luxuria. "Irgendjemand wollte um jeden Preis vermeiden, dass Brenda seinen Namen nennt." Der Fall Marrazzo habe gezeigt, wie schnell man aus dem Olymp der Macht abstürzen könne: "Das Ende der Karriere ist für einen Politiker das Schlimmste."
Jenseits der ungeklärten Fragen, Gerüchte und Vermutungen darf eines als sicher gelten: Der Gewinner des haarsträubenden Polit-Krimis ist bereits ausgemacht. Es ist - wie so oft - Premier Berlusconi, der mit Marrazzos Untergang seinen eigenen Mythos des hypervirilen Staatsmannes pflegt und gleichzeitig die Opposition diskreditiert sieht: Der Cavaliere amüsiert sich mich mit schönen und kostspieligen Eskort-Damen, während die Linke es mit schäbigen Transsexuellen treibt.
Wenn Erpressung vermögender Kunden als Rentenversicherung interpretiert wird,
braucht ein Sexarbeiter sich nicht wundern, daß die herrschende Klasse über Mittel und Wege verfügt, sich der Bedrohung aus dem Prostitutionsmilieu zu entledigen.
Länderberichte Italien:
viewtopic.php?t=1283
Gedenktag gegen Gewalt und Haßtaten an Sexarbeitern - 17. Dez.:
viewtopic.php?p=70586#70586
Denkmale für Sexarbeiter:
viewtopic.php?p=70579#70579
Sex - Macht - Geld:
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Geoutete Freier:
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Sicherheitstipps für Sexworker:
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RE: Sexarbeit und Transsexualität
hallo, so wie es nun aussieht, hat die Ermordung von Brenda durch ein tödliches Gemisch von Drogen nichts genützt: die Polizei fand ihren Computer, und darin 60.000 Files die nun ausgewertet werden.
ciao!
Nicole
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Nicole
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Sexworker und Aktivist in Kolumbien
"They love us at night, they hate us the rest of the time": the story of Colombian transgender Pamela
27 Nov 2009 15:45:00 GMT
Source: International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) - Switzerland
By Jean-Luc Martinage in Cali, Colombia
Website: http://www.ifrc.org
Reuters and AlertNet are not responsible for the content of this article or for any external internet sites. The views expressed are the author's alone.
“Pamela” is a transgender and sex worker in the centre of Cali. Pamela is also an activist helping other transgenders, very much involved in HIV prevention. She also distributes free condoms to other sex workers.
Her name is Pamela. She is one of the dozens of transgenders selling their bodies in what the locals call "Calle del Pecado" (The street of the sin") near the historical centre of Cali, Colombia's third largest city.
We meet Pamela at a snackbar near the place she lives. "Housing is one of the first problems transgenders like myself keep facing", Pamela explains. "Nobody wants to rent a flat to a transgender".
Even if she officially became "Pamela" only a few years ago, since the age of 6, the boy that she was at that time immediately felt that he was different from the other boys and wanted to be considered as a "she".
From stylist to sex worker
Pamela became a stylist and a hairdresser. However, she had a serious accident that left her slightly disabled and she could no longer do her job. "At the age of 35, I became a sex-worker", she explains, telling us also about the long legal battle she had to face with the authorities to allow her to change her name to Pamela. "The civil servant who received my request just laughed at me and said he would never allow such a change", she recalls. However, she took the matter to the Supreme Court who finally allowed her to change her name to Pamela. But on her identity card, she is still considered as a "male".
Pamela had thought about a change of sex but she gave up when she was told that after all she might not be allowed to have surgery despite living as a woman for at least 10 years and having faced dozens of medical and psychatric appointments.
However Pamela kept her fighting spirit by creating a network of support for all transgender people. From just a dozen at the beginning, her small NGO called "Transmujer" now gathers around 700 people.
Tripling the price for unprotected sex
"We need to help each other because we are faced with a high level of stigma and discrimination" says Pamela. "Men love us at night but they hate us during the day", she sums up, explaining how besides being insulted on the streets, they also need to face numerous requests from men ready to triple the price to have unprotected sex. "I always say "no" because I am fully aware of the danger of being infected by HIV and other sexually-transmissible diseases. However, some transgenders need money so badly that they say "yes", putting themselves into a highly dangerous situation."
"Most of my customers are actually heterosexual men", she says, "so in a way we are sometimes even more protected than our costumers' wives who have no control at all on their own sexuality. I have seen terrible things like a girl who was providing sex without condoms against money while she was already infected with HIV. I managed to convince her to finally use condoms but my other concern is especially to make sure that transgender people who are not infected don't catch the virus through unprotected sex", she adds.
Pamela fought very hard to get access to condoms she could distribute to the other transgender sex workers. However, she never managed to have her status as an activist fully recognized. A while ago, she held a sensitization meeting in Cali and it happened that a Colombian Red Cross volunteer attended. The connection between her NGO and the Red Cross was quickly established and they are currently developing projects to provide a better access to condoms, to promote safe sex and voluntary testing as well as developing new prevention tools.
Working with the most vulnerable groups
"We won't have a lasting impact on HIV infection if we don't reach the most vulnerable groups such as the transgender sex workers," says Dr. Yacid Estrada, coordinator of the Colombian Red Cross HIV programme. "Not only we will try to support Pamela in her prevention initiatives but we are even thinking of developing specific tools that will take into account the specificities of transgender sex. By doing this, we are in no way encouraging sex work but we believe no lasting breakthrough in reducing HIV infection can happen unless we take care of people such as transgenders who are highly affected by stigma and discrimination".
This partnership is one of the many HIV activities of the Colombian Red Cross, which is part of the regional global alliance launched last year to scale up HIV programmes in Latin America and the Caribbean that includes 10 countries. It is supported by the International Federation of Red cross and Red Crescent [Moon] Societies (IFRC).
When asked how she sees her future, Pamela remains quite vague. She would like to become a full time activist for her community but her status is still not recognized by the authorities. She hopes the support she now receives from Colombian Red Cross can help her in her sensitization activities.
But for the time being, Pamela is back in the "Calle del Pecado" facing an uncertain future. With several packs of condoms she can share with other sex workers who now are even looking for her at night since they know she has a better access to condoms thanks to the support already provided by the regional branch of Colombian Red Cross.
This story is part of the IFRC advocacy report "Inequalities fuelling HIV pandemic" released on the occasion of World AIDS Day 2009. It is available on
www.ifrc.org/wad
[Any views expressed in this article are those of the writer and not of Reuters.]
www.alertnet.org/thenews/fromthefield/2 ... 686093.htm
Welt AIDS Konferenz 2010 in Wien:
viewtopic.php?t=1497&start=32
.
"They love us at night, they hate us the rest of the time": the story of Colombian transgender Pamela
27 Nov 2009 15:45:00 GMT
Source: International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) - Switzerland
By Jean-Luc Martinage in Cali, Colombia
Website: http://www.ifrc.org
Reuters and AlertNet are not responsible for the content of this article or for any external internet sites. The views expressed are the author's alone.
“Pamela” is a transgender and sex worker in the centre of Cali. Pamela is also an activist helping other transgenders, very much involved in HIV prevention. She also distributes free condoms to other sex workers.
Her name is Pamela. She is one of the dozens of transgenders selling their bodies in what the locals call "Calle del Pecado" (The street of the sin") near the historical centre of Cali, Colombia's third largest city.
We meet Pamela at a snackbar near the place she lives. "Housing is one of the first problems transgenders like myself keep facing", Pamela explains. "Nobody wants to rent a flat to a transgender".
Even if she officially became "Pamela" only a few years ago, since the age of 6, the boy that she was at that time immediately felt that he was different from the other boys and wanted to be considered as a "she".
From stylist to sex worker
Pamela became a stylist and a hairdresser. However, she had a serious accident that left her slightly disabled and she could no longer do her job. "At the age of 35, I became a sex-worker", she explains, telling us also about the long legal battle she had to face with the authorities to allow her to change her name to Pamela. "The civil servant who received my request just laughed at me and said he would never allow such a change", she recalls. However, she took the matter to the Supreme Court who finally allowed her to change her name to Pamela. But on her identity card, she is still considered as a "male".
Pamela had thought about a change of sex but she gave up when she was told that after all she might not be allowed to have surgery despite living as a woman for at least 10 years and having faced dozens of medical and psychatric appointments.
However Pamela kept her fighting spirit by creating a network of support for all transgender people. From just a dozen at the beginning, her small NGO called "Transmujer" now gathers around 700 people.
Tripling the price for unprotected sex
"We need to help each other because we are faced with a high level of stigma and discrimination" says Pamela. "Men love us at night but they hate us during the day", she sums up, explaining how besides being insulted on the streets, they also need to face numerous requests from men ready to triple the price to have unprotected sex. "I always say "no" because I am fully aware of the danger of being infected by HIV and other sexually-transmissible diseases. However, some transgenders need money so badly that they say "yes", putting themselves into a highly dangerous situation."
"Most of my customers are actually heterosexual men", she says, "so in a way we are sometimes even more protected than our costumers' wives who have no control at all on their own sexuality. I have seen terrible things like a girl who was providing sex without condoms against money while she was already infected with HIV. I managed to convince her to finally use condoms but my other concern is especially to make sure that transgender people who are not infected don't catch the virus through unprotected sex", she adds.
Pamela fought very hard to get access to condoms she could distribute to the other transgender sex workers. However, she never managed to have her status as an activist fully recognized. A while ago, she held a sensitization meeting in Cali and it happened that a Colombian Red Cross volunteer attended. The connection between her NGO and the Red Cross was quickly established and they are currently developing projects to provide a better access to condoms, to promote safe sex and voluntary testing as well as developing new prevention tools.
Working with the most vulnerable groups
"We won't have a lasting impact on HIV infection if we don't reach the most vulnerable groups such as the transgender sex workers," says Dr. Yacid Estrada, coordinator of the Colombian Red Cross HIV programme. "Not only we will try to support Pamela in her prevention initiatives but we are even thinking of developing specific tools that will take into account the specificities of transgender sex. By doing this, we are in no way encouraging sex work but we believe no lasting breakthrough in reducing HIV infection can happen unless we take care of people such as transgenders who are highly affected by stigma and discrimination".
This partnership is one of the many HIV activities of the Colombian Red Cross, which is part of the regional global alliance launched last year to scale up HIV programmes in Latin America and the Caribbean that includes 10 countries. It is supported by the International Federation of Red cross and Red Crescent [Moon] Societies (IFRC).
When asked how she sees her future, Pamela remains quite vague. She would like to become a full time activist for her community but her status is still not recognized by the authorities. She hopes the support she now receives from Colombian Red Cross can help her in her sensitization activities.
But for the time being, Pamela is back in the "Calle del Pecado" facing an uncertain future. With several packs of condoms she can share with other sex workers who now are even looking for her at night since they know she has a better access to condoms thanks to the support already provided by the regional branch of Colombian Red Cross.
This story is part of the IFRC advocacy report "Inequalities fuelling HIV pandemic" released on the occasion of World AIDS Day 2009. It is available on
www.ifrc.org/wad
[Any views expressed in this article are those of the writer and not of Reuters.]
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Welt AIDS Konferenz 2010 in Wien:
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- Ich bin: Keine Angabe
Ich komme einfach nicht über den Schlusssatz des SPIEGEL-Artikels hinweg:
"Der Cavaliere amüsiert sich mich mit schönen und kostspieligen Eskort-Damen, während die Linke es mit schäbigen Transsexuellen treibt."
Widerlich und abwertend- hat das der Autor selbst erfunden oder zitiert er da "Volkes Stimme" (Italien)?
Wie sieht das in Wirklichkeit aus?
Sind Transsexuelle aller Schattierungen generell häufiger SW als "Frauen von Geburt"?
(was erklärbar wäre mit den Schwierigkeiten, Arbeit zu finden und weil viel Geld für evtl. Operationen gebraucht wird)
Und sind sie als SW "zweite Wahl" (auch finanziell) oder nicht eher "Luxusgeschöpfe" für den "besonderen Geschmack"
(und deshalb teurer)?
Auf jeden Fall sind sie nicht "schäbig"!
"Der Cavaliere amüsiert sich mich mit schönen und kostspieligen Eskort-Damen, während die Linke es mit schäbigen Transsexuellen treibt."
Widerlich und abwertend- hat das der Autor selbst erfunden oder zitiert er da "Volkes Stimme" (Italien)?
Wie sieht das in Wirklichkeit aus?
Sind Transsexuelle aller Schattierungen generell häufiger SW als "Frauen von Geburt"?
(was erklärbar wäre mit den Schwierigkeiten, Arbeit zu finden und weil viel Geld für evtl. Operationen gebraucht wird)
Und sind sie als SW "zweite Wahl" (auch finanziell) oder nicht eher "Luxusgeschöpfe" für den "besonderen Geschmack"
(und deshalb teurer)?
Auf jeden Fall sind sie nicht "schäbig"!
Ich höre das Gras schon wachsen,
in das wir beißen werden!
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- Ich bin: ehemalige SexarbeiterIn
RE: Sexarbeit und Transsexualität
da ich den Spiegel-Artikel nicht gelesen habe
kenne ich den Kontext nicht, in dem vom Autor
die Feststellung geäussert wird, dass Transsexuelle
Sexarbeiterinnen auf einer Sozialstufe unter den
Sexarbeiterinnen stehen, die von Geburt aus Frauen sind.
Des "Volkes" Stimme ist es sicher nicht.
Denn auch das italienische Volk besteht aus 51% Frauen.
Was als relativ sicher angesehen werden kann ist, dass
in bestimmten politischen Kreisen Transsexuelle als Gruppe
- unabhängig davon ob sie Sexarbeit leisten oder nicht -
als gesellschaftlich "minderwertig" eingestuft werden.
In Italien steht an höchster Stelle der Wertskala:
"...fare una bella figura..."
wörtlich übersetzt: " eine gute Figur machen",
Das bedeutet, in der Vorstellung der Personen mit denen
man täglich zu tun hat, bewundert zu werden.
Da steht selbst Geld und Reichtum hinten an.
Offensichtlich hat eine schöne Frau schon von
Haus aus diese Stufe erreicht, und findet somit auf ihrem
Karriereweg wenig bis keine Hindernisse vor, was für
Transsexuelle nicht zutrifft.
In dem Kontext stimmt die Aussage des Spiegel Artikels.
Nicole
kenne ich den Kontext nicht, in dem vom Autor
die Feststellung geäussert wird, dass Transsexuelle
Sexarbeiterinnen auf einer Sozialstufe unter den
Sexarbeiterinnen stehen, die von Geburt aus Frauen sind.
Des "Volkes" Stimme ist es sicher nicht.
Denn auch das italienische Volk besteht aus 51% Frauen.
Was als relativ sicher angesehen werden kann ist, dass
in bestimmten politischen Kreisen Transsexuelle als Gruppe
- unabhängig davon ob sie Sexarbeit leisten oder nicht -
als gesellschaftlich "minderwertig" eingestuft werden.
In Italien steht an höchster Stelle der Wertskala:
"...fare una bella figura..."
wörtlich übersetzt: " eine gute Figur machen",
Das bedeutet, in der Vorstellung der Personen mit denen
man täglich zu tun hat, bewundert zu werden.
Da steht selbst Geld und Reichtum hinten an.
Offensichtlich hat eine schöne Frau schon von
Haus aus diese Stufe erreicht, und findet somit auf ihrem
Karriereweg wenig bis keine Hindernisse vor, was für
Transsexuelle nicht zutrifft.
In dem Kontext stimmt die Aussage des Spiegel Artikels.
Nicole
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“Kulturschock für Zuhälter”
“Kulturschock für Zuhälter” ---- 20. April 2009
Seit der Legalisierung der Prostitution hat sich im ältesten Gewerbe der Welt viel getan.
Thorsten Stumm, Sprecher des Dortmunder Unternehmens M&S Media, dass das Kontakt-Portal Intimes-Revier betreibt, über die Rechtssicherheit, Zuhälter und die klingelnden Staatskassen.
Alle Branchen stöhnen unter der Krise - in ihrer wird aus ganz anderen Gründen gestöhnt ?
Die Clubs und die Damen stöhnen über eine Sparsamkeit der Kunden und einen deutlichen Preisverfall.
Dieser Trend verstärkt sich noch durch immer mehr neue Prostituierte.
Also hängt drohende Armut direkt damit zusammen, das Frauen und - bei den Transsexuellen - auch Männer sich prostituieren?
Hier gilt es zu unterscheiden, denn es gibt mehrere Arten von Prostitution.
Im Bereich der Drogen- und Zwangsprostitution gibt es nur wenig konjunkturelle Schwankungen.
Hier arbeitet ein kriminelles Milieu und dies wird auch weiter unabhängig von Wirtschaftlagen existieren.
Im Bereich der legalen, selbstbestimmten Prostitution spielt weniger nackte Armut eine Rolle als vielmehr eine Abstiegsangst aus bürgerlichen Verhältnissen.
Wer öffentlich der Prostitution nachgeht, Werbemassnahmen in Portalen wie intimes-revier.de wahrnimmt ist eigentlich nie existentiell von Armut bedroht.
Wohl aber von der Angst des Abstiegs aus der Mittelstandswelt. Der Verlust der eigenen, bürgerlichen Arbeit oder die Arbeitslosigkeit des Partners und der damit verbundene Einkommensverlust wird durch die Einnahmen der Prostitution aufgefangen.
So verrückt es klingt, viele Prostituierte gehen ins Gewerbe um sich einen Status von Konsum zu erhalten.
Diese Frauen prostituieren sich um in ihrem Leben, Partnerschaft oder an ihren Kindern nicht sparen zu müssen.
Transsexuelle sind eine sehr spezielle Gruppe.
Zunächst sind sie biologisch zwar noch Männer, die aber bereits durch Hormone körperlich sehr weiblich geworden sind.
Zudem fühlen sie sich eindeutig als Frauen.
Sie sind also keine verkleideten Männer.
In der Prostitution nehmen Transsexuelle eine Sonderstellung ein, die sich auch in einem höheren Preisniveau ausdrückt: Sie bieten ihren Kunden homosexuelle Sexpraktiken in einem heterosexuellen Rahmen.
Und das ist denen mehr Geld wert als Sex mit einer biologisch echten Frau.
Ist das Gewerbe noch durch die klassischen Zuhälter geprägt ?
Die Legalisierung der Prostitution hat das Gewerbe vollkommen umgekrempelt.
Den Zuhälter wie man ihn aus Büchern oder Filmen kennt gibt es in der legalen Szene fast nicht mehr.
Mit der Legalisierung kamen neben Rechtssicherheit auch neue Anforderungen, die einen Zuhälter alter Prägung schlicht überfordern.
Plötzlich brauchte man einen Steuerberater, musste eine Konzession beantragen, eine Firma gründen, Vorschriften einhalten, die von den Ordnungsämtern kontrolliert werden, und das Finanzamt meldet sich und will regelmäßige Zahlungen und Erklärungen.
Die Frauen haben außerdem schnell festgestellt, dass sie nun nicht mehr rechtlos und hilflos sind.
Das war ein Kulturschock, den fast alle nicht überlebt haben.
Eine Folge der Legalisierung ist ja auch die Steuerpflicht. Wie viel nimmt der Staat denn mit der Prostitution ein?
Nach Schätzungen der Finanzbehörden gibt es in Deutschland 400.000 Prostituierte die etwa 14.5 Milliarden Umsatz erwirtschaften.
Also wie viel das an Steuern in Euro und Cent genau ist, sollten Sie den Finanzminister selbst fragen.
Aber mal anders herum gerechnet: Von den 50 € für eine halbe Stunde Sex möchte der Staat zunächst mal 19 % Mehrwertsteuer haben.
Dann muss die Prostituierte noch Einkommensteuer bezahlen, dafür haben sich die Finanzbehörden eine eignes Steuermodell ausgedacht, genannt das „Düsseldorfer Modell“.
Hier wird ein fester Vorauszahlungsbetrag pro Tag Tätigkeit als Prostituierte fällig.
Dann gibt es noch Städte wie Gelsenkirchen die erheben auf Sex mit Prostituierten eine städtische Gebühr.
Im Amtsdeutsch heißt das Verrichtungsgebühr, diese wird pro Verrichtungsakt fällig.
Für die Finanzämter jedenfalls ist seit der Legalisierung der Verkauf von Sex eine Dienstleistung wie jeder andere.
http://www.ruhrbarone.de/kulturschock-fur-zuhalter/
Seit der Legalisierung der Prostitution hat sich im ältesten Gewerbe der Welt viel getan.
Thorsten Stumm, Sprecher des Dortmunder Unternehmens M&S Media, dass das Kontakt-Portal Intimes-Revier betreibt, über die Rechtssicherheit, Zuhälter und die klingelnden Staatskassen.
Alle Branchen stöhnen unter der Krise - in ihrer wird aus ganz anderen Gründen gestöhnt ?
Die Clubs und die Damen stöhnen über eine Sparsamkeit der Kunden und einen deutlichen Preisverfall.
Dieser Trend verstärkt sich noch durch immer mehr neue Prostituierte.
Also hängt drohende Armut direkt damit zusammen, das Frauen und - bei den Transsexuellen - auch Männer sich prostituieren?
Hier gilt es zu unterscheiden, denn es gibt mehrere Arten von Prostitution.
Im Bereich der Drogen- und Zwangsprostitution gibt es nur wenig konjunkturelle Schwankungen.
Hier arbeitet ein kriminelles Milieu und dies wird auch weiter unabhängig von Wirtschaftlagen existieren.
Im Bereich der legalen, selbstbestimmten Prostitution spielt weniger nackte Armut eine Rolle als vielmehr eine Abstiegsangst aus bürgerlichen Verhältnissen.
Wer öffentlich der Prostitution nachgeht, Werbemassnahmen in Portalen wie intimes-revier.de wahrnimmt ist eigentlich nie existentiell von Armut bedroht.
Wohl aber von der Angst des Abstiegs aus der Mittelstandswelt. Der Verlust der eigenen, bürgerlichen Arbeit oder die Arbeitslosigkeit des Partners und der damit verbundene Einkommensverlust wird durch die Einnahmen der Prostitution aufgefangen.
So verrückt es klingt, viele Prostituierte gehen ins Gewerbe um sich einen Status von Konsum zu erhalten.
Diese Frauen prostituieren sich um in ihrem Leben, Partnerschaft oder an ihren Kindern nicht sparen zu müssen.
Transsexuelle sind eine sehr spezielle Gruppe.
Zunächst sind sie biologisch zwar noch Männer, die aber bereits durch Hormone körperlich sehr weiblich geworden sind.
Zudem fühlen sie sich eindeutig als Frauen.
Sie sind also keine verkleideten Männer.
In der Prostitution nehmen Transsexuelle eine Sonderstellung ein, die sich auch in einem höheren Preisniveau ausdrückt: Sie bieten ihren Kunden homosexuelle Sexpraktiken in einem heterosexuellen Rahmen.
Und das ist denen mehr Geld wert als Sex mit einer biologisch echten Frau.
Ist das Gewerbe noch durch die klassischen Zuhälter geprägt ?
Die Legalisierung der Prostitution hat das Gewerbe vollkommen umgekrempelt.
Den Zuhälter wie man ihn aus Büchern oder Filmen kennt gibt es in der legalen Szene fast nicht mehr.
Mit der Legalisierung kamen neben Rechtssicherheit auch neue Anforderungen, die einen Zuhälter alter Prägung schlicht überfordern.
Plötzlich brauchte man einen Steuerberater, musste eine Konzession beantragen, eine Firma gründen, Vorschriften einhalten, die von den Ordnungsämtern kontrolliert werden, und das Finanzamt meldet sich und will regelmäßige Zahlungen und Erklärungen.
Die Frauen haben außerdem schnell festgestellt, dass sie nun nicht mehr rechtlos und hilflos sind.
Das war ein Kulturschock, den fast alle nicht überlebt haben.
Eine Folge der Legalisierung ist ja auch die Steuerpflicht. Wie viel nimmt der Staat denn mit der Prostitution ein?
Nach Schätzungen der Finanzbehörden gibt es in Deutschland 400.000 Prostituierte die etwa 14.5 Milliarden Umsatz erwirtschaften.
Also wie viel das an Steuern in Euro und Cent genau ist, sollten Sie den Finanzminister selbst fragen.
Aber mal anders herum gerechnet: Von den 50 € für eine halbe Stunde Sex möchte der Staat zunächst mal 19 % Mehrwertsteuer haben.
Dann muss die Prostituierte noch Einkommensteuer bezahlen, dafür haben sich die Finanzbehörden eine eignes Steuermodell ausgedacht, genannt das „Düsseldorfer Modell“.
Hier wird ein fester Vorauszahlungsbetrag pro Tag Tätigkeit als Prostituierte fällig.
Dann gibt es noch Städte wie Gelsenkirchen die erheben auf Sex mit Prostituierten eine städtische Gebühr.
Im Amtsdeutsch heißt das Verrichtungsgebühr, diese wird pro Verrichtungsakt fällig.
Für die Finanzämter jedenfalls ist seit der Legalisierung der Verkauf von Sex eine Dienstleistung wie jeder andere.
http://www.ruhrbarone.de/kulturschock-fur-zuhalter/
„Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“
Johann Wolfgang von Goethe
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RE: Sexarbeit und Transsexualität
in patriarchalen Gesellschaften gilt immer noch das Märchen
dass Sexarbeit das älteste Gewerbe in der Geschichte sei.
In den Köpfen der Männer beginnt die Geschichte der "Menschheit"
erst mit der gewalttätigen Einführung der Männerherrschaft etwa 3000 v.u.Z.
Das erklärt sich dadurch, dass für Männer die Kategorie "Mensch"
mit ihrem Geschlecht gleich sein soll.
Sexarbeit gibt es erst seit es das Patriarchat gibt, also erst seit
etwa 5000 Jahren, und in Zentraleuropa erst seit etwa 2500 Jahren.
die Hunderttausenden von Jahren zuvor erfanden die Frauen
die Gewerbe in den Bereichen weben, flechten, töpfern, malen,
Bewässerung- und Pflanztechnik in der Landwirtschaft, Herstellung
von Schmuck, Kleidung, nähen, Herstellung von Schuhen.
Das alles wurde von Frauen erfunden, praktiziert und als Gewerbe
für Zehntausende von Jahren betrieben bevor Männer die
Prostitution einführten.
Nicole
dass Sexarbeit das älteste Gewerbe in der Geschichte sei.
In den Köpfen der Männer beginnt die Geschichte der "Menschheit"
erst mit der gewalttätigen Einführung der Männerherrschaft etwa 3000 v.u.Z.
Das erklärt sich dadurch, dass für Männer die Kategorie "Mensch"
mit ihrem Geschlecht gleich sein soll.
Sexarbeit gibt es erst seit es das Patriarchat gibt, also erst seit
etwa 5000 Jahren, und in Zentraleuropa erst seit etwa 2500 Jahren.
die Hunderttausenden von Jahren zuvor erfanden die Frauen
die Gewerbe in den Bereichen weben, flechten, töpfern, malen,
Bewässerung- und Pflanztechnik in der Landwirtschaft, Herstellung
von Schmuck, Kleidung, nähen, Herstellung von Schuhen.
Das alles wurde von Frauen erfunden, praktiziert und als Gewerbe
für Zehntausende von Jahren betrieben bevor Männer die
Prostitution einführten.
Nicole
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Prostitution in der Bibel
Im Alten Testament wird Prostitution sowohl als kultische als auch als Erwerbsprostitution erwähnt.
Die Prostitutionsverbote und beziehen sich nur auf kultische Prostitution.
Es wird als naheliegend angesehen, dass ein Witwer die Dienste von Prostituierten konsumiert.
Dies wird von Tamar, der Schwiegertochter Judas ausgenutzt, die sich prostituiert, damit Juda die ihr vorenthaltene Leviratsehe an ihr vollzieht.
Der dabei gezeugte Sohn Perez und seine Mutter Tamar werden im Neuen Testament als Vorfahren Jesu in seinem Stammbaum genannt.
Neben Tamar findet sich mit Rahab und noch eine weitere Frau im Stammbaum Jesu, die üblicherweise als Prostituierte gedeutet wird.
Im Neuen Testament wird berichtet, dass Jesus mit Prostituierten so wie mit allen gesellschaftlichen Außenseitern einen respektvollen Umgang pflegte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution#Altertum
@ Nicole
Wir sind vom Thema weg !
LG Melly
Im Alten Testament wird Prostitution sowohl als kultische als auch als Erwerbsprostitution erwähnt.
Die Prostitutionsverbote und beziehen sich nur auf kultische Prostitution.
Es wird als naheliegend angesehen, dass ein Witwer die Dienste von Prostituierten konsumiert.
Dies wird von Tamar, der Schwiegertochter Judas ausgenutzt, die sich prostituiert, damit Juda die ihr vorenthaltene Leviratsehe an ihr vollzieht.
Der dabei gezeugte Sohn Perez und seine Mutter Tamar werden im Neuen Testament als Vorfahren Jesu in seinem Stammbaum genannt.
Neben Tamar findet sich mit Rahab und noch eine weitere Frau im Stammbaum Jesu, die üblicherweise als Prostituierte gedeutet wird.
Im Neuen Testament wird berichtet, dass Jesus mit Prostituierten so wie mit allen gesellschaftlichen Außenseitern einen respektvollen Umgang pflegte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution#Altertum
@ Nicole
Wir sind vom Thema weg !
LG Melly
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soweit sind wir NICHT vom Thema weg !
NUR in patriarchalen Gesellschaften gibt es ein "Problem"
mit "Trans"-Sexualität, da in diesen Gesellschaften als
PRIMÄRE Indikation zur Kategorisierung eine oberflächliche
materialistische Einschätzung des Geschlechts genommen wird,
die zudem noch dichotom ist.
Der Anthropologe Baumann veröffentlichte
Mitte des letzten Jahrhunderts ein Buch,
in dem er zeigte, dass es über 80 Kulturen gab,
in denen es mindestens 3 Geschlechter gab,
und etwa 40, in denen 6 Arten als "normal" galten,
und in all denen galt als PRIMÄRE Eigenschaft das
seelische befinden der Person, nicht der Körperbau.
Es war immer die Person selbst, welche sich einer
bestimmten Kategorie einordneten, z.B. die Berdache
in Nordamerika.
Somit konnte es in den Kulturen logischerweise
auche keine TRANS-sexuelle geben.
Niemand musste eine von der Gesellschaft künstlich
erfundene Grenze überschreiten.
Als Vergleich kann man das heutige Europa mit dem
Schengen-Agreement nehmen. Seit diese Abmachung
gültig ist, kann es für Europäer auch keine illegalen
Grenzübertritte mehr geben!
Und mit der "Prostitution" verhält es sich ähnlich.
In Kulturen, in denen die Frauen selbst über ihren Leib bestimmen,
und wo die Sippe als Organisationsprinzip gelebt wird,
gibt es laut Definition auch keine Prostitution.
Nicole
NUR in patriarchalen Gesellschaften gibt es ein "Problem"
mit "Trans"-Sexualität, da in diesen Gesellschaften als
PRIMÄRE Indikation zur Kategorisierung eine oberflächliche
materialistische Einschätzung des Geschlechts genommen wird,
die zudem noch dichotom ist.
Der Anthropologe Baumann veröffentlichte
Mitte des letzten Jahrhunderts ein Buch,
in dem er zeigte, dass es über 80 Kulturen gab,
in denen es mindestens 3 Geschlechter gab,
und etwa 40, in denen 6 Arten als "normal" galten,
und in all denen galt als PRIMÄRE Eigenschaft das
seelische befinden der Person, nicht der Körperbau.
Es war immer die Person selbst, welche sich einer
bestimmten Kategorie einordneten, z.B. die Berdache
in Nordamerika.
Somit konnte es in den Kulturen logischerweise
auche keine TRANS-sexuelle geben.
Niemand musste eine von der Gesellschaft künstlich
erfundene Grenze überschreiten.
Als Vergleich kann man das heutige Europa mit dem
Schengen-Agreement nehmen. Seit diese Abmachung
gültig ist, kann es für Europäer auch keine illegalen
Grenzübertritte mehr geben!
Und mit der "Prostitution" verhält es sich ähnlich.
In Kulturen, in denen die Frauen selbst über ihren Leib bestimmen,
und wo die Sippe als Organisationsprinzip gelebt wird,
gibt es laut Definition auch keine Prostitution.
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Kuba
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http://translate.google.de/translate?u= ... =&ie=UTF-8
Original:
http://ideadestroyingmuros.blogspot.com ... zione.html
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Zuletzt geändert von Marc of Frankfurt am 16.03.2010, 12:30, insgesamt 2-mal geändert.