Häusliche Gewalt
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- Admina
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Häusliche Gewalt
HÄUSLICHE GEWALT
Wenn der Mann zum schlimmsten Feind wird
DÜSSELDORF –
Letzte Woche das Todesdrama in Neuss, als der in den Irak geflüchtete Fallah Sänger seine Frau und die zwei Kinder erschoss. Montagabend wieder ein Familendrama in Ratingen. Ein Mann, der Stunden zuvor seine Freundin (42) und deren Tochter bedroht hatte, jagte sich am Steuer eines Autos eine Kugel in den Kopf.
Häusliche Gewalt - das Drama hinter den Wohnungstüren. In den allermeisten Fällen sind die Täter Männer und die Opfer Frauen. In Düsseldorf sowie den Kreisen Mettmann und Neuss steigen die Zahlen, in denen die Polizei einschreiten muss. In Düsseldorf etwa gab’s vor zehn Jahren 308 solcher Einsätze. 2011 schon 1311!
Wenn der Mann zum schlimmsten Feind wird. Melanie F. (43, Name geändert) war so ein Opfer. Ihr eifersüchtiger Mann (52) schlug sie fast tot. Wochenlang war sie in der Klinik, psychisch zerstört. Sie schwieg, fraß alles in sich hinein. Jetzt ist sie tot. Sie nahm sich das Leben.
Die gemeldeten Fälle nehmen dramatisch zu. Die Dunkelziffer ist hoch. Um die Opfer und deren Kinder zu schützen, spricht die Polizei Rückkehrverbote aus. In Düsseldorf mussten im letzten Jahr 480 Männer die Wohnung verlassen. Polizeisprecher Michael Baum: „Die Gefahrenlage wird vor Ort genau untersucht. Gegen den Täter kann ein Rückkehrverbot bis 10 Tage verhängt werden. Wir nehmen ihm die Wohnungsschlüssel ab. Das Rückkehrverbot wird überwacht. Die Frauen erhalten Beratungshilfen. Sind Kinder betroffen, geben wir wir das ans Jugendamt. “
Beispiel Patrick (16). Der war es leid, dass der trunksüchtige Vater ihn und seine Mutter ständig attackierte. Der Junge rief die Polizei. Weil sein Vater (44) das Rückkehrverbot missachtete, erging ein Gerichtsbeschluss mit der Androhung der Festnahme. Dann erst kehrte Ruhe ein. Die Ehe wurde kürzlich geschieden.
Sozialpädagogin Eva Inderfurth von der Frauenberatungsstelle: „Die Steigerung der Fälle ist erschreckend. Die Zahlen erklären sich u.a. aber auch so, dass seit dem Gewaltschutzgesetz mehr Frauen den Mut finden, die Polizei zu rufen. Gewalt gegen Frauen ist kein Tabu-Thema mehr.“
Aber es gibt auch Gewalt gegen Männer. Im letzten Jahr wurden fünf Fälle bekannt.
Gemeldete Fälle häuslicher Gewalt und Rückkehrverbote
Düsseldorf Neuss Mettmann
2009 1009/349 430/272 411/243
2010 1100/359 475/293 389/226
2010 1311/480 484/280 478/280
Hinter dem Schrägstrich stehen die polizeilich ausgesprochenen Rückkehrverbote und Wohnungsverweise.
Hier bekommen Frauen Hilfe
•In akuten Fällen soll der Notruf 110 der Polizei gewählt werden.
•Frauen erhalten insbesondere auch außerhalb von Notfällen Rat und Hilfe von den Opferschutzbeauftragten der Polizei:
Düsseldorf: (0211) 8700
Kreis Neuss: (02131) 3000
Kreis Mettmann (02104) 9820.
•Die Frauenberatungsstellen der Städte und Kreise verfügen über Krisentelefone und Interventionsstellen. Hier können Frauen anrufen.
•Frauenberatungsstelle in Düsseldorf, Tel. (0211) 68 68 54 (täglich 10-22 Uhr)
•Frauenberatungsstelle im Kreis Neuss: Tel. (02131) 27 13 78
•Frauenberatungsstelle im Kreis Mettmann, Tel. (02104) 141 9221
Leider sind die Beratungstelefone oft überlastet und besetzt. In solchen Fällen wiederholt anrufen.
Familiendrama in Neuss: Mutter und zwei Kinder tot aufgefunden
Als laute Musik aus der Wohnung dringt, aber niemand öffnet, alarmiert eine Nachbarin die Polizei: In Neuss bei Düsseldorf sind am...
http://www.express.de/duesseldorf/haeus ... 04184.html
Als ich Anfang dieses Jahres in Köln beim Landgericht war, hat mir die Mitarbeiterin des Zeugenbegleitstelle erzählt,das häufigsten Gerichtsfälle wären, wo sie Hilfe und Beratungen durchführen Häusliche Gewalt. Nur ganz wenig Personen hätte sie betreut aus der Prostitution.
Wenn der Mann zum schlimmsten Feind wird
DÜSSELDORF –
Letzte Woche das Todesdrama in Neuss, als der in den Irak geflüchtete Fallah Sänger seine Frau und die zwei Kinder erschoss. Montagabend wieder ein Familendrama in Ratingen. Ein Mann, der Stunden zuvor seine Freundin (42) und deren Tochter bedroht hatte, jagte sich am Steuer eines Autos eine Kugel in den Kopf.
Häusliche Gewalt - das Drama hinter den Wohnungstüren. In den allermeisten Fällen sind die Täter Männer und die Opfer Frauen. In Düsseldorf sowie den Kreisen Mettmann und Neuss steigen die Zahlen, in denen die Polizei einschreiten muss. In Düsseldorf etwa gab’s vor zehn Jahren 308 solcher Einsätze. 2011 schon 1311!
Wenn der Mann zum schlimmsten Feind wird. Melanie F. (43, Name geändert) war so ein Opfer. Ihr eifersüchtiger Mann (52) schlug sie fast tot. Wochenlang war sie in der Klinik, psychisch zerstört. Sie schwieg, fraß alles in sich hinein. Jetzt ist sie tot. Sie nahm sich das Leben.
Die gemeldeten Fälle nehmen dramatisch zu. Die Dunkelziffer ist hoch. Um die Opfer und deren Kinder zu schützen, spricht die Polizei Rückkehrverbote aus. In Düsseldorf mussten im letzten Jahr 480 Männer die Wohnung verlassen. Polizeisprecher Michael Baum: „Die Gefahrenlage wird vor Ort genau untersucht. Gegen den Täter kann ein Rückkehrverbot bis 10 Tage verhängt werden. Wir nehmen ihm die Wohnungsschlüssel ab. Das Rückkehrverbot wird überwacht. Die Frauen erhalten Beratungshilfen. Sind Kinder betroffen, geben wir wir das ans Jugendamt. “
Beispiel Patrick (16). Der war es leid, dass der trunksüchtige Vater ihn und seine Mutter ständig attackierte. Der Junge rief die Polizei. Weil sein Vater (44) das Rückkehrverbot missachtete, erging ein Gerichtsbeschluss mit der Androhung der Festnahme. Dann erst kehrte Ruhe ein. Die Ehe wurde kürzlich geschieden.
Sozialpädagogin Eva Inderfurth von der Frauenberatungsstelle: „Die Steigerung der Fälle ist erschreckend. Die Zahlen erklären sich u.a. aber auch so, dass seit dem Gewaltschutzgesetz mehr Frauen den Mut finden, die Polizei zu rufen. Gewalt gegen Frauen ist kein Tabu-Thema mehr.“
Aber es gibt auch Gewalt gegen Männer. Im letzten Jahr wurden fünf Fälle bekannt.
Gemeldete Fälle häuslicher Gewalt und Rückkehrverbote
Düsseldorf Neuss Mettmann
2009 1009/349 430/272 411/243
2010 1100/359 475/293 389/226
2010 1311/480 484/280 478/280
Hinter dem Schrägstrich stehen die polizeilich ausgesprochenen Rückkehrverbote und Wohnungsverweise.
Hier bekommen Frauen Hilfe
•In akuten Fällen soll der Notruf 110 der Polizei gewählt werden.
•Frauen erhalten insbesondere auch außerhalb von Notfällen Rat und Hilfe von den Opferschutzbeauftragten der Polizei:
Düsseldorf: (0211) 8700
Kreis Neuss: (02131) 3000
Kreis Mettmann (02104) 9820.
•Die Frauenberatungsstellen der Städte und Kreise verfügen über Krisentelefone und Interventionsstellen. Hier können Frauen anrufen.
•Frauenberatungsstelle in Düsseldorf, Tel. (0211) 68 68 54 (täglich 10-22 Uhr)
•Frauenberatungsstelle im Kreis Neuss: Tel. (02131) 27 13 78
•Frauenberatungsstelle im Kreis Mettmann, Tel. (02104) 141 9221
Leider sind die Beratungstelefone oft überlastet und besetzt. In solchen Fällen wiederholt anrufen.
Familiendrama in Neuss: Mutter und zwei Kinder tot aufgefunden
Als laute Musik aus der Wohnung dringt, aber niemand öffnet, alarmiert eine Nachbarin die Polizei: In Neuss bei Düsseldorf sind am...
http://www.express.de/duesseldorf/haeus ... 04184.html
Als ich Anfang dieses Jahres in Köln beim Landgericht war, hat mir die Mitarbeiterin des Zeugenbegleitstelle erzählt,das häufigsten Gerichtsfälle wären, wo sie Hilfe und Beratungen durchführen Häusliche Gewalt. Nur ganz wenig Personen hätte sie betreut aus der Prostitution.
Zuletzt geändert von fraences am 30.08.2012, 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Und hier die Daten von Italien.
Zuerst kommt der Originaltext, weiter unten habe ich das
Wichtigste in Deutsch übersetzt:
Indagine a campione ISTAT 2006 [2][3] [modifica]
L’indagine svolta nel 2006 dall'Istat è dedicata al fenomeno della violenza fisica e sessuale contro le donne ed è stata la prima indagine "vittimologica" completa per l'Italia. Tale indagine ha ottenuto un buon riscontro a livello mediatico e scientifico anche a livello internazione.
Attraverso questo studio si è indagato il fenomeno all’origine e, quindi, indipendentemente dal legame affettivo, familiare o parentale con l’autore dell’atto violento, tramite la scelta metodologica del così detto "campionamento a quote". L'indagine si è svolta tramite l'intervista telefonica a donne comprese tra 16 e 70 anni, su un campione complessivo di 25.000 donne.
I risultati dell’indagine, rielaborati su base statistica, quantificano la dimensione in Italia in:
§ 6 milioni 743 000 le donne da 16 a 70 anni vittime di violenza fisica o sessuale nel corso della vita; negli ultimi 12 mesi del 2006 il numero delle donne vittime di violenza ammonta a 1 milione e 150 mila;
§ 900 000 i ricatti sessuali sul lavoro.
L'analisi fornisce alcuni raffronti tra violenza avvenuta all’interno della famiglia ed evento violento attribuito a "sconosciuti":
§ 14,3% delle donne ha subito almeno una violenza fisica o sessuale all’interno della relazione di coppia (da un partner o da un ex partner) mentre il 24,7% da un altro uomo;
§ le violenze non denunciate sono stimate attorno al 96% circa se subite da un non partner, al 93% se subite da partner;
§ la maggioranza delle vittime ha subito più episodi di violenza, nel 67,1% da parte del partner, nel 52,9% da non partner, nel 21% violenza sia in famiglia che fuori;
§ 674 000 donne hanno subito violenze ripetute da partner e avevano figli al momento della violenza.
die wichtigsten Daten auf Deutsch:
Die Statistik ist von 2006.
Es wurden 25.000 Frauen zwischen 16 und 70 Jahren befragt.
Ergebnis in Zahlen:
von 30 Millionen Frauen in Italien waren 6.743.000 Frauen Ziel von Männergewalt
innerhalb des letzten Jahres, das ist ungefähr jede vierte Frau.
Davon sind ungefähr 5 Millionen Vergewaltigungen im Jahr 2006.
900.000 Frauen wurden bei der Arbeit von Männern sexuell belästigt.
96% der Frauen zeigen den Mann nicht an wenn es nicht der Partner ist,
93% der Frauen zeigen den Mann nicht an wenn es der Partner ist.
2/3 der Frauen wurden vom Partner mehrfach vergewaltigt oder verprügelt,
davon 52,9% von Männern die nicht der 'Partner sind.
Eine Halbe Million Frauen die vom Partner regelmäßig verprügelt und
vergewaltigt werden, haben Kinder.
in 70% der Fälle treten die Männer den Frauen mit den Schuhen ins Gesicht.
Die Tendenz in allen Bereichen ist steigend.
Nicole
Zuerst kommt der Originaltext, weiter unten habe ich das
Wichtigste in Deutsch übersetzt:
Indagine a campione ISTAT 2006 [2][3] [modifica]
L’indagine svolta nel 2006 dall'Istat è dedicata al fenomeno della violenza fisica e sessuale contro le donne ed è stata la prima indagine "vittimologica" completa per l'Italia. Tale indagine ha ottenuto un buon riscontro a livello mediatico e scientifico anche a livello internazione.
Attraverso questo studio si è indagato il fenomeno all’origine e, quindi, indipendentemente dal legame affettivo, familiare o parentale con l’autore dell’atto violento, tramite la scelta metodologica del così detto "campionamento a quote". L'indagine si è svolta tramite l'intervista telefonica a donne comprese tra 16 e 70 anni, su un campione complessivo di 25.000 donne.
I risultati dell’indagine, rielaborati su base statistica, quantificano la dimensione in Italia in:
§ 6 milioni 743 000 le donne da 16 a 70 anni vittime di violenza fisica o sessuale nel corso della vita; negli ultimi 12 mesi del 2006 il numero delle donne vittime di violenza ammonta a 1 milione e 150 mila;
§ 900 000 i ricatti sessuali sul lavoro.
L'analisi fornisce alcuni raffronti tra violenza avvenuta all’interno della famiglia ed evento violento attribuito a "sconosciuti":
§ 14,3% delle donne ha subito almeno una violenza fisica o sessuale all’interno della relazione di coppia (da un partner o da un ex partner) mentre il 24,7% da un altro uomo;
§ le violenze non denunciate sono stimate attorno al 96% circa se subite da un non partner, al 93% se subite da partner;
§ la maggioranza delle vittime ha subito più episodi di violenza, nel 67,1% da parte del partner, nel 52,9% da non partner, nel 21% violenza sia in famiglia che fuori;
§ 674 000 donne hanno subito violenze ripetute da partner e avevano figli al momento della violenza.
die wichtigsten Daten auf Deutsch:
Die Statistik ist von 2006.
Es wurden 25.000 Frauen zwischen 16 und 70 Jahren befragt.
Ergebnis in Zahlen:
von 30 Millionen Frauen in Italien waren 6.743.000 Frauen Ziel von Männergewalt
innerhalb des letzten Jahres, das ist ungefähr jede vierte Frau.
Davon sind ungefähr 5 Millionen Vergewaltigungen im Jahr 2006.
900.000 Frauen wurden bei der Arbeit von Männern sexuell belästigt.
96% der Frauen zeigen den Mann nicht an wenn es nicht der Partner ist,
93% der Frauen zeigen den Mann nicht an wenn es der Partner ist.
2/3 der Frauen wurden vom Partner mehrfach vergewaltigt oder verprügelt,
davon 52,9% von Männern die nicht der 'Partner sind.
Eine Halbe Million Frauen die vom Partner regelmäßig verprügelt und
vergewaltigt werden, haben Kinder.
in 70% der Fälle treten die Männer den Frauen mit den Schuhen ins Gesicht.
Die Tendenz in allen Bereichen ist steigend.
Nicole
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RE: Häusliche Gewalt
Ich verstehe gar nicht, warum die Frauen in Italien dann nicht besser ohne Kerl bleiben.
Lernen die nicht aus der Geschichte und der Gegenwart?
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Liebe Grüße, Femina
Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.
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- Admina
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RE: Häusliche Gewalt
Statistik vom Landeskriminalamt aus Sachsen 2011
Häusliche Gewalt
http://www.landesfrauenrat-sachsen.de/w ... gewalt.pdf
Häusliche Gewalt
http://www.landesfrauenrat-sachsen.de/w ... gewalt.pdf
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RE: Häusliche Gewalt
aus dem dokument über die zahlen geht das hervor:
"Es wurden 2 385 Opfer von Straftaten im häuslichen Umfeld erfasst, in der Mehrzahl weibliche Personen (77,5 Prozent)."
d.h. männliche personen als opfer von straftaten waren 22,5 Prozent.
die tabelle auf Seite 4 ist eine schlechte darstellung. die farben und balken sind so gewählt, dass die männliche opferdarstellung kleiner wirkt als sie laut zahlen ist.
was auffallend ist:
"Bis zum Auswertezeitpunkt sind bei etwa vier Fünftel der Straftaten der "Häuslichen Gewalt" Angaben zum Ausgang des Verfahrens erfasst worden. In der Mehrzahl (1 247 von insgesamt 2 294 Eintragungen) wurden die Verfahren eingestellt"
"Die Täter waren Familienmitglieder oder nahe Angehörige, in der Mehrzahl der Fälle Ehepartner, Lebensgefährten oder Eltern. Unabhängig von der Anzahl der von ihnen begangenen Straftaten der „Häuslichen Gewalt“ handelten insgesamt 2 146 Tatverdächtige, davon 1 786 männliche und 360 weibliche Personen."
interessant wäre ein vergleich, wieviele sexarbeiterInnen opfer einer gewalttat wurden im selben zeitraum und zeitort.
"Es wurden 2 385 Opfer von Straftaten im häuslichen Umfeld erfasst, in der Mehrzahl weibliche Personen (77,5 Prozent)."
d.h. männliche personen als opfer von straftaten waren 22,5 Prozent.
die tabelle auf Seite 4 ist eine schlechte darstellung. die farben und balken sind so gewählt, dass die männliche opferdarstellung kleiner wirkt als sie laut zahlen ist.
was auffallend ist:
"Bis zum Auswertezeitpunkt sind bei etwa vier Fünftel der Straftaten der "Häuslichen Gewalt" Angaben zum Ausgang des Verfahrens erfasst worden. In der Mehrzahl (1 247 von insgesamt 2 294 Eintragungen) wurden die Verfahren eingestellt"
"Die Täter waren Familienmitglieder oder nahe Angehörige, in der Mehrzahl der Fälle Ehepartner, Lebensgefährten oder Eltern. Unabhängig von der Anzahl der von ihnen begangenen Straftaten der „Häuslichen Gewalt“ handelten insgesamt 2 146 Tatverdächtige, davon 1 786 männliche und 360 weibliche Personen."
interessant wäre ein vergleich, wieviele sexarbeiterInnen opfer einer gewalttat wurden im selben zeitraum und zeitort.
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Wie ich in Köln beim Zeugenschutzabteilung mit der dortige Mitarbeiter, über dieses Thema gesprochen habe, habe ich danach gefragt.
So weit ich es in Erinnerung habe, war ihre Antwort:
Das es dazu keine getrennt geführte Statisken gibt.
Sie haben aber sehr wenig Fälle, wo sie Sexworkerinnen, die Gewalt erlebt haben im Gericht begleiten.
Liebe Grüsse, Fraences
So weit ich es in Erinnerung habe, war ihre Antwort:
Das es dazu keine getrennt geführte Statisken gibt.
Sie haben aber sehr wenig Fälle, wo sie Sexworkerinnen, die Gewalt erlebt haben im Gericht begleiten.
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- Admina
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Ich denke es ist auch schwer bei solchen Gewalttaten zu differenzieren, ob berufsbedingt (vom Freier, oder Milieubedingt) oder Beziehungstat.
Eine Studie gibt es meines Wissen nicht dazu....
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- wissend
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Da wir Sexworker auch mal Ehepartner und Lebensgefährten sind bzw. auch Partner haben, denke wir stecken zum teil auch in diese Statistik drin.
Vor kurzem wollte ich die Statistik von Prostitution in Bezug auf Menschenhandel, gibts nicht hier und auch Weltweit nicht.
Uns interessiert ja keiner, wir wissen nicht mal wie viele wir hier in Deutschland sind. Vielleicht ist das gut, dass wir unsichtbar sind..vielleicht auch nicht.
Vor kurzem wollte ich die Statistik von Prostitution in Bezug auf Menschenhandel, gibts nicht hier und auch Weltweit nicht.
Uns interessiert ja keiner, wir wissen nicht mal wie viele wir hier in Deutschland sind. Vielleicht ist das gut, dass wir unsichtbar sind..vielleicht auch nicht.
Prostitution policy is plagued by bad numbers. Bad numbers and wild estimates. If there are millions of trafficking victims who counted them and where are they?
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Re: Häusliche Gewalt
Familienministerin stellt BKA-Studie vor
Alle fuenf Minuten wird in Deutschland eine Frau misshandelt, gestalkt oder bedroht
Fast 140.000 Faelle haeuslicher Gewalt wurden 2017 gemeldet, in der ueberwiegenden Mehrheit waren die Opfer Frauen. Familienministerin Giffey geht davon aus, dass 80 Prozent der Faelle im Dunkelfeld stattfinden. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/f ... 39393.html
Gedemuetigte, misshandelte, ermordete Frauen
Mein Partner, mein Peiniger
Wurden Sie mal von Ihrem Partner misshandelt? Erniedrigt? Faelle von haeuslicher Gewalt nehmen in Deutschland zu - nur redet kaum jemand darueber. Wir wollen das aendern. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/g ... 36895.html
Haeusliche Gewalt
"Wenn ich nicht sofort gehe, ueberlebe ich hier nicht"
Maria zog der Liebe wegen nach Deutschland. Aber der Mann, den sie heiratete, zeigte ploetzlich brutale Seiten - und machte seine Frau zu einem anderen Menschen. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 37176.html
Gewalt in Beziehungen
Gewuergt, geschlagen, mit einem Messer bedroht
Wenn zwangsverheiratete Frauen sich aus einer gewalttaetigen Beziehung loesen, stehen sie oft komplett allein da. Nisan verlor ihre Familie - aber rettete sich selbst und ihr Kind. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 36788.html
Opfer von Beziehungsgewalt
"Er wollte unseren Sohn toeten
Es gibt Maenner, die versuchen, Frauen aus angeblich verletztem Ehrgefuehl zu toeten. Und es gibt solche, die das gemeinsame Kind ins Visier nehmen. Carla konnte ihren Sohn nur knapp retten. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 36796.html
Haeusliche Gewalt
"Die Justiz zwingt Muetter, ihre Kinder anzuluegen"
Pruegelnde Vaeter kommen vor Gericht zu milde weg, kritisiert Rechtsanwaeltin Christina Clemm. Sie fordert, Umgangs- und Sorgerecht staerker an das Verhalten der Maenner zu knuepfen.
http://www.spiegel.de/plus/haeusliche-g ... bdc51f4b9b
Haeusliche Gewalt
"Maenner schlagen oft aus Hilflosigkeit zu"
Maenner, die ihre Frauen schlagen, landen oft bei Helge Rettig von der Bielefelder Maennerberatung man-o-mann. Viele seien selbst erchrocken ueber ihr Verhalten, sagt er, andere fuehlten sich voellig im Recht. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 37487.html
Partner mit Kontrollwahn
Am Ende war sie seine Gefangene
Er schmeichelte sich in ihr Leben, bis er es komplett beherrschte: Am Tiefpunkt ihrer Beziehung zu Stefan war Thea isoliert und voellig willenlos. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/g ... 37532.html
Alle fuenf Minuten wird in Deutschland eine Frau misshandelt, gestalkt oder bedroht
Fast 140.000 Faelle haeuslicher Gewalt wurden 2017 gemeldet, in der ueberwiegenden Mehrheit waren die Opfer Frauen. Familienministerin Giffey geht davon aus, dass 80 Prozent der Faelle im Dunkelfeld stattfinden. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/f ... 39393.html
Gedemuetigte, misshandelte, ermordete Frauen
Mein Partner, mein Peiniger
Wurden Sie mal von Ihrem Partner misshandelt? Erniedrigt? Faelle von haeuslicher Gewalt nehmen in Deutschland zu - nur redet kaum jemand darueber. Wir wollen das aendern. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/g ... 36895.html
Haeusliche Gewalt
"Wenn ich nicht sofort gehe, ueberlebe ich hier nicht"
Maria zog der Liebe wegen nach Deutschland. Aber der Mann, den sie heiratete, zeigte ploetzlich brutale Seiten - und machte seine Frau zu einem anderen Menschen. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 37176.html
Gewalt in Beziehungen
Gewuergt, geschlagen, mit einem Messer bedroht
Wenn zwangsverheiratete Frauen sich aus einer gewalttaetigen Beziehung loesen, stehen sie oft komplett allein da. Nisan verlor ihre Familie - aber rettete sich selbst und ihr Kind. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 36788.html
Opfer von Beziehungsgewalt
"Er wollte unseren Sohn toeten
Es gibt Maenner, die versuchen, Frauen aus angeblich verletztem Ehrgefuehl zu toeten. Und es gibt solche, die das gemeinsame Kind ins Visier nehmen. Carla konnte ihren Sohn nur knapp retten. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/h ... 36796.html
Haeusliche Gewalt
"Die Justiz zwingt Muetter, ihre Kinder anzuluegen"
Pruegelnde Vaeter kommen vor Gericht zu milde weg, kritisiert Rechtsanwaeltin Christina Clemm. Sie fordert, Umgangs- und Sorgerecht staerker an das Verhalten der Maenner zu knuepfen.
http://www.spiegel.de/plus/haeusliche-g ... bdc51f4b9b
Haeusliche Gewalt
"Maenner schlagen oft aus Hilflosigkeit zu"
Maenner, die ihre Frauen schlagen, landen oft bei Helge Rettig von der Bielefelder Maennerberatung man-o-mann. Viele seien selbst erchrocken ueber ihr Verhalten, sagt er, andere fuehlten sich voellig im Recht. Weiterlesen auf:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 37487.html
Partner mit Kontrollwahn
Am Ende war sie seine Gefangene
Er schmeichelte sich in ihr Leben, bis er es komplett beherrschte: Am Tiefpunkt ihrer Beziehung zu Stefan war Thea isoliert und voellig willenlos. Weiterlesen auf:
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Re: Häusliche Gewalt
Wir haben hier einen entsprechenden Hilfsverein, welcher auch das Frauenhaus organisiert. Dieser muss eine wesentliche finanzielle Eigenleistung (Spenden, Veranstaltungen) bringen, um die öffentlichen Zuschüsse zu erhalten. Der Jahres-Tätigkeitsbericht zeigt hier nur die örtliche Situation auf und erschreckt mich jedesmal. Ich finde es besonders bemerkenswert, wie stark die Kinder- / Jugendarbeit gemacht wird. Dies aus der Tatsache, dass die Täter meist als Kind / Jugendlicher Gewalt erfahren hat.
Ich wünsche mir, dass jeder nach seinen Möglichkeiten die Arbeit dieser Vereine vor Ort unterstützt.
Gruß Jupiter
Ich wünsche mir, dass jeder nach seinen Möglichkeiten die Arbeit dieser Vereine vor Ort unterstützt.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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Re: Häusliche Gewalt
@jupiter
Unterschreibe ich sofort, wobei man aber auf die Ausrichtung des Vereines Rücksicht nehmen muss...
Ich selbst habe erlebt, dass ich keine Unterstützung für eine SexarbeiterIn erfahren habe, da man den "schlechten Einfluss" befürchten würde. Und dies bei einem absoluten Notfall nach sexualisierten Gewalttaten. - Leider kein Einzelfall.
Das andere Beispiel ist unpassend, aber zeigt auch auf, dass auch hervorragende Organisationen bisweilen Fehlleistungen erbringen.
SexarbeiterIn von Gewalt betroffen durch den Lebenspartner in der gemeinsamen Wohnung (auf ihn angemeldet) - Im Haushalt auch ein Hund lebend (der in AT als Kampfhund eingestuft wurde welcher nur unter bestimmten Auflagen gehalten werden darf (welche der Freund und Täter nicht erfüllen konnte)).
Wir bringen die SexarbeiterIn in einer Schutzwohnung von uns unter - ich kann jedoch den Hund nicht nehmen. Dort bleiben kann er auch nicht, da dann sofort die Behörde vor der Türe steht und den Hund einzieht.
Ich suche eine Interimslösung und fahre mit SexarbeiterIn (blutverschmiert und offensichtlich in keinem guten Zustand) und dem Hund zum Tierschutzhaus um ihn für ein paar Tage unterzubringen. Ich erkläre den Notfall und bekomme als Antwort, dass man den Hund (trotz Notsituation der SW) nur dann in Obhut übernimmt, wenn wir mindestens 1000,- Euro Anzahlung leisten....
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Auch Solwodi bezeichnet sich als Hilfsorganisation für in Not geratene Frauen - die Zustände dort beschreibe ich dann in einem eigenen Thread (ich muss noch das Einverständnis der geschädigten SW einholen)
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Wenn ein Verein bzw. eine Organisation in Ordnung im Sinne der Betroffenen ist, so bin ich für jede erdenkliche Unterstützung. Ich habe nur das Gefühl, dass einige Vereine den Aufhänger benutzen um Gelder zu lukrieren....
Liebe Grüße
christian
-
- ModeratorIn
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Re: Häusliche Gewalt
@Jupiter
Wuerde ich auch sofort unterstuetzen.
@Zwerg
Schlimm, was unsere Kollegin durchmachen musste! Ich wuensche ihr sehr viel Kraft und alles erdenkliche Liebe!
Zu meinem obigen Beitrag #13 moechte ich noch etwas schreiben, und zwar aus der Printausgabe "Der Spiegel" Nr. 47 vom 17.11.2018.
Der Artikel in dieser Zeitschrift ist riesig lang, daher schreibe ich nur einzelne Passagen nieder.
Also:
[ͺͺͺ]
Opfer finden sich in allen sozialen Schichten, die Taeter sind Arbeitslose, Handwerker, Aerzte, Ingenieure, Hausmeister, Manager oder Architekten.
"Haeusliche Gewalt passt nicht zum Selbstbild einer modernen, selbstbewussten Frau", sagt Historikerin Andrea Buskotte, die ein Buch ueber das Thema geschrieben hat. Auch wenn die Statistik das Gegenteil belege, glaubten viele, geschlagen und gedemuetigt wuerden nur arme, ungebildete Frauen in einer gewalttaetigen Beziehung und sprechen oft mit niemandem darueber." Kein Wunder, dass das Dunkelfeld der Partnerschaftsgewalt sehr gross ist.
Deutschland ist ein Land, in dem sich trotz Emanzipation auch traditionelle Rollenbilder hartnaeckig halten. Das hohe Ausmass der Gewalt gegen Frauen sei Ausdruck dieser "fortbestehenden Ungleichheiten und Hierarchien im Geschlechterverhaeltnis", heisst es in der Expertise zum Gleichstellungsbericht der Bundesregierung 2017. Sowohl stark abhaengige Frauen, die wenig verdienen und eine geringe Bildung haben, werden misshandelt als auch solche, die ihrem Partner in Bildung und Beruf gleichwertig oder vielleicht sogar ueberlegen sind - manche Maenner sehen sich dann in ihrer gewohnten Dominanz infrage gestellt.
[...]
Die Mehrzahl dieser (Gerichts)Verfahren werde allerdings eingestellt, sagt die Saarbruecker Oberstaatsanwaeltin Sabine Kraeuter-Stockton, 61.
Kraeuter-Stockton, die im Kontrollgremium des Europarates fuer die Istanbul-Konvention sitzt, fordert, das Strafgesetzbuch zu aendern: Wenn Gewalttaten in Partnerschaften begangen wurden, muesse dies strafverschaerfend gewertet werden. Bislang wuerden starke Emotionen des Taeters wie Eifersucht vom Gericht mitunter als strafmildernd gewertet, sagt die Staatsanwaeltin. Aber "eine Beziehungstat bedeutet zusaetzlich einen schweren Vertrauensbruch, der psychische Schaden fuer das Opfer ist umso groesser".
[...]
Wie kommt es, dass jemand dem Menschen Gewalt zufuegt, ihn gar umbringt, der ihm am naechsten ist, den er doch eigentlich liebt oder zumindest geliebt hat? Andreas Marneros, 72, Psychiater, hat sich ueber Jahrzehnte mit Menschen beschaeftigt, die ihre Intimpartner umbringen. Hunderte Straftaeter hat Marneros vor Gericht begutachtet, mehr als 80 davon hatten ihre Partner getoetet oder es versucht.
[...]
Der Ausloeser ist sehr oft eine Trennung. "Fuer den meist maennlichen Taeter ist es eine narzisstische Kraenkung, dass der Partner ihn als Person abehnt und damit abwertet", sagt Marneros. Das erschuettere die Selbstdefinition mancher Menschen tief und koenne zu einer Kette von psychologischen Reaktionen fuehren, an deren Ende sie manchmal toeten. Die Taeter betrachten die Frau als ihren Besitz und wollten nicht hinnehmen, sie zu verlieren.
Manche, die zu Moerdern werden, saehen sich vor einem "finalen Bankrott ihres Lebens". Weil sie keine anderen Ressourcen fuer ihr Selbstbild haetten, etwa berufliche, soziale Kontakte oder Erfolgserlebnisse, reagierten sie mit dem primitiven Bewaeltigungsmechanismus extremer Gewalt.
Marneros hat Hochrisikogruppen identifiziert. Ein Taetertypus ist der boesartige Narzisst. Eine solche Persoenlichkeit sei haeufig hochaggressiv, sehe sich als unantastbar und machtvoll. "Wird das infrage gestellt durch den Partner, laesst er seinen Impulsen freien Lauf und kann dann im Affekt toeten oder plant es vielleicht sogar als gezielte Rache." Ihn beherrsche dabei ein Gefuehl der "gerechten Wut" gegenueber dem Partner, den er bestrafen will und meist entwertet und daemonisiert.
Schwieriger zu erkennen seien die schwachen, wenig selbstbewussten Taeterpersoenlichkeiten. Fuehlten sie sich dauerhaft gekraenkt oder gedemuetigt, dringe davon wenig nach aussen. "Die Katastrophe tritt dann fuer die Umgebung voellig ueberraschend ein, zumal diese Taeter in der Regel keine Gewaltvorgeschichte haben."
[...]
Macht und Kontrolle, vor allem darum gehe es dem Mann, der in der Beziehung gewalttaetig wird, das sagen Polizisten, Staatsanwaelte, Sozialarbeiter.
Es gibt Warnzeichen, lange vorher, sagt Petra Stoecking, 55, die das bundesweite Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen" in Koeln leitet. Viele Frauen, die die Hotline 0800 116 016 anriefen, spraechen davon, es sei erst die ganz grosse Liebe gewesen. "Aber irgendwann kippt diese Naehe." Oft beginne es damit, dass der Mann Dutzende SMS sende: Wo bist du? Was machst du? Mit wem? "Ist das noch Interesse oder schon Kontrolle?"
Die Eifersucht des Partners koenne sich dann an allem Moeglichen entzuenden, "es muss gar kein anderer Mann sein", sagt Soechting. Oft gehe es um den Freundeskreis der Frau, den Sportverein, ihre beruflichen Erfolge. Gewalttaetige Partner wollten oft die totale Verfuegungsgewalt ueber eine Frau.
[...]
Viele Maenner verfolgen ihre Frau, wenn sie sich getrennt hat, lauern ihr auf, rufen sie permanent an. Sie schicken SMS, ueberwachen sie via Smartphone. "Cyberstalking" sei inzwischen "ein weitverbreitetes Phaenomen", schreibt der Hamburger Senat in einer Parlamentsanfrage zu Beziehungsgewalt. Da werden E-Mails ausgespaeht, Viren eingeschleust, wird in sozialen Netzwerken die Identitaet des Opfers benutzt.
Stalking gilt als Warnzeichen in einem eskalierenden Beziehungskonflikt. Die Bremer Rechtspsychologin Luise Greuel fand 2010 bei einer Untersuchung von 43 Toetungen des Intimpartners, dass jeder vierten Tat nach einer Trennung ein ausgedehntes Stalking vorausging.
Doch trotz Aenderung des Stalking-Paragrafen ist es immer noch schwierig, den Tatbestand gerichtsfest zu beweisrn, denn das Nachstellen muss "beharrlich" sein und "geeignet", das Leben des Opfers "schwerwiegend zu beeintraechtigen".
[...]
Die aktuelle Praxis der Strafverfolgung mache es den Frauen schwer, kritisiert die Berliner Rechtsanwaeltin Christina Clemm, 51, die auch auf Partnerschaftsgewalt spezialisiert ist. Die Staatsanwaltschaft koenne helfen, indem sie die Verfahren beschleunigt bearbeite, stets ein oeffentliches Interesse annehme und auch ohne Strafantrag anklage. Bei Richterinnen und Richtern erlebt Clemm oft ein ueberraschendes Verstaendnis fuer den Taeter. Er leide ja auch unter der Trennung, heisse es da schon mal, oder dass strafmildernd zu beruecksichtigen sei, wenn er die Kinder nur noch eingeschraenkt sehen koenne. "Die Richter urteilen dann deutlich milder mit dem gewalttaetigen Partner als mit einem Fremden, der einer Frau Gewalt antut." Fuer die Frauen sei das ein unhaltbarer Zustand.
[...]
Aus den Gewalttaten spreche haeufig ein unsicheres Selbstbild, sagt Schmiedel: "Die Taeter fuehlen sich in einer selbst gesetzten Hierarchie verletzt. Sie empfinden sich als unterlegen, wenn Gleichberechtigung herrscht. Dann glauben sie, ein Gleichgewicht mit Gewalt wiederherstellen zu koennen." In Gefahr seien deshalb unter anderem Frauen, die sich emanzipieren, indem sie eine neue Beziehung waehlen oder im Beruf durchstarten. "Natuerlich", sagt Schmiedel, "haengt Gewaltneigung auch damit zusammen, wie gross das hierarchische Gefaelle zwischen Mann und Frau ist."
[...]
Wuerde ich auch sofort unterstuetzen.
@Zwerg
Schlimm, was unsere Kollegin durchmachen musste! Ich wuensche ihr sehr viel Kraft und alles erdenkliche Liebe!
Zu meinem obigen Beitrag #13 moechte ich noch etwas schreiben, und zwar aus der Printausgabe "Der Spiegel" Nr. 47 vom 17.11.2018.
Der Artikel in dieser Zeitschrift ist riesig lang, daher schreibe ich nur einzelne Passagen nieder.
Also:
[ͺͺͺ]
Opfer finden sich in allen sozialen Schichten, die Taeter sind Arbeitslose, Handwerker, Aerzte, Ingenieure, Hausmeister, Manager oder Architekten.
"Haeusliche Gewalt passt nicht zum Selbstbild einer modernen, selbstbewussten Frau", sagt Historikerin Andrea Buskotte, die ein Buch ueber das Thema geschrieben hat. Auch wenn die Statistik das Gegenteil belege, glaubten viele, geschlagen und gedemuetigt wuerden nur arme, ungebildete Frauen in einer gewalttaetigen Beziehung und sprechen oft mit niemandem darueber." Kein Wunder, dass das Dunkelfeld der Partnerschaftsgewalt sehr gross ist.
Deutschland ist ein Land, in dem sich trotz Emanzipation auch traditionelle Rollenbilder hartnaeckig halten. Das hohe Ausmass der Gewalt gegen Frauen sei Ausdruck dieser "fortbestehenden Ungleichheiten und Hierarchien im Geschlechterverhaeltnis", heisst es in der Expertise zum Gleichstellungsbericht der Bundesregierung 2017. Sowohl stark abhaengige Frauen, die wenig verdienen und eine geringe Bildung haben, werden misshandelt als auch solche, die ihrem Partner in Bildung und Beruf gleichwertig oder vielleicht sogar ueberlegen sind - manche Maenner sehen sich dann in ihrer gewohnten Dominanz infrage gestellt.
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Die Mehrzahl dieser (Gerichts)Verfahren werde allerdings eingestellt, sagt die Saarbruecker Oberstaatsanwaeltin Sabine Kraeuter-Stockton, 61.
Kraeuter-Stockton, die im Kontrollgremium des Europarates fuer die Istanbul-Konvention sitzt, fordert, das Strafgesetzbuch zu aendern: Wenn Gewalttaten in Partnerschaften begangen wurden, muesse dies strafverschaerfend gewertet werden. Bislang wuerden starke Emotionen des Taeters wie Eifersucht vom Gericht mitunter als strafmildernd gewertet, sagt die Staatsanwaeltin. Aber "eine Beziehungstat bedeutet zusaetzlich einen schweren Vertrauensbruch, der psychische Schaden fuer das Opfer ist umso groesser".
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Wie kommt es, dass jemand dem Menschen Gewalt zufuegt, ihn gar umbringt, der ihm am naechsten ist, den er doch eigentlich liebt oder zumindest geliebt hat? Andreas Marneros, 72, Psychiater, hat sich ueber Jahrzehnte mit Menschen beschaeftigt, die ihre Intimpartner umbringen. Hunderte Straftaeter hat Marneros vor Gericht begutachtet, mehr als 80 davon hatten ihre Partner getoetet oder es versucht.
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Der Ausloeser ist sehr oft eine Trennung. "Fuer den meist maennlichen Taeter ist es eine narzisstische Kraenkung, dass der Partner ihn als Person abehnt und damit abwertet", sagt Marneros. Das erschuettere die Selbstdefinition mancher Menschen tief und koenne zu einer Kette von psychologischen Reaktionen fuehren, an deren Ende sie manchmal toeten. Die Taeter betrachten die Frau als ihren Besitz und wollten nicht hinnehmen, sie zu verlieren.
Manche, die zu Moerdern werden, saehen sich vor einem "finalen Bankrott ihres Lebens". Weil sie keine anderen Ressourcen fuer ihr Selbstbild haetten, etwa berufliche, soziale Kontakte oder Erfolgserlebnisse, reagierten sie mit dem primitiven Bewaeltigungsmechanismus extremer Gewalt.
Marneros hat Hochrisikogruppen identifiziert. Ein Taetertypus ist der boesartige Narzisst. Eine solche Persoenlichkeit sei haeufig hochaggressiv, sehe sich als unantastbar und machtvoll. "Wird das infrage gestellt durch den Partner, laesst er seinen Impulsen freien Lauf und kann dann im Affekt toeten oder plant es vielleicht sogar als gezielte Rache." Ihn beherrsche dabei ein Gefuehl der "gerechten Wut" gegenueber dem Partner, den er bestrafen will und meist entwertet und daemonisiert.
Schwieriger zu erkennen seien die schwachen, wenig selbstbewussten Taeterpersoenlichkeiten. Fuehlten sie sich dauerhaft gekraenkt oder gedemuetigt, dringe davon wenig nach aussen. "Die Katastrophe tritt dann fuer die Umgebung voellig ueberraschend ein, zumal diese Taeter in der Regel keine Gewaltvorgeschichte haben."
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Macht und Kontrolle, vor allem darum gehe es dem Mann, der in der Beziehung gewalttaetig wird, das sagen Polizisten, Staatsanwaelte, Sozialarbeiter.
Es gibt Warnzeichen, lange vorher, sagt Petra Stoecking, 55, die das bundesweite Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen" in Koeln leitet. Viele Frauen, die die Hotline 0800 116 016 anriefen, spraechen davon, es sei erst die ganz grosse Liebe gewesen. "Aber irgendwann kippt diese Naehe." Oft beginne es damit, dass der Mann Dutzende SMS sende: Wo bist du? Was machst du? Mit wem? "Ist das noch Interesse oder schon Kontrolle?"
Die Eifersucht des Partners koenne sich dann an allem Moeglichen entzuenden, "es muss gar kein anderer Mann sein", sagt Soechting. Oft gehe es um den Freundeskreis der Frau, den Sportverein, ihre beruflichen Erfolge. Gewalttaetige Partner wollten oft die totale Verfuegungsgewalt ueber eine Frau.
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Viele Maenner verfolgen ihre Frau, wenn sie sich getrennt hat, lauern ihr auf, rufen sie permanent an. Sie schicken SMS, ueberwachen sie via Smartphone. "Cyberstalking" sei inzwischen "ein weitverbreitetes Phaenomen", schreibt der Hamburger Senat in einer Parlamentsanfrage zu Beziehungsgewalt. Da werden E-Mails ausgespaeht, Viren eingeschleust, wird in sozialen Netzwerken die Identitaet des Opfers benutzt.
Stalking gilt als Warnzeichen in einem eskalierenden Beziehungskonflikt. Die Bremer Rechtspsychologin Luise Greuel fand 2010 bei einer Untersuchung von 43 Toetungen des Intimpartners, dass jeder vierten Tat nach einer Trennung ein ausgedehntes Stalking vorausging.
Doch trotz Aenderung des Stalking-Paragrafen ist es immer noch schwierig, den Tatbestand gerichtsfest zu beweisrn, denn das Nachstellen muss "beharrlich" sein und "geeignet", das Leben des Opfers "schwerwiegend zu beeintraechtigen".
[...]
Die aktuelle Praxis der Strafverfolgung mache es den Frauen schwer, kritisiert die Berliner Rechtsanwaeltin Christina Clemm, 51, die auch auf Partnerschaftsgewalt spezialisiert ist. Die Staatsanwaltschaft koenne helfen, indem sie die Verfahren beschleunigt bearbeite, stets ein oeffentliches Interesse annehme und auch ohne Strafantrag anklage. Bei Richterinnen und Richtern erlebt Clemm oft ein ueberraschendes Verstaendnis fuer den Taeter. Er leide ja auch unter der Trennung, heisse es da schon mal, oder dass strafmildernd zu beruecksichtigen sei, wenn er die Kinder nur noch eingeschraenkt sehen koenne. "Die Richter urteilen dann deutlich milder mit dem gewalttaetigen Partner als mit einem Fremden, der einer Frau Gewalt antut." Fuer die Frauen sei das ein unhaltbarer Zustand.
[...]
Aus den Gewalttaten spreche haeufig ein unsicheres Selbstbild, sagt Schmiedel: "Die Taeter fuehlen sich in einer selbst gesetzten Hierarchie verletzt. Sie empfinden sich als unterlegen, wenn Gleichberechtigung herrscht. Dann glauben sie, ein Gleichgewicht mit Gewalt wiederherstellen zu koennen." In Gefahr seien deshalb unter anderem Frauen, die sich emanzipieren, indem sie eine neue Beziehung waehlen oder im Beruf durchstarten. "Natuerlich", sagt Schmiedel, "haengt Gewaltneigung auch damit zusammen, wie gross das hierarchische Gefaelle zwischen Mann und Frau ist."
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Re: Häusliche Gewalt
@Zwerg
Sicher gibt es auch in diesem Bereich problematische Vereine. Ich unterstütze generell keine mir unbekannte Vereine. Es sollte im Bereich des Wohnortes eigentlich problemlos möglich sein, sich über den dort tätigen Verein zu informieren und so seine Schlüsse zu ziehen.
Zu mir persönlich: Ich habe mich über den hier vor Ort (keine Großstadt) tätigen Verein angesehen, die letzten Vorsitzenden bei Veranstaltungen erlebt und bin seit 2010 Fördermitglied.
Gruß Jupiter
Sicher gibt es auch in diesem Bereich problematische Vereine. Ich unterstütze generell keine mir unbekannte Vereine. Es sollte im Bereich des Wohnortes eigentlich problemlos möglich sein, sich über den dort tätigen Verein zu informieren und so seine Schlüsse zu ziehen.
Zu mir persönlich: Ich habe mich über den hier vor Ort (keine Großstadt) tätigen Verein angesehen, die letzten Vorsitzenden bei Veranstaltungen erlebt und bin seit 2010 Fördermitglied.
Gruß Jupiter
Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.
(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)
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Re: Häusliche Gewalt
@Jupiter
Da wir uns ja persönlich kennen, weiß ich wie engagiert Du bist. Die von Dir genannte Geschichte steht außer Kritik.
Bei mir ist beim Verfassen meines Beitrages der Zorn ob des Erlebten (mit anderen Vereinen, als den von Dir genannten) hochgekommen.
Herzliche Grüße aus Wien
christian
Da wir uns ja persönlich kennen, weiß ich wie engagiert Du bist. Die von Dir genannte Geschichte steht außer Kritik.
Bei mir ist beim Verfassen meines Beitrages der Zorn ob des Erlebten (mit anderen Vereinen, als den von Dir genannten) hochgekommen.
Herzliche Grüße aus Wien
christian
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Re: Häusliche Gewalt
Mordprozess in Krefeld
Frau stirbt nach Sadomaso-Praktiken - Ehemann vor Gericht
In Krefeld hat der Prozess gegen einen 52-Jährigen begonnen. Die Anklage wirft ihm Mord durch Unterlassen vor, weil er seiner nach Sadomaso-Sex verletzten Frau tagelang keine Hilfe geholt haben soll.
Arnulf Stoffel/DPA
Landgericht Krefeld: 52-Jähriger wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt
Dienstag, 18.06.2019 15:02 Uhr
Eine Frau wurde beim Sadomaso-Sex schwer verletzt und starb. Der 52-jährige Ehemann der Frau muss sich deshalb wegen Mordes vor dem Landgericht in Krefeld verantworten.
Die 49-Jährige habe durch die Praktiken eine lebensgefährliche innere Verletzung erlitten und sei verblutet, so die Staatsanwaltschaft beim Prozessauftakt. Obwohl ihm der Ernst der Lage bewusst gewesen sei, habe ihr Mann tagelang keinen Rettungsdienst gerufen.
Der Angeklagte hatte dies bei der Polizei bestritten. Er habe seine Frau geliebt, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Das Paar hatte kurz zuvor geheiratet und sich statt ausgiebiger Flitterwochen zu 48-stündigem Sex verabredet. Er praktiziere seit 30 Jahren SM-Praktiken, hatte er gesagt, vor Gericht schwieg er.
Sohn der Frau sagt als Zeuge aus
Der 30-jährige Sohn des Opfers berichtete als Zeuge, seine Mutter sei als Kind vergewaltigt worden und psychisch labil gewesen. Ihr Mann habe in der Beziehung die dominante Rolle eingenommen, seine Mutter sei unterwürfig gewesen. Seit 2017 habe sie auffallend geschlossene Kleidung getragen. Sie habe Misshandlungen ihres Mannes angezeigt und sich vor ihm in eine psychiatrische Klinik geflüchtet.
Im April 2018 sei sie dann erneut vor seinen Misshandlungen geflüchtet, diesmal in ein Frauenhaus, sei aber wieder zu ihm zurückgekehrt und habe ihn im Juli sogar geheiratet. Wenige Tage später war die Frau tot: Als die Rettungskräfte im Juli vergangenen Jahres alarmiert wurden, kam jede Hilfe für sie zu spät.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord durch Unterlassen vor. Das Gericht hat für den Fall insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt.
wit/dpa
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 73036.html
Ich bin total schockiert!!! Normalerweise dürfte es sowas gar nicht geben!
Einige Sexarbeiter*innen üben zwar auch Sadomasopraktiken aus, aber mit einem Unterschied:
Es wird vorher abgesprochen, was genau passieren soll.
Es gibt einen Codewort zum sofortigen Abbruch.
Die SW sind dabei sehr konzentriert und wissen selbst die Grenzen und wie weit frau/man(n) geht bzw. gehen kann. "Psychisch" labile Kunden/Kundinnen werden meist nicht angenommen und "bearbeitet", unter anderem zum/aus/wegen Selbstschutz.
Den/die "labile/n" Kunden/Kundin spürt ein/e SW meist schon meist beim Vorgespräch.
Bei SM-Praktiken ist sonst jede Art von Drogen verboten wie zum Beispiel Alkohol.
Und so weiter ...
Dieser Ehemann im obigen Fall hat alles ignoriert, nur um in seinen Genuss zu kommen und/oder allen Hass auf die Welt da draußen auf seine Frau abzuladen ...
Und jetzt mal ein Wort an die Abolitionistinnen:
Verwendet doch eure Stimmen gegen all die Ehefrauen, die sich kostenlos alles in der Ehe gefallen lassen müssen, ohne Hurenpass, ohne Diskriminierung, ohne Anerkennung usw.
Ich gehe gerne jede Wette ein, dass bestimmt irgend eine Abolitionistin "sexuelle Nötigung" (ich rede jetzt nicht von Gewalt) durch ihren Freund oder Ehemann erfahren haben, noch dazu kostenlos ohne Geld, also mit ihm ins Bett "mussten", obwohl die Lust nicht da war, aus welchen Gründen auch immer (z.B. die Aboli lebt mietfrei beim Freund) und aus Frust all ihre Wut gegen uns SW auslassen müssen, eben weil SW doch sehr genau wissen, warum Sexwork gegen Bezahlung, und weil wir SW fantastisch selbstbewusst sind und wir SW genau wissen, was wir tun, denn wir SW können uns die Kunden selber aussuchen, unseren "Service" selbst bestimmen, unsere Preise selbst bestimmen (wir SW wissen, was wir wert sind) und wir SW durch unsere Arbeit und unser Sexwork unser eigenes Leben (dienstlich wie auch privat) selber in die Hand nehmen können, es uns finanziell im Kleinen oder Großen (je nachdem) ohne private Repressalien durch Freund/Ehemann genießen können.
Nur, was wir SW wollen, ist Anerkennung unserer Arbeit, wir sind keine HartzIV-Empfänger, zahlen Steuern usw. Wir wollen neben den vielen uns auferlegten Pflichten (wie zum Beispiel gesundheitliche Beratungen und Ausstellung der Hurenausweise mit Foto, die wir immer mitzuführen haben) auch unsere Rechte, die uns gerne abgesprochen werden.
Ich finde es immer wieder schändlich und befremdlich, dass Aboli-"Vereine" wie zum Beispiel die "Sisters" um Geldspenden und Unterstützung von der Bevölkerung bitten, wo doch die Kernarbeit der Abolis besteht, immer wieder in Medien aller Art Stimmung gegen uns SW zu machen, während echte und ehrliche Vereine wie z.B Lefö, Hydra, DonaCarmen gute Arbeit leisten.
Liebe Abolitionistinnen und Co:
Ihr seid nicht besser ....
Frau stirbt nach Sadomaso-Praktiken - Ehemann vor Gericht
In Krefeld hat der Prozess gegen einen 52-Jährigen begonnen. Die Anklage wirft ihm Mord durch Unterlassen vor, weil er seiner nach Sadomaso-Sex verletzten Frau tagelang keine Hilfe geholt haben soll.
Arnulf Stoffel/DPA
Landgericht Krefeld: 52-Jähriger wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt
Dienstag, 18.06.2019 15:02 Uhr
Eine Frau wurde beim Sadomaso-Sex schwer verletzt und starb. Der 52-jährige Ehemann der Frau muss sich deshalb wegen Mordes vor dem Landgericht in Krefeld verantworten.
Die 49-Jährige habe durch die Praktiken eine lebensgefährliche innere Verletzung erlitten und sei verblutet, so die Staatsanwaltschaft beim Prozessauftakt. Obwohl ihm der Ernst der Lage bewusst gewesen sei, habe ihr Mann tagelang keinen Rettungsdienst gerufen.
Der Angeklagte hatte dies bei der Polizei bestritten. Er habe seine Frau geliebt, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Das Paar hatte kurz zuvor geheiratet und sich statt ausgiebiger Flitterwochen zu 48-stündigem Sex verabredet. Er praktiziere seit 30 Jahren SM-Praktiken, hatte er gesagt, vor Gericht schwieg er.
Sohn der Frau sagt als Zeuge aus
Der 30-jährige Sohn des Opfers berichtete als Zeuge, seine Mutter sei als Kind vergewaltigt worden und psychisch labil gewesen. Ihr Mann habe in der Beziehung die dominante Rolle eingenommen, seine Mutter sei unterwürfig gewesen. Seit 2017 habe sie auffallend geschlossene Kleidung getragen. Sie habe Misshandlungen ihres Mannes angezeigt und sich vor ihm in eine psychiatrische Klinik geflüchtet.
Im April 2018 sei sie dann erneut vor seinen Misshandlungen geflüchtet, diesmal in ein Frauenhaus, sei aber wieder zu ihm zurückgekehrt und habe ihn im Juli sogar geheiratet. Wenige Tage später war die Frau tot: Als die Rettungskräfte im Juli vergangenen Jahres alarmiert wurden, kam jede Hilfe für sie zu spät.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord durch Unterlassen vor. Das Gericht hat für den Fall insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt.
wit/dpa
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 73036.html
Ich bin total schockiert!!! Normalerweise dürfte es sowas gar nicht geben!
Einige Sexarbeiter*innen üben zwar auch Sadomasopraktiken aus, aber mit einem Unterschied:
Es wird vorher abgesprochen, was genau passieren soll.
Es gibt einen Codewort zum sofortigen Abbruch.
Die SW sind dabei sehr konzentriert und wissen selbst die Grenzen und wie weit frau/man(n) geht bzw. gehen kann. "Psychisch" labile Kunden/Kundinnen werden meist nicht angenommen und "bearbeitet", unter anderem zum/aus/wegen Selbstschutz.
Den/die "labile/n" Kunden/Kundin spürt ein/e SW meist schon meist beim Vorgespräch.
Bei SM-Praktiken ist sonst jede Art von Drogen verboten wie zum Beispiel Alkohol.
Und so weiter ...
Dieser Ehemann im obigen Fall hat alles ignoriert, nur um in seinen Genuss zu kommen und/oder allen Hass auf die Welt da draußen auf seine Frau abzuladen ...
Und jetzt mal ein Wort an die Abolitionistinnen:
Verwendet doch eure Stimmen gegen all die Ehefrauen, die sich kostenlos alles in der Ehe gefallen lassen müssen, ohne Hurenpass, ohne Diskriminierung, ohne Anerkennung usw.
Ich gehe gerne jede Wette ein, dass bestimmt irgend eine Abolitionistin "sexuelle Nötigung" (ich rede jetzt nicht von Gewalt) durch ihren Freund oder Ehemann erfahren haben, noch dazu kostenlos ohne Geld, also mit ihm ins Bett "mussten", obwohl die Lust nicht da war, aus welchen Gründen auch immer (z.B. die Aboli lebt mietfrei beim Freund) und aus Frust all ihre Wut gegen uns SW auslassen müssen, eben weil SW doch sehr genau wissen, warum Sexwork gegen Bezahlung, und weil wir SW fantastisch selbstbewusst sind und wir SW genau wissen, was wir tun, denn wir SW können uns die Kunden selber aussuchen, unseren "Service" selbst bestimmen, unsere Preise selbst bestimmen (wir SW wissen, was wir wert sind) und wir SW durch unsere Arbeit und unser Sexwork unser eigenes Leben (dienstlich wie auch privat) selber in die Hand nehmen können, es uns finanziell im Kleinen oder Großen (je nachdem) ohne private Repressalien durch Freund/Ehemann genießen können.
Nur, was wir SW wollen, ist Anerkennung unserer Arbeit, wir sind keine HartzIV-Empfänger, zahlen Steuern usw. Wir wollen neben den vielen uns auferlegten Pflichten (wie zum Beispiel gesundheitliche Beratungen und Ausstellung der Hurenausweise mit Foto, die wir immer mitzuführen haben) auch unsere Rechte, die uns gerne abgesprochen werden.
Ich finde es immer wieder schändlich und befremdlich, dass Aboli-"Vereine" wie zum Beispiel die "Sisters" um Geldspenden und Unterstützung von der Bevölkerung bitten, wo doch die Kernarbeit der Abolis besteht, immer wieder in Medien aller Art Stimmung gegen uns SW zu machen, während echte und ehrliche Vereine wie z.B Lefö, Hydra, DonaCarmen gute Arbeit leisten.
Liebe Abolitionistinnen und Co:
Ihr seid nicht besser ....
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- wissend
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Re: Häusliche Gewalt
Was da passiert ist, hat mich traurig gemacht und schockiert!
Wir erhalten heute soviele schlimme Nachrichten, einige prallen mehr an uns ab, aber auch der Eigenschutz kommt ins Spiel, dass ich mich nicht auf alles einlassen kann. Sonst gehe ich zugrunde. Dann kommt für mich noch der persönliche oder gefühlsmässige Bezug dazu, was mich mehr oder eben weniger trifft.
Einmal Opfer, immer Opfer. Opfer in der Kindheit und dann Opferrolle in der Beziehung. Gibt es leider wohl öfter als wir denken. Das andere Beispiel gibt es aber auch, das jemand aus der Opferrolle durch ein erlebtes Traumata herausgekommen ist. Auch ohne in die Täterrolle zu wechseln. Es gibt wohl in der Zivilgesellschaft viel mehr solche Opfer/Opfer Situationen als in der Sexarbeit. Und hier kommt es auf den Punkt!
Das ewige Gelaber der Fundis mit dieser vermeintlichen Opferrolle der SW geht mir sowas von auf den Sack und ist nicht konstruktiv. Klar gibt es viel Leid, Elend und Ausbeutung im Zusammenhang mit der Sexarbeit. Menschenhandel, erzwungene Prostitution, Gewalt. Ja, das gibt es leider!
Aber dies hat nicht zuletzt mit den Strukturen der Wirtschaft zu tun, mit dem massiven Wohlstandsgefälle auf der Welt, mit der moralisch veralteten Vorstellung der Religioten (was die Gesellschaft leider immer noch sehr prägt, selbst wenn sie nicht "gläubig" sind) und mit einer undifferenzierten Betrachtung, zementiert durch Prägung, Medien und unreflektiertes denken vieler Menschen.
Weniger mit den selbstbewussten Frauen, Transen und Männern, die sich für Sexarbeit als Beruf entscheiden. Auch wenn es nur vorübergehend ist.
Wer selbstbestimmt arbeiten kann, trägt auch keinen Schaden davon. Daher braucht es ein Umdenken auf moralischer und gesetzlicher Ebene. Und die Differenzierung was Recht und was Unrecht ist( Sexarbeit/ Kriminalität). Wird wohl nicht ganz einfach, wenn ich denke wie die biologische Entwicklung(ethik, moral,empathie,liberlität) der technologischen hinterherhinkt. Aber die Hoffnung mag ich noch nicht aufgeben.
Danke deernhh, ich liebe dich!
Nicht falsch verstehen....was ich meine, ich liebe deine flammenden Apelle, deine engagierten Beiträge hier im Forum!
Das du immer wieder die Kraft aufbringst mit so viel Power dich einzusetzen. Ich bin hier als Gast nicht so wichtig, aber du würdest nach meinem Ermessen ein Verlust für das Forum sein, wenn du hier nicht mehr partizipieren würdest.
Deine Ausführungen zum professionellen Handeln im Bereich der Sexarbeit und den Hinweis auf die Organisationen.....
Deine Texte hätten eine grössere Verbreitung verdient..echt!
Liebe Grüsse Ursa Minor
Wir erhalten heute soviele schlimme Nachrichten, einige prallen mehr an uns ab, aber auch der Eigenschutz kommt ins Spiel, dass ich mich nicht auf alles einlassen kann. Sonst gehe ich zugrunde. Dann kommt für mich noch der persönliche oder gefühlsmässige Bezug dazu, was mich mehr oder eben weniger trifft.
Einmal Opfer, immer Opfer. Opfer in der Kindheit und dann Opferrolle in der Beziehung. Gibt es leider wohl öfter als wir denken. Das andere Beispiel gibt es aber auch, das jemand aus der Opferrolle durch ein erlebtes Traumata herausgekommen ist. Auch ohne in die Täterrolle zu wechseln. Es gibt wohl in der Zivilgesellschaft viel mehr solche Opfer/Opfer Situationen als in der Sexarbeit. Und hier kommt es auf den Punkt!
Das ewige Gelaber der Fundis mit dieser vermeintlichen Opferrolle der SW geht mir sowas von auf den Sack und ist nicht konstruktiv. Klar gibt es viel Leid, Elend und Ausbeutung im Zusammenhang mit der Sexarbeit. Menschenhandel, erzwungene Prostitution, Gewalt. Ja, das gibt es leider!
Aber dies hat nicht zuletzt mit den Strukturen der Wirtschaft zu tun, mit dem massiven Wohlstandsgefälle auf der Welt, mit der moralisch veralteten Vorstellung der Religioten (was die Gesellschaft leider immer noch sehr prägt, selbst wenn sie nicht "gläubig" sind) und mit einer undifferenzierten Betrachtung, zementiert durch Prägung, Medien und unreflektiertes denken vieler Menschen.
Weniger mit den selbstbewussten Frauen, Transen und Männern, die sich für Sexarbeit als Beruf entscheiden. Auch wenn es nur vorübergehend ist.
Wer selbstbestimmt arbeiten kann, trägt auch keinen Schaden davon. Daher braucht es ein Umdenken auf moralischer und gesetzlicher Ebene. Und die Differenzierung was Recht und was Unrecht ist( Sexarbeit/ Kriminalität). Wird wohl nicht ganz einfach, wenn ich denke wie die biologische Entwicklung(ethik, moral,empathie,liberlität) der technologischen hinterherhinkt. Aber die Hoffnung mag ich noch nicht aufgeben.
Danke deernhh, ich liebe dich!
Nicht falsch verstehen....was ich meine, ich liebe deine flammenden Apelle, deine engagierten Beiträge hier im Forum!
Das du immer wieder die Kraft aufbringst mit so viel Power dich einzusetzen. Ich bin hier als Gast nicht so wichtig, aber du würdest nach meinem Ermessen ein Verlust für das Forum sein, wenn du hier nicht mehr partizipieren würdest.
Deine Ausführungen zum professionellen Handeln im Bereich der Sexarbeit und den Hinweis auf die Organisationen.....

Deine Texte hätten eine grössere Verbreitung verdient..echt!
Liebe Grüsse Ursa Minor