Skandalsteuer: Zwingt Finanzamt Tafeln ins Aus?

[fraences]

Skandalsteuer: Zwingt Finanzamt Tafeln ins Aus?

Bayerns Bäcker in Sorge: Wer bisher arglos übrig gebliebenes Essen den so genannten “Tafeln” für arme Menschen spendete, muss vielleicht schon bald eine saftige Nachzahlung ans Finanzamt überweisen. So bereits geschehen in Sachsen, wo ein Bäcker für seine Spenden 3000 Euro zahlen soll. Der Landesverband des bayerischen Bäckerhandwerks rät seinen Mitglieder inzwischen alte Semmeln nicht mehr zu verschenken, sondern zu einem symbolischen Preis abzugeben, um der Steuerpflicht zu entgehen. Und die Tafeln (deren Stellungnahme hier) fürchten um ihre Zukunft. Ganz zu schweigen von den Bedürftigen.

Dieses und weitere Themen sehen Sie in quer am Donnerstag um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen oder im Livestream der BR-Mediathek.

http://blog.br-online.de/quer/skandalst ... 72012.html

[Svea]

Oh, ich bin jetzt echt erschüttert, wie blöd ist das jetzt?

[Jupiter]

Es geht im Datail um die Umsatzsteuer. Das wird zwar am Beispiel "Bäckerei" vom BR angeprangert, wenn man aber die dort verlinkte Stellungnahme des Bundesverbands deutscher Tafeln liest, ist es ein grundsätzliches Problem, welches angestoßen wurde. Die Tafeln bekommen ja nicht nur von den Bäckereien, auch von Metzgern und anderen Betrieben des Lebensmittelhandels.
Deswegen hier direkt der versteckte Link zu dieser Stellungnahme:

http://www.tafel.de/aktuell//artikel/sa ... euert.html

Ich habe vom Steuerrecht keine Detailkenntnisse, denke nur, dass hier der deutsche Amtsschimmel mal wieder kräftig wiehert.

Gruß Jupiter

[Jupiter]

Da hat doch tatsächlich im Bundesfinanzministerium mal jemand sein Hirn benutzt, indem der Wert der gespendeten Waren auf Null gesetzt wird, wenn deren Mindesthaltbarkeit abläuft:

http://www.sueddeutsche.de/geld/keine-s ... -1.1418302

Jetzt müssen nur noch die Ländern folgen.

Gruß Jupiter

[Aoife]

          

Da hat doch tatsächlich im Bundesfinanzministerium mal jemand sein Hirn benutzt, indem der Wert der gespendeten Waren auf Null gesetzt wird, wenn deren Mindesthaltbarkeit abläuft

Eine interessante Entwicklung.

Wenn nicht tatsächliche Geldflüsse, sondern stattdessen ein angenommener Marktwert besteuert werden, so müsste analog auch unbezahlter Sex mit dem Wert den er bei bezahlter Erbringung hätte besteuert werden - einschließlich aller Sondersteuern.

Sollte der deutsche Staat vor dieser Menschenrechtsverletzung tatsächlich zurückschrecken, so müsste im Sinn der Gleichbehandlung auch der angenommene steuerrelevante Wert von Paysex auf Null gesetzt werden.

Liebe Grüße, Aoife

[bettyboop]

Hammer! Was der Fiskus nicht alles einfällt um die Kassen zu füllen. So kann die Steuerverschwendung heimlich weiter laufen und ich wette Deutschland & Co. rettet doch noch Italien...den bis jetzt hat keiner es schlimm empfunden, gutes Geld ein schwarzes Loch hinterher zu winken.

..aber eher berühmt durch die Tatsache, dass die Obrigkeit uns überhaupt nicht mehr Wahrnehmen...

S'ils n'ont pas de pain, qu'ils mangent de la brioche.

[Jupiter]

          

Wenn nicht tatsächliche Geldflüsse, sondern stattdessen ein angenommener Marktwert besteuert werden, so müsste analog auch unbezahlter Sex mit dem Wert den er bei bezahlter Erbringung hätte besteuert werden - einschließlich aller Sondersteuern.

Deswegen steht in dem "Eheverrichtungszimmer" eines gündlichen deutschen Beamtenhaushalt das besondere Kässle.

Gruß Jupiter