Mein Krampf
Die Welt und das Leben erscheinen mir als phrasenhaft. Ich habe das Gefühl, noch gar nicht gelebt zu haben. Es ist gerade so, als wenn der Zellverband aus dem mein physisches Dasein besteht, von vorne herein auf Blindheit programmiert war. In staatlichen Schulen wurde mir ein Katalog von Wissens- und Verhaltensmustern anderer Leute aufgesetzt. Schulpflicht nannte man das. Nicht eine dieser Vermittlungen half mir praktisch weiter, so geht es vermutlich jedem Menschen, der sich in die Rolle des bloßen Beobachters drängen lässt. Ich sehe schreckliche Bilder aus Kriegsgebieten und die Informationsflut apokalyptischer Szenarien, wie sie die modernen Medien in die Köpfe pflanzen, insbesondere die Filmindustrie. Gefühlskälte und Resignation gingen daraus hervor, weil ich im Hinblick auf diese gigantische Schreckensdimension glaubte, auf verlorenem Posten zu stehen. Ich wollte nicht Opfer dieser Verhältnisse werden, sondern meine Unschuld bewahren, genau das machte mich schuldig. Angst und Ohnmacht zerstörten meinen Sinn für Tiefe.
Entweder nimmst Du den Besen in die Hand oder Du wirst weggefegt, sagte ich mir irgendwann: Um etwas zu errichten, wie ein Künstler etwa sein Bild malt, will ich das Alte selbstständig neu definieren und assoziieren dürfen. Weltweit ist ein gigantischer Selbstreinigungsprozess im Gange. Sowie der einzelne Mensch das Bedürfnis nach körperlicher und geistiger Hygiene entwickelt und umsetzt, so hat die Natur, epochal betrachtet, das gleiche fundamentale Bedürfnis.
Ich möchte mit meinem Leben und Verhalten dazu beitragen, die Macht der Konzerne zu brechen, keine dem Selbstzweck dienende Politik betreiben, nicht Produkte kaufen, die der modernen Sklaverei entstammen. Ich möchte keine Steuern entrichten, um einen paranoiden Schutzwall zu finanzieren, hinter dem die Reichen und Mächtigen sich verstecken.Ich habe kein Bock mehr auf Sicherheitssysteme, die von der Zeit überholte Strukturen abschirmen.
Es ist mein persönliches Recht, welches verletzt wird, wenn mein Bruder in Afghanistan getötet wird, meine Schwester im Kongo verhungert, Mütter und Kinder im Irak zerfetzt werden. Ich werde einer gespenstischen Ahnengalerie nicht erlauben, die meiner Zellstruktur entstammenden Erbinformationen Leben einzuhauchen.
(Black Roses)
Mein Krampf
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- Admina
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Mein Krampf
Wer glaubt ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)
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Träume, die wir leben, machen uns zu dem, was wir sind.
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