Minderjährige bei der Bundeswehr

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Minderjährige bei der Bundeswehr

Beitrag von ehemaliger_User »

Auch ein Beispiel, wie die Politik das Alter von Menschen für ihre Zwecke instrumentalisiert. Sexarbeiterinnen sind mit 18 zu jung um ihre Tätigkeit zu überschauen, 17 jährige aber nicht um an der Waffen ausgebildet zu werden.

Felix Hackenbruch schreibt dazu in der taz vom 15.6.2016:

Kommentar Jugendliche und Bundeswehr
Geschicktes Kalkül

Waffen töten Menschen und sind nicht zur Belustigung da. Die Bundeswehr sollte die Versuche der Anwerbung von Minderjährigen sein lassen.

Am Ende waren die Beweisbilder von Kindern an Handfeuerwaffen zu erdrückend. Nur wenige Stunden nachdem Friedensaktivisten mit ihren Fotos vom "Tag der Bundeswehr" in Stetten an die Öffentlichkeit gegangen waren, eröffnete die Bundeswehr ein internes Verfahren. Am Tag darauf bedauerte die Verteidigungsministerin persönlich den Vorfall und gelobte Besserung. Zukünftig sollen bei solchen Tagen der Bundeswehr keine Waffen mehr zum Anfassen präsentiert werden, sondern nur noch in Vitrinen.

Das war richtig - der Ministerin blieb aber auch keine andere Wahl. Schließlich hatte man gegen hauseigene Regularien verstoßen. Die Konsequenzen reichen allerdings nicht aus. Denn solche Werbe-Techniken haben bei der Bundeswehr Methode. Seit dem Ende der Wehrpflicht 2011 muss die Bundeswehr Freiwillige für sich gewinnen. Dafür stieg das Budget für Nachwuchswerbung seit 2010 von 12 auf über 35 Millionen Euro.

Im Fokus der Anwerbung stehen vor allem Jugendliche. Karriereberater der Bundeswehr tingeln Tag für Tag durch die Klassenzimmer. Interessierten versprechen sie Action, Abenteuer und Waffen.

Nun sind vor allem junge Männer - geprägt von Konsolenspielen und Actionfilmen - technikaffin und finden Waffen cool. Das nutzt die Bundeswehr geschickt aus. Mal wirbt sie mit einem "Sommercamp" in der Jugendzeitschrift Bravo, mal stellt sie martialische Waffenschau-Videos auf YouTube.

Hinweise über Risiken sowie die körperliche und mentale Belastung bei Kampfeinsätzen sucht man jedoch vergeblich. Stattdessen nimmt die Bundeswehr als eine der letzten Armeen weltweit auch Minderjährige bei sich auf.

Dabei dürfen 17jährige nicht unbegleitet Auto fahren, sie dürfen nicht wählen, sie dürfen nicht eigenständig heiraten - sie dürfen sich nicht einmal einen richtigen Horrorfilm ansehen. Dafür gelten sie als zu jung, als nicht reif genug, nicht fähig genug zur Reflexion. Bei der Bundeswehr dürfen ebendiese 17jährige aber lernen, wie man Handfeuerwaffen bedient. Vollkommen reflektiert, versteht sich.

Waffen sind dafür konzipiert, Menschen zu töten - nicht dazu, sie zu belustigen. Wenn es die Ministerin ernst meint mit ihrer Betroffenheit, dann verbietet sie Minderjährigen nicht nur den Kontakt zu Waffen und Munition, sondern auch ausnahmslos den Zutritt zu Panzern, U-Booten oder Kampfjets.

Ihre 644 minderjährigen Soldaten kann die Bundeswehr ja behalten - dann aber konsequenterweise, ohne sie an der Waffe auszubilden. Das kann – wie Auto, Heirat und Wahlkreuz - bis zum 18. Geburtstag warten.

http://taz.de/!5313896/
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Hamster
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RE: Minderjährige bei der Bundeswehr

Beitrag von Hamster »

Echt, nee ne?
Und wir SexarbeiterInnen sollen angeblich nicht mit 18 Jahren wissen, was wir tun?
Wir SexarbeiterInnen verbreiten ja nur Peace und Frieden. :003
Zurzeit wird ja ganz gross ueber die Herabsenkung des Walhlrechts fuer Jugendliche auf 16 Jahren diskutiert.
Siehe diesen Link z.B.:

09.06.2016
LANDTAG
CDU GEGEN WAHL AB 16
SPD, Gruene und FDP plaedieren fuer eine Reform. Jugendliche seien in dem Alter reif genug.
Weiter auf:
www.nwz.online.de/politik/cdu-gegen-wah ... 60571.html

Klar, Jugendliche sollen ab 16 reif genug sein, werden an die "lange Leine gelassen", waehrend SW selbst im Erwachsenenalter "an der kurzen Leine gehalten werden", was z.B. die freie Berufswahl angeht ... und so weiter, und so fort ...

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Hamster
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Re: RE: Minderjährige bei der Bundeswehr

Beitrag von Hamster »

          Bild
Hamster hat geschrieben:Echt, nee ne?
Und wir SexarbeiterInnen sollen angeblich nicht mit 18 Jahren wissen, was wir tun?
Wir SexarbeiterInnen verbreiten ja nur Peace und Frieden. :003
Zurzeit wird ja ganz gross ueber die Herabsenkung des Walhlrechts fuer Jugendliche auf 16 Jahren diskutiert.
Siehe diesen Link z.B.:

09.06.2016
LANDTAG
CDU GEGEN WAHL AB 16
SPD, Gruene und FDP plaedieren fuer eine Reform. Jugendliche seien in dem Alter reif genug.
Weiter auf:
www.nwzonline.de/politik/cdu-gegen-wahl ... 60571.html

Klar, Jugendliche sollen ab 16 reif genug sein, werden an die "lange Leine gelassen", waehrend SW selbst im Erwachsenenalter "an der kurzen Leine gehalten werden", was z.B. die freie Berufswahl angeht ... und so weiter, und so fort ...

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Hamster
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Beitrag von Hamster »

Ich weiss nicht, was los ist. Kann irgendwie nicht editieren, also den Link oben korrigieren.
Hier also der richtige Link:
www.nwzonline.de/politik/cdu-gegen-wahl ... 60571.html

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Jason
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Beitrag von Jason »

Ja, das kenn ich noch aus DDR-Zeiten. Da waren auch regelmäßig ausrangierte Offiziere im Unterricht und versuchten uns zu erklären wie toll doch so eine Laufbahn ist. Natürlich alles nur im Namen des Friedens.
http://www.tdh.de/was-wir-tun/themen-a- ... hulen.html
Schon damal war das für die Schüler nicht freiwillig.
http://www.focus.de/familie/schule/unte ... 24169.html

Ich bin hier nur noch am kopfschütteln...

Jason
> ich lernte Frauen zu lieben und zu hassen, aber nie sie zu verstehen <

Doris67
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Beitrag von Doris67 »

Hier in Frankreich gibt es seit der Abschaffung des Wehrdienstes vor ca. 15 Jahren einen Pflicht-Propagandatag für alle ca. 17-jährigen (auch Frauen), um ihnen eine militärische Laufbahn schhmackhaft zu machen. Ohne die Bescheinigung, daß man an diesem Tag teilgenommen hat, bekommt man hier weder Studienplatz noch Arbeitsstelle. Und, sehr professionell gemachte, Werbung für die Armee gibt es hier an jeder Busshaltestelle, verstärkt seit den Attentaten des letzten Jahres, und sie funktioniert leider auch. Es ist zum Kotzen.
Mitglied der Confédération Nationale du Travail